Quelltext der Seite Grml

{{SEITENTITEL:grml}}
{{Infobox Betriebssystem
|Name=grml
|Logo=[[Datei:Grmllogo.png|131px]]
| Screenshot = 
|Beschreibung=
|Entwickler=Michael Prokop u.&nbsp;a.<ref>[http://www.grml.org/team/ The Grml Team], auf grml.org, abgerufen am 25. August 2015</ref>
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|Stammbaum=[[GNU]]/[[Linux]] {{Kind|1}}[[Debian]] GNU/Linux {{Kind|2}}grml
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|Architekturen=[[x86-Prozessor|x86]], [[AMD64]]
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|Größe=350 [[Mebibyte|MiB]] je Architektur. 700MiB für beide Versionen
|Startmedium=CD, USB-Stick
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'''grml''' (sprich: grummel) ist eine seit Januar 2005 existierende, auf [[Debian]] basierende [[Linux-Distribution]] und läuft vorrangig als [[Live-System]]. Grml wurde als kleines Rettungssystem mit flexiblem Startprozess entworfen. Ursprünglich auf [[Knoppix]] basierend,<ref>[http://www.golem.de/0501/35595.html grml – Knoppix-Variante für Sysadmins: Linux-Live-CD setzt auf textbasierte Werkzeuge], golem.de, 11. Januar 2005.</ref> hat sich grml inzwischen zu einem eigenen [[Debian-GNU/Linux-Derivate|Debian-GNU/Linux-Derivat]] weiterentwickelt, das "als Rettungssystem für Systemadminstrationen" bestimmt ist. Bis zur Version 2014.11, basierte Grml auf Debian Wheezy.<ref>grml.org: [http://grml.org/changelogs/README-grml-2014.11/ Release Notes for Grml 2014.11 – codename Gschistigschasti]</ref> Mit Erscheinen von Version 2017.05 erfolgte ein Wechsel zu [[systemd]] und Debian Stretch als Basis.<ref>grml.org: [http://grml.org/changelogs/README-grml-2017.05/ Release Notes for Grml 2017.05 – codename Freedatensuppe]</ref> [[Maintainer]] ist Michael Prokop, ein Debian-Entwickler aus Österreich.<ref>[http://distrowatch.com/?newsid=08079 grml] auf [[DistroWatch]]</ref>

== Fähigkeiten ==
Grml ist als Live-System ausgelegt.<ref name="Pro Linux">Falko Benthin: [http://www.pro-linux.de/news/1/19511/grml-201302-spielverderber-als-systemretter.html Software:Distributionen:Debian: Grml 2013.02: Spielverderber als Systemretter], Pro Linux, 28. Februar 2013.</ref> Die Möglichkeit, es mit eigenen Partitionen fest auf die Festplatte zu installieren, haben die Entwickler mittlerweile verworfen. Wer die Vorzüge von Grml dauerhaft nutzen möchte, übernimmt sie idealerweise in ein frisch installiertes Debian. Mit dem Tool '''grml-debootstrap''' kann dieses von Grml aus auf der Festplatte installiert werden.<ref>[http://grml.org/grml-debootstrap/ ''grml-debootstrap''] Manpage auf grml.org, abgerufen am 31. August 2015</ref> Mittels '''grml2usb''' kann man Grml aber auf einem Flashspeicher (z.&nbsp;B. [[USB-Stick]]) installieren und dann von dort aus booten.<ref name="Pro Linux" /> Ursprünglich war grml nur für [[x86-Prozessor|x86 (32-bit)]] verfügbar. Seit das Projekt die Version 1.0 erreicht hat, gibt es grml auch für die [[AMD64]]-[[Architektur]].

Bemerkenswert ist zudem der flexible Startprozess, in den durch Steuerdateien auf dem Startmedium schon frühzeitig eingegriffen werden kann. Das ermöglicht die Erstellung spezialisierter Rettungssysteme mit geringem Aufwand. Startparameter als Vorgabe für die Netzwerkkonfiguration, die Installation weiterer Pakete und die Ausführung eigener Skripts lassen sich speichern. [[Wireless Local Area Network|WLAN]] mit [[Wi-Fi Protected Access|WPA]] wird ebenfalls unterstützt.

Grml ist für [[Systemadministrator]]en und Benutzer von textbasierten Werkzeugen prädestiniert. Die Fähigkeiten von grml als Rettungssystem für den Einsatz durch ebendiese Nutzergruppen zeigen sich insbesondere bei der [[Datenwiederherstellung]] unter [[ext3]]-Dateisystemen, da keine Änderungen am Dateisystem vorgenommen werden. So kann beispielsweise mit dem Programm ext3rminator<ref>[http://deb.grml.org/pool/main/e/ext3rminator/ ext3rminator] im grml repository (englisch), abgerufen am 25. Juni 2014</ref>, das Teil der Live-CD ist, ein Großteil aller Dateien geringerer Dateigröße wiederhergestellt werden. Neben dem mitgelieferten ext3rminator können auch externe Tools wie extundelete<ref>[http://extundelete.sourceforge.net/ extundelete] auf sourceforge.net (englisch), abgerufen am 25. Juni 2014</ref> und ext3grep<ref>[https://code.google.com/p/ext3grep/ ext3grep] auf Google Code (englisch), abgerufen am 25. Juni 2014</ref> zur Datenwiederherstellung von ext3-Dateisystemen unter grml eingesetzt werden. Diese Tools arbeiten auf Basis des [[Grep]]-Befehls, mit Hilfe dessen Dateifragmente kopiert und wieder zusammengesetzt werden. Sie bieten sich daher insbesondere zur Rettung von textbasierten Anwendungsdateien wie Textdateien und Datenbanken an. Problematisch ist hierbei jedoch, dass die Fragmente im Anschluss an den Kopiervorgang wieder in das korrekte Dateiformat umgewandelt werden müssen.<ref>[http://www.it-service24.com/downloads/ubuntu-datenrettung.pdf Merkblatt Datenrettung unter Ubuntu] Datenrettung auf ext3, abgerufen am 25. Juni 2014</ref>

== Ausstattung ==
Um das System kompakt zu halten, wird auf die großen [[WIMP (Benutzerschnittstelle)|WIMP]]-Desktop-Umgebungen [[KDE]] und [[Gnome]] verzichtet. Stattdessen kommen kleine, schnelle Fenstermanager wie [[fluxbox]], [[openbox]] und [[Window manager improved#wmii|wmii]] zum Einsatz.

Aus Platzgründen verzichtet grml auf anspruchsvolle Pakete wie [[Apache OpenOffice]] oder [[GIMP]] und stellt dafür eine Vielzahl flexibler Programme bereit, darunter auch solche, die einige andere Live-CDs nicht mitliefern.<ref>[http://grml.org/files/#debian Package Repository] auf grml.org, abgerufen am 25. August 2015</ref> Als interaktive Shell kommt die [[Unix-Shell#Die Z-Shell|zsh]] zum Einsatz, alternativ stehen aber auch [[Bourne-again shell|Bash]],<ref name="PC Welt">[http://www.pcwelt.de/ratgeber/Linux-Grundlagen-GRML-2013-02-8097295.html ''Linux Grundlagen: GRML 2013.02''], pcwelt.de, 11. Oktober 2013.</ref> [[Kornshell|ksh]] und [[Unix-Shell#Die Debian-Almquist-Shell|Dash]] zur Verfügung.

== Varianten ==
=== Ehemalige Varianten ===

==== grml-medium ====
Von Februar 2008 (Grml 1.1)<ref name="pl2008">[http://www.pro-linux.de/news/1/12379/grml-11.html ''Software::Distributionen – grml 1.1.''] Pro Linux, 26. Februar 2008.</ref> bis 2011.05 existierte grml-medium, was zwischen der Standardversion und grml-small angesiedelt war. Zwar wird ein [[X Window System|X-Server]] und der Fenstermanager [[Fluxbox]] mitgeliefert, aber der Umfang war immer noch kleiner als bei Grml-full. Grml Medium war als ISO-Image in der ersten Version kleiner als 200 MB<ref name="pl2008" /> und später ungefähr 210 MB groß.

=== Aktuelle Varianten ===

==== grml-small ====
Grml-small ist ein minimalistisches Rettungssystem, das als ISO-Datei etwa 150 MB groß ist.<ref name="Pro Linux" /> Es ist gedacht für die Reparatur beschädigter Systeme. Während auf anwendungsorientierte Pakete wie grafische Benutzeroberfläche, Manpages etc. verzichtet wird, enthält grml-small die wichtigsten [[Dienstprogramm]]e zur Diagnose und Behebung von Netz- und Massenspeicherproblemen. Durch Schnelldekompression steht Software mit ca. 300&nbsp;MB Originalgröße bei circa 150&nbsp;MB komprimierter Image-Größe zur Verfügung. Damit passt das System beispielsweise auf kleine 256&nbsp;MB USB-Speicher ([[USB-Stick]]) oder Visitenkarten-CD-ROMs.

==== grml-full ====
Das Standard-Grml hat ab der Version 2012.05 das erste Mal eine eigene Bezeichnung grml-full erhalten. Es ist als ISO-Datei etwa 350&nbsp;MB groß.<ref name="Pro Linux" /> Es besitzt alle Features. Es ist eine grafische Oberfläche ([[Fluxbox]]) und beispielsweise [[Mozilla Firefox|Firefox]] (bzw. [[Namensstreit zwischen Debian und Mozilla|Iceweasel]]) installiert.<ref name="Pro Linux" /> Anstatt drei sind sechs [[Terminalemulation|ttys]] aktiviert.<ref name="PC Welt" /> Außerdem sind einige weitere Programme für die Konsole installiert, die auf der abgespeckten Version keinen Platz mehr hatten.<ref name="PC Welt" /> Bis zur Version 2011.05 war diese Version noch etwa 700&nbsp;MB groß; aufgrund der dann eingeführten "grml-96"-Variante, die die 32- und 64-Bit-Version enthält, steht für jede der beiden Architekturen nur noch die Hälfte einer CD-ROM zur Verfügung.

=== Architekturen ===
Sowohl grml-small als auch grml-full werden für die Architekturen i686 (32 Bit) und x86_64 (64 Bit) angeboten.<ref name="PC Welt" /> Außerdem gibt es beide Varianten in einer kombinierten (und damit doppelt so großen) Version, die aus beiden Architekturen besteht und beim Booten automatisch erkennt, ob die CPU den 64-Bit-Modus beherrscht und dann das passende System startet.<ref>Es ist aber auch möglich, auf einer x86_64-CPU explizit das 32-Bit-System zu starten</ref> Diese Variante hieß früher "Out for both" und heute grml-96 und wurde zum ersten Mal mit der Version 2011.12 veröffentlicht.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Rettungs-Linux-Grml-2011-12-Knecht-Rootrecht-freigegeben-1401261.html Rettungs-Linux Grml 2011.12 "Knecht Rootrecht" freigegeben], heise.de, 24. Dezember 2011.</ref>

== Versionsgeschichte ==
{| class="wikitable"
|- style="background:#B3B7FF"
! Version
! Datum der Veröffentlichung
! Bezeichnung
|-
| 0.1 || 22. Oktober 2004 || OS 04
|-
| 0.2 || 10. Januar 2005 || Satura
|-
| 0.3 || 4. März 2005 || Hustenstopper
|-
| 0.4 || 15. Mai 2005 || Eierspass
|-
| 0.1-small || 5. Juli 2005 || Zugschlus
|-
| 0.5 || 24. Oktober 2005 || [[Tokolytikum|Tokolytika]]
|-
| 0.6 || 22. Januar 2006 || Winterschlapfn
|-
| 0.2-small || 22. Januar 2006 || Corry
|-
| 0.7 || 10. April 2006 || Bootenschnitzl
|-
| 0.8 || 13. August 2006 || Funkenzutzler
|-
| 0.9 || 6. Dezember 2006 || Dioptrienotto
|-
| 0.3-small || 6. Dezember 2006 || Zwergenaufstand
|-
| 1.0 || 18. Mai 2007  || Meilenschwein
|-
| 0.1-64 || 18. Mai 2007  || LiveShell
|-
| 0.4-small || 18. Mai 2007 || Springinkerl
|-
| 1.1      || 25. Februar 2008 || [[Skunks|Skunk]]
|-
| 0.2-64    || 25. Februar 2008 || Schwammerlklauber
|-
| 0.1-medium  || 25. Februar 2008 || Pfuh
|-
| 0.1-medium-64 || 25. Februar 2008 || Pfuh
|-
| 2008.11 || 1. Dezember 2008 || Schluchtenscheisser
|-
| 2009.05 || 31. Mai 2009 || Lackdose-Allergie
|-
| 2009.10 || 31. Oktober 2009 || Hello-Wien
|-
| 2010.04 || 29. April 2010 || Grmlmonster
|-
| 2010.12 || 31. Dezember 2010 || Gebrüder Grml
|-
| 2011.05 || 30. Mai 2011 || Just Mari<ref>Sebastian Grüner: [http://www.golem.de/1105/83830.html ''Rettungssystem: Grml 2011.05 veröffentlicht''], golem.de, 30. Mai 2011.</ref>
|-
| 2011.12 || 23. Dezember 2011 || Knecht Rootrecht<ref>Jens Ihlenfeld: [http://www.golem.de/1112/88653.html ''Rettungssystem Grml 2011.12 alias Knecht Rootrecht veröffentlicht''], golem.de, 23. Dezember 2011.</ref>
|-
| 2012.05 || 29. Mai 2012 || Ponyhof<ref>Sebastian Grüner: [http://www.golem.de/news/rettungssystem-grml-2012-05-alias-ponyhof-veroeffentlicht-1205-92140.html ''Rettungssystem Grml 2012.05 alias Ponyhof veröffentlicht''], golem.de, 30. Mai 2012.</ref>
|-
| 2013.02 || 27. Februar 2013 || Grumpy Grinch
|-
| 2013.09 || 29. September 2013 || Hefeknuddler
|-
| 2014.03 || 31. März 2014 || Ponywagon
|-
| 2014.11 || 18. November 2014 || Gschistigschasti
|-
| 2017.05 || 31. Mai 2017 || Freedatensuppe
|-
| 2018.12 || 31. Dezember 2018 || Gnackwatschn
|-
| 2020.06 || 24. Juni 2020 || Ausgehfuahangl
|-
| 2021.07 || 26. Juli 2021 || JauKerl
|}

== Weblinks ==
* [http://www.grml.org/ Webpräsenz von grml]
* [http://grml.org/docs/grml-paper.de.pdf grml – Linux für Systemadministratoren und Texttool-User] (PDF; 172&nbsp;kB)
* [https://www.linux-community.de/ausgaben/linuxuser/2009/08/live-werkzeugkasten-fuer-die-shell/ Chirurgisches Besteck – Live-Werkzeugkasten für die Shell] (Autor: Michael Prokop)

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Debian-basierte Linux-Distribution]]
[[Kategorie:Live-CD]]
[[Kategorie:Ressourcenschonende Linux-Distribution]]