Quelltext der Seite Potsdam

{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
| Art                = Stadt
| Wappen             = DEU Potsdam COA.svg
| Breitengrad        = 52/23/45/N
| Längengrad         = 13/03/41/E
| Lageplan           = Brandenburg P.svg
| Bundesland         = Brandenburg
| Höhe               = 32
| PLZ                = 14467–14482
| Vorwahl            = 0331, 033208, [[Groß Glienicke|033201]]
| Gemeindeschlüssel  = 12054000
| LOCODE             = DE POT
| NUTS               = DE404
| Gliederung         = 9 Ortsteile<ref name="Hauptsatzung">[http://www.potsdam.de/content/hauptsatzung-der-landeshauptstadt-potsdam ''Hauptsatzung der Landeshauptstadt Potsdam vom 4. März 2009''], abgerufen am 16. April 2014.</ref>
| Adresse            = {{nowrap|[[Stadthaus (Potsdam)|Friedrich-Ebert-Straße 79/81]]}}<br />14469 Potsdam
| Website            = [https://www.potsdam.de/ www.potsdam.de]
| Bürgermeister      = [[Mike Schubert]]
| Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister
| Partei             = SPD
}}

[[Datei:Havel-Park-Lake-Babelsberg-Downtown-Potsdam-Green.jpg|mini|hochkant=1.4|Die Stadtlandschaft von Potsdam]]

'''Potsdam''' [{{IPA|ˈpɔt͡sdam}}] ist die [[Landeshauptstadt (Deutschland)|Hauptstadt]] des [[Brandenburg|Landes Brandenburg]] mit {{EWZ|DE-BB|12054000}} Einwohnern ({{EWD|DE-BB}}). Sie ist eine [[kreisfreie Stadt]] und die bevölkerungsreichste [[Liste der Städte in Brandenburg|Stadt]] des Landes.<ref>[https://www.pnn.de/potsdam/wachsende-stadt-potsdam-hat-180-000-einwohner/25208196.html ''Potsdam hat 180 000 Einwohner''.] In: ''[[Potsdamer Neueste Nachrichten]]'', 8. November 2019</ref> Das an der [[Havel]] gelegene Potsdam grenzt südwestlich an [[Berlin]] und zählt zu den prosperierenden Orten in [[Agglomeration Berlin|dessen Ballungsraum]], der rund 4,7&nbsp;Millionen Einwohner umfasst.

Die Stadt ist bekannt für ihr Vermächtnis als ehemalige Residenzstadt der [[Königreich Preußen|Könige von Preußen]] mit zahlreichen [[Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin|Schloss- und Parkanlagen]] und der bedeutenden bürgerlichen [[Liste der Baudenkmale in Potsdam|Kernstadt]]. Die Kulturlandschaften wurden 1990 von der [[UNESCO]] als größtes Ensemble der deutschen Welterbestätten in die [[Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit#Liste des Welterbes|Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit]] aufgenommen.<ref>[https://welterbedeutschland.de/schloesser-und-parks-von-potsdam-und-berlin/ ''Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin''], UNESCO-Welterbe.de</ref> Seit 2019 ist Potsdam UNESCO-Filmstadt im [[Creative Cities Network|Netzwerk der kreativen Städte]].<ref>[https://www.welt.de/regionales/berlin/article202776420/Potsdam-nun-Unesco-Filmstadt.html ''Potsdam nun Unesco-Filmstadt''.] Bei: ''[[Welt Online]]'', 2. November 2019</ref>

Das in Potsdam 1912 als erstes großes Filmatelier der Welt gegründete [[Filmstudio Babelsberg]] zählt zu den modernsten Zentren der Film- und Fernsehproduktion in Deutschland und Europa.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.studiobabelsberg.com/startseite/internationale-produzenten/ |text=Internationale Produzenten im Studio Babelsberg |wayback=20140519171740}}</ref>

Potsdam entwickelte sich seit der Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts zu einem europäischen [[#Forschung|Wissenschaftszentrum]]. Drei öffentliche [[Liste der Hochschulen in Brandenburg|Hochschulen]] und mehr als 30 Forschungsinstitute sind in der Stadt ansässig.

== Geographie ==
=== Lage ===
[[Datei:Potsdam Landeshauptstadt AIP Landtag Brandenburg Hauptbahnhof Zentrum links Foto Wolfgang Pehlemann IMG 0001.jpg|mini|hochkant=1.4|Luftbild Potsdam: Im Vordergrund der Telegrafenberg mit dem [[Astrophysikalisches Institut Potsdam|Astrophysikalischen Institut Potsdam]], dem [[Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung]], dem [[Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum|Deutschen GeoForschungsZentrum]] und der Außenstelle des [[Alfred-Wegener-Institut]]s, mittig der [[Potsdam Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] mit Potsdam Center Nord, halblinks das Zentrum der Stadt mit dem [[Alter Markt (Potsdam)|Alten Markt]]]]

Potsdam befindet sich südwestlich von Berlin, an das es direkt angrenzt, am Mittellauf der [[Havel]] in einer Wald- und Seenlandschaft. Sie ist geprägt durch den Wechsel von breiten Talniederungen und [[Moräne]]nhügeln, wie dem südlich gelegenen [[Saarmunder Endmoränenbogen]]. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet ist der [[Kleiner Ravensberg|Kleine Ravensberg]] mit 114,2&nbsp;Metern. Die tiefste Stelle ist der mittlere Wasserspiegel der Havelgewässer mit {{Höhe|29|DE-NHN|link=1}}. Das Stadtgebiet besteht zu rund 75&nbsp;Prozent aus Grün-, Wasser- und Landwirtschaftsfläche, 25&nbsp;Prozent sind bebaut.<ref name="Statistikgrunddaten">[http://www.potsdam.de/content/statistische-grunddaten-zur-landeshauptstadt-potsdam Statistische Grunddaten zur Landeshauptstadt Potsdam]</ref>

Insgesamt befinden sich über 20 Gewässer in Potsdam. Im [[Urbanisierung|urbanen]] Zentrum sind dies unter anderem der [[Heiliger See (Potsdam)|Heilige See]], der [[Aradosee]], der [[Templiner See]], der [[Tiefer See (Potsdam)|Tiefe See]] und der [[Griebnitzsee]]. In den ländlich geprägten Außenbereichen befinden sich unter anderem der [[Sacrower See]], der [[Lehnitzsee (Potsdam)|Lehnitzsee]], der [[Groß Glienicker See]], der [[Fahrlander See]] und der [[Weißer See (Potsdam)|Weiße See]].

Zu den Gewässern gehören neben der [[Potsdamer Havel]], die viele der Seen verbindet, der [[Sacrow-Paretzer Kanal]], der [[Teltowkanal]], die [[Nuthe]] und die [[Wublitz]]. Die Potsdamer Havel fließt am Strandbad Babelsberg bei {{Höhe|29.4|DE-NHN|link=1}}. Ablagerungen der Nuthe bildeten früher Teile der [[Freundschaftsinsel]].

Im Stadtgebiet befinden sich [[Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Potsdam|fünf ausgewiesene Naturschutzgebiete]] (Stand: 2018) und [[Liste der Naturdenkmale in Potsdam|mehr als 50 Naturdenkmale]].

{{Siehe auch|Geologie und Landschaftsentwicklung in Brandenburg|Liste der Seen in Brandenburg}}

=== Region ===
Potsdam liegt innerhalb der [[Agglomeration Berlin]], einem Einzugsgebiet von rund 4,7 Millionen Einwohnern (Stand: 2020). Es gehört damit auch der europäischen [[Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg|Metropolregion Berlin-Brandenburg]] an, deren Außengrenze mit der des Landes Brandenburg identisch ist.

Folgende Städte und [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] grenzen an Potsdam, Auflistung im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten:

[[Berlin]] sowie [[Stahnsdorf]], [[Nuthetal]], [[Michendorf]], [[Schwielowsee (Gemeinde)|Schwielowsee]] ([[Geltow]], [[Caputh]], [[Ferch (Schwielowsee)|Ferch]]) und [[Werder (Havel)]] im [[Landkreis Potsdam-Mittelmark]] sowie [[Ketzin/Havel]], [[Wustermark]] und [[Dallgow-Döberitz]] im [[Landkreis Havelland]].

{{Siehe auch|Geografie Berlins}}

=== Stadtgliederung ===
Die Stadt Potsdam ist in 32&nbsp;[[Ortsteil|Stadtteile]] gegliedert,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.potsdam.de/cms/beitrag/10088596/513412/ |titel=Stadtteilkatalog der Landeshauptstadt Potsdam |abruf=2016-12-28}}</ref> die sich in 86&nbsp;[[Statistischer Bezirk|statistische Bezirke]] unterteilen.<ref>{{Internetquelle |autor=Landeshauptstadt Potsdam |url=https://opendata.potsdam.de/explore/dataset/statistische-bezirke-in-potsdam/table/?flg=de |titel=Statistische Bezirke in Potsdam |werk=statistische-bezirke-in-potsdam |datum=2020-04-15 |sprache=de |abruf=2022-02-20}}</ref>

Es wird unterschieden zwischen den älteren Stadtteilen, die aus Arealen der historischen Stadt und spätestens 1939 eingemeindeten Orten gebildet wurden&nbsp;– das sind die Innenstadt, die westlichen und nördliche Vorstädte, Bornim, Bornstedt, Nedlitz, Potsdam-Süd, [[Babelsberg]] sowie Drewitz, Stern und Kirchsteigfeld&nbsp;–, und den nach 1990 eingegliederten Gemeinden, die seit 2003 als Ortsteile gemäß Potsdamer [[Hauptsatzung]]<ref name="Hauptsatzung" /> eigene, von der Bevölkerung gewählte [[Ortsbeirat|Ortsbeiräte]] und einen Ortsvorsteher besitzen&nbsp;– das sind Eiche, Fahrland, Golm, Groß Glienicke, Grube, Marquardt, Neu Fahrland, Satzkorn und Uetz-Paaren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.potsdam.de/kategorie/stadtteile |titel=Stadtteile |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam |abruf=2016-12-31}}</ref> Die neuen Ortsteile liegen im Wesentlichen im Norden der Stadt. Zum geschichtlichen Verlauf aller Eingemeindungen siehe den entsprechenden Abschnitt zu [[#Ein- und Ausgliederungen|Ein- und Ausgliederungen]].

[[Datei:Potsdam subdivisions.svg|mini|hochkant=1.75|Übersichtskarte zur Gliederung Potsdams]]

''Gliederung mit statistischer Nummerierung:''<ref name="StiB2019">{{Internetquelle |url=https://www.potsdam.de/sites/default/files/documents/stadtteileimblick2019.pdf#page=4 |titel=Potsdam, Stadtteile im Blick 2019 |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam |seiten=4f. |datum=2020-10-15 |format=PDF; 12,3&nbsp;MB  |abruf=2022-02-22}}</ref><ref>Für die Stadtteilbezeichnungen mit einstelliger Nummer: {{Internetquelle |url=https://www.potsdam.de/sites/default/files/documents/Potsdam%20Stadtteile%20im%20Blick%202010.pdf#page=5 |titel=Stadtteile im Blick 2010 |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam |seiten=5 |datum=2011-06-30 |format=PDF; 5,4&nbsp;MB |abruf=2016-12-28 |kommentar=''Anmerkung: Berichte aus späteren Jahren verzichten auf die Nennung dieser Stadtteilbezeichnungen mit einstelliger Nummer.''}}</ref>

{{Mehrspaltige Liste |breite=15em |anzahl=3 |liste=
* 1 Potsdam Nord
** 11 [[Bornim]]
** 12 [[Nedlitz (Potsdam)|Nedlitz]]
** 13 [[Bornstedt (Potsdam)|Bornstedt]]
** 14 [[Sacrow (Potsdam)|Sacrow]]
** 15 [[Eiche (Potsdam)|Eiche]]
** 16 [[Grube (Potsdam)|Grube]]
** 17 [[Golm (Potsdam)|Golm]]
* 2 [[Nördliche Vorstädte von Potsdam|Nördliche Vorstädte]]
** 21 Nauener Vorstadt
** 22 Jägervorstadt
** 23 Berliner Vorstadt
* 3 [[Westliche Vorstädte von Potsdam|Westliche Vorstädte]]
** 31 Brandenburger Vorstadt
** 32 Potsdam West
* 4 Innenstadt
** 41 Historische Innenstadt<!--
** 42 Südliche Innenstadt --><!-- 2019 aufgeteilt, Nummer entfallen -->
** 43 Zentrum Ost und Nuthepark
** 44 Hauptbahnhof und Brauhausberg Nord
* 5 [[Babelsberg]]
** 51 [[Klein Glienicke]]
** 52 Babelsberg Nord
** 53 Babelsberg Süd
* 6 [[Potsdam-Süd|Potsdam Süd]]
** 61 Templiner Vorstadt
** 62 Teltower Vorstadt
** 63 Schlaatz
** 64 Waldstadt&nbsp;I und Industriegelände
** 65 Waldstadt&nbsp;II
* 7 Potsdam Südost
** 71 Stern
** 72 [[Drewitz (Potsdam)|Drewitz]]
** 73 Kirchsteigfeld
* 8 Nördliche Ortsteile
** 81 [[Uetz-Paaren]]
** 82 [[Marquardt (Potsdam)|Marquardt]]
** 83 [[Satzkorn]]
** 84 [[Fahrland]]
** 85 [[Neu Fahrland]]
** 86 [[Groß Glienicke]]
}}

Zu Potsdam gehören [[Liste der Orte in Potsdam|56 Ortsteile, Gemeindeteile und sonstige Siedlungsplätze]].

Zum Ende des Jahres 2019 erfolgte eine Änderung der Gebietsstruktur:<ref name="StiB2019" />
* Der Stadtteil&nbsp;41 wurde umbenannt: bisher ''Nördliche Innenstadt'', nun ''Historische Innenstadt''.
* Der Stadtteil&nbsp;42 ''(Südliche Innenstadt)'' wurde in die zwei Stadtteile 43&nbsp;''(Zentrum Ost und Nuthepark)'' und 44&nbsp;''(Hauptbahnhof und Brauhausberg Nord)'' geteilt. Die Nummer&nbsp;42 entfiel damit.
* Einige sehr dünn besiedelte Stadtteile wurden aufgelöst:
** Der Stadtteil&nbsp;33 ''(Wildpark)'' wurde dem Stadtteil&nbsp;32 ''(Potsdam-West)'' angegliedert.
** Der Stadtteil&nbsp;66 ''(Industriegelände)'' wurde dem Stadtteil&nbsp;64 (ehemals: ''Waldstadt&#8239;I''&#8239;) angegliedert. Der Stadtteil wurde daraufhin in ''Waldstadt&#8239;I und Industriegelände'' umbenannt.
** Der Stadtteil&nbsp;67 ''(Forst Potsdam Süd)'' wurde dem Stadtteil&nbsp;61 ''(Templiner Vorstadt)'' angegliedert.

=== Ein- und Ausgliederungen ===
Das Stadtgebiet Potsdams war bis Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts noch relativ klein. Zur Stadt Potsdam zählten außer der Innenstadt nur die Teltower, Brandenburger, Berliner, Jäger- und Nauener Vorstadt. Durch das Anwachsen der Bevölkerung und Bebauung musste das Stadtgebiet mehrmals erweitert werden. Dies geschah in mehreren Abschnitten mit der Eingliederung von benachbarten Rittergütern beziehungsweise Teilen davon. Damit wuchs das Stadtgebiet von 893&nbsp;[[Hektar]] im Jahr 1836 auf 1350&nbsp;Hektar im Jahr 1905. 1928 wurde der Park von Sanssouci mit den Schlössern sowie ein großer Teil der Insel Tornow (später: [[Hermannswerder]]) sowie sechs Gutsbezirke mit Brauhaus- und Telegrafenberg in das Stadtgebiet eingegliedert. Danach betrug die Stadtfläche 3206&nbsp;Hektar. 1935 wurden [[Bornim]], [[Bornstedt (Potsdam)|Bornstedt]], [[Eiche (Potsdam)|Eiche]] und [[Nedlitz (Potsdam)|Nedlitz]] eingemeindet, 1939 folgten die Industriestadt [[Babelsberg]] und weitere Dörfer. 1952 wurden die meisten dieser Gemeinden im Rahmen der Gebietsreform der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wieder selbstständig.<ref>''Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern''. Herausgeber: Statistisches Bundesamt. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.</ref> Im Oktober 2003 erreichte das Stadtgebiet nach zwei neuen Eingemeindungsprozessen im Rahmen der landesweiten Kreisgebietsreform seine heutige Ausdehnung.<ref>[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003.] StBA</ref> Dabei wurde die Fläche Potsdams allein durch die Eingemeindungen von 2003 um 60 % vergrößert, die Einwohnerzahl jedoch nur um 12 %.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.potsdam.de/cms/ziel/36010/DE/ |text=Potsdam ist größer geworden |wayback=20071018045428}}</ref>

'''Übersicht'''

Hinweis: Die nicht mehr zu Potsdam gehörenden Orte werden ''kursiv'' dargestellt.
[[Datei:Brandenburger Str., Potsdam.jpg|mini|[[Brandenburger Straße]], beliebte Einkaufsstraße und [[Fußgängerzone]] im Stadtzentrum, mit dem [[Brandenburger Tor (Potsdam)|Brandenburger Tor]] an deren Ende.]]
[[Datei:Orangerieschloss 2010.jpg|mini|[[Orangerieschloss (Potsdam)|Orangerieschloss]] im Stil der [[italien]]ischen [[Renaissance]]]]
[[Datei:Potsdam Nauener Tor 07-2017.jpg|mini|[[Nauener Tor]]]]
[[Datei:Krongut Bornstedt mit Gartenanlage.jpg|mini|[[Krongut Bornstedt]]]]
[[Datei:Schloss Babelsberg - Luftaufnahme-0428.jpg|mini|[[Schloss Babelsberg]]]]
{| class="wikitable zebra toptextcells"
|-
! Ehemalige Gemeinde !!style="min-width:8.5em"<!-- zur Vermeidung von Zeilenumbrüchen --> | Datum !! Anmerkung
|-
| Babelsberg ||style="text-align:right"| 1. April 1939 ||
|-
| ''Bergholz-Rehbrücke'' ||style="text-align:right"| 1. April 1939<br />25. Juli 1952<br />''26. Oktober 2003'' || Eingemeindung nach Potsdam<br />Ausgliederung aus Potsdam<br />''Eingemeindung nach Nuthetal''
|-
| Bornim ||style="text-align:right"| 1. August 1935 ||
|-
| Bornstedt ||style="text-align:right"| 1. August 1935 ||
|-
| Drewitz ||style="text-align:right"| 1. April 1939 ||
|-
| Eiche ||style="text-align:right"| 1. August 1935<br />25. Juli 1952<br />1. Januar 1962<br />6. Dezember 1993 || Eingemeindung nach Potsdam<br />Umgliederung nach Eiche-Golm<br />Ausgliederung aus Eiche-Golm<br />Eingemeindung nach Potsdam
|-
| Fahrland ||style="text-align:right"| 1. April 1939<br />25. Juli 1952<br />26. Oktober 2003 || Eingemeindung nach Potsdam<br />Ausgliederung aus Potsdam<br />Eingemeindung nach Potsdam
|-
| ''Geltow'' ||style="text-align:right"| 1. April 1939<br />25. Juli 1952<br />''31. Dezember 2002'' || Eingemeindung nach Potsdam<br />Ausgliederung aus Potsdam<br />''Eingemeindung nach Schwielowsee''
|-
| Golm ||style="text-align:right"| 1. April 1939<br />25. Juli 1952<br />1. Januar 1962<br />26. Oktober 2003 || Eingemeindung nach Potsdam<br />Umgliederung nach Eiche-Golm<br />Ausgliederung aus Eiche-Golm<br />Eingemeindung nach Potsdam
|-
| Groß Glienicke ||style="text-align:right"| 1945<br />26. Oktober 2003 || Ausgliederung des Ostteils nach Berlin<br />Eingemeindung des verbliebenen Teils nach Potsdam
|-
| Grube<br />(mit Schlänitzsee) ||style="text-align:right"| 1. April 1939<br />25. Juli 1952<br />25. Juli 1952<br />6. Dezember 1993 || Eingemeindung nach Potsdam<br />Ausgliederung aus Potsdam<br />Eingliederung von Nattwerder<br />Eingemeindung nach Potsdam
|-
| Kartzow ||style="text-align:right"| 14. März 1974 || Eingemeindung nach Fahrland
|-
| Krampnitz ||style="text-align:right"| 1. April 1939<br />25. Juli 1952<br />15. April 1957 || Eingemeindung nach Potsdam<br />Ausgliederung aus Potsdam<br />Eingemeindung nach Fahrland
|-
| Marquardt ||style="text-align:right"| 26. Oktober 2003 ||
|-
| Nattwerder ||style="text-align:right"| 1. April 1939<br />25. Juli 1952<br />25. Juli 1952 || Eingemeindung nach Potsdam<br />Ausgliederung aus Potsdam<br />Eingliederung nach Grube
|-
| Nedlitz ||style="text-align:right"| 1. August 1935 ||
|-
| Neubabelsberg<br />(bis 1925 [[Klein Glienicke]]) ||style="text-align:right"| 1. April 1938 || Zusammenschluss mit Nowawes zu Babelsberg
|-
| Neuendorf ||style="text-align:right"| 1. April 1907 || Eingemeindung nach Nowawes
|-
| Neu Fahrland ||style="text-align:right"| 1. April 1939<br />25. Juli 1952<br />26. Oktober 2003 || Eingemeindung nach Potsdam<br />Ausgliederung aus Potsdam<br />Eingemeindung nach Potsdam
|-
| Nowawes ||style="text-align:right"| 1. April 1938 || Zusammenschluss mit Neubabelsberg zu Babelsberg
|-
| Paaren ||style="text-align:right"| 1. Januar 1961 || Zusammenschluss mit Uetz zu Uetz-Paaren
|-
| Plantagenhaus, Gutsbezirk ||style="text-align:right"| 1. April 1926 ||
|-
| Potsdam-Gut, Gutsbezirk ||style="text-align:right"| 1. April 1926 ||
|-
| Sacrow ||style="text-align:right"| 1. April 1939 ||
|-
| Satzkorn ||style="text-align:right"| 26. Oktober 2003 ||
|-
| Tornow, Gutsbezirk ||style="text-align:right"| 1. April 1926 ||
|-
| Uetz ||style="text-align:right"| 1. Januar 1961 || Zusammenschluss mit Paaren zu Uetz-Paaren
|-
| Uetz-Paaren ||style="text-align:right"| 26. Oktober 2003 ||
|-
| ''Wilhelmshorst'' ||style="text-align:right"| 1. Juli 1950<br />25. Juli 1952<br />''26. Oktober 2003'' || Eingemeindung nach Potsdam,<br />Ausgliederung aus Potsdam<br />''Eingemeindung nach Michendorf''
|}

=== Klima ===
In Potsdam herrscht ein [[Gemäßigte Zone|gemäßigtes Klima]], das sowohl von Norden und Westen her vom atlantischen Klima als auch vom kontinentalen Klima aus Osten beeinflusst wird. Wetterextreme wie Stürme, starker Hagel oder starke Schneefälle sind selten. Die Stadt liegt in der jahresdurchschnittlich wärmsten und niederschlagärmsten Region Deutschlands.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/news/berlin-war-2021-wieder-waermstes-und-trockenstes-bundesland-li.203443 Berlin war 2021 wieder wärmstes und trockenstes Bundesland], Berliner Zeitung, abgerufen am 18. Februar 2022.</ref>

Der Temperaturverlauf entspricht ungefähr dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen sind geringer als im üblichen kontinentalen Klima, aber höher als im ausgeglicheneren Meeresklima der Küstenregionen. Die Niederschlagsmenge ist mit einer Jahressumme von 590&nbsp;mm relativ gering. So liegt diese zum Beispiel in [[Barcelona]] ebenfalls bei 590&nbsp;mm, in München hingegen bei etwa 1000&nbsp;mm. Seit Beginn der Aufzeichnungen erlebte Potsdam ungefähr jedes vierte Jahr [[Weiße Weihnachten (Wetterereignis)|weiße Weihnachten]].<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=G_1LrUAvSnA Tagesthemen,] ARD, 17. Dezember 2018</ref> Seit Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts schwanken die [[Jahresmitteltemperatur]]en zwischen 6,5&#8239;°C und 11&#8239;°C.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/show_station.cgi?id=617103790000&dt=1&ds=1 |titel=GISS Surface Temperature Analysis, Station Data: Potsdam |hrsg=National Aeronautics and Space Administration, Goddard Institute for Space Studies |sprache=en |abruf=2020-01-27 |abruf-verborgen=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://data.giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v4.cgi?id=GM000003342&dt=1&ds=14 |titel=GISS Surface Temperature Analysis (v4), Station Data: Potsdam |hrsg=National Aeronautics and Space Administration, Goddard Institute for Space Studies |sprache=en |abruf=2020-01-27 |abruf-verborgen=1}}</ref>

Die [[Klimatologie|Klimaforschung]] ist seit etwa 1874 auf dem [[Telegrafenberg]] in Potsdam ansässig. Das [[Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung]] prognostiziert im Rahmen der [[Globale Erwärmung|globalen Erwärmung]] eine Zunahme der durchschnittlichen Temperaturen und eine weitere Abnahme des Niederschlages für die nächsten Jahrzehnte in der Region Brandenburg.

{{Klimatabelle
| TABELLE = aktiviert
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = [http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10379 wetterkontor.de]
| Überschrift =
| Ort = Potsdam
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan =  1.7
| hmfeb =  3.5
| hmmär =  8.1
| hmapr = 13.5
| hmmai = 19.1
| hmjun = 22.4
| hmjul = 23.6
| hmaug = 23.4
| hmsep = 19.2
| hmokt = 13.7
| hmnov =  7.1
| hmdez =  3.0
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = −3.4
| lmfeb = −2.7
| lmmär =  0.0
| lmapr =  3.4
| lmmai =  8.0
| lmjun = 11.5
| lmjul = 13.0
| lmaug = 12.7
| lmsep =  9.8
| lmokt =  6.0
| lmnov =  1.7
| lmdez = −1.7
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan =
| avfeb =
| avmär =
| avapr =
| avmai =
| avjun =
| avjul =
| avaug =
| avsep =
| avokt =
| avnov =
| avdez =
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 44
| nbfeb = 38
| nbmär = 38
| nbapr = 44
| nbmai = 56
| nbjun = 69
| nbjul = 52
| nbaug = 60
| nbsep = 46
| nbokt = 36
| nbnov = 47
| nbdez = 55
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 17
| rdfeb = 15
| rdmär = 12
| rdapr = 13
| rdmai = 12
| rdjun = 12
| rdjul = 14
| rdaug = 14
| rdsep = 12
| rdokt = 14
| rdnov = 16
| rddez = 15
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 1.5
| shfeb = 2.4
| shmär = 4.0
| shapr = 5.4
| shmai = 7.3
| shjun = 7.5
| shjul = 7.5
| shaug = 7.1
| shsep = 5.2
| shokt = 3.7
| shnov = 1.7
| shdez = 1.3
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->
| lfjan = 88
| lffeb = 84
| lfmär = 77
| lfapr = 71
| lfmai = 69
| lfjun = 71
| lfjul = 71
| lfaug = 73
| lfsep = 79
| lfokt = 84
| lfnov = 86
| lfdez = 89
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u. ä.) für den jeweiligen Monat in °C -->
| wtjan = 
| wtfeb = 
| wtmär = 
| wtapr = 
| wtmai = 
| wtjun = 
| wtjul = 
| wtaug = 
| wtsep = 
| wtokt = 
| wtnov = 
| wtdez = 
}}
{{Absatz}}

== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Potsdam}}

Die ältesten urkundlichen Belege des Namens der Stadt sind aus den Jahren 993 ''Poztupimi'', 1317 ''postamp'' sowie um 1500 ''Potstamp''. Sie gehen auf [[Slawische Sprachen|Slawisch]] zurück und beschreiben die „Siedlung eines Mannes namens Potstampin“.<ref>{{Literatur|Autor=[[Reinhard E. Fischer]]|Ort=Berlin|Titel=Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung|Jahr=2005|Verlag=Bebra-Wissenschaftsverlag|ISBN=3-937233-17-2}} hier S. 133</ref> Die verbreitete Namendeutung „unter den Eichen“ (aus slawisch ''pod'' „unter“ und ''dubimi'' „Eiche“)<ref>{{Literatur |Autor=Hendrik Werner |Titel=Zwischen Wirbelwasser, Dunkelfurt und Wildschweingebirge |Sammelwerk=[[Die Welt]] |Datum=2008-07-07 |Online=https://www.welt.de/welt_print/article2185493/Zwischen-Wirbelwasser-Dunkelfurt-und-Wildschweingebirge.html}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Stephan Hormes, Silke Peust |Titel=Atlas der Wahren Namen |Verlag=Carlsen Verlag |Datum=2009 |ISBN=978-3-551-68458-5 |Kommentar=siehe auch Übersichtsseite [http://kalimedia.de/Atlas_der_Wahren_Namen.html Atlas der Wahren Namen], abgerufen am 31. August 2015}}</ref> ist wissenschaftlich nicht haltbar. Andere Erklärungen (z.&nbsp;B. der Vergleich mit [[Sorbische Sprache|Sorbisch]] ''{{lang|wen|Podstupim}}'' „Vorstufe“ oder „Vorposten“) gelten als fragwürdig.<ref>{{Literatur|Autor=[[Reinhard E. Fischer]]|Ort=Berlin|Titel=Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung|Jahr=2005|Verlag=Bebra-Wissenschaftsverlag|ISBN=3-937233-17-2|Zitat=Andere Erklärungen sind sehr fragwürdig, die verbreitete Namendeutung ›Unter den Eichen‹ ist wissenschaftlich nicht haltbar.}} hier S. 133</ref>

=== Entstehung und Entwicklung im Mittelalter ===
[[Datei:Schenkungsurkunde Potsdam 993.jpg|mini|Schenkungsurkunde aus dem Jahr 993]]

Das heutige Stadtgebiet Potsdams war wahrscheinlich seit der [[Frühe Bronzezeit|frühen Bronzezeit]] besiedelt. Nach den [[Völkerwanderung]]en errichtete im 7.&nbsp;Jahrhundert der slawische Stamm der [[Heveller]] gegenüber der Einmündung der [[Nuthe]] eine Burganlage an der Havel.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte in einer Schenkungsurkunde des späteren Kaisers [[Otto III. (HRR)|Otto&nbsp;III.]] des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] an das [[Stift Quedlinburg]] als „Poztupimi“ am 3.&nbsp;Juli 993.<ref>Urkunde Nr. 131 in: {{MGH|DD|13|542|543}}</ref> Die Bedeutung des Ortes beruhte auf der Beherrschung des Havelübergangs.

Im Jahr 1157 eroberte [[Albrecht I. (Brandenburg)|Albrecht der Bär]] die Stadt und gründete die [[Mark Brandenburg]]. Durch Albrecht kamen Teile der ehemaligen [[Nordmark]] als Mark Brandenburg auch faktisch zum Heiligen Römischen Reich. Potsdam war der südöstliche Eckpfeiler der Mark bis zum Ende des 12.&nbsp;Jahrhunderts. Am Havelübergang wurde eine deutsche steinerne Turmburg erbaut. Im Jahr 1317 wurde die Stadt erstmals als Burg und vor allem ''Stadt'' urkundlich unter dem Namen Postamp erwähnt. 1345 erhielt Potsdam das Stadtrecht und blieb die nächsten Jahrhunderte eine kleine Marktstadt.<ref name="Poztupimi">[http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10000074/33981/ 993 – Von Poztupimi zur Residenzstadt]</ref> Von 1416 an bis zum Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] im Jahr 1918 und dem damit verbundenen Untergang der [[Monarchie]] in Deutschland verblieb Potsdam im Besitz der [[Hohenzollern]]. Der verheerende [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] und zwei Großbrände verwüsteten die Stadt.

=== Preußische Residenzstadt und Aufschwung ===
[[Datei:EdiktPotsdam.jpg|mini|hochkant|Das [[Edikt von Potsdam]] 1685 ermöglichte ein Bevölkerungswachstum nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]]]]

Mit dem kurmärkischen Landtag 1653, auf dem der ''Große [[Kurfürst]]'' [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Friedrich Wilhelm]] die Macht des Landadels einschränkte, begann die [[Absolutismus|absolutistische]] Zeit in Brandenburg. Seine Regierungszeit war eine der einflussreichsten in der Geschichte Potsdams. Er kaufte die einzelnen verpfändeten Stadtgebiete zusammen und entschloss sich, die Stadt zu seiner zweiten Residenz neben Berlin auszubauen. Mit dem Ausbau des [[Potsdamer Stadtschloss|Stadtschlosses]] und der ''Verschönerung'' der Umgebung entstand ab 1660 ein Entwicklungsschub.

Erst mit Hilfe des [[Edikt von Potsdam|Toleranzediktes von Potsdam]] im Jahr 1685 konnten aufgrund steigender Immigration die Landstriche neu bevölkert werden. Vor allem die verfolgten, protestantischen [[Hugenotten]] aus Frankreich flohen in den Schutz der brandenburgischen Gebiete. Etwa 20.000 Menschen folgten dem Angebot und verhalfen der Wirtschaft mit ihrem Fachwissen zum Aufschwung.

[[Datei:Bundesarchiv Bild 170-120, Potsdam, Garnisonkirche von der Breiten Brücke.jpg|mini|links|hochkant|Die 1735 errichtete [[Garnisonkirche (Potsdam)|Hof- und Garnisonkirche]] galt als ein Hauptwerk des preußischen [[Barock]]s; Ansicht um 1900]]

Unter dem ''Soldatenkönig'' [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;I.]] wurde die Stadt ein wichtiger Garnisonsstandort. Dies führte zu einem starken Anwachsen der Bevölkerung und dem Bau neuer Wohnquartiere in der ersten und zweiten Barocken Stadterweiterung. Weiter ordnete er den Bau der [[Garnisonkirche (Potsdam)|Garnisonkirche]], der Kirche [[St. Nikolai (Potsdam)|St. Nikolai]] und der [[Heilig-Geist-Kirche (Potsdam)|Heilig-Geist-Kirche]] an, die fortan das Stadtbild prägten. Im neugeschaffenen [[Großes Militärwaisenhaus|Militärwaisenhaus]] in der Breiten Str. wurden Kinder Militärangehöriger verpflegt, unterrichtet und später ausgebildet.

[[Datei:Friedrich Zweite Alt.jpg|mini|hochkant|Der [[Aufklärung|aufgeklärte]] Monarch [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]] (1712–1786) prägte die Entwicklung der Residenzstadt Potsdam]]

Sein Sohn [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich&nbsp;II. („der Große“)]] schätzte die Gedanken der [[Aufklärung]] und reformierte den preußischen Staat. Er entschied sich endgültig, Potsdam auch vom Stadtbild her zur Residenzstadt zu machen und veranlasste daraufhin massive Umbauten am Aussehen von Straßen und Plätzen. So wurden unter anderem der [[Alter Markt (Potsdam)|Alte Markt]] komplett neu gestaltet und die Bürgerhäuser erhielten neue [[Barock]]fassaden. Friedrich&nbsp;II. ließ auch den späteren Park Sanssouci umgestalten. Ab 1745 entstand hier sein Sommersitz, das Schloss [[Sanssouci]]. Später folgte dann noch das [[Neues Palais|Neue Palais]]. Das [[Potsdamer Stadtschloss|Stadtschloss]] und der Lustgarten in der Stadtmitte wurden zu seinem Wintersitz gestaltet, besonders hervorzuheben war hier die Leistung des Architekten [[Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff]]. Ab 1793 entstand das [[Königliches Schauspielhaus (Potsdam)|Königliche Schauspielhaus]].

1806 erreichte [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] mit seinen Truppen die Stadt Potsdam. Die nachhaltige Wirkung der Besatzungszeit führte zu Reformen im Staatswesen. Nach dem Ende der napoleonischen Besatzung entwickelte [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;III.]] die Stadt ab 1815 zu einem Verwaltungszentrum. Es siedelten sich zahlreiche Regierungsbeamte in Potsdam an. 1838 ging mit der Strecke Potsdam-Berlin die erste Eisenbahnlinie Preußens in Betrieb.

Die zunehmenden Spannungen des [[Vormärz]]es entluden sich in der [[Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution]] von 1848. Das Volk kämpfte auf den Barrikaden in Berlin für eine liberale Verfassung. Im März siedelte der König [[Friedrich Wilhelm&nbsp;IV.]] in die vermeintlich ruhigere Nachbarstadt Potsdam um. Als sich meuternde Soldaten vor dem [[Neues Palais|Neuen Palais]] versammelten und versuchten, gefangene Kameraden zu befreien, wurde der Aufstand schnell von preußischen Elitetruppen niedergeschlagen.<ref>[http://www.zeitreisen.de/1848/kap2/thema4.htm Militär und Bürgerwehr – Wieviel Ordnung braucht die Revolution?]</ref> Nach den Wirren der unvollendeten Revolution war die Restauration der alten Machtverhältnisse das vorherrschende Ziel. Es wurden zahlreiche ambitionierte Bauprojekte vorangetrieben, so auch die [[St. Nikolai (Potsdam)|Nikolaikirche]] und die katholische Kirche [[St. Peter und Paul (Potsdam)|St.&#8239;Peter und Paul]]. Seit 1911 hatte Potsdam einen Luftschiffhafen an der Pirschheide.

Im Jahr 1914 unterzeichnete der letzte preußische König und deutsche Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm&nbsp;II.]] im [[Neues Palais|Neuen Palais]] die General[[mobilmachung]] gegen die [[Triple Entente|Entente]]-Mächte.<ref>{{Internetquelle |autor=Johannes Leicht |url=https://www.potsdam.de/cms/beitrag/10000071/33981/ |titel=1871 – 1918. Aufschwung der kaiserlichen Bürgerstadt |werk=Potsdam.de |hrsg=Potsdam.de |abruf=23.06.2021}}</ref> Nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] endete auch die Ära der Monarchie mit der [[Novemberrevolution]] und Wilhelm&nbsp;II. floh 1918 in die [[Niederlande]]. Die Stadt Potsdam verlor damit ihren Status als Residenzstadt endgültig.

=== Weimarer Republik und Nationalsozialismus ===
[[Datei:Einsteinturm 7443.jpg|links|mini|Der 1921 errichtete [[Einsteinturm]] diente der experimentellen Bestätigung der [[Relativitätstheorie]].]]

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] 1918 ging das umfangreiche Eigentum der [[Hohenzollern#Die Hohenzollern seit dem Ende des Kaiserreichs|Hohenzollern]] in Potsdam zum größten Teil in Staatseigentum über. Die Zeit der [[Weimarer Republik]] war gekennzeichnet durch zahlreiche Auseinandersetzungen zwischen den politischen und paramilitärischen Kräften im Staat. Die Stadtgemeinde hingegen blieb weiterhin ein von wohlhabenden Bürgern getragener Ort.

Zu Beginn der [[Zeit des Nationalsozialismus]] fand am 21.&nbsp;März 1933 der [[Tag von Potsdam]] statt. Bei dem inszenierten Staatsakt reichte der Reichspräsident [[Paul von Hindenburg]] dem neuen Reichskanzler [[Adolf Hitler]] die Hand. Dies sollte als symbolische Geste für ein Bündnis der alten Ordnung mit dem Nationalsozialismus verstanden werden. Die konstituierende Sitzung des Reichstags fand ohne die Sozialdemokraten und Kommunisten in der Garnisonkirche statt. Das Ereignis wurde landesweit im Rundfunk übertragen.

[[Hans Friedrichs]] ließ in Potsdam zahlreiche Siedlungen und Kasernen errichten.

[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-H26014, Potsdam, Ruine der Nicolaikirche.jpg|mini|Durch den [[Luftangriff auf Potsdam]] 1945 zerstörter [[Alter Markt (Potsdam)|Alter Markt]], Foto&nbsp;1947]]

Das Stadtzentrum Potsdams wurde am 14. April 1945 in der letzten Phase des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] durch einen [[Luftangriff auf Potsdam|alliierten Bombenangriff]] stark beschädigt. Besonders betroffen war das Gebiet zwischen der Havel, dem [[Alter Markt (Potsdam)|Alten Markt]] und dem [[Bassinplatz]]. Hauptbahnhof, [[Potsdamer Stadtschloss|Stadtschloss]], [[Langer Stall]] und Garnisonkirche brannten vollkommen aus. Ähnlich beschädigt wurden auch weite Teile der nordöstlichen Vorstadt in der Nähe der [[Glienicker Brücke]]. Weitgehend erhalten blieben jedoch das Gebiet um den [[Neuer Markt (Potsdam)|Neuen Markt]], das [[Holländisches Viertel|Holländische Viertel]] und die nördlichen Teile der Altstadt. In den Kämpfen der letzten Kriegstage wurden weitere Gebäude beschädigt, so die Heilige-Geist-Kirche und das Alte Rathaus. Am 27.&nbsp;April 1945 wurde Potsdam durch die [[Rote Armee]] eingenommen.

Potsdam war Abwurfziel besonders vieler Bomben in Deutschland. Bis in die Gegenwart hinein werden neu entdeckte Blindgänger entschärft und die in der Gegend wohnende Bevölkerung zu solchen Anlässen evakuiert.<ref>[http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Blindgaenger-in-Potsdam/Die-Nacht-von-Potsdam/Potsdam-Timeline-der-Bombardierung-am-14.04.1945 ''Das Protokoll der Bombennacht in Potsdam.''] In: ''[[Märkische Allgemeine Zeitung]]'', 14. April 2015, aktualisiert am 15. April 2015, abgerufen am 21. November 2015.</ref>

=== Besatzungszeit und deutsche Teilung ===
[[Datei:L to R, British Prime Minister Winston Churchill, President Harry S. Truman, and Soviet leader Josef Stalin in the... - NARA - 198958.jpg|mini|[[Potsdamer Konferenz]] 1945 im [[Cecilienhof|Schloss Cecilienhof]] mit [[Winston Churchill|Churchill]], [[Harry S. Truman|Truman]] und [[Josef Stalin|Stalin]]]]

Im [[Cecilienhof|Schloss Cecilienhof]], dem Wohnsitz des letzten deutschen Kronprinzen [[Wilhelm von Preußen (1882–1951)|Wilhelm von Preußen]], fand vom 17.&nbsp;Juli bis zum 2.&nbsp;August 1945 die [[Potsdamer Konferenz]] der Siegermächte [[Vereinigte Staaten]], [[Vereinigtes Königreich]] und [[Sowjetunion]] statt. Die Konferenz endete mit dem [[Potsdamer Abkommen]], das die deutsche Teilung und Besetzung in vier Zonen besiegelte.

In der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] war Potsdam von 1952 bis 1990 Verwaltungssitz des neugegründeten [[Bezirk Potsdam|Bezirkes Potsdam]]. Die sozialistische Regierung hatte ein gespaltenes Verhältnis zum Erbe Preußens. Einerseits wurden die kulturellen und künstlerischen Leistungen anerkannt, andererseits sollten zahlreiche Bauwerke ein Ausdruck des [[Militarismus]] sein. 1951 wurde die [[Pädagogische Hochschule]] ''Karl Liebknecht'' gegründet, aus der später die [[Universität Potsdam]] hervorging. Aufgrund des Wohnungsmangels entstanden vor allem im Süden der Stadt neue Stadtviertel wie der [[Schlaatz]], die Waldstadt&#8239;II und Drewitz.

Mit dem [[Berliner Mauer]]bau verlor Potsdam im Jahr 1961 seinen direkten Anschluss zur Nachbarstadt [[West-Berlin|(West-)Berlin]], während [[Ost-Berlin]] nur über ländliche Umwege erreichbar war und „weit entfernt“ erschien. Damit unterbrach die Mauer auch in Potsdam das städtische Leben zu einem erheblichen Teil. Die kleine [[Berlin]]er Exklave [[Steinstücken]] verblieb isoliert in Babelsberg. Der Übergang an der [[Glienicker Brücke]] wurde während des Kalten Krieges zum Austausch von Spionen genutzt.

Während der 1960er Jahre befand sich in Potsdam ein bezirkliches Aufnahmelager für [[Westflüchtlinge]]. Als die Einwanderung in die DDR abnahm, wurde die Aufnahmestätte abgerissen.

Im Jahr 1966 wurde das Alte Rathaus umgebaut und erweitert und dann als Kulturhaus eröffnet und unter dem Namen ''[[Hans Marchwitza]]-Haus'' der Öffentlichkeit übergeben. Darin waren Veranstaltungssäle, Vortragsräume, ein Kinosaal und eine Gaststätte untergebracht und es diente damit verschiedenen gesellschaftlichen Vereinigungen und Einzelpersonen als Treffpunkt.<ref>Helga Klug: ''Das „Marchwitza“ wird fünfzig.'' In: Horst Jäkel (Hrsg.): ''Heimat DDR. Erlebnisse. Betrachtungen. Erkenntnisse. Dokumente''. GNN-Verlag, Schkeuditz 2015, ISBN 978-3-89819-416-7, S.&nbsp;215.</ref>

=== Nach der deutschen Wiedervereinigung ===
[[Datei:2019-06-21-Glienicker Brücke-0454.jpg|mini|[[Glienicker Brücke]], Einheitssymbol und Verbindungsstelle zwischen Potsdam und Berlin seit 1990]]
Mit der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] und der Wiedergründung des [[Land Brandenburg|Landes Brandenburg]] im Jahr 1990 wurde Potsdam dessen Landeshauptstadt.

Im Jahre 1990 wurden weite Teile der Potsdamer Kulturlandschaft zum [[UNESCO-Welterbe]] ernannt. 1993 konnte die Stadt dann ihr tausendjähriges Bestehen feiern und war im Jahre 2001 unter dem Motto „Gartenkunst zwischen gestern und morgen“ Gastgeber der [[Bundesgartenschau]]. Zu diesem Anlass wurde in der Yorckstraße das erste, etwa 300&nbsp;Meter lange Teilstück des in den 1960er Jahren zugeschütteten [[Stadtkanal (Potsdam)|Stadtkanals]] wieder freigelegt. 2004 erhielt die Stadt die Goldmedaille beim Bundeswettbewerb ''[[Unsere Stadt blüht auf]]''.

In den Jahren 1999, 2006 und 2021 wurden die stadtpolitischen Entscheidungen getroffen, die Potsdamer Mitte zum Sanierungsgebiet zu erklären und die Innenstadt in Grund- und Aufriss an die Situation vor 1945 anzunähern. Die im Jahre 1990 beschlossene „Wiederannäherung an das charakteristische, gewachsene historische Stadtbild“<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Kixmüller |url=https://www.pnn.de/wissenschaft/hintergrund-buergerwille-und-spenden/21326252.html |titel=Bürgerwille und Spenden |werk=Potsdamer Neueste Nachrichten |datum=2017-08-23 |sprache=de |abruf=2021-07-01}}</ref> soll u.&nbsp;a. mit der Rekonstruktion des Glockenturms der [[Garnisonkirche (Potsdam)|Garnisonkirche]] realisiert werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Marco Zschieck |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/symbolort-fuer-antidemokraten-ausstellung-in-potsdamer-garnisonkirche-soll-geschichte-aufarbeiten/27003278.html |titel=Ausstellung in Potsdamer Garnisonkirche soll Geschichte aufarbeiten |werk=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2021-03-14 |sprache=de |abruf=2021-07-01}}</ref> Am Wiederaufbau der Gebäude-Carees nach historischen Vorbild rund um die [[St. Nikolai (Potsdam)|Nikolaikirche]] am [[Alter Markt (Potsdam)|Alten Markt]] wird bis 2029{{Zukunft|2029}} gearbeitet.<ref>{{Cite news|url=https://www.pnn.de/potsdam/neubauten-am-alten-markt-starten-in-der-potsdamer-mitte-gehts-voran/27286572.html|title=Neubauten am Alten Markt starten. In der Potsdamer Mitte geht’s voran|last=Kramer|first=Henri|date=2021-06-14|work=Potsdamer Neueste Nachrichten|access-date=2021-07-01|language=de}}</ref>
{{Absatz}}

== Bevölkerung ==

=== Bevölkerungsentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Potsdam}}
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Potsdam.svg|mini|hochkant=1.7|Einwohnerentwicklung in Potsdam von 1573 bis 2018]]

Die Stadt Potsdam blieb seit der Ersterwähnung 993 bis in die [[frühe Neuzeit]] eine kleine Stadt mit geringer und relativ konstanter Einwohnerzahl. Aufgrund der Verwüstungen und der Hungersnöte des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] fiel die Einwohnerzahl auf einen Tiefpunkt von 700 im Jahr 1660. Nach der Entwicklung als brandenburgische [[Residenzstadt]] stieg die Einwohnerzahl deutlich an. Mit der [[Industrialisierung]] im 19.&nbsp;Jahrhundert verdreifachte sich die Bevölkerung bis 1900 auf 60.000. Am 1.&nbsp;April 1939 wurde Potsdam durch die Eingemeindung der ca. 30.000 Einwohner zählenden Stadt [[Babelsberg]] und anderer Orte zur Großstadt. Während des Zweiten Weltkrieges sank die Einwohnerzahl, in den folgenden Jahren stieg sie jedoch wieder an.

Seit der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] sank die Potsdamer Bevölkerung bis 1999 zunächst um 13.000 auf 129.000 Einwohner ab. Seit 2000 ist hierbei durch Zuzug und eine vergleichsweise hohe Geburtenzahl aber eine beständige Erholung zu verzeichnen. Eingemeindungen im Jahre 2003 setzten die Einwohnerzahl dabei auch auf eine höhere Basis. In den 2010er Jahren hat sich das Bevölkerungswachstum dann noch einmal verstärkt fortgesetzt. 2008 wurde der 150.000ste Einwohner gezählt, 2017 dann der 175.000ste.<ref>{{Literatur |Hrsg=Stadt Potsdam, Pressestelle |Titel=Potsdam knackt die 175.000 Einwohner-Marke |Sammelwerk=potsdam.de |Datum=2017-11-02 |Online=https://www.potsdam.de/755-potsdam-knackt-die-175000-einwohner-marke |Abruf=2018-01-14}}</ref> Nach Bevölkerungsprognosen geht die Stadt Potsdam seit 2019 davon aus, dass die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2030 auf über 200.000 steigen wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.potsdam.de/614-eckdaten-der-neuen-bevoelkerungsprognose-2020-2040-vorgestellt#:~:text=Im%20Verlauf%20des%20Jahres%202024,fast%20218%20000%20Einwohner%20haben. |titel=Pressemitteilung Nr. 614 vom 8.10.2020. Eckdaten der neuen Bevölkerungsprognose 2020–2040 vorgestellt |werk=Potsdam.de |hrsg=Stadtverwaltung Potsdam, Pressestelle |datum=2020-10-08 |sprache=de |abruf=2021-07-01 |zitat=Im Verlauf des Jahres 2024 wird die Stadt die Marke von 190.000 Einwohnern überschreiten, 2029 werden 200.000 Menschen in Potsdam leben, 2035 werden es über 210.000 sein und am Ende des Prognosehorizontes im Jahr 2040 wird Potsdam fast 218.000 Einwohner haben.}}</ref>

Neben den Einwohnern mit Hauptwohnsitz sind zusätzlich 5.758 Menschen mit Nebenwohnsitz gemeldet (Stand: 31. Dezember 2020).<ref>{{Internetquelle |autor=Bereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Potsdam |url=https://www.potsdam.de/bevoelkerung-einwohner-mit-haupt-und-nebenwohnung-seit-1992 |titel=Bevölkerung: Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnung seit 1992 |werk=Potsdam.de |hrsg=Stadtverwaltung Potsdam |sprache=de |abruf=2021-07-01}}</ref> In Potsdam lebten Ende 2020 17.452 Ausländer, was einem Anteil von rund 9,58 % entspricht.<ref>{{Internetquelle |autor=Bereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Potsdam |url=https://www.potsdam.de/bevoelkerung-auslaender-und-auslaenderanteil-seit-1992 |titel=Bevölkerung: Ausländer und Ausländeranteil seit 1992 |werk=Potsdam.de |hrsg=Stadtverwaltung Potsdam |sprache=de |abruf=2021-07-01}}</ref>

=== Religion ===
Laut ''Statistischem Jahresbericht'' waren im Jahr 2011 in der Landeshauptstadt Potsdam 14,5 % der Einwohner [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]], 4,6 % [[Römisch-katholische Kirche in Deutschland|römisch-katholisch]] und 80,8 % [[Konfessionslosigkeit|konfessionslos]], gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft|Religionsgemeinschaft]] an oder machten keine Angabe.<ref>[https://www.potsdam.de/sites/default/files/documents/Statistischer%20Jahresbericht%20der%20Landeshauptstadt%20Potsdam%202011.pdf Landeshauptstadt Potsdam: ''Statistischer Jahresbericht 2011'', S. 45.]</ref> Ende 2020 waren 12,7 % evangelisch, 4,9 % katholisch und 82,5 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.<ref>[https://www.potsdam.de/sites/default/files/documents/statistischer_jahresbericht_2020_landeshauptstadt_potsdam_online.pdf Stadt Potsdam Jahresbericht 2020 Bevölkerung Einwohner nach Konfession und Geschlecht 2015 bis 2020,] S.&nbsp;46, abgerufen am 31. März 2022</ref>

Die Geschichte des Christentums in der Stadt Potsdam ist geprägt von einem Nebeneinander der Glaubensgemeinschaften. Die Stadt Potsdam gehörte anfangs zur christlichen Propstei Spandau des 949 gegründeten [[Bistum Brandenburg|Bistums Brandenburg]]. Im Jahr 1541 führte der Kurfürst von [[Brandenburg]] die [[Reformation]] ein, die Stadt war damit über Jahrhunderte eine überwiegend protestantisch geprägte Stadt. Vorherrschend war das [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherische]] Bekenntnis, jedoch gehörten Herrscher und [[Hofstaat|Hof]] seit 1613 der [[Reformierte Kirchen|reformierten Kirche]] an. Ab 1723 gab es eine Französisch-Reformierte Gemeinde, die 1753 die [[Französische Kirche (Potsdam)|Französische Kirche]] erhielt.

[[Datei:Nikolaikirche mit Tympanon.jpg|mini|hochkant|Evangelische [[St. Nikolai (Potsdam)|Nikolaikirche]] am [[Alter Markt (Potsdam)|Alten Markt]]]]

Im Jahr 1817 wurden die beiden evangelischen Konfessionen innerhalb Preußens zur [[Evangelische Kirche in Preußen|Evangelischen Kirche in Preußen]] vereinigt ([[Unierte Kirchen (evangelisch)|„uniert“]]). Den Anfang machten die lutherische Gemeinde und die reformierte Gemeinde an Potsdams Garnisonkirche. Das Oberhaupt ([[summus episcopus]]) war der König von Preußen als [[Landesherrliches Kirchenregiment]]. Nach weiteren Namensänderungen 1846 und 1875 nannte sich die Landeskirche ab 1922 [[Kirche der Altpreußischen Union|Evangelische Kirche der Altpreußischen Union]], deren märkische [[Kirchenprovinz (Altpreußische Union)|Kirchenprovinz]] sich 1947 als [[Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg]] verselbstständigte. 2004 fusionierte diese Kirche mit der [[Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz|Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz]], die ebenfalls aus einer altpreußischen Kirchenprovinz hervorgegangen war, zur [[Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz|Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz]]. Die evangelischen Kirchengemeinden Potsdams gehören zum [[Kirchenkreis]] Potsdam, dessen Sitz (Superintendentur) sich ebenfalls in Potsdam befindet. Seit 2010 gibt es den [[Sprengel (evangelisch)|Sprengel]] Potsdam, der das nordwestliche Gebiet der Landeskirche umfasst und seinen Sitz in der Landeshauptstadt hat.

[[Datei:Kirche St Peter und Paul Potsdam.jpg|mini|links|Katholische [[St. Peter und Paul (Potsdam)|Propsteikirche St.&#8239;Peter und Paul]]]]

Als Reaktion auf die Vereinigung der lutherischen und reformierten Kirchen zur [[Unierte Kirchen (evangelisch)|unierten Kirche]] setzte sich in der [[Evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche|Evangelisch-Lutherischen Kirche Preußens]] die ursprüngliche lutherische Kirche in Preußen fort, welche sich jedoch erst 1841 nach langer Verfolgungszeit seitens der unierten evangelischen Landeskirche und des preußischen Staates konstituieren konnte. Diese Kirchengemeinde gehört zum [[Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg]] der [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche|Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche]].

Neben den landeskirchlichen Gemeinden gibt es mehrere Freikirchen, wie die [[Herrnhuter Brüdergemeine]].

Da Potsdam Garnisonsstadt war, gab es zahlreiche [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] Soldaten. 1868 entstand die katholische Kirche [[St. Peter und Paul (Potsdam)|St.&nbsp;Peter und Paul]]. 1821 wurde die [[Erzbistum Berlin#Fürstbischöfliche Delegatur für Brandenburg und Pommern des Bistums Breslau|Fürstbischöfliche Delegatur für Brandenburg und Pommern]] errichtet. 1930 wurde das [[Erzbistum Berlin|Bistum Berlin]] als [[Suffragandiözese|Suffraganbistum]] von [[Erzbistum Breslau|Breslau]] errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet der Kirchenprovinz Breslau getrennt und damit [[exemt]], es unterstand geradewegs dem [[Papst]]. Im Zuge der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde 1994 das Bistum Berlin zum [[Erzbistum Berlin]] erhoben, zu dem die beiden Pfarrgemeinden Potsdams gehören.

[[Datei:Potsdam Alexandrowka 02-14 img4.jpg|mini|hochkant|Russisch-orthodoxe [[Alexander-Newski-Gedächtniskirche (Potsdam)|Alexander-Newski-Gedächtniskirche]]]]

Die [[Russisch-Orthodoxe Kirche|russisch-orthodoxe]] [[Alexander-Newski-Gedächtniskirche (Potsdam)#Geschichte|Kirchengemeinde]] entstand in Potsdam nach 1716 durch Schenkungen ''Russischer Riesen'' von [[Peter I. (Russland)|Peter dem Großen]] an Friedrich Wilhelm&nbsp;I. für dessen Lieblingsregiment der „[[Altpreußisches Infanterieregiment No. 6 (1806)|Langen Kerls]]“. Der König ließ 1734 den nördlichen Kopfbau des [[Langer Stall|Langen Stalls]] als turmlose Garnisonkirche für die inzwischen 300 Gemeindemitglieder einweihen. Sie existierte, immer weiter zusammenschmelzend, bis 1809.<ref>Hierzu Andreas Kitschke: ''Die Potsdamer Garnisonkirche. „Nec Soli Cedit“.'' Potsdamer Verlagsbuchhandlung, Potsdam 1991, ISBN 3-910196-00-4, mit Abbildung, S.&nbsp;16.</ref> Mit der Errichtung der [[Alexandrowka (Potsdam)|Russischen Kolonie Alexandrowka]] in Potsdam kam es zur Neugründung einer russisch-orthodoxen Gemeinde um die [[Alexander-Newski-Gedächtniskirche (Potsdam)|Alexander-Newski-Gedächtniskirche]]. Sie gehört zur [[Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche|Berliner Diözese]] des Moskauer Patriarchats und umfasst etwa 1000 Gläubige.<ref>[http://www.r-o-k.de/deutsch/ueberuns.htm Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche des heiligen Alexander Newskij zu Potsdam.] Selbstdarstellung der Gemeinde</ref>

Der Anteil der Christen verringerte sich während der Zeit der DDR erheblich (siehe dazu: [[Christen und Kirchen in der DDR]]). 2014 lebten in Potsdam mehr als 30.000 Christen verschiedener Konfessionen, dies entspricht 20&nbsp;Prozent der Bevölkerung. Davon gehören etwa 25.000 den 22 evangelischen und rund 5000 den beiden katholischen Gemeinden der Stadt an. Die verschiedenen freien Kirchengemeinschaften zählen zusammen ebenfalls mehrere Tausend Gläubige.<ref>[http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10002054/68694/ ''Christliche Kirchen''.] Landeshauptstadt Potsdam; abgerufen am 17. November 2014.</ref>

{{Siehe auch|Liste von Kirchen in Potsdam}}

In Potsdam gibt es zwei [[Judentum|jüdische]] Gemeinden. Eine gehört dem [[Zentralrat der Juden in Deutschland]] an und hat in den 2010er Jahren etwa 400&nbsp;Mitglieder. Die zweite Gemeinde ist vom Zentralrat unabhängig und nennt sich ''Gemeinde gesetzestreuer Juden''. Zudem ist Potsdam Sitz des [[Liberales Judentum|liberalen]] [[Abraham-Geiger-Kolleg]]s, des bislang einzigen [[Rabbinerseminar]]s im Deutschland der Nachkriegszeit. Die [[Alte Synagoge (Potsdam)|Alte Synagoge]] in Potsdam wurde während der [[Novemberpogrome 1938]] geplündert. Endgültig zerstört wurde das Gebäude durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg. Seitdem gab es keine Synagoge in der Stadt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.synagoge-potsdam.de/index.php?modul=ModulVerein |text=Bauverein Neue Synagoge Potsdam e.&#8239;V. |wayback=20071012033745}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Potsdamer müssen weiter auf Synagoge warten |Sammelwerk=[[Potsdamer Neueste Nachrichten]] |Datum=2016-06-09 |Online=http://www.pnn.de/potsdam/1084599/ |Abruf=2016-11-26}}</ref> Im Rahmen der Neugestaltung der Potsdamer Mitte wurde 2018 der Wiederaufbau einer [[Neue Synagoge (Potsdam)|Synagoge in der Schloßstraße]] beschlossen. 2021 wurde eine weitere Synagoge als Teil des Zentrums für Jüdische Gelehrsamkeit der [[Universität Potsdam]] eröffnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2021-08/18/potsdam-hat-offiziell-wieder-eine-synagoge |titel=Potsdam hat offiziell wieder eine Synagoge |werk=[[Zeit Online]] |datum=2021-08-18 |abruf=2021-08-18}}</ref>

Aktuelle Zahlen der in Potsdam lebenden [[Islam in Deutschland|Muslime]], [[Buddhismus in Deutschland|Buddhisten]] oder der Angehörigen weiterer Glaubensbekenntnisse liegen im Jahr 2015 nicht vor. Eine muslimische Gemeinde existiert seit 1998.<ref>[http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10086362/1191938/ Nach der Pressemitteilung des Rathauses Nummer 577 vom 23. September 2011]</ref> Historisch war Preußen tolerant in religiösen Angelegenheiten. Der preußische König Friedrich der Große erklärte 1740: „alle Religionen Seindt gleich und guht, wan nuhr die leute, so sie profesieren [öffentlich bekennen], Erliche leute seindt, und wen Türken und Heiden Kähmen und Wolten das Landt Pöplieren [bevölkern], so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen.“<ref>In Faksimile wiedergegeben bei [[Herman von Petersdorff]]: ''Friedrich der Große. Ein Bild seines Lebens und seiner Zeit.'' 3. Auflage. Gebrüder Paetel, Berlin 1911, Abb. 44, S.&nbsp;81.</ref> Zwar baute Friedrich später keine Moscheen, jedoch hatte sein Vater [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;I.]] schon im Jahr 1739 ein Zimmer des [[Großes Militärwaisenhaus|Militärwaisenhauses]] als Gebetssaal für 22 muslimische „Lange Kerle“ und damit die ''erste Moschee auf deutschem Boden'' einrichten lassen.<ref>Hierzu Andreas Kitschke: ''Die Potsdamer Garnisonkirche. „Nec Soli Cedit“.'' Potsdamer Verlagsbuchhandlung, Potsdam 1991, ISBN 3-910196-00-4, S.&nbsp;14&nbsp;f., mit Nachweisen</ref> Die nur wenige hundert Meter entfernte „[[Dampfmaschinenhaus für Sanssouci |Potsdamer Moschee]]“ aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert war dagegen nie ein [[Sakralbau|sakrales Gebäude]], sondern seit jeher ein [[Profanbau|profanes]] Maschinenhaus in der äußeren Gestalt einer [[Moschee]].

== Politik ==
=== Verwaltungsgeschichte ===
An der Spitze der Stadt stand seit 1345 ein Consul beziehungsweise ab 1450 ein [[Bürgermeister]]. Ein [[Stadtrat]] ist ab 1465 nachweisbar. Im 16. und 17.&nbsp;Jahrhundert hatte der Rat vier bis fünf Mitglieder, darunter auch den Bürgermeister. Später hatte der jeweilige Landesherr einen starken Einfluss auf die Stadtverwaltung. Ab 1722 gab es für die Altstadt und die Neustadt einen [[Magistrat (Deutschland)|Magistrat]], an der Spitze stand ein [[Stadtdirektor]]. 1809 wurde Potsdam eine kreisfreie Stadt mit einem [[Oberbürgermeister]] an der Spitze sowie mit einer [[Stadtverordnetenversammlung]] als gewähltem Gremium.<ref>Christiane Büchner, Andreas Musil (Hrsg.): [https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/5029/file/kwi_schriften05.pdf ''Die Stadtverordnetenversammlung von Potsdam im Wandel der Zeit''] (PDF; 693&nbsp;kB) Universitätsverlag Potsdam, 2010, ISBN 978-3-86956-118-9, S.&nbsp;39.</ref>

In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde diese aufgelöst und der Oberbürgermeister von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt.

Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] bildete die [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetische Besatzungsmacht]] 1945 den Rat der Stadt mit einem Oberbürgermeister neu. Der Rat wurde durch eine Einheitsliste der [[Nationale Front (DDR)|Nationalen Front]] in unfreien Wahlen bestimmt.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde Potsdam Standort verschiedener [[Landesbehörde|Landes-]] und [[Bundesbehörde (Deutschland)|Bundesbehörden]], darunter die Direktion&nbsp;III der [[Generalzolldirektion]], das [[Bundespolizeipräsidium]] und eine Außenstelle des [[Bundesrechnungshof]]s, sowie zahlreicher [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]].

=== Stadt Potsdam ===
{{Hauptartikel|Stadthaus (Potsdam)}}
[[Datei:Potsdam Rathaus 07-2017.jpg|mini|hochkant=1|Potsdamer Stadthaus, Rathaus]]

Potsdam ist seit 1990 eine [[kreisfreie Stadt]] im Land Brandenburg. Die Potsdamer Stadtverwaltung hat ihren Sitz im [[Stadthaus (Potsdam)|Stadthaus]] in der [[Friedrich-Ebert-Straße (Potsdam)|Friedrich-Ebert-Straße]]. Die Stadt Potsdam tritt offiziell unter der Bezeichnung ''Landeshauptstadt Potsdam'' auf.<ref name="Hauptsatzung" />

Der [[Oberbürgermeister (Potsdam)|Oberbürgermeister]] wird alle acht Jahre,<ref>{{Internetquelle |url=http://bravors.brandenburg.de/gesetze/bbgkwahlg#74 |titel=Gesetz über die Kommunalwahlen im Land Brandenburg (Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz – BbgKWahlG) |abruf=2017-11-25}}</ref> die [[Stadtverordnetenversammlung (Potsdam)|Stadtverordnetenversammlung]] alle fünf Jahre bei den [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Potsdam|Kommunalwahlen]] gewählt. Oberbürgermeister von Potsdam ist seit dem 28. November 2018 [[Mike Schubert]] (SPD).

Der kommunale [[Staatsverschuldung Deutschlands|Schuldenstand]] der Stadt gehörte 2014 zu den geringsten in Deutschland.<ref>[https://www.haushaltssteuerung.de/weblog-pro-kopf-verschuldung-der-kreisfreien-staedte-deutschlands.html Pro-Kopf-Verschuldung der kreisfreien Städte Deutschlands], Haushaltssteuerung.de, abgerufen am 12. November 2017.</ref>

{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Potsdam}}

=== Wappen und Flagge ===
[[Datei:Flag of Potsdam.svg|mini|Flagge von Potsdam]]
{{Wappenbeschreibung
 |Titel = 
 |Wappenbild = DEU Potsdam COA.svg
 |Kurzdarstellung = Wappen der Landeshauptstadt Potsdam
 |Größe = 
 |Blasonierung = In Gold ein linkssehender, schwarzbewehrter golden gerauteter roter Adler. Den oberen [[Wappenschild|Schildrand]] ziert eine gewölbte fünfzinnige rote [[Mauerkrone]].
 |Zusatz = 
 |Quelle = [https://service.brandenburg.de/lis/detail.php?template=wappen_text_d&id=17142 ''Wappen der Stadt Potsdam'']. Landesregierung Brandenburg. Abgerufen am 17. November 2014.
 |ref = 
 |Quelle_2 = 
 |ref_2 = 
 |Begründung = Das Wappen Potsdams zeigt zentral eine stilisierte Variante des [[Märkischer Adler|Märkischen Adlers]] auf einem goldenen Schild. Der Märkische Adler des Wappens ist seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert nachweisbar: Er trat erstmals 1170 im Standbildsiegel des [[Askanier]]s [[Otto I. (Brandenburg)|Ottos&nbsp;I.]], dem Sohn [[Albrecht I. (Brandenburg)|Albrechts des Bären]], auf. Die älteste erhaltene Abbildung des Adlers als Potsdamer Wappentier wiederum ist von 1450 und stammt von einem Siegel der Stadt. Seit 1660 darf Potsdam als Residenzstadt den roten märkischen Adler, vorher auf silbernem Grund dargestellt, nunmehr auf goldenem Grund zeigen. Ab 1753 ist die heutige Farbgebung bekannt. Historisch geht die heutige Gestaltung des Stadtwappens mit der gewölbten fünfzinnigen Mauerkrone auf einen Entwurf von Werner Nerlich, Direktor der ''Fachhochschule für Werbung und Gestaltung Berlin'' (mit Außenstelle in Potsdam), von 1957 zurück, wobei sie nach 1990 leicht abgeändert und farblich konkretisiert wurde: Das Potsdamer Stadt[[wappen]] ist in seiner heutigen Darstellung seit 1994 verbindlich.<ref name="Hauptsatzung" />
}}
Die Flagge der Stadt Potsdam ist „zweistreifig Rot-Gelb mit dem in der Mitte aufgelegten Wappen“.<ref name="Hauptsatzung" />

=== Städtepartnerschaften ===
Potsdam ist aus seiner Vergangenheit heraus eine international geprägte Stadt, dies zeigt sich auch in der Vielfalt der [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]]. Es lassen sich stets Gemeinsamkeiten in der Historie, Architektur oder Bedeutung zu den Partnerstädten entdecken. Bemerkenswert bereits zur damaligen Zeit war die Partnerschaft zur damaligen westdeutschen Hauptstadt Bonn seit 1988, noch während der Zeit der deutschen Teilung. Potsdam unterhält Partnerschaften mit den folgenden Städten:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.potsdam.de/cms/ziel/27222/de/ |titel=Die Partnerstädte der Landeshauptstadt Potsdam |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100625001110/http://www.potsdam.de/cms/ziel/27222/DE/ |archiv-datum=2010-06-25 |offline=1 |abruf=2014-11-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Potsdam-hat-eine-neue-Liebe |titel=Potsdam hat eine neue Liebe |werk=MAZ.online |abruf=2016-06-12}}</ref>
{| width="100%"
|- valign="top"
| width="50%" |
{{POL|#}} [[Opole]] (''Oppeln''), [[Woiwodschaft Opole]], Polen (seit 1973)<br>
{{FRA|#}} [[Bobigny]], [[Île-de-France]], Frankreich (seit 1974)<br>
{{FIN|#}} [[Jyväskylä]], [[Mittelfinnland]], Finnland (seit 1985)<br>
{{GER|#}} [[Bonn]], [[Nordrhein-Westfalen]], Deutschland (seit 1988)<br>
{{ITA|#}} [[Perugia]], [[Umbrien]], Italien (seit 1990)<br>
{{USA|#}} [[Sioux Falls]], [[South Dakota]], [[Vereinigte Staaten]] (seit 1990)<br>
{{CHE|#}} [[Luzern]], [[Kanton Luzern]], Schweiz (seit 2002)<br>
{{FRA|#}} [[Versailles]], [[Île-de-France]], Frankreich (seit 2016)<br>
{{TZA|#}} [[Sansibar (Stadt)]], [[Sansibar]], [[Tansania]] (seit 2017)<br>
|}

=== Kommunale Themen ===
Die Gestaltung des Stadtbildes, insbesondere der Wiederaufbau der historischen Mitte, wird seit 1990 vielschichtig diskutiert. Nach 2014 gab es [[Kontroverse]]n um die zukünftige Nutzung des [[Lustgarten (Potsdam)|Lustgartenareals]] und den Abriss verschiedener Gebäude im Stadtgebiet.<ref>[http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Kommunalwahl-2019-Ein-Rueckblick-auf-Potsdams-Entwicklung-seit-2014 ''Vor der Wahl: Ein Rückblick auf Potsdams Entwicklung seit 2014.''] In: ''[[Märkische Allgemeine Zeitung]]'', abgerufen am 25. April 2019.</ref>

Mit der 2012 eingeführten ''Umweltorientierten Verkehrssteuerung'' sollen Grenzwertüberschreitungen bei [[Stickstoffdioxid]] und [[Feinstaub]] vermieden werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mobil-potsdam.de/fileadmin/user_upload/UVS/umweltorientierte_verkehrssteuerung.pdf |titel=Umweltorientierte Verkehrssteuerung |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam |datum=2014-03-20 |format=PDF |abruf=2019-04-25}}</ref>

Zu den wirtschafts- und baupolitischen Problemen der Stadt Potsdam zählt die&nbsp;– trotz zunehmender Nachfrage nach Wohnraum&nbsp;– abnehmende Zahl an Baugenehmigungen und der dadurch eingebrochene Wohnungsbau (Stand: 2018–2020).<ref>[https://www.pnn.de/potsdam/wohnungsbau-in-potsdam-deutlich-weniger-baugenehmigungen-fuer-neue-wohnungen/23616840.html ''Deutlich weniger Baugenehmigungen für neue Wohnungen.''] In: ''[[Potsdamer Neueste Nachrichten|PNN]]'', abgerufen am 25. April 2019.</ref><ref>[https://www.pnn.de/potsdam/immobilien-in-potsdam-2020-wohnungsbau-massiv-eingebrochen/27229098.html ''Wohnungsbau massiv eingebrochen''] In: ''[[Potsdamer Neueste Nachrichten|PNN]]'', abgerufen am 21. Februar 2022.</ref> Darüber hinaus haben die Stadtwerke in bestimmten Bereichen mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen.<ref>[https://www.kommunal.de/wie-dieser-betrieb-auf-den-nachwuchsmangel-reagiert Wie dieser Betrieb auf den Nachwuchsmangel reagiert] Kommunal.de</ref>

=== Land Brandenburg ===
{{Hauptartikel|Brandenburg}}
{{Doppeltes Bild|rechts|Potsdam Stadtschloss 07-2017.jpg|260|Staatskanzlei Brandenburg.jpg|195|[[Landtag Brandenburg]] im [[Potsdamer Stadtschloss|Stadtschloss]]|Brandenburgische Staatskanzlei|linker Alternativtext|rechter Alternativtext}}

Potsdam ist die Landeshauptstadt des Landes Brandenburg. Der [[Landtag Brandenburg]] hat seinen Sitz in der Stadt. Die Landesregierung und der Ministerpräsident Brandenburgs sind in der [[Staatskanzlei des Landes Brandenburg|Brandenburgischen Staatskanzlei]] untergebracht und haben ihren Standort in der Heinrich-Mann-Allee&nbsp;107 bezogen. Zahlreiche Ministerien sind im Stadtgebiet verteilt. Das [[Verfassungsgericht des Landes Brandenburg]] befindet sich in der Jägerallee&nbsp;9–12.

Der Landtag Brandenburg hatte seinen Sitz seit der Wiederbegründung des Landes 1990 im Gebäude der ehemaligen [[Kriegsschule (Potsdam)|königlichen Kriegsschule]] auf dem Brauhausberg. Da das Gebäude den Ansprüchen an ein modernes Parlament nicht mehr genügte, beschloss der Landtag einen Neubau auf dem Gelände des ehemaligen [[Potsdamer Stadtschloss|Stadtschlosses]] am [[Alter Markt (Potsdam)|Alten Markt]]. Nachdem der TV-Moderator [[Günther Jauch]] 2002 mit dem Neubau des [[Fortunaportal]]s ein erstes Zeichen gesetzt hatte, beschloss die Stadtverordnetenversammlung 2005 den Wiederaufbau. Seit 2010 wurde das Stadtschloss weitgehend mit der originalgetreuen Fassade von [[Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff]], die der [[SAP]]-Gründer [[Hasso Plattner]] gespendet hat, wieder aufgebaut. 2014 wurde der Landtag mit dem im Inneren modern entworfenen Neubau offiziell eröffnet.<ref name="Landtagseinweihung">{{Internetquelle |url=http://www.landtag.brandenburg.de/de/aktuelles/landtagsneubau/brandenburger_buergerinnen_und_buerger_werden_erste_gaeste_des_neuen_landtages/606476?_referer=510287 |titel=Einweihung des Stadtschlosses als Brandenburger Landtag |werk=Pressemitteilung des Landtags Brandenburg |datum=2013-04-17 |abruf=2013-08-11}}</ref>

=== Sicherheitsbehörden ===
Potsdam hat seit dem Ende des 17.&nbsp;Jahrhunderts eine wechselhafte Vergangenheit als Standort für militärische Einrichtungen. Die jeweiligen Befehlshaber waren zahlreich: von der [[Preußische Armee|preußischen]] über die [[Deutsches Heer (Deutsches Kaiserreich)|kaiserliche Armee]], [[Reichswehr]], [[Wehrmacht]], [[Rote Armee|Roter Armee]] bis zur [[Nationale Volksarmee|NVA]] und nun zur [[Bundeswehr]].

{{Doppeltes Bild|rechts|EinsFüKdoBw.svg|152|Bundespolizei-Logos.svg|150|Potsdam ist Sitz des [[Einsatzführungskommando der Bundeswehr|Einsatzführungskommandos der Bundeswehr]] (Dienstwappen) ..|.. und des [[Bundespolizeipräsidium]]s (Polizeistern der Bundespolizei).|linker Alternativtext|rechter Alternativtext}}

Als zweite Residenz der preußischen Könige (neben [[Alt-Berlin|Berlin]]) wurde die Stadt durch [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|den Soldatenkönig]] zur [[Garnison]]sstadt ausgebaut und die Soldaten überwiegend in Bürgerhäusern einquartiert. Zeitweise stellten Soldaten fast die Hälfte der Potsdamer Einwohner.<ref>{{Literatur |Autor=Friedrich Mielke |Hrsg= |Titel=Das Bürgerhaus in Potsdam |Ort=Tübingen |Datum=1972 |Seiten=3&nbsp;ff.}}</ref> Militärische Anlagen prägten lange Zeit das Stadtbild und die Struktur der Bevölkerung, so dass [[Alexander von Humboldt]] die Stadt 1854 als „öde [[Kaserne]]nstadt“ bezeichnete.<ref name="legende">[http://www.uni-potsdam.de/romanistik/hin/hin12/inh_hoffmann_1.htm Robert Hoffman – Die Entstehung einer Legende]</ref> Bekannt wurden die [[Lange Kerls|Langen Kerls]], die preußischen [[Garde]][[soldat]]en mit überdurchschnittlicher Körpergröße, das [[1. Garde-Regiment zu Fuß]] und das [[Infanterie-Regiment 9 (Wehrmacht)|Infanterie-Regiment&nbsp;9]], aus letzterem sich viele Mittäter des [[Attentat vom 20.&nbsp;Juli 1944]] rekrutierten.

1945 übernahm die [[Rote Armee]]&nbsp;– und später die [[Nationale Volksarmee]]&nbsp;– die Mehrzahl der Kasernen. Bis 1991 war Potsdam zudem Standort der 34.&nbsp;Artilleriedivision der [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland]]. Nach der deutschen Wiedervereinigung war eine Armee in der bisherigen Größe nicht mehr erforderlich. Die zahlreichen, zum großen Teil historisch und architektonisch bedeutenden, Kasernen und Militäranlagen wurden seitdem einer neuen Nutzung zugeführt.

Seit 2001 hat das [[Einsatzführungskommando der Bundeswehr]] direkt am [[Wildpark Potsdam|Wildpark]] vor der Stadtgrenze in [[Geltow]] seinen Sitz.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/start/einsfuekdobw/!ut/p/z1/hU5NC4IwGP4tHbzufVEs67Y-iEIosEh3iZlrGsvJWq6fn-EpSHpuzycPMEiB1bytJLeVrrnqeMbG53kUH2J_6vvLw5HiZhXiLlksgzUinP4FWGfjAChCUgjIuo3J8EYICTBgN97yF2m0sUpYwi-fh5CVvC6U2OsL7YUtMKl03l-ndR5EEpgRV2GEIU_TyaW1zWPmoYfOOSK1lkqQQnj4q1Hqh4X0KwjNPXUYhKqN6egN9hT82g!!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922DTUA0IE50OSCD3G05 |titel=Startseite Einsatzführungskommando |hrsg=Bundeswehr |sprache=de |abruf=2017-12-26}}</ref> Dort sind ca. 500 [[Generalstabsoffizier]]e beschäftigt.

Seit 2013 residiert das [[Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr]] (ZMSBw) in der [[Villa Ingenheim]] am Havelufer. Hier wird militärgeschichtliche Forschung zur deutschen Geschichte betrieben; das ZMSBw hat rund 120 Mitarbeiter. Dem ZMSBw ist auch das [[Militärhistorisches Museum der Bundeswehr|Militärhistorische Museum der Bundeswehr]] in Dresden unterstellt.

Seit 2008 hat das [[Bundespolizeipräsidium]] seinen Sitz in Potsdam. Die [[Bundesbehörde (Deutschland)|Bundesoberbehörde]] ist dem Bundesministerium des Innern unmittelbar nachgeordnet und übt die [[Dienstaufsicht|Dienst-]] und [[Fachaufsicht]] über die Bundespolizei aus.

== Wirtschaft ==
=== Kennzahlen ===
[[Datei:ILB-Neubau Mai 2017 Leo Seidel-ILB 2000xppi.jpg|mini|hochkant|[[Investitionsbank des Landes Brandenburg]]]]

Im Jahr 2016 erwirtschaftete Potsdam, auf seinem Stadtgebiet, ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 6,67&nbsp;Milliarden Euro und belegte damit Rang 53 in der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung]]. Die Stadt hat damit einen Anteil von 10&nbsp;Prozent an der brandenburgischen Wirtschaftsleistung. Das BIP lag im selben Jahr bei 39.293&nbsp;Euro pro Kopf (Brandenburg: 26.887&nbsp;Euro, Deutschland 38.180&nbsp;Euro) und damit über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. Je Erwerbstätigem betrug es 60.422&nbsp;Euro, deren Zahl ca. 110.400. Aufgrund der Nähe zu Berlin entwickelt sich die Wirtschaft sehr dynamisch. 2016 wuchs das BIP der Stadt nominell um 3,1&nbsp;Prozent, im Vorjahr betrug das Wachstum 4,7&nbsp;Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |titel=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |abruf=2019-01-07}}</ref> Potsdam ist Teil der Metropolregion Berlin-Brandenburg, die ein BIP von mehr als 180&nbsp;Milliarden Euro erwirtschaftet.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/603802/umfrage/bruttoinlandsprodukt-in-den-metropolregionen-in-deutschland/ |titel=Bruttoinlandsprodukt in den Metropolregionen in Deutschland 2014 {{!}} Statistik |sprache=de |abruf=2019-01-07}}</ref>

Etwa 81.500 Potsdamer hatten im selben Jahr einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, rund 1200 mehr als im Vorjahr.<ref>[http://www.pnn.de/potsdam/1221112/ Immer mehr, immer mehr, immer mehr …] PNN, abgerufen am 11. November 2017.</ref> Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 5,6&nbsp;Prozent und damit unter dem Durchschnitt von Brandenburg von 5,9&nbsp;Prozent.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Brandenburg-Nav.html |titel=Bundesland Brandenburg |werk= |hrsg=Bundesagentur für Arbeit |datum= |abruf=2019-01-07}}</ref> Die durchschnittlich verfügbaren Einkommen und die Gewerbesteuerrealeinnahmen steigen seit dem Jahr 2000 beständig.<ref name="Gewerbesteuer">{{Internetquelle |url=http://www.pnn.de/potsdam/637338/ |titel=Gewerbesteuer fängt höhere Kosten ab |werk=PNN |datum=2012-04-04 |abruf=2015-01-04}}</ref>

Über 100 junge Firmen sind im Jahr 2021 in der Landeshauptstadt ansässig. Mit einer Quote von 38,4 Unternehmensgründungen pro 100.000 Personen zwischen 2019 und 2021 rangiert Potsdam nach Berlin, München und Heidelberg bundesweit auf Platz 4 unter allen deutschen Großstädten.<ref>[https://www.ihk-potsdam.de/servicemarken/presse/pressemitteilungen/pms-2020/startupstudie22-5412146 IHK STARTUP-STUDIE Potsdam über Bundes-Niveau], IHK Potsdam, abgerufen am 17. Februar 2022.</ref>

=== Standort und Lebensqualität ===
Die positive Entwicklung Potsdams seit 1990 kann u.&nbsp;a. auf den Standort als Kultur-, Dienstleistungs- und Forschungszentrum zurückgeführt werden, der die Anpassung an die Erfordernisse einer modernen Marktwirtschaft mit höheren Ausbildungsniveaus ermöglichte. Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 ''[[Regionaler Wachstumskern|Regionalen Wachstumskernen]]'' im Land Brandenburg und wird dadurch gezielt gefördert. Zudem ist die geografische Lage im Ballungsraum von Berlin attraktiv für Firmenansiedlungen. Der Anschluss an Infrastrukturen wie Autobahn, Zugstrecken, Brücken und Flughafen wird stetig ausgebaut.<ref>[http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Klares-Votum-fuer-die-Stammbahn ''Klares Votum für die Stammbahn.''] In: ''[[Märkische Allgemeine Zeitung]]'', abgerufen am 11. Mai 2018.</ref>

Im sogenannten „[[Zukunftsatlas]]“ aus dem Jahr 2019 belegte die kreisfreie Stadt Potsdam Platz 92 von 401 [[Liste der Landkreise in Deutschland|Landkreisen]], [[Kommunalverband besonderer Art|Kommunalverbänden]] und [[Liste der kreisfreien Städte in Deutschland|kreisfreien Städten]] in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „gewissen Zukunftschancen“ und belegt den ersten Platz innerhalb Brandenburgs.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2019/ |titel=Zukunftsatlas 2019 |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2021-01-15 |sprache=}}</ref> In einer Studie des [[ZDF]] zur [[Lebensqualität]] in 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten belegte Potsdam im Jahr 2018 den vierten Platz.<ref>[https://deutschland-studie.zdf.de/district/09162/default ''Wo lebt es sich am besten?''] Deutschland-Studie.ZDF.de, abgerufen am 30. Juni 2018.</ref>

=== Technologie und Gewerbe ===
[[Datei:Garde-Ulanen-Kaserne Potsdam.JPG|mini|Die ehemalige [[Garde-Ulanen-Kaserne (Potsdam)|Garde-Ulanen-Kaserne]], Firmensitz der Christoph Miethke GmbH & Co. KG.]]

In Potsdam waren 2016 mehr als 13.000 Gewerbe angemeldet, was einem Zuwachs von knapp 380 gegenüber 2015 entspricht. Forschungsnahe Unternehmen haben sich aufgrund der Vielzahl der Forschungsinstitute in und um Potsdam angesiedelt. Die Region ist einer der führenden [[Biotech]]-Standorte in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10025154/26998 |titel=Hervorragende Entwicklungspotenziale für Biotechunternehmen |werk=Potsdam.de |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111110165706/http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10025154/26998 |archiv-datum=2011-11-10 |offline=1 |abruf=2014-01-28}}</ref> Potsdam ist Sitz der international tätigen Medizintechnikfirma ''Christoph Miethke''.<ref>[https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Diue-drei-Probleme-der-Potsdamer-Wirtschaft Wachsen in der Stadt des Wissens], Märkische Allgemeine, abgerufen am 4. Mai 2019.</ref>

Die Firma [[Oracle]] investierte im Jahr 2001 in eine Zweigniederlassung in der Stadt. Daneben entstand eine von weltweit drei [[Volkswagen AG|VW]]-Designzentralen. Das Konsortium [[Toll Collect]] hat einen Standort in Potsdam. Die Firma [[Katjes]] errichtete 2006 am Produktionsstandort Babelsberg eine „gläserne Bonbonfabrik“. In den 2020er Jahren soll in Potsdams [[#Stadtgliederung|Südlicher Innenstadt]] ein Standort der IT-Wirtschaft entwickelt werden.<ref name="DigitalStandortRAW">{{Internetquelle |url=http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/RAW-Gelaende-in-Potsdam-bekommt-Creative-Village-Innovation-Lab |titel=1000 Arbeitsplätze: Potsdam soll Digital-Hauptstadt Europas werden |werk=[[Märkische Allgemeine Zeitung]] |datum=2018-11-28 |abruf=2084-12-10}}</ref>

Zu den größten Arbeitgebern in Potsdam zählen 2018 u.&#8239;a. die [[Universität Potsdam]], die Stadt Potsdam, die [[Stadtwerke Potsdam]], die [[AOK Nordost]], die [[Mittelbrandenburgische Sparkasse]], das Land Brandenburg sowie die [[Investitionsbank des Landes Brandenburg]].

=== Medien ===
[[Datei:Filmstudio Babelsberg Eingang.jpg|mini|links|[[Studio Babelsberg]], eines der modernsten Filmstudios der Welt]]

Das 1911 gegründete [[Filmstudio Babelsberg]] in [[Babelsberg]] ist das älteste Großfilmstudio der Welt und gleichzeitig das flächenmäßig größte Filmstudio in Europa. Das Studio ist jedoch seit 2022 mehrheitlich im Besitz eines US-Immobilienkonzerns.

[[Datei:UFA in Potsdam-Babelsberg.jpg|mini|Sitz der [[UFA]]]]

Die [[UFA]], ein Tochterunternehmen des international tätigen Medienkonzerns [[Bertelsmann]], zählt zu den gegenwärtig umsatzstärksten deutschen Firmen im Bereich der Fernsehfilm- und TV-Produktionen und hat seinen Sitz in Potsdam. Das [[Medienboard Berlin-Brandenburg]], ein Filmförderungsunternehmen der Länder Berlin und Brandenburg, ist ebenfalls in der Stadt ansässig.

In Potsdam erscheinen als Tageszeitung die ''[[Potsdamer Neueste Nachrichten|Potsdamer Neuesten Nachrichten]]'', die ''[[Märkische Allgemeine Zeitung]]'' mit Potsdamer Regionalteil und die Regionalausgabe des ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegels]]''.

Der [[Rundfunk Berlin-Brandenburg]] sendet vom Standort Potsdam-Babelsberg. Dort werden unter anderem die Radiosender [[Antenne Brandenburg]], [[Fritz (Hörfunksender)|Radio Fritz]] und [[Radio Eins]] sowie die Fernsehsendungen ''[[Brandenburg aktuell]]'' und ''[[zibb]]'' produziert. Außerdem gibt es in Potsdam den lokalen Fernsehsender [[Hauptstadt.TV]] sowie den Lokalradiosender [[Radio Potsdam]] und den Kindersender [[Radio Teddy]].

Seit 1997 erscheint monatlich das Magazin ''events'', das Veranstaltungen und Gastronomietipps enthält. Seit 2004 gibt es das monatlich erscheinende Familienmagazin ''PotsKids!'', seit 2010 das Monatsmagazin ''friedrich''.

=== Tourismus ===
[[Datei:Metropolis Foyer Außenansicht.JPG|mini|[[Metropolis-Halle]], Multifunktionshalle des [[Filmpark Babelsberg|Filmparks Babelsberg]]]]

Der [[Tourismus in Deutschland|Tourismus]] hat für Potsdam große Bedeutung. Von 1995 bis 2019 stieg die Zahl der Besucher kontinuierlich an.

2016 übernachteten mehr als 400.000 Besucher zusammen über eine Million Mal in der Stadt.<ref>[http://www.pnn.de/potsdam/1161612/ ''Tourismus-Boom mit Abstrichen''], PNN.de, 28. Februar 2017.</ref> 2018 gab es 58 Hotels und Pensionen mit etwa 5900 Betten in Potsdam.<ref>[http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Potsdam-plant-sieben-neue-Hotels ''Potsdam plant sieben neue Hotels.''] In: ''Märkische Allgemeine Zeitung'', abgerufen am 23. April 2019.</ref>

In der ''Medienstadt Babelsberg'' befindet sich der [[Filmpark Babelsberg]], ein Themenpark, der den Besuchern mit der Studiotour über das Gelände, sowie mit Ausstellungen, Stuntshows, Kulissen und Requisiten aus zahlreichen bekannten Produktionen die Welt des Films näher bringt. 330.000 zahlende Besucher verzeichnete der Filmpark im Jahr 2016. Mit ebenfalls etwa 330.000 Besuchern jährlich ist der Park Sanssouci der zweite große Anziehungspunkt in Potsdam.

Potsdam hat sich außerdem zu einem beliebten Ort für Tagungen, Kongresse und Hochzeitsfeierlichkeiten entwickelt.<ref>[http://www.pnn.de/potsdam/997261/ ''Ja zu Potsdam.''] In: ''[[Potsdamer Neueste Nachrichten|PNN]]'', abgerufen am 12. November 2017.</ref>

=== Verbände ===
Die [[IHK Potsdam]] hat ihren Hauptsitz in Potsdam und vertrat im Jahr 2018 insgesamt 77.738 Mitgliedsunternehmen in Westbrandenburg.<ref>[https://www.ihk-potsdam.de/ihk-service-und-beratung/Statistik-der-IHK/3312260 Großer Zuwachs bei Handelsregisterunternehmen], IHK Potsdam, abgerufen am 26. April 2019.</ref> Die [[Handwerkskammer]] Potsdam vertritt die Interessen von 17.399 Handwerksbetrieben (Stand: 2017) im Kammerbezirk Potsdam.<ref>[https://www.hwk-potsdam.de/artikel/statistik-9,785,3153.html#Daten-Zahlen-Fakten ''Eckdaten und Strukturkennziffern rund um das Handwerk im Kammerbezirk Potsdam.''] Handwerkskammer Potsdam, abgerufen am 26. April 2019.</ref>

== Infrastruktur ==
[[Datei:Potsdam Jaegerallee 38 40.jpg|mini|Mietshaus in der Jägerallee]]

Nachdem seit den 1990er Jahren in Potsdam überwiegend vorhandene Bausubstanz saniert wurde, gilt seit 2010 das ''Integrierte Leitbautenkonzept'', nach dem die Stadt an vielen Stellen durch Wiedererrichtungsprojekte ihren früheren, klassizistisch geprägten, Stadtkern zurückerhalten soll. 2017 begann der Wiederaufbau von Teilen der Garnisonkirche.<ref>{{Literatur |Titel=„Eine Kultur des Friedens bauen“ |Datum= |Online=http://garnisonkirche-potsdam.de/aktuell/news/detail/eine-kultur-des-friedens-bauen/ |Abruf=2017-11-11}}</ref> Langfristig soll auch der [[Stadtkanal (Potsdam)|Stadtkanal]] wieder freigelegt werden.<ref>[https://www.pnn.de/potsdam/potsdam-schuberts-vision-fuer-einen-neuen-alten-stadtkanal/23915688.html Schuberts Vision für einen neuen alten Stadtkanal], PNN, abgerufen am 25. April 2019.</ref>

Die Stadtentwicklungsgebiete am [[Bornstedt (Potsdam)#Neubaugebiete|Bornstedter Feld]] und in der [[Speicherstadt Potsdam|Speicherstadt]] befinden sich im Bau (Stand: 2018). Im Stadtteil [[Fahrland#Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz|Krampnitz]] sollen in den 2020er Jahren kohlendioxidneutrale Wohnsiedlungen für 7000 Einwohner entstehen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pnn.de/potsdam/1222431/ |titel=Krampnitz: Potsdams Utopia |abruf=2017-10-19}}</ref><ref>[https://www.pnn.de/potsdam/neues-stadtviertel-in-potsdam-krampnitz-soll-klimaneutral-aber-dennoch-guenstig-werden/23192840.html Krampnitz soll klimaneutral, aber dennoch günstig werden], PNN, abgerufen am 2019.</ref> Im Jahr 2018 gab es in Potsdam 20.737 Wohngebäude. Die Anzahl der Wohnungen in der Stadt belief sich im selben Jahr auf 90.111 (+1.581 im Vergleich zum Vorjahr).<ref>[http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10002017/27561/ ''Statistische Grunddaten zur Landeshauptstadt Potsdam'']. Landeshauptstadt Potsdam. Abgerufen am 27. April 2019.</ref>

Für die lokale Umsetzung der UN-Konvention über „die Rechte des Kindes“ trägt die Stadt seit 2017 das [[UNICEF]]-Siegel ''Kinderfreundliche Kommune''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/2017/potsdam-kinderfreundliche-kommune/151822 |titel=Landeshauptstadt Potsdam erhält Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ |abruf=2017-10-19}}</ref>

=== Straßenverkehr ===
Potsdam ist im Westen und Süden durch den Berliner Ring der [[Bundesautobahn 10|A&nbsp;10]] mit dem [[Autobahndreieck Potsdam]] und im Osten durch die [[Bundesautobahn 115|A&nbsp;115]] (im Berliner Stadtgebiet auch als [[AVUS]] bezeichnet) an das [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnnetz]] angeschlossen.

Mehrere [[Bundesstraße]]n verlaufen durch das Stadtgebiet, so die [[Bundesstraße 1|B&nbsp;1]], [[Bundesstraße 2|B&nbsp;2]] und [[Bundesstraße 273|B&nbsp;273]]. Die Stadt liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße [[Oranier-Route]].

Die Potsdam mit den Bundesstraßen [[Bundesstraße 101|B&nbsp;101]], [[Bundesstraße 96|B&nbsp;96]] und [[Bundesstraße 179|B&nbsp;179]] verbindende [[Landesstraße]] [[Landesstraße 40|L&nbsp;40]] erschließt das südliche Berliner Umland über [[Stahnsdorf]], [[Teltow]], [[Blankenfelde-Mahlow|Mahlow]], [[Schönefeld]] nach Berlin ([[Bezirk Treptow-Köpenick|Treptow-Köpenick]]) und trägt im Potsdamer Stadtgebiet die Bezeichnung [[Nuthe-Schnellstraße]].

Die Dichte an privaten Personenkraftwagen (Pkw) in der Stadt lag mit 376 Pkw pro 1000 Einwohner im Jahr 2014 unter dem Brandenburger Durchschnitt von 510 Pkw pro 1000 Einwohner. Insgesamt waren 82.830 Kraftfahrzeuge in Potsdam im Jahr 2017 zugelassen (+10.306 im Vergleich zu 2010).<ref>[https://www.kba.de/DE/Statistik/Produktkatalog/produkte/Fahrzeuge/fz3_b_uebersicht.html Bestand nach Gemeinden (FZ 3)], Kraftfahrt-Bundesamt, abgerufen am 2. Mai 2019.</ref>

=== Fahrradverkehr ===
Die Stadt verfolgt seit 2008 ein Radverkehrskonzept, das immer wieder erneuert wird.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mobil-potsdam.de/de/fahrrad/radverkehrskonzept/ |titel=mobil in potsdam |abruf=2017-05-19}}</ref> 2017 wurden zwölf Prozent aller Wege in Potsdam per Fahrrad zurückgelegt (in [[Berlin]]: 15&nbsp;%, im Land [[Brandenburg]]: 11&nbsp;%, in [[Deutschland]] insgesamt: 11&nbsp;%).<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur |url=https://mil.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/20200703_MiD2017_infas_BerlinBrandenburg_Regionalbericht_MiD5431_20200629_final.pdf |titel=Mobilität in Deutschland − MiD. Regionalbericht Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg |datum=2020-06 |seiten=42 |sprache=de |abruf=20.05.2022}}</ref> Auch im Jahr 2017 besaßen 83&nbsp;% der Potsdamer Bevölkerung ein eigenes Fahrrad (in Berlin: 77&nbsp;%, in Brandenburg: 85&nbsp;%; in Deutschland insgesamt: 77&nbsp;%).<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur |url=https://mil.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/20200703_MiD2017_infas_BerlinBrandenburg_Regionalbericht_MiD5431_20200629_final.pdf |titel=Mobilität in Deutschland − MiD. Regionalbericht Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg |datum=2020-06 |seiten=29 |sprache=de |abruf=20.05.2022}}</ref> Innerhalb der Stadt sind 177&nbsp;km mit Radspuren oder Radwegen ausgestattet (Stand: 2016).<ref>{{Internetquelle |autor=Landeshauptstadt Potsdam |url=https://www.mobil-potsdam.de/fileadmin/user_upload/bicycle/Bericht_zum_Radverkehr_2016.pdf |titel=Bericht zum Radverkehr 2016 für die Landeshauptstadt Potsdam |datum=2017-10-22 |seiten=5 |sprache=de |abruf=2022-05-20}}</ref> Am Hauptbahnhof gibt es ein Parkhaus für Fahrräder.<ref>{{Internetquelle |autor=Bahnland GmbH |url=https://potsdam-per-pedales.de/fahrrad-parkhaus/ |titel=Fahrrad-Parkhaus |sprache=de |abruf=2022-05-20}}</ref> In der ganzen Stadt zerstreut gibt es über 30 Stationen mit insgesamt mehr als 300 Fahrrädern, die rund um die Uhr zum Verleih bereitstehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Landeshauptstadt Potsdam |url=https://www.mobil-potsdam.de/de/fahrrad/potsdamrad/ |titel=Öffentliches Verleihsystem |datum=2022 |sprache=de |abruf=2022-05-20}}</ref>

Potsdam ist an einige Radfernwege angeschlossen, unter anderem an den [[Europaradweg R1]] (verläuft von Frankreich bis Russland), den Fernradweg Amsterdam-Berlin,<ref>[http://www.bike-amsterdam-berlin.info/ Fernradweg Amsterdam-Berlin], bike-amsterdam-berlin.info, abgerufen am 12. November 2017.</ref> den [[Havelradweg]] (verläuft von der Quelle bis zur Mündung), an den [[Berliner Mauerweg|Berliner Mauerradweg]] (verläuft entlang der ehemaligen [[Berliner Mauer]] einmal um das damalige [[West-Berlin]]), den Radweg Alter Fritz (Rundtour zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt) und an die F1-Havelseetour.<ref>{{Literatur |Hrsg=Potsdam Marketing und Service |Titel=Potsdam für Radfahrer |Datum= |Online=[https://www.potsdamtourismus.de/potsdam-fuer/potsdam-fuer-radfahrer/ online] |Abruf=2017-05-19}} {{Webarchiv |url=https://www.potsdamtourismus.de/potsdam-fuer/potsdam-fuer-radfahrer/ |text=Potsdam für Radfahrer – Potsdam Tourismus und Marketing |wayback=20170903075731}}</ref>

=== ÖPNV ===
[[Datei:2018-08-07 DE Potsdam, Friedrich-Ebert-Straße, Platz der Einheit, Variobahn 425 Linie 94 (49785541402).jpg|mini|Eine städtische Straßenbahn am Platz der Einheit]]

Der [[Nahverkehr in Potsdam]] umfasst, neben der [[S-Bahn Berlin]] (Linie S7), verschiedene Angebote der [[Verkehrsbetrieb Potsdam|Verkehrsbetriebe Potsdam]] (ViP): sieben [[Straßenbahn Potsdam|Straßenbahnlinien]], diverse [[Stadtbus]]linien und eine [[Personenfähre|Fährlinie]], die [[Hermannswerder]] mit den Wohngebieten auf dem nordwestlichen Havelufer verbindet. Hinzu kommen die [[Regionalbus]]linien, welche Potsdam mit dem Umland verbinden: die Linien der [[Havelbus Verkehrsgesellschaft]] verkehren in den [[Landkreis Havelland]], die Linien der [[Regiobus Potsdam-Mittelmark]] in den [[Landkreis Potsdam-Mittelmark]] und die Linien der [[Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming]] in den [[Landkreis Teltow-Fläming]]. Alle Angebote des Nahverkehrs können zu einheitlichen Tarifen im [[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg]] (VBB) genutzt werden.

Nachts ist Potsdam vom Berliner [[Bahnhof Berlin-Nikolassee|S-Bahnhof Nikolassee]] mit der Nachtbuslinie N16 erreichbar. Auch innerhalb der Stadt Potsdam verkehren in jeder Nacht durchgehend mehrere Nachtbuslinien.

Auf der Südseite des Hauptbahnhofs befindet sich ein größerer [[Busbahnhof]], an dem zwischen vielen Stadt- und Regionalbuslinien sowie zwischen den Nachtbuslinien umgestiegen werden kann. Zentraler Umsteigepunkt im Straßenbahnnetz ist der Platz der Einheit.

=== Eisenbahnverkehr ===
[[Datei:2018-08-07 DE Potsdam%2C Potsdam Hauptbahnhof (49802652707).jpg|mini|Hauptbahnhof mit [[S-Bahn Berlin]] und [[DB Regio|Regionalverkehrszügen]]]]

Durch das Stadtgebiet führen mehrere Eisenbahnstrecken. Die Verbindungen zwischen Potsdam und Berlin sind die von Berufspendlern meistfrequentierten Strecken in der Metropolregion Berlin-Brandenburg.<ref>[https://www.morgenpost.de/berlin/article215872557/Zahl-der-Berufspendler-waechst-weiter.html ''Immer mehr Menschen pendeln von und nach Berlin.''] In: ''[[Berliner Morgenpost]]'', abgerufen am 2. Mai 2019.</ref>

Die [[Berlin-Potsdamer Eisenbahn]] ''(Stammbahn)'' war die erste Eisenbahnstrecke Preußens (1838). Sie schuf eine Verbindung zwischen Berlin und Potsdam über [[Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]]. 1845 wurde die Strecke [[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg|bis nach Magdeburg]] fortgeführt. Auf Potsdamer Gebiet liegen an dieser Strecke und der parallelen S-Bahn-Strecke fünf Bahnhöfe und Haltepunkte: [[Bahnhof Potsdam Griebnitzsee|Griebnitzsee]], [[Bahnhof Potsdam-Babelsberg|Babelsberg]], [[Potsdam Hauptbahnhof]], [[Bahnhof Potsdam Charlottenhof|Charlottenhof]] und [[Bahnhof Potsdam Park Sanssouci|Park Sanssouci]].

Die 1879 eröffnete [[Berlin-Blankenheimer Eisenbahn]] ''(Wetzlarer Bahn)'' berührt das Stadtgebiet im Osten mit dem [[Bahnhof Potsdam Medienstadt Babelsberg]] und den an der Potsdamer Stadtgrenze liegenden Bahnhof Potsdam-Rehbrücke. An dieser Strecke liegt auch der wichtige Rangier[[bahnhof Seddin]] südlich von Potsdam. Ihr östlichstes Teilstück führt schnurgerade durch den [[Grunewald (Forst)|Grunewald]] und hat über den [[Bahnhof Berlin-Charlottenburg]] Anschluss an die [[Berliner Stadtbahn]]. Nachdem 1945 die ''[[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg#Streckenabschnitt in West-Berlin|Stammbahn]]'' zwischen Berlin-Zehlendorf und Griebnitzsee unterbrochen wurde, läuft der gesamte Regional- und Fernverkehr zwischen Berlin und Potsdam über die Stadtbahn.

Die ''[[Wannseebahn]]'' wurde 1874 als Vorortstrecke angelegt, auf dem Abschnitt zwischen dem [[Bahnhof Berlin-Wannsee]] und der heutigen Stadtgrenze verläuft parallel dazu die Fernstrecke der Berlin-Blankenheimer Eisenbahn. 1891 wurden die Vorortgleise der Wannseebahn komplett von den Ferngleisen getrennt. Seit 1902 ist Potsdam über Vorortgleise der ''Grunewaldstrecke'' mit direkten Vorortzügen von der [[Berliner Stadtbahn]] aus zu erreichen. Im Jahr 1928 wurde auf den Vorortgleisen der elektrische S-Bahn-Betrieb aufgenommen.

{{Positionskarte+
 | Potsdam Spandau
 |maptype = plain
 |caption = <span style="color:#FF0000">'''rot'''</span> = Bahnstrecken von und nach Berlin<br /><span style="color:#A000C0">'''lila'''</span> = [[Berliner Außenring]]<br /><span style="color:#00C000">'''grün'''</span> = nur S-Bahn<br /><span style="color:#B060B0">'''grau lila'''</span> = nur noch Güterverkehr<br /><span style="color:#BA6040">'''braun'''</span> = stillgelegte Stammbahn
 |width = 280
 |float = right
 |places =
{{Positionskarte~|Havelkanal | marksize= 7| mark= Location dot red.svg |label_size= 80 | lat = 52.391667 | long = 13.066667 | region=DE-BB | position = 6| wrap = manual | label = <span style="color:red">'''Hbf'''</span>}}
{{Positionskarte~|Havelkanal | marksize= 7| mark= Location dot darkslategray.svg |label_size= 80 | lat = 52.372778 | long = 13.011111 | region=DE-BB | position = 5 | wrap = manual | label = '''Pirschheide<br />1960/93 Hbf'''}}
{{Positionskarte~|Havelkanal | marksize= 7| mark= Location dot purple.svg |label_size= 80 | lat = 52.4106409 | long = 12.9730176 | region=DE-BB | position = 9 | wrap = manual | label = <span style="color:purple">'''Golm'''</span>}}
{{Positionskarte~|Havelkanal | marksize= 7| mark= Location dot deeppink.svg |label_size= 80 | lat = 52.3585809 | long = 13.0985879 | region=DE-BB | position = 3 | wrap = manual | label = <span style="color:purple">'''Rehbrücke'''</span>}}
{{Positionskarte~|Havelkanal | marksize= 7| mark= Location dot deeppink.svg |label_size= 80 | lat = 52.3830666 | long = 13.122127 | region=DE-BB | position = 3 | wrap = manual | label = <span style="color:purple">'''Medienstadt'''</span>}}
}}

Die [[Bahnstrecke Jüterbog–Nauen]] als Teil der [[Umgehungsbahn (Brandenburg)|Umgehungsbahn]] ging im Potsdamer Raum zwischen 1902 und 1908 in Betrieb. Die Strecke kreuzte die Bahnstrecke nach Magdeburg im Bahnhof Park Sanssouci (früher: ''Wildpark''). Ihr Abschnitt nördlich des Bahnhofs Golm ging im [[Berliner Außenring]] auf. Nach 1945 entstand eine Verbindungskurve, die direkte Fahrten aus Richtung Süden zum Bahnhof ''[[Potsdam Hauptbahnhof|Potsdam Stadt]]'' (seit 1999 Potsdam Hauptbahnhof) möglich machte. Der Abschnitt zwischen Potsdam und der Kreuzung mit der Berlin-Blankenheimer Eisenbahn bei Seddin wurde zur [[Hauptbahn]] ausgebaut, über die zeitweise sogar [[Interzonenzug#Transitzüge ab 1961|Transitzüge]] von Süddeutschland nach Westberlin fuhren.

Der [[Berliner Außenring]] mit seinem Damm durch den [[Templiner See]] wurde 1956 eröffnet. Hier liegt der (1999 geschlossene) obere Teil des zeitweiligen (1960–1993) Potsdamer Hauptbahnhofs (seit 1993: Potsdam Pirschheide). Weitere Stationen am Außenring auf Potsdamer Gebiet sind der [[Bahnhof Golm]] und der Haltepunkt Marquardt. Die Anbindung Potsdams an den Eisenbahnfernverkehr ist stark eingeschränkt, seit die meisten Fernzüge seit Mitte der 2000er Jahre über die [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin]] geführt werden.

Von der Stadt aus führen Regionalexpress- und Regionalbahnlinien in folgende Richtungen:
* Ab Hauptbahnhof (teilweise auch ab Charlottenhof, Park Sanssouci und [[Golm (Potsdam)|Golm]])
** [[Berlin]] (RE 1, z.&#8239;T. RB 21/22) – [[Frankfurt (Oder)]] (RE 1)
** [[Brandenburg an der Havel]] – [[Magdeburg]] (RE 1)
** Golm – [[Hennigsdorf]] – [[Oranienburg]] (RB 20)
** Golm – [[Priort]] – [[Wustermark]] (RB 21)
** Golm (Zugteilung/Kopf) – [[Bahnhof Flughafen BER – Terminal 1-2|Flughafen BER]] – [[Königs Wusterhausen]] (RB 22)
** [[Caputh]] – [[Michendorf]] (RB 23)
* Ab [[Bahnhof Potsdam Medienstadt Babelsberg|Medienstadt Babelsberg]] und [[Bergholz-Rehbrücke|Rehbrücke]]:
** Berlin – [[Bahnhof Flughafen BER – Terminal 1-2|Flughafen BER]] – Wünsdorf-Waldstadt: RE 7
** Berlin Wannsee: RE 7, RB 33
** [[Bad Belzig]] – [[Dessau]]: RE 7
** [[Beelitz]] Stadt – [[Jüterbog]]: RB 33

{{NavFrame}}
<div class="NavHead" style="text-align:left">Liste der Potsdamer Bahnhöfe</div>
<div class="NavContent">
{| class="wikitable zebra"
|-
! width="19%"|Bahnhof
! width="10%"|Stadt/Bezirk
! width="3%"|[[Intercity (Deutschland)|IC]]
! width="3%"|[[Regional-Express|RE]]
! width="3%"|[[Regionalbahn|RB]]
! width="3%"|[[S-Bahn|S]]
! width="20%"|Strecke
! width="36%"|Anmerkung
|-
| [[Bahnhof Potsdam-Babelsberg|Babelsberg]] ||style="text-align:center"| P || || ||style="text-align:center"| ||style="text-align:center"| x || [[Wannseebahn]] ||
|-
| [[Bahnhof Potsdam Charlottenhof|Charlottenhof]] ||style="text-align:center"| P || ||style="text-align:center"| x ||style="text-align:center"| x || || [[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg|Berlin–Magdeburg]] || Hieß zu DDR-Zeiten „Potsdam-West“.
|-
| [[Golm (Potsdam)|Golm]] ||style="text-align:center"| P || || ||style="text-align:center"| x || || [[Berliner Außenring|Außenring]]<br />[[Bahnstrecke Jüterbog–Nauen|Jüterbog–Nauen]] || Liegt an einem Campus der Universität Potsdam.
|-
| [[Bahnhof Potsdam Griebnitzsee|Griebnitzsee]] ||style="text-align:center"| P || || ||style="text-align:center"| x ||style="text-align:center"| x || [[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg|Berlin–Magdeburg]]<br />[[Wannseebahn]] || Die S-Bahn war 1961–1992 außer Betrieb, der Bahnhof wurde nur als [[Grenzbahnhof]] genutzt. Der Bahnhof liegt an einem Campus der Universität Potsdam. Ehemalige Bahnhofsnamen sind „Neubabelsberg“ und „Babelsberg-Ufastadt“.
|-
| [[Potsdam Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] ||style="text-align:center"| P ||style="text-align:center"| x ||style="text-align:center"| x ||style="text-align:center"| x ||style="text-align:center"| x || [[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg|Berlin–Magdeburg]]<br />Wannseebahn || Ältester Bahnhof der Stadt, ist ein umfangreicher Neubau mit Einkaufspassagen.
|-
| [[Marquardt (Potsdam)|Marquardt]] ||style="text-align:center"| P || || ||style="text-align:center"| x || || [[Berliner Außenring|Außenring]] ||
|-
| [[Bahnhof Potsdam Medienstadt Babelsberg|Medienstadt Babelsberg]] ||style="text-align:center"| P || ||style="text-align:center"| x ||style="text-align:center"| x || || [[Bahnstrecke Berlin–Blankenheim|Berlin–Blankenheim]] || Nicht zu verwechseln mit „Babelsberg-Ufastadt“, einer ehemaligen Bezeichnung des Bahnhofs Griebnitzsee.
|-
| [[Bahnhof Potsdam Park Sanssouci|Park Sanssouci]] ||style="text-align:center"| P || ||style="text-align:center"| x ||style="text-align:center"| x || || [[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg|Berlin–Magdeburg]]<br />[[Bahnstrecke Jüterbog–Nauen|Jüterbog–Nauen]]|| Hieß früher Wildpark. Auf dem Bahnhof Areal liegt Gebäude des [[Kaiserbahnhof Potsdam|Kaiserbahnhofs]]. Es wird als Akademie für Führungskräfte der Deutschen Bahn genutzt.
|-
| [[Bahnhof Potsdam Pirschheide|Pirschheide]] ||style="text-align:center"| P ||style="text-align:center"| ||style="text-align:center"| ||style="text-align:center"| x || || [[Berliner Außenring|Außenring]]<br />[[Bahnstrecke Jüterbog–Nauen|Jüterbog–Nauen]]|| War bis 1993 der „Hauptbahnhof“. Der obere Teil am Außenring ist seit 1999 außer Betrieb
|-
|colspan="10"|
|}
</div>
{{NavFrame/Ende}}

{{Siehe auch|Liste der Bahnhöfe im Raum Berlin}}

=== Schiffsverkehr ===
[[Datei:Gustav-Havel-Potsdam-08-VII-2007-01.jpg|mini|Ausflugsdampfer [[Gustav (Schiff)|''Gustav'']] in der „Neuen Fahrt“]]

Potsdam wird tangiert von der [[Untere Havel-Wasserstraße|Unteren Havel-Wasserstraße]]. Sie ist die wichtigste Ost-West-Verbindung der [[Binnenschifffahrt]] zwischen der [[Oder]], Berlin und der [[Elbe]]. Die Frachtschifffahrt benutzt den [[Sacrow-Paretzer Kanal]]. Der Hafen an der [[Lange Brücke (Potsdam)|Langen Brücke]] in Potsdam wird von den Schiffen des Unternehmens [[Weisse Flotte Potsdam]] und Gastliegern von Schifffahrtsunternehmen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern genutzt. In der Saison gibt es einen täglichen Linienverkehr vom Hafen an der [[Lange Brücke (Potsdam)|Langen Brücke]] nach [[Berlin-Wannsee]],<ref>{{Webarchiv |url=http://www.schiffahrt-in-potsdam.de/pages/rundfahrt-wannseerundfahrt_2016.htm |text=Linie mit Halt in Wannsee |wayback=20160508200545}}</ref> [[Berlin-Spandau|Spandau]]–Lindenufer und der Greenwichpromenade am [[Tegeler See]].<ref>[http://home.bahninfo.net/regional/bahnhof-wannsee/faehre.htm Ausflugsschiffsverbindungen ab Berlin-Wannsee, siehe H2 und H5]</ref> sowie in Richtung [[Caputh]], [[Ferch (Schwielowsee)|Ferch]] und [[Werder (Havel)|Werder]]. In der ''Alten Fahrt'' der Havel an der Freundschaftsinsel stehen Anleger für den privaten Wassersport zur Verfügung.

=== Luftverkehr ===
Potsdam ist über den rund 40&nbsp;Kilometer in östlicher Richtung entfernten [[Flughafen Berlin Brandenburg]] (BER) an den nationalen und internationalen [[Luftverkehr]] angeschlossen. Der Flughafen BER ist mit der Regionalbahnlinie RB&nbsp;22 und der Schnellbuslinie BER&nbsp;2 bzw. über die [[Schnellstraße Potsdam–Schönefeld]] erreichbar.

== Bildung ==

=== Hochschulen ===
[[Datei:Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.jpg|mini|Die [[Filmuniversität Babelsberg]], Deutschlands einzige Medienakademie mit Universitätsrang]]

Potsdam ist eine international renommierte [[Universitätsstadt]] mit drei öffentlichen Hochschulen.<ref>[http://www.pnn.de/campus/1214278/ Uni Potsdam ist Spitzenhochschule.] In: ''[[Potsdamer Neueste Nachrichten|PNN]]'', abgerufen am 13. November 2017.</ref> Im Wintersemester 2020/21 sind 26.555 Studenten in den Hochschulen eingeschrieben.<ref>{{Internetquelle |autor=Bereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Potsdam |url=https://www.potsdam.de/bildung-studierende-hochschulen-seit-2012 |titel=Bildung: Studierende an Hochschulen seit 2012 |werk=Potsdam.de |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam |sprache=de |abruf=2021-07-02}}</ref> 2019 hatten 26,3&nbsp;Prozent der Einwohner einen [[Fachhochschule (Deutschland)|Fachhochschul-]] oder [[Hochschulabschluss]] oder [[Promotion (Doktor)|Promotion]] (Bundesdurchschnitt von 18,5&nbsp;Prozent).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.potsdam.de/sites/default/files/documents/statistischer_jahresbericht_2019_landeshauptstadt_potsdam.pdf_online_0.pdf |titel=Statistischer Jahresbericht 2019 |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam, Bereich Statistik und Wahlen |datum=2020-09-16 |seiten=164 |format=PDF |sprache=de |abruf=2021-07-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Bildungsstand/Tabellen/bildungsabschluss.html#fussnote-2-104098 |titel=Bevölkerung nach Bildungsabschluss in Deutschland |werk=www.destatis.de |hrsg=Statistisches Bundesamt |datum=2020-11-25 |sprache=de |abruf=2021-07-02}}</ref>

[[Datei:Potsdam Sanssouci 07-2017 img2.jpg|mini|links|Hauptstandort der Universität Potsdam, mit den ''[[Neues Palais#Communs|Communs]]'' am Neuen Palais]]

Die [[Universität Potsdam]] wurde 1991 als Universität des Landes Brandenburg gegründet.<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Potsdam |url=https://www.uni-potsdam.de/de/30-jahre-up/chronik |titel=30 Jahre Universität Potsdam: eine Chronik |datum=02.06.2021 |abruf=20.06.2022}}</ref> Die Universität ist auf die drei Haupt[[Universität Potsdam#Standorte|standorte]] ''Am Neuen Palais'', ''Golm'' und ''Griebnitzsee'' verteilt<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Potsdam |url=https://www.uni-potsdam.de/de/up-entdecken/up-vor-ort/unsere-standorte |titel=Unsere Standorte |datum=2021-08-30 |abruf=2022-06-20}}</ref> und hat insgesamt über 20.000 Studenten.<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Potsdam |url=https://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/verwaltung/docs/Dezernat1/Statistiken/Studierende/Studierende_2JahresVergleich.pdf |titel=Studierende |datum=2021-12-03 |abruf=2022-06-20}}</ref> Das [[Hasso-Plattner-Institut]] ist in Deutschland die einzige privatfinanzierte Fakultät an einer öffentlichen Universität, der Universität Potsdam.<ref>{{Internetquelle |autor=Hasso-Plattner-Institut |url=https://hpi.de/das-hpi/uebersicht.html |titel=Das Hasso-Plattner-Institut |datum=2022 |abruf=2022-06-20}}</ref>

Die [[Filmuniversität Babelsberg]] ist die älteste und größte Medienhochschule Deutschlands und seit 2014 Universität.<ref>[http://www.hff-potsdam.de/ Home] – Startseite der ''[[Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam|HFF Potsdam]]''; Stand: 19.&nbsp;August 2011.</ref> Sie wurde 1954 als Deutsche Hochschule für Filmkunst gegründet und trug seit 1985 den Namen Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Der Campus der Universität befindet sich auf dem Gelände des [[Filmstudio Babelsberg|Filmstudios Babelsberg]] und wird aktuell von etwa 800 Studenten besucht. An der Hochschule werden die jährlichen [[Sehsüchte]], ein internationales Studentenfilmfestival, organisiert. Die [[EMS Electronic Media School]] bildet Journalisten aus.

Die [[Fachhochschule Potsdam]] ist eine junge Hochschule, die 1991 in Trägerschaft des Landes Brandenburg gegründet wurde. Sie wird von über 3500 Studenten besucht.

Neben den staatlichen Hochschulen gibt es in der Stadt auch die privat geführte [[Fachhochschule für Sport und Management Potsdam]], die kirchliche beziehungsweise private [[Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam]] und die private [[HMU Health and Medical University]].

=== Forschung ===
[[Datei:AOP-Potsdam.jpg|mini|[[Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung]]]]
Die Stadt Potsdam hat sich seit der Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts zu einem Forschungsstandort entwickelt. In keiner deutschen Stadt gibt es mehr Forschungseinrichtungen je Einwohner als in Potsdam.<ref>[https://mehr-zukunft.info/mehr-forschung Das Rückgrat der Gesundheitswirtschaft] – Seite bei ''mehr-zukunft.info''; Stand: 29.&nbsp;November 2017.</ref> Das wissenschaftliche Potenzial erstreckt sich auf mehr als 30 Forschungseinrichtungen in den Bereichen Geist und Gesellschaft, Geowissenschaften und Umwelt, Biologie und Leben sowie Physik und Chemie, darunter drei [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Institute]] und zwei [[Fraunhofer-Gesellschaft|Fraunhofer-Institute]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.potsdam.de/cms/ziel/27046/DE/ |text=Forschung der Spitzenklasse |wayback=20060828013619}} – Seite bei ''Potsdam.de''; Stand: 19.&nbsp;August 2011.</ref> Viele der Institute sind an die Universität Potsdam angegliedert.

Zu den Forschungsinstituten zählen unter anderem das [[Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung]], das [[Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung]], das [[Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung]], das [[Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie]], das [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut), das [[Geoforschungszentrum Potsdam]], das [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]], das [[Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien]], das [[Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung]], das [[Deutsches Institut für Ernährungsforschung|Deutsche Institut für Ernährungsforschung]] in [[Bergholz-Rehbrücke]] (Ortsteil der Gemeinde [[Nuthetal]]) und das [[Zentrum für Zeithistorische Forschung]] am Neuen Markt.

=== Schulen ===
Laut Daten des Statistischen Bundesamts erlangen in keiner anderen deutschen Großstadt mehr Schüler eines Jahrgangs die allgemeine Hochschulreife als in Potsdam. Im Jahr 2017 schlossen 1942 Schüler an Potsdamer weiterführenden Schulen 1124 mit einem Abitur ab, was einer Abitur-Quote von 58&nbsp;Prozent entsprach. Der deutschlandweite Durchschnitt lag bei rund 34&nbsp;Prozent.<ref>[https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Potsdam-hat-die-hoechste-Abi-Quote ''Potsdam hat die höchste Abi-Quote.''] In: ''[[Märkische Allgemeine]]'', abgerufen am 18. Februar 2022.</ref>

== Architektur ==
{{Hauptartikel|Liste von Sehenswürdigkeiten in Potsdam}}

=== Welterbe ===
{{Hauptartikel|Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin}}

Bereits 1990 wurden die Potsdamer Schlösser und Parks auf gemeinsamen Antrag beider deutscher Staaten zum [[UNESCO-Welterbe]] erklärt.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg |url=https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/unesco-welterbe/ |titel=Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin |hrsg=Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref> Seitdem gehören die Parkanlagen [[Sanssouci]], [[Neuer Garten]], [[Park Babelsberg|Babelsberg]], [[Schloss Glienicke|Glienicke]] und die [[Pfaueninsel]] mit ihren Schlössern sowie seit 1992 Schloss und Park Sacrow mit der [[Heilandskirche am Port von Sacrow|Heilandskirche]] zum Weltkulturerbe.<ref name=":0" /> 1999 wurde das Potsdamer Welterbe um 14 Denkmalbereiche erweitert, darunter [[Schloss Lindstedt|Schloss und Park Lindstedt]], die russische Kolonie [[Alexandrowka (Potsdam)|Alexandrowka]], das [[Belvedere auf dem Pfingstberg]], der [[Kaiserbahnhof Potsdam|Kaiserbahnhof]] und die [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Sternwarte am Babelsberger Park]].<ref name=":0" /> Insgesamt erstreckt sich das Welterbe im Potsdamer Stadtgebiet auf 1337&nbsp;[[Hektar|ha]] Parkanlagen mit 150 Gebäuden aus der Zeit von 1730 bis 1916.<ref>{{Internetquelle |autor=Landeshauptstadt Potsdam |url=https://www.potsdam.de/content/die-pufferzone-des-unesco-welterbes-potsdam |titel=Die Pufferzone des UNESCO-Welterbes in Potsdam |sprache=de |abruf=2022-07-26 |zitat=Gegenüber der Gesamtfläche der Welterbestätte auf Potsdamer Stadtgebiet (1337&nbsp;ha) hat die festgelegte Pufferzone eine Ausdehnung von 5308&nbsp;ha, davon 987&nbsp;ha in der engeren Pufferzone.}}</ref> Die Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft (mit Gesamtfläche von 2064&nbsp;ha)<ref name=":0" /> ist damit die drittgrößte der deutschen Welterbestätten.<ref>{{Internetquelle |autor=Landeshauptstadt Potsdam |url=https://www.potsdamtourismus.de/wp-content/uploads/2015/11/unesco-atlas.pdf |titel=Erlebnis Welterbe. UNESCO-Welterbe in der Landeshauptstadt Potsdam im Überblick |hrsg=Landeshauptstadt Potsdam |datum=2014-10 |format=PDF |sprache=de |abruf=2022-07-26 |zitat=Das Potsdamer UNESCO-Welterbe ist mit einer Ausdehnung von 2064&nbsp;Hektar die drittgrößte Weltkulturerbestätte Deutschlands.}}</ref>

Das Ensemble erfüllt die Ansprüche gemäß den Kriterien I, II und IV der UNESCO.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=UNESCO World Heritage Centre 1992-2022 |url=https://whc.unesco.org/en/list/532/ |titel=Palaces and Parks of Potsdam and Berlin |sprache=en |abruf=2022-07-26}}</ref> Es ist zuerst eine einzigartige künstlerische Leistung, ein Meisterwerk des schöpferischen Geistes&nbsp;(I).<ref name=":1" /> Es hat beträchtlichen Einfluss auf die Entwicklung der Architektur, des Städtebaus und der Landschaftsgestaltung ausgeübt&nbsp;(II).<ref name=":1" /> Zudem ist es ein herausragendes Beispiel von architektonischen Ensembles oder einer Landschaft, die bedeutsame Abschnitte in der menschlichen Geschichte darstellen&nbsp;(IV).<ref name=":1" />

=== Schlösser und Gärten ===
{{Hauptartikel|Schlösser in Potsdam}}

→ ''Nebenartikel: [[Friedrich Wilhelm IV.#Potsdam|Architektur Potsdams unter Friedrich Wilhelm&nbsp;IV.]]''

[[Datei:P1190390 Potsdam sans souci rwk.jpg|mini|Schloss Sanssouci im Stil des [[Rokoko]] mit Weinbergterrassen]]

Potsdam ist vor allem als Stadt der Schlösser und Gärten bekannt. Die Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft umfasst fast 20 Schlösser oder Palais. Die prominenteste Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen der Stadt ist das [[Sanssouci|Schloss Sanssouci]] mit seinen Parkanlagen. Nach eigenen Skizzen ließ der preußische König Friedrich der Große in den Jahren 1745–1747 ein kleines Sommerschloss im Stil des [[Rokoko]] errichten. Die Lage des Sommersitzes im Südwesten der Residenzstadt Berlin erinnert an die Funktion von [[Schloss Versailles|Versailles]] im Verhältnis zu Paris.

[[Datei:Neues Palais (Sanssouci).jpg|mini|links|[[Barock]]es [[Neues Palais]], größtes Schloss Potsdams]]

Das [[Neues Palais|Neue Palais]] ist das größte Schloss der Stadt Potsdam. Es befindet sich am westlichen Ende des Parks Sanssouci. Der Bau wurde 1763 nach Beendigung des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges]] durch Friedrich den Großen begonnen und bereits 1769 fertiggestellt. Es gilt als letzte bedeutende Schlossanlage des preußischen [[Barock]]s. Friedrich plante es allein zu Repräsentationszwecken. Über 200 Räume, vier Festsäle und ein Rokokotheater standen bereit. Über 400 Statuen aus der antiken Götterwelt schmücken die Fassade und die Dachbalustrade.

Das [[Orangerieschloss (Potsdam)|Orangerieschloss]] auf dem Höhenzug zwischen Klausberg und Schloss Sanssouci ließ der „Romantiker auf dem Thron“, Friedrich Wilhelm&nbsp;IV. in den Jahren von 1851 bis 1864 erbauen. Die Errichtung des Orangerieschlosses stand in Verbindung mit der Planung einer Triumphstraße. Am [[Triumphtor (Potsdam)|Triumphtor]] sollte die Prachtstraße beginnen und am [[Belvedere auf dem Klausberg]] enden. Höhenunterschiede sollten durch Viadukte ausgeglichen werden. Wegen der politischen Unruhen der [[Märzrevolution]] und der fehlenden finanziellen Mittel wurde das gigantische Projekt jedoch nie vollendet. Das Orangerieschloss wurde mit einer Frontlänge von 300 Metern im Stil der italienischen [[Renaissance]] errichtet, nach dem architektonischen Vorbild der Villa Medici in Rom und der [[Uffizien]] in Florenz.

[[Datei:Marmorpalais-Potsdam.jpg|mini|[[Marmorpalais]] im Stil des [[Klassizismus|Frühklassizismus]] im [[Neuer Garten Potsdam|Neuen Garten]]]]

Im Potsdamer [[Neuer Garten Potsdam|Neuen Garten]], dicht am Ufer des Heiligen Sees, ließ [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;II.]] in den Jahren 1787–1792 das [[Marmorpalais]] errichten. Die Architekten [[Carl von Gontard]] und ab 1789 [[Carl Gotthard Langhans]] schufen ein Schlossgebäude im Stil des [[Klassizismus|Frühklassizismus]]. Das aus rotem Backstein errichtete Marmorpalais ist ein zweigeschossiges Gebäude mit quadratischem Grundriss. Wegen der schönen Aussicht wurde auf das flache Dach des kubischen Baukörpers ein Rundtempel gesetzt. Als Blickfang dient unter anderem das weiße Schloss auf der [[Pfaueninsel]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.potsdam.de/cms/ziel/33994/DE/ |text=Die Pufferzone des UNESCO-Welterbe in Potsdam |wayback=20061115071704}}</ref>

[[Datei:Belvedere auf dem Pfingstberg in Potsdam Juli 2014.jpg|mini|links|[[Belvedere auf dem Pfingstberg]]]]

Auch das italienisch anmutende Schloss [[Belvedere auf dem Pfingstberg]] im Potsdamer Norden ist ein bedeutender Bestandteil der Potsdamer Schlösserlandschaft. Zwischen 1847 und 1863 nach Plänen [[Friedrich Wilhelm IV.|Friedrich Wilhelms&nbsp;IV.]] erbaut, bietet es aus 100 Metern Höhe eine Aussicht über die Potsdam umgebende Kulturlandschaft bis hin zum Berliner Fernsehturm. In der Zeit der Teilung Deutschlands war es aufgrund der Lage nahe der KGB-Zentrale am Fuße des Pfingstberges geschlossen worden und verfiel. Erst die späteren Gründer des Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.&#8239;V. sorgten ab 1987 mit ihrem unermüdlichen Engagement dafür, dass es wiederhergestellt werden konnte.

Neben den Schlössern verfügt Potsdam über sieben Parklandschaften. Die bekannteste Gartenanlage ist der [[Sanssouci#Park Sanssouci|Park Sanssouci]]. Auf Anweisung Friedrichs des Großen wurde der ''Wüste Berg'' 1744 durch die Anlage von Weinterrassen kultiviert. Durch die Ausweitung nach Westen, bildete sich bis zum Neuen Palais eine schnurgerade rund 2,5&nbsp;Kilometer lange Hauptallee. Die Sehenswürdigkeiten im Park Sanssouci sind zahlreich. Neben Schlossgebäuden, Pavillons, Tempeln und Skulpturen befindet sich auch der [[Botanischer Garten Potsdam|Botanische Garten]] auf dem Areal, sowie die [[Historische Mühle von Sanssouci|Historische Mühle]], um die sich eine Legende spannt.

[[Datei:Belvedere Klausberg Potsdam.JPG|mini|links|[[Belvedere auf dem Klausberg]], nördlich des Parks Sanssouci]]

Der [[Neuer Garten Potsdam|Neue Garten]] entstand ab 1787. Er sollte dem Zeitgeist entsprechend ein gartenarchitektonisch modernes Bild wiedergeben und sich von den Formen des barocken Parks Sanssouci abheben. Der freien Natur nachgebildet, betonte man in der Gestaltung den landschaftlichen Charakter. Die Bäume und Pflanzen sollten ungeschnitten in freier Wuchsform natürlich erscheinen. Die bekanntesten Gebäude sind das Schloss Cecilienhof und das Marmorpalais, aber auch eine kleine Pyramide, eine [[Sphinx (ägyptisch)|Sphinx]] am ''Ägyptischen Portal'' der [[Orangerie]] und ein [[Obelisk]] sind zu entdecken.

[[Datei:Schloss Babelsberg Rueckseite 20170517.jpg|mini|[[Schloss Babelsberg]] im [[Park Babelsberg]]]]

[[Peter Joseph Lenné]] und Fürst [[Hermann von Pückler-Muskau]] gestalteten den [[Park Babelsberg]]. Das zur Havel abfallende, hügelige Gelände wurde ab 1833 in eine Parklandschaft umgewandelt. Neben den zwei Schlössern im Park bietet der 46&nbsp;Meter hohe Flatowturm eine Aussicht über die Stadt. Den tiefsten Einschnitt erfuhr der Park durch den Bau der Berliner Mauer 1961. Das Grenzgebiet durfte nicht betreten werden und verwilderte, es ist wieder kultiviert und zugängig. In dem Park befindet sich ein Studentenwohnheim der Universität Potsdam.

Das [[Jagdschloss Stern]] wurde von 1730 bis 1732 unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm&nbsp;I. erbaut, der leidenschaftlicher Anhänger der [[Parforcejagd]] war. Zu diesem Zweck ließ dieser ein riesiges Jagdgebiet&nbsp;– die [[Parforceheide]]&nbsp;– vor den Toren Potsdams einhegen, das mit 16 Schneisen durchzogen wurde, die alle von einem Kreuzungspunkt ausgingen. An diesem Wegestern ließ er durch niederländische Baumeister ein kleines Jagdschloss im Stile holländischer unverputzter Ziegelsteinhäuser errichten.<ref>Melanie Arndt: ''Über Niederländische Handwerker und Künstler in Potsdam.'' In: Birgit Kletzin (Hrsg.): ''Fremde in Brandenburg: von Hugenotten, sozialistischen Vertragsarbeitern und rechtem Feindbild''. LIT Verlag, Münster 2003, S.&nbsp;80.</ref> Dabei sammelte man nebenbei auch Erfahrungen für den späteren Bau des [[Holländisches Viertel|Holländischen Viertels]] auf dem sandigen Potsdamer Baugrund. Es blieb der einzige Schlossbau des Soldatenkönigs in Potsdam.

Die [[Freundschaftsinsel]] mit Freilichtbühne, Ausflugslokal, Ausstellungspavillon und einem Schau- und Sichtungsgarten für Stauden- und Rosenpflanzungen liegt im Zentrum der Stadt zwischen den beiden [[Potsdamer Havel|Havelarmen]] ''Alte'' und ''Neue Fahrt''.<ref>[https://www.potsdam.de/freundschaftsinsel Internetauftritt der Stadt Potsdam]</ref>

Der älteste Garten der Stadt Potsdam ist der [[Lustgarten (Potsdam)|Lustgarten]], den der ''Große Kurfürst'' 1660 vor dem ehemaligen Stadtschloss anlegen ließ. Im Rahmen der [[Bundesgartenschau 2001]] wurde er in moderner Form wieder hergerichtet.

Der [[Wildpark Potsdam]] gilt als „Lennés vergessener Garten“.<ref>[http://www.potsdam-wildpark.de/ Wildpark e.&#8239;V.]</ref> Er wurde 1843 eingerichtet und ist über 875 Hektar groß. Erreichbar ist er über die Bahnstation Potsdam Park Sanssouci mit dem bekannten [[Bahnhof Potsdam Park Sanssouci#Kaiserbahnhof|Kaiserbahnhof]].

Der [[Volkspark Potsdam]] ist der neueste Park in der Stadt. Er wurde zur Bundesgartenschau 2001 auf einem ehemaligen militärisch genutzten Gelände in Potsdam-Bornstedt angelegt. Die dort errichtete [[Biosphäre Potsdam|Biosphäre]] ist eine Tropenhalle mit rund 20.000 Gewächsen.

Im Stadtteil [[Bornim]] befindet sich der öffentlich zugängliche [[Karl-Foerster-Garten]] des Staudenzüchters und Garten-Philosophen [[Karl Foerster]].

=== Viertel und Plätze ===
[[Datei:Potsdam, Cecilienhof - panoramio (10).jpg|mini|links|[[Cecilienhof|Schloss Cecilienhof]]]]

Seit dem Ausbau als Residenzstadt ist Potsdam eine europäisch geprägte Stadt. Dies spiegelt sich auch in der Kultur und Architektur wider. Neben zahlreichen Baustilen aus unterschiedlichen Epochen finden sich auch Wohnhäuser nach dem Vorbild niederländischer und [[Russisches Kaiserreich|russischer]] Bauweise, die für ehemalige Siedler errichtet wurden. Dem Zeitgeist entsprachen exotische Gebäude wie das [[Chinesisches Haus (Potsdam)|Chinesische Haus]] aus dem 18.&nbsp;Jahrhundert oder die Schweizerhäuser in [[Klein Glienicke]] aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert. Im [[Norwegen|norwegischen]] Stil wurde die [[Matrosenstation Kongsnæs]] errichtet (1945 größtenteils zerstört) und im englischen Landhausstil das [[Cecilienhof|Schloss Cecilienhof]] im Neuen Garten. Obwohl die Stadt eine über eintausendjährige Geschichte hat, sind keine Bauten aus dem Mittelalter erhalten. Die jeweiligen Regenten zeigten mit ihren ambitionierten Bauvorhaben ihre Vorliebe für Kultur und technische Leistungsfähigkeit.

[[Datei:Holländisches Viertel Potsdam vier Giebel.jpg|mini|hochkant|links|Giebelhäuser im Hollän&shy;dischen Viertel]]

Um niederländische Handwerker nach Potsdam zu locken, ließ der ''Soldatenkönig'' Friedrich Wilhelm&nbsp;I. zwischen 1733 und 1740 das [[Holländisches Viertel|Holländische Viertel]] errichten. Der zu den ersten Siedlern gehörende Baumeister [[Jan Bouman]] bekam die Leitung übertragen. Das zentral gelegene und in sich geschlossene Quartier besteht aus 134 Häusern aus rotem Ziegelstein, die durch zwei Straßen in vier Blöcke aufgeteilt werden. Das Viertel wird durch das [[Nauener Tor]] und die [[St. Peter und Paul (Potsdam)|Peter-und-Paul-Kirche]] begrenzt.

[[Datei:Potsdam Alexandrowka 02-14 img2.jpg|mini|Russische Kolonie [[Alexandrowka (Potsdam)|Alexandrowka]]]]

Im Norden der Stadt entstand in den Jahren 1826/1827 die russische Kolonie Alexandrowka für die letzten zwölf russischen Sänger eines Chores. [[Peter Joseph Lenné]] gab der Anlage die Form eines [[Hippodrom (Antike)|Hippodroms]] mit eingelegtem [[Andreaskreuz]]. Durch die verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Häusern Hohenzollern und [[Romanow]] wurde die Kolonie als Denkmal der Erinnerung nach dem 1825 verstorbenen Zar [[Alexander I. (Russland)|Alexander&nbsp;I.]] benannt. Die Siedlung besteht aus insgesamt dreizehn Fachwerkhäusern. Die Außenwände der freistehenden ein- und zweigeschossigen Giebelhäuser sind mit halbrunden Baumstämmen verkleidet und erinnern an russische Blockhäuser. Die für die Kolonisten erbaute russisch-orthodoxe [[Alexander-Newski-Gedächtniskirche (Potsdam)|Alexander-Newski-Gedächtniskirche]] steht in der Nähe auf dem Kapellenberg. Direkt gegenüber, im Volkspark, befindet sich noch eins der letzten Lenindenkmäler in Deutschland.<ref>[https://leninisstillaround.com/2015/08/20/akte-x-lenin-in-potsdam/ leninisstillaround.com]</ref>

Das [[Weberviertel]] Nowawes im heutigen Babelsberg mit der Friedrichskirche in seiner Mitte, ließ Friedrich der Große 1751 für böhmische Protestanten errichten. Friedrich&nbsp;II. gewährte den Glaubensflüchtlingen Steuer- und Religionsfreiheit. Die meist fünfachsigen Weberhäuser wurden von je zwei Familien bewohnt. Der König gab die Anweisung Nussbäume zu pflanzen, um das Holz für die Produktion von Gewehren zu nutzen. Ab 1780 pflanzte die Forstverwaltung Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht.

[[Datei:Potsdam Altes Rathaus.jpg|mini|hochkant|links|[[Altes Rathaus (Potsdam)|Altes Rathaus]] mit [[Atlas (Mythologie)|Atlasstatue]]]]

Der [[Alter Markt (Potsdam)|Alte Markt]] ist das historische Zentrum der Stadt. Hier wurden einst die Bauten des [[Potsdamer Stadtschloss|Stadtschlosses]] mit [[Marstall (Potsdamer Stadtschloss)|Marstall]] und [[Lustgarten (Potsdam)|Lustgarten]], der [[St. Nikolai (Potsdam)|Nikolaikirche]], des [[Altes Rathaus (Potsdam)|Alten Rathauses]] und des [[Palast Barberini|Palasts Barberini]] errichtet. Während der DDR-Zeit entstanden hier zusätzlich ein markantes Hotelhochhaus. Das zerstörte Stadtschloss hinterließ in dieser Zeit eine große Stadtlücke, die aber durch dessen Wiederaufbau, durch den [[Palast Barberini#Rekonstruktion|wiedererrichteten Palast Barberini]] und das neu erbaute [[Humboldt Quartier]] wieder geschlossen werden konnte. Auch eine neue [[Bittschriftenlinde]] steht wieder inmitten dieses Ensembles.

[[Datei:Am Neuen Markt 2 09-2012.jpg|mini|[[Neuer Markt (Potsdam)|Neuer Markt]]]]

Der [[Neuer Markt (Potsdam)|Neue Markt]] aus dem 17. und 18.&nbsp;Jahrhundert ist einer der besterhaltenen Barockplätze Europas.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mobil-potsdam.de/s_neuer-markt_23.htm |text=Sightseeing: Neuer Markt |wayback=20091202111435}}</ref> In seiner Mitte errichtete Jan Boumann die Ratswaage. Im Südwesten des Platzes steht der ehemalige Kutschstall, in dem sich das ''Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte'' befindet. Das [[Kabinetthaus]] am Neuen Markt&nbsp;1 war ein Stadtpalais. In ihm wurden der spätere König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;III.]] und [[Wilhelm von Humboldt]] geboren.<ref>{{Webarchiv |url=http://kulturportal.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10300611/72279/?crosscontext=71829 |text=Artikel. |wayback=20110719060249}} Märkische Allgemeine</ref> Es befinden sich in den Gebäuden am Neuen Markt eine Reihe kultureller und wissenschaftlicher Einrichtungen. Der Neue Markt liegt versteckt hinter Häuserreihen.

Der [[Luisenplatz (Potsdam)|Luisenplatz]] verbindet die Fußgängerzone der [[Brandenburger Straße]] mit der Allee zum Eingang des Parks Sanssouci am [[Grünes Gitter (Potsdam)|Grünen Gitter]]. Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts wurde der Luisenplatz durch Peter Joseph Lenné gärtnerisch gestaltet und mit einem Brunnenbecken mit Fontäne in der Mitte versehen. Die Gartenanlage wich in den 1930er Jahren einem Umbau zum Parkplatz und der damit verbundenen Pflasterung. Zwischen dem Luisenplatz und der Brandenburger Straße steht seit 1770 das ''kleine'' [[Brandenburger Tor (Potsdam)|Brandenburger Tor]], ein paar Meter östlich davon die [[Höfers Spieluhr|Spieluhrenskulptur von Gottfried Höfer]].

=== Stadttore ===
Als Garnisonstadt verfügte Potsdam über eine [[Stadtmauer]], die aber nicht der Befestigung diente, sondern vor allem die [[Desertion]] der Soldaten und den Warenschmuggel verhindern sollte. Die Stadtmauer verband die [[Stadttor]]e, von denen noch drei erhalten sind: das [[Brandenburger Tor (Potsdam)|Brandenburger Tor]], das [[Nauener Tor]] und das [[Jägertor]]. Die Grenze der sogenannten ''Accise- und Desertations-Communikation'' wurde erst im Jahr 1718 unter [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;I.]] erbaut. Es sind nur wenige Reste der Stadtmauern erhalten. Drei Stadttore sind nicht mehr erhalten. Das Teltower Tor stand an der südöstlichen Seite der [[Lange Brücke (Potsdam)|Langen Brücke]]. Das ehemalige Berliner Tor wurde 1945 fast völlig zerstört, erhalten blieb nur eine Seitenwand. Vom Neustädter Tor ist nur noch ein einzelner [[Obelisk]] erhalten geblieben.

[[Datei:Potsdam - Brandenburger Tor - Feldseite - 2013.jpg|mini|Das [[Brandenburger Tor (Potsdam)|Brandenburger Tor]] in Potsdam]]

Das Brandenburger Tor, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Berliner Wahrzeichen, wurde 1770 errichtet. Nach dem Ende des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges]] wurde das ursprüngliche Tor abgetragen und durch einen monumentalen Neubau als Zeichen des Sieges ersetzt. Als Vorbild diente auf Anweisung Friedrichs&nbsp;II. unter anderem der [[Konstantinsbogen]] in Rom.<ref>[http://www.potsdam-abc.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=4370 Brandenburger Tor]</ref> Das Tor hat zwei Baumeister und daher auch zwei Gesichter. [[Carl von Gontard]] entwarf die Stadtseite, sein Schüler [[Georg Christian Unger]] übernahm die Feldseite.

Das älteste erhalten gebliebene Tor ist das [[Jägertor]]. Es wurde 1733 errichtet und bildete einen der Ausgänge nach Norden. Seinen Namen erhielt es nach dem vor der Stadt liegenden kurfürstlichen Jägerhof. Architrav und Bekrönung bestehen aus Sandstein, während die rustizierten Pfeiler aus verputztem Ziegelmauerwerk errichtet wurden.

Das wesentlich größere [[Nauener Tor]] stammt aus dem Jahr 1755 und entstand auf direkte Anordnung Friedrichs&nbsp;II. Ob dieser damit eines der ersten Beispiele der von England ausgehenden [[Neogotik]] auf dem europäischen Kontinent schaffen, oder an „sein“ [[Schloss Rheinsberg]] erinnern wollte, ist unklar. Der Platz vor dem Nauener Tor ist mit vielen Cafés, Restaurants und Bars ein Treffpunkt der Potsdamer und deren Gäste. Direkt hindurch führt eine Straßenbahnlinie.

== Kultur ==
=== Historie ===
[[Datei:Adolph-von-Menzel-Tafelrunde2.jpg|mini|hochkant=0.8|''Die Tafelrunde in Sanssouci''. [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich]] lauscht [[Voltaire]]<br /><small>Gemälde: [[Adolph von Menzel]], 1850</small>]]

Aus der Zeit der ersten Besiedelung bis zum [[Mittelalter]] sind nur wenige kulturelle Spuren erhalten geblieben. Bei Ausgrabungen am [[Alter Markt (Potsdam)|Alten Markt]] wurden die Reste einer slawischen Burg und weniger Häuser gefunden. Auch nach der deutschen Eroberung blieb Potsdam eine kleine Stadt mit lokalem Handwerk. Ein kultureller Aufschwung ging einher mit dem Aufbau als zweite Residenzstadt durch den ''Großen Kurfürsten'' [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Friedrich Wilhelm]] ab dem 17.&nbsp;Jahrhundert. Zu den ältesten erhaltenen Gebäuden zählt deshalb der Marstall des [[Potsdamer Stadtschloss|Stadtschlosses]] aus dem Jahr 1669.

Die Zuwanderung von gut ausgebildeten französischen [[Hugenotten]] förderte ab 1685 die kulturelle Entfaltung in Brandenburg und Preußen. In der Stadt Potsdam wurde ein französisches Viertel errichtet. Aus dieser Zeit erhalten blieb die [[Französische Kirche (Potsdam)|Französische Kirche]].

Potsdam entwickelte sich neben Berlin zu einem kulturellen Zentrum in Preußen. [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]] schätzte die Gedanken der [[Aufklärung]] und förderte die Wissenschaft und Kunst. So beendete er als erster in Europa die Zensur für nichtpolitische Teile der Zeitungen und stellte fest, dass „Gazetten wenn sie interreßant seyn sollten nicht geniret werden müsten“.<ref>{{LuiseBMS |Autor=Horst Wagner |Titel=Schreckliches Unwetter in Potsdam |ID=proc |Nr=5 |Jahr=2001 |Seite=14–20}}</ref> Der bedeutende Philosoph der Aufklärung [[Voltaire]] wurde auf Wunsch des Königs 1750 an den Hof von Sanssouci eingeladen und blieb bis 1757.

Nach 1945 wurde Potsdam ein Zentrum der Kultur und Wissenschaft der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], deren [[Sozialismus|sozialistische]] Staatsregierung allen Bürgern Zugang zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen wollte. Laut Programm sollte die Gesellschaft nach dem Vorbild der UdSSR erzogen werden. In allen Bereichen der Gesellschaft sollte Ausbeutung und Profitstreben beendet werden. Historische Gebäude und Traditionen wurden vernachlässigt.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 entwickelte sich das kulturelle Leben in Potsdam nach anfänglichem Zögern dynamisch voran. Dabei wirkte die Nähe zur Kulturmetropole Berlin belebend. Das zunehmende Interesse an der Stadt führte zu zahlreichen Wiederaufbauinitiativen, die auch durch ein ausgeprägtes Mäzenatentum ihren Ausdruck fanden. So konnte sich die Kulturlandschaft stetig weiterentwickeln.<ref>[https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2021-06-17/25731bcc9fa9db75d796ebea84ffb857/?GEPC=s3 Boomtown Potsdam: Die heimliche Hauptstadt], FAZ, abgerufen am 26. Februar 2022.</ref>

=== Film ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-08538, Fritz Lang bei Dreharbeiten.jpg|mini|Filmregisseur [[Fritz Lang]] (r.) bei Dreharbeiten, 1929]]

Potsdam ist seit der [[Weimarer Republik|Weimarer Zeit]] eines der bedeutendsten Filmzentren in Deutschland und in der Welt. Die [[UFA]] produzierte dort Werke der Filmgeschichte wie etwa ''[[Metropolis (Film)|Metropolis]]'', ''[[Melodie des Herzens]]'', ''[[Der blaue Engel]]'' oder ''[[Die Feuerzangenbowle (1944)|Die Feuerzangenbowle]]''. Die [[DEFA]] stellte später Filme wie ''[[Der Untertan (Film)|Der Untertan]]'', ''[[Spur der Steine (Film)|Spur der Steine]]'' oder ''[[Die Legende von Paul und Paula]]'' her.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.filmportal.de/df/75/Artikel,,,,,print,,,ED002C8D1AF3F0E5E03053D50B371852,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html#MECFFF68F0D1ACE13E03053D50B372802 |text=Artikel im Filmportal |wayback=20061215062659}}</ref>

Seit dem späten 20.&nbsp;Jahrhundert widmen sich die Filmstudios in Babelsberg und zahlreiche Filmproduktionsfirmen mit Sitz in Potsdam vor allem nationalen und internationalen Kino-, Serien- und Fernsehproduktionen wie ''[[Gute Zeiten, schlechte Zeiten]]'', ''[[Sonnenallee (Film)|Sonnenallee]]'', ''[[Wege zum Glück]]'', ''[[Dark (Fernsehserie)|Dark]]'' oder ''[[Babylon Berlin]]''.

Durch die hohe Anzahl der in Potsdam beheimateten Filmunternehmen hat sich der Standort zu einem Zentrum der Popkultur in Europa entwickelt.<ref>[https://www.potsdam.de/58-110-jahre-film-potsdam-tradition-und-moderne-einem-standort 110 Jahre Film in Potsdam – Tradition und Moderne an einem Standort], www.potsdam.de, abgerufen am 18. Februar 2022.</ref>

=== Museen und Sammlungen ===
Die Potsdamer Museen decken eine breite Themenvielfalt ab.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.potsdam.de/cms/ziel/26958/DE/ |text=Museen |wayback=20060828013631}}</ref> Die Stadt verfügt über eine Vielfalt an [[Bildende Kunst|Bildender Kunst]] in Form von Gemälden und Skulpturen.

Die Hauptwerke sind in den Schlössern oder Museen zu besichtigen. Die Gemälde verteilen sich vor allem auf die [[Bildergalerie (Sanssouci)|Bildergalerie]]. Die Bildergalerie wurde auf Wunsch des Königs [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich&nbsp;II.]] in den Jahren 1755 bis 1764 erbaut. Sie befindet sich östlich des Schlosses Sanssouci und ist der älteste erhaltene freistehende fürstliche Museumsbau in Deutschland. Der Galeriesaal ist prachtvoll gestaltet mit reich vergoldeter Ornamentik an der leicht gewölbten Decke. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Gemälden des [[Barock]], des [[Manierismus]] und der [[Renaissance]]. Berühmte italienische und flämische Maler wie [[Peter Paul Rubens]], [[Anthonis van Dyck]], [[Antoine Watteau]] und [[Michelangelo Merisi da Caravaggio|Caravaggio]] sind mit ihren Werken vertreten.

Neben den bestehenden Museumshäusern erweiterten in den letzten Jahren einige Neugründungen die Museumslandschaft. Dazu zählt das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, das 2003 gegründet wurde.<ref>[http://www.hbpg.de/ Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte – Startseite]</ref> Das 1981 gegründete [[Filmmuseum Potsdam]] im Marstall am [[Alter Markt (Potsdam)|Alten Markt]] zeigt die Entwicklung der Filmgeschichte mit Betonung auf den Standort der Filmstudios in Babelsberg.

Weitere Museen umfassen die Gedenkstätte zum [[Attentat vom 20.&nbsp;Juli 1944]] und die [[Gedenkstätte Lindenstraße 54/55]] im ehemaligen Untersuchungsgefängnis der [[Ministerium für Staatssicherheit|DDR-Staatssicherheit]] (MfS) mitten im Zentrum der Stadt. Auf dem Hof der weitgehend originalgetreu erhaltenen Untersuchungshaftanstalt des MfS ist seit einigen Jahren eine Plastik von Wieland Förster aufgestellt. Das [[Jan Bouman Haus]] präsentiert die Geschichte und Architektur des [[Holländisches Viertel|Holländischen Viertels]]. Am Park Sanssouci befindet sich das Mühlenmuseum in der [[Historische Mühle von Sanssouci|Historischen Mühle]], mit mühlenkundlicher Ausstellung und praktischer Darstellung des Mahlvorgangs. Die Gedenk- und Begegnungsstätte im ehemaligen [[KGB-Gefängnis Potsdam]] dokumentiert die Geschichte des KGB in der DDR.<ref>[http://www.kgb-gefaengnis.de/ Gedenk- und Begegnungsstätte Ehemaliges KGB-Gefängnis Potsdam e.&#8239;V.]</ref>

{{Mehrere Bilder
| align       = center
| Richtung    = horizontal
| Bild1       = Museum Barberini & Alter Markt in Potsdam 2.jpg
| Breite1     = 207
| Untertitel1 = [[Museum Barberini]] am alten Markt
| Bild2      = The Incredulity of Saint Thomas by Caravaggio.jpg
| Breite2     = 190
| Untertitel2 = ''Der ungläubige Thomas'' von [[Michelangelo Merisi da Caravaggio|Caravaggio]] in der Bildergalerie
| Bild3      = PotsdamFilmmuseumMarstall.JPG
| Breite3     = 230
| Untertitel3 = [[Filmmuseum Potsdam]] im alten Marstall
}}

Das 2017 im wiederaufgebauten Palast Barberini eröffnete [[Museum Barberini]] präsentiert ausgehend von der Kunstsammlung der Hasso-Plattner-Förderstiftung wechselnde Ausstellungen mit Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/potsdam-museum-barberini-eroeffnet-14726742.html |titel=Potsdam: Museum Barberini eröffnet |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2017-01-22 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170214180911/http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/potsdam-museum-barberini-eroeffnet-14726742.html |archiv-datum=2017-02-14 |offline=1 |abruf=2017-02-14}}</ref> Das ebenfalls von der Hasso-Plattner-Stiftung betriebene Kunsthaus [[Das Minsk]] präsentiert Kunst aus der DDR und Künstler der Gegenwart.

Das [[Potsdam Museum|Potsdam&nbsp;Museum – Forum für Kunst und Geschichte]] am Alten Markt bietet eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte sowie Sonderausstellungen. Es befindet sich im [[Altes Rathaus (Potsdam)|Alten Rathaus]], das durch ein modernes Gebäude mit dem Knobelsdorffhaus verbunden ist.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.potsdam.de/cms/ziel/34677/DE/ |text=Das Potsdam-Museum auf der Internet-Seite der Landeshauptstadt Potsdam |wayback=20140227095053}}</ref> Die Nowaweser Weberstube im [[Weberviertel]] zeigt die wechselhafte Geschichte der Weberkolonie Nowawes im heutigen Stadtteil Babelsberg.

Das Naturkundemuseum Potsdam hat mehr als 220.000 Objekte zur Tierwelt Brandenburgs zusammengetragen. Das Museum ist im ehemaligen ''Ständehaus der Zauche'' untergebracht. Es wurde 1770 nach Plänen von [[Georg Christian Unger]] erbaut und gehört zu einem Ensemble mit dem Großen Militärwaisenhaus in der Innenstadt.

Im [[Museum FLUXUS+]] in der [[Schiffbauergasse]], einem Museum für [[moderne Kunst]], sind unter anderem Werke von [[Wolf Vostell]], [[Emmett Williams]], [[Christo]], [[Niki de Saint Phalle]] zu sehen. Auf dem [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|rbb]]-Gelände in Babelsberg befindet sich ein Standort des [[Deutsches Rundfunkarchiv|Deutschen Rundfunkarchivs (DRA)]].

=== Theater und Musik ===
[[Datei:Hans-Otto-Theater4.jpg|mini|links|[[Hans-Otto-Theater|Theaterhaus am Tiefen See]]]]
[[Datei:FZSanssouci.JPG|mini|[[Fanfarenzug Potsdam]]]]

Seit 2006 ist das [[Hans-Otto-Theater]] in der Schiffbauergasse mit seiner neuen Hauptspielstätte beheimatet. Das Ensemble spielt aber auch im historischen Rokokotheater im [[Neues Palais|Neuen Palais]], welches zu den schönsten erhaltenen Theaterräumen des 18.&nbsp;Jahrhunderts zählt. Es nimmt die beiden oberen Stockwerke des Südflügels ein.

Es gibt mehrere Orchester in Potsdam: die [[Kammerakademie Potsdam]] (bestehend aus dem Ensemble Oriol und dem Persius-Ensemble), das Collegium musicum Potsdam, das Neue Kammerorchester Potsdam (als ein Ensemble der Musik an der Erlöserkirche), das Junge Orchester Potsdam und das Jugendsinfonieorchester. Das [[Deutsches Filmorchester Babelsberg|Deutsche Filmorchester Babelsberg]] ist das einzige professionelle Orchester für Filmmusik in Deutschland. Der [[Nikolaisaal]] wurde als Konzert- und Veranstaltungshaus 2000 neu eröffnet; die Kammerakademie Potsdam ist das Hausorchester des Nikolaisaals.

Der SG [[Fanfarenzug Potsdam]] e.&#8239;V. ist ein [[Fanfarentrompete|Fanfarenorchester]] aus Brandenburg, das auf dem Gebiet der reinen Naturfanfarenmusik aufgrund seiner zahlreichen Auszeichnungen international bekannt wurde. Der Fanfarenzug zieht regelmäßig musizierend durch Potsdam.

Bekannte Bands aus Potsdam sind u.&#8239;a. [[Ruffians (deutsche Band)|Ruffians]], [[Subway to Sally]] oder ''Krogmann''.<ref>[https://www.potsdam.de/content/neun-potsdamer-bands Neun Potsdamer Bands], Potsdam.de, abgerufen am 1. Mai 2019.</ref> Musikalische Festivals und Partys, finden im [[Lindenpark]] und im [[Bahnhof Potsdam Pirschheide]] statt. Daneben haben sich diverse Clubs und Tanzbars etabliert.

=== Potsdamlied ===
[[Datei:Original CD - Das Potsdamlied - aus dem Jahr 2004.jpg|mini|hochkant=0.85|Original-CD<br />''Das Potsdamlied'', 2004]]

Das ''Potsdamlied'' wurde im April 2004 beim Sender [[Hauptstadt.TV|PotsdamTV]] und im [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|RBB]] in der Sendung ''Sonntagsvergnügen'' mit [[Ekkehard Göpelt]] uraufgeführt. Gesungen hat es Holger Hillmann, die Melodie stammt von Christoph Wirsching, verfasst wurde es von Jens Erdmann. Lob und Anerkennung gab es von Bürgermeister [[Jann Jakobs]] und dem Ministerpräsidenten [[Matthias Platzeck]]. Auch der in Potsdam geborene Modedesigner [[Wolfgang Joop]] äußerte sich positiv über das Lied für seine Geburtstadt.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=3zL82brfOpI ''Das Potsdamlied''.] Bei: ''[[YouTube]]'' </ref>

=== Szene und Gastronomie ===
[[Datei:Waschhaus Potsdam.JPG|mini|[[Waschhaus (Potsdam)|Waschhaus]], Schiffbauergasse]]

Seit den 1990er Jahren entwickelte sich das [[Schiffbauergasse|Gebiet um die Schiffbauergasse]] in der [[Berliner Vorstadt]], auf dem [[John Barnett Humphreys|John B.&nbsp;Humphreys]] im 19.&nbsp;Jahrhundert [[Raddampfer]] baute, zum populären Kulturzentrum in Potsdam. Vor Kultureinrichtungen wie die ''fabrik Potsdam'', das ''T-Werk'', der ''Kunstraum Potsdam'', die ''[[Schinkelhalle]]'' und das ''[[Waschhaus (Potsdam)|Waschhaus]]'' liegt dort das ''[[Theaterschiff Potsdam]]'', wo sich der [[Tiefer See (Potsdam)|Tiefe See]] wieder zur [[Havel]] verengt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.potsdam.de/cms/ziel/34370/DE/ |text=Schiffbauergasse |wayback=20061126160403}}</ref>

In der Innenstadt Potsdams befinden sich außerdem seit 2019 zwei Restaurants, die mit je einem Stern im Guide Michelin geführt werden.<ref>[http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Potsdamer-Restaurantkritik-Kochzimmer-mit-neuer-preussischer-Sternekueche ''So schmeckt die preußische Sterneküche im Potsdamer Kochzimmer''] In:  ''[[Märkische Allgemeine Zeitung]]'', abgerufen am 23. April 2019.</ref>

=== Sport und Freizeit ===
Der [[Olympiastützpunkt Potsdam]] ist eine sportart- und länderübergreifende Beratungs- und Betreuungseinrichtung für den Spitzen- und Nachwuchsleistungssport in Verbindung mit der [[Sportschule Potsdam „Friedrich Ludwig Jahn“|Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“]]. Die Schule trägt den offiziellen Titel [[Eliteschule des Sports]], der ihr 2006 vom [[Deutscher Olympischer Sportbund|Deutschen Olympischen Sportbund]] verliehen wurde. Die Schule und der Olympiastützpunkt liegen am Ufer des [[Templiner See]]s, neben der [[Potsdamer Ruder-Gesellschaft]] und dem Brandenburgischen Schwimmzentrum, das seit 2017 auch ''Bundesstützpunkt Schwimmen'' des [[Deutscher Olympischer Sportbund|Deutschen Olympischen Sportbunds]] ist.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.maz-online.de/Lokalsport/Potsdam/Potsdam-wird-Bundesstuetzpunkt-Schwimmen2 |text=''Potsdam wird Bundesstützpunkt Schwimmen''. |wayback=20170729153103}} maz-online.de, 27. Juli 2017.</ref>

[[Datei:Sebastian Brendel.jpg|mini|hochkant|links|[[Sebastian Brendel]] vom KC Potsdam, Doppel-Olympiasieger von 2016]]

Darüber hinaus sind in Potsdam rund 130 Sportvereine mit insgesamt fast 20.000 Mitgliedern ansässig. Der [[SC Potsdam]] ist der mitgliederreichste Verein in der Stadt und im Land Brandenburg. Im Fußball gehört der [[1. FFC Turbine Potsdam]] zu den erfolgreichsten Vereinen in der [[Frauen-Bundesliga]]. Zwischen den Jahren 2004 bis 2012 wurde der Verein sechsmal Deutscher Meister und konnte dreimal den DFB-Pokal gewinnen. Im Jahr 2005 wurde der [[UEFA Women’s Cup]] in Potsdam gewonnen. 2010 wurde Turbine der erste Gewinner der neu eingeführten [[UEFA Women’s Champions League]]. Die Herren-Mannschaft des [[SV Babelsberg 03]] beziehungsweise die BSG Motor Babelsberg spielte sowohl in der [[DDR-Liga]] und [[2. Fußball-Bundesliga|2.&nbsp;Bundesliga]], der jeweils zweithöchsten Spielklasse. In der Saison 2018/19 spielt der Verein in der [[Fußball-Regionalliga Nordost (2012)|Fußball-Regionalliga Nordost]].

[[Datei:2021-10-23 Dresdner SC gegen SC Potsdam (Volleyball-Bundesliga der Frauen) by Sandro Halank–135.jpg|mini|Volleyball-Spielerinnen des SC Potsdam, dem mitgliederstärksten Verein der Stadt.]]

Der [[Kanu-Club Potsdam]] zählt zu den erfolgreichsten [[Kanurennsport]]vereinen der Welt und hat bereits zahlreiche [[Olympiasieger]] und Weltmeister hervorgebracht. Im Volleyball spielt der [[SC Potsdam]] in der ersten Bundesliga der Frauen, der Handballverein [[1.&nbsp;VfL Potsdam]] in der dritten Liga. Die [[Wasserball]]er des [[OSC Potsdam]] spielen in der [[Deutsche Wasserball-Liga|Deutschen Wasserball-Liga]], der 1.&nbsp;Bundesliga. Der [[USV Potsdam]] war mehrere Spielzeiten in der 1.&nbsp;Rugby-Bundesliga vertreten.

Die [[Potsdam Royals]] sind eine American-Football-Mannschaft, die seit 2018 in der höchsten deutschen Liga spielt. Im Judo kämpft der [[UJKC Potsdam]] bei den Herren in der 1.&nbsp;Bundesliga. Die Damen wurden 2005, 2007 und 2008 Deutsche Mannschaftsmeister.

Die Gewichtheber des AC Potsdam treten ab der Saison 22/23 in der 1. Bundesliga an.<ref>{{Internetquelle |url=https://ac-potsdam.de/ |titel=Startseite |sprache=de-DE |abruf=2022-09-22}}</ref> Im [[Triathlon]] ist [[Triathlon Potsdam]] sowohl bei den Herren als auch bei den Damen mit je einem Team in der [[Triathlon-Bundesliga|1. Bundesliga]] vertreten.

Jährlich im April wird in Potsdam auf einem Rundkurs mit Start und Ziel auf der [[Glienicker Brücke]] einer der wenigen Drittelmarathon-Läufe in Deutschland ausgetragen.<ref>[https://www.rbb-online.de/sport/beitrag/2017/04/rbb-lauf-potsdam.html ''In Laufschuhen vorbei an Potsdams Sehenswürdigkeiten''.] RBB24, 6. April 2017.</ref>

Die bedeutendsten Sportstätten in der Stadt sind das [[Karl-Liebknecht-Stadion]] mit einer Zuschauerkapazität von 10.787 Plätzen, Heimspielstätte des SV Babelsberg 03 und des 1.&nbsp;FFC Turbine Potsdam, das [[Luftschiffhafen Potsdam|Stadion am Luftschiffhafen]], die [[MBS Arena Potsdam]] und die [[Schwimmhalle am Brauhausberg#Blu|Schwimmhalle im Blu-Bad]].

Seit 2008 gibt es auf dem [[Telegrafenberg]] mit dem Abenteuerpark Potsdam den größten [[Kletterwald]] Brandenburgs. Auf sieben [[Parcours]] mit 115&nbsp;Elementen, darunter einer 200&nbsp;Meter langen [[Seilrutsche]], können sich Kletterer bis zu zwölf Metern hoch hinaus wagen.

=== Veranstaltungen ===
[[Datei:Orangerie Potsdam Nacht.jpg|mini|hochkant=1|[[Orangerieschloss (Potsdam)|Orangerieschloss]] von [[Sanssouci]] während der [[Potsdamer Schlössernacht]]]]

Die alljährliche ''[[Potsdamer Schlössernacht]]'' findet in den verschiedenen Schlössern und Parks statt.<ref>[https://www.morgenpost.de/brandenburg/article215127879/Potsdamer-Schloessernacht-war-ein-grosser-Erfolg.html ''Potsdamer Schlössernacht war ein großer Erfolg.''] In: ''[[Berliner Morgenpost]]'', abgerufen am 15. Mai 2019</ref> Sie öffnet zur abendlichen Stunde ihre Tore und bietet Einblicke in die Räumlichkeiten. Hunderte Künstler treten zu der Veranstaltung in den Parkanlagen auf.

Außerdem werden jährlich das [[Internationales Filmfest Potsdam|Internationale Filmfest Potsdam]] sowie die [[Sehsüchte]], das größte internationale Studentenfilmfestival Europas, abgehalten.<ref>[https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Sehsuechte-Filmfestival-in-Potsdam-Das-sind-die-Programm-Highlights ''Das sind die Highlights des „Sehsüchte“-Filmfestivals''.] In: ''[[Märkische Allgemeine Zeitung]]'', abgerufen am 15. Mai 2019.</ref> Im [[Holländisches Viertel|Holländischen Viertel]] finden jahreszeitlich der Weihnachtsmarkt Sinterklaas und das Tulpenfest nach niederländischem Brauch statt. Darüber hinaus haben sich zahlreiche weitere Veranstaltungen, wie die im Mai stattfindenden Potsdamer Tanztage, das Literaturfest [[LIT:potsdam]] oder das Theaterfestival UNIDRAM, etablieren können.

Das [[M100 Sanssouci Colloquium]] ist ein jährliches internationales Medientreffen in den Schlössern und Gärten der Stadt. Der [[Prix Europa]] ist eines der größten trimedialen Festivals in Europa und ein Wettbewerb für Fernseh-, Hörfunk- und Online-Produktionen. Seit 2018 findet die Preisverleihung in Potsdam statt.
{{Absatz}}

== Persönlichkeiten ==
{{Siehe auch|Liste der Ehrenbürger von Potsdam|Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Potsdam}}

=== Baumeister und Landschaftskünstler ===
{{Doppeltes Bild|rechts|Porträt Schinkel1.JPG|161|Lenne portrait.jpg|175|[[Karl Friedrich Schinkel]], einer der bedeutendsten Baumeister Preußens|[[Peter Joseph Lenné]], ca. 1850, Landschaftsarchitekt des 19.&#8239;Jahrhunderts|linker Alternativtext|rechter Alternativtext}}

[[Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff]] war als Baumeister beeinflusst durch den französischen [[Barock]]-[[Klassizismus]]. Mit seinen Bauten schuf er die Grundlage für das [[Friedrich II. (Preußen)|friderizianische]] [[Rokoko]]. Er gestaltete unter anderem das Schloss Sanssouci und das Stadtschloss. [[Karl Friedrich Schinkel]] zählt zu den herausragenden Architekten der klassizistischen Architektur des 19.&nbsp;Jahrhunderts. Sein erster realisierter Entwurf ist der [[Pomonatempel]] auf dem Pfingstberg. Seine bedeutendsten Werke in Potsdam sind das Schloss Charlottenhof und die Nikolaikirche. Mit dem Schloss Babelsberg entwarf er ein Gebäude im Stil der englischen [[Neogotik]]. [[Ludwig Persius]] war ein Schüler und enger Mitarbeiter Schinkels und Vertreter der Schinkelschule. Charakteristisch sind seine einfache Formensprache und Elemente der Neugotik. Zu seinen Bauwerken zählen die Heilandskirche am Port von Sacrow, die Friedenskirche und das Dampfmaschinenhaus im Park Babelsberg. Sein wohl außergewöhnlichstes Gebäude ist das Dampfmaschinenhaus im Stil einer [[Mauren|maurischen]] Moschee. [[Jan Bouman]] war ein niederländischer Zuwanderer. Er leitete unter anderem den Bau des Holländischen Viertels, des Alten Rathauses, der Friedrichskirche in Babelsberg und zahlreicher Bürgerhäuser. Boumann war maßgeblich am Umbau des Potsdamer Stadtschlosses beteiligt.

Der Garten- und Landschaftskünstler [[Peter Joseph Lenné]] prägte fast ein halbes Jahrhundert die Gartenkunst in Preußen. Er gestaltete weiträumige Parkanlagen nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten mit vielfältigen Sichtachsen und wirkte in der Stadtplanung, indem er Grünanlagen für die Naherholung der Bevölkerung schuf. Lenné war seit 1863 Ehrenbürger der Stadt und starb 1866 in Potsdam. Fürst [[Hermann von Pückler-Muskau]] machte sich in Potsdam um die Vollendung des Parks Babelsberg verdient, dessen Gestaltung Peter Joseph Lenné begonnen hatte. [[Karl Foerster]] war ein deutscher Gärtner, Staudenzüchter und Garten-Schriftsteller. Sein Name ist verbunden mit dem [[Karl-Foerster-Garten]] in Potsdam-Bornim und dem auf seine Anregung hin nach Entwürfen seines Mitarbeiters [[Hermann Mattern]] angelegten Sicht- und Schaugarten auf der Freundschaftsinsel. Mit der Entstehung und Erhaltung der Potsdamer Gartenlandschaft beschäftigten sich zahlreiche Gartendirektoren und Hofgärtner, wie die Gartendirektoren [[Johann Gottlob Schulze]] und [[Ferdinand Jühlke]] und die Hofgärtnerfamilien [[Sello (Gärtnerfamilie)|Sello]], [[Nietner (Gärtnerfamilie)|Nietner]] und [[Fintelmann (Gärtnerfamilie)|Fintelmann]]. [[Hans Kölle]] leitete von 1907 bis 1945 die öffentlichen Grünanlagen der Stadt, von denen er viele anlegte.

=== Mit Potsdam verbunden ===
[[Datei:Hasso Plattner.JPG|mini|hochkant|[[Hasso Plattner]], 2010]]

Zu den bekannten Persönlichkeiten, die in Potsdam geboren sind, gehören u.&nbsp;a. [[Wilhelm von Humboldt]], [[Hermann von Helmholtz]], [[Ernst Haeckel]] und [[Peter Weiss]]. Der Modedesigner [[Wolfgang Joop]], der frühere brandenburgische Ministerpräsident [[Matthias Platzeck]], Entertainer [[Bürger Lars Dietrich]], der mehrfache Bob-Olympiasieger [[Kevin Kuske]] und die Moderatorin [[Enie van de Meiklokjes]] zählen zu den bekannten lebenden Söhnen und Töchtern der Stadt.

Potsdam ist Wohn- und Arbeitsort weiterer Prominenter, von denen sich einige privat für die Stadt engagieren.<ref>[https://www.zeit.de/2016/26/potsdam-wohnort-reiche-ursachen ''Das preußische Sylt''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 26/2016.</ref> Dazu zählen u.&#8239;a. der Fernsehmoderator [[Günther Jauch]], der Manager [[Mathias Döpfner]], das Model [[Franziska Knuppe]], die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin [[Katarina Witt]], [[Georg Friedrich Prinz von Preußen]], die Schauspielerin [[Nadja Uhl]] und der Dirigent [[Christian Thielemann]] (Stand: 2019).<ref>{{Internetquelle |autor=Karim Saab |url=http://www.maz-online.de/Nachrichten/Kultur/Dirigent-Christian-Thielemann-wuenscht-sich-die-alte-Potsdamer-Stadtmitte-zurueck |titel=Dirigent-Christian Thielemann wünscht sich die alte Potsdamer Stadtmitte zurück |werk=[[Märkische Allgemeine]] |abruf=2017-02-22}}</ref>

Zu den [[Liste der Ehrenbürger von Potsdam|Ehrenbürgern der Stadt Potsdam]] gehören der Naturforscher [[Alexander von Humboldt]] (1849), der Landschaftsarchitekt [[Peter Joseph Lenné]] (1863),<ref>Der Ehrenbürgerbrief wurde irrtümlich auf den Namen „Peter Paul Lenné“ ausgestellt und ist im Hofgärtnermuseum des [[Schloss Glienicke|Schlosses Glienicke]], Berlin, aufbewahrt.</ref> der Reichspräsident [[Paul von Hindenburg]] (1933), der Gärtner [[Karl Foerster]] (1959), der Dichter [[Hans Marchwitza]] (1960) und [[Hasso Plattner]] (2017).

=== Zitate ===
{{Zitat
 |Text=Daz gantze eyland muß ein paradeys werden …
 |Autor=Fürst [[Johann Moritz (Nassau-Siegen)|Moritz von Nassau]]
 |Quelle=<small>(Berater des [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Großen Kurfürsten]] 1664)</small>
 |ref=<ref>{{Internetquelle |autor=Lotta Wieden |url=http://www.sueddeutsche.de/reise/potsdam-das-eyland-muss-ein-paradies-werden-1.223891 |titel=Potsdam „Das Eyland muß ein Paradies werden“ |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2011-03-23 |abruf=2014-01-28}}</ref>}}
{{Zitat
 |Text=[[Athen]] und [[Sparta]], Feldlager und Garten [[Epikur]]s, Trompeten und Violinen, Krieg und Philosophie
 |Autor=[[Voltaire]]
 |Quelle=<small>(Philosoph am Hof Sanssouci über die Gestaltung der Stadt um 1750)</small>
 |ref=<ref>[http://schreibwolff.de/journal/sorglos-in-brandenburg Zitat Voltaires in „Sorglos in Brandenburg – dank Friedrich dem Großen“]</ref>}}
{{Zitat
 |Text=Mein liebes Weibchen! Potsdam ist ein teurer Ort […] So musst Du Dich bei meiner Rückkehr schon mehr auf mich freuen als auf das Geld.
 |Autor=[[Wolfgang Amadeus Mozart]]
 |Quelle=(1789)
 |ref=<ref>[http://www.potsdam.de/cms/beitrag/10021092/287369/2 Platz der Einheit, Bassinplatz und Holländisches Viertel]</ref>}}

{{NavFrame}}
<div class="NavHead" style="text-align:left">Weitere Zitate zu Potsdam</div>
<div class="NavContent">
{| class="toptextcells"
! width="2%"|
! width="25%"|
! width="25%"|
! width="25%"|
! width="10%"|
|-
|colspan="5"|
{{Zitat
 |Text=Sein wahrer Kern ist hart und glänzend wie ein Diamant.
 |Autor=[[Wolfgang Joop]]
 |ref=<ref name="kultur2010">[http://www.kultur2010.de/news/Potsdam_181004.html Kulturhauptstadt Potsdam – Preußen, Beverly Hills und die DDR]</ref>}}
|-
|colspan="5"|
{{Zitat
 |Text=Öde Kasernenstadt
 |Autor=[[Alexander von Humboldt]]
 |Quelle=(über die hohe Militärpräsenz, um 1840)
 |ref=<ref name="legende" />}}
|-
|colspan="5"|
{{Zitat
 |Text=Zur Straßenseite nicht so protzig, damit das Volk nicht unruhig wird.
 |Autor=[[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Kaiser Wilhelm&nbsp;I.]]
 |Quelle=über die Gestaltung des Villenviertels [[Neubabelsberg]]
 |ref=<ref name="kultur2010" />}}
|-
|colspan="5"|
|-
|colspan="5"| Zu Potsdam unter den Eichen
|-
|
|
<poem>
Zu Potsdam unter den Eichen
Im hellen Mittag ein Zug
Vorn eine Trommel und hinten eine Fahn’
In der Mitte einen Sarg man trug.

Zu Potsdam unter den Eichen
Im hundertjährigen Staub
Da trugen sechse einen Sarg
Mit Helm und Eichenlaub.
</poem>
|
<poem>
Und auf dem Sarge mit Mennigerot
Da war geschrieben ein Reim
Die Buchstaben sahen häßlich aus:
„Jedem Krieger sein Heim!“

Das war zum Angedenken
An manchen toten Mann
Geboren in der Heimat
Gefallen am [[Chemin des Dames]].
</poem>
|
<poem>
Gekrochen einst mit Herz und Hand
Dem Vaterland auf den Leim
Belohnt mit dem Sarge vom Vaterland:
Jedem Krieger sein Heim!

So zogen sie durch Potsdam
Für den Mann am Chemin des Dames
Da kam die grüne Polizei
Und haute sie zusamm’.
</poem>
|-
|
|colspan="5"|
<small>([[Bertolt Brecht]] 1927. Das Gedicht bezieht sich auf einen Demonstrationszug des [[Roter Frontkämpferbund|Rot-Frontkämpferbundes]] 1926, ein Foto zeigt den beschriebenen Sarg)</small>
|}
</div>
{{NavFrame/Ende}}

== Literatur ==
'''Allgemeines'''
* ''Im friderizianischen Potsdam'', sechzehn [[Steinzeichnung]]en von Konrad Elert, mit einem Einführungstext von [[Otto Ernst Hesse]], Furche-Verlag, Berlin 1920.
* [[Gustaf von Dickhuth-Harrach]]: ''Potsdam. Mit 48 Federzeichnungen und einem farbigen Umschlagbild von Otto H. Engel sowie 12 Tafeln''. Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1925.
* [[Manfred Hamm]], [[Hans-Joachim Giersberg]]: ''Potsdam. Die Stadt, die Schlösser und die Gärten.'' Berlin 1993.

'''Geschichte'''
* Elke Fein [[et al.]]: ''Von Potsdam nach Workuta – Das NKGB/MGB/KGB-Gefängnis Potsdam-Neuer-Garten im Spiegel der Erinnerung deutscher und russischer Häftlinge''. Potsdam 2002, ISBN 3-932502-19-1.
* [[Peter-Michael Hahn]]: ''Geschichte Potsdams. Von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' Beck Verlag, München 2003, ISBN 3-406-50351-9.
* Erich Konter, [[Harald Bodenschatz]]: ''Potsdam: Von der Residenz zur Landeshauptstadt''. Berlin 2011, ISBN 978-3-86922-116-8.
* [[Bernhard R. Kroener]] (Hrsg.): ''Potsdam – Staat, Armee, Residenz in der preußisch-deutschen Militärgeschichte.'' (im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsg. von Bernhard R. Kroener unter Mitarbeit von Heiger Ostertag). Propyläen, Frankfurt am Main/Berlin 1993, ISBN 3-549-05328-2.
* Joachim Nölte: ''Potsdam. Wie es wurde, was es ist. Die Geschichte der Stadt in 10 Kapiteln.'' terra press Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-942917-35-3.
* Mehrere Autoren: ''Potsdamer Ge(h)schichte''. 6 Bde. Edition Q, Be.Bra-Verlag, Berlin 2005–2007.

'''Stadtbilder'''
* ''Im friderizianischen Potsdam'', Sechzehn Steinzeichnungen von Konrad Elert, mit einem Einführungstext von [[Otto Ernst Hesse]], Furche Verlag, Berlin 1920.
* Ulrike Bröcker: ''Die Potsdamer Vorstädte 1861–1900. von der Turmvilla zum Mietwohnhaus.'' (=&nbsp;''Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg.'' 6). [[Wernersche Verlagsgesellschaft]], Worms 2004, ISBN 3-88462-208-0.
* [[Horst Drescher (Schriftsteller)|Horst Drescher]], Renate Kroll: ''Potsdam – Ansichten aus drei Jahrhunderten''. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1981.
* Mandy Kasek (Hrsg.): ''Luftbildatlas Potsdam''. DOM publishers, Berlin 2011, ISBN 978-3-86922-140-3.
* Otto Zieler: ''Potsdam – ein Stadtbild des 18. Jahrhunderts''. Verlag Weise & Co., Berlin 1913.

'''Stadt- und Architekturführer'''
* Ingrid Bartmann-Kompa, Aribert Kutschmar u.&nbsp;a.: ''Architekturführer DDR. Bezirk Potsdam.'' Berlin 1981.
* Uta Keil: ''Architekturführer Potsdam''. Berlin 2015, ISBN 978-3-86922-185-4.
* Joachim Nölte: ''Potsdam. Der illustrierte Stadtführer''. Edition Terra, 7. Aufl. Berlin 2019, ISBN 978-3-9810147-6-1.
* Paul Sigel, Silke Dähmlow, Frank Seehausen, Lucas Elmenhorst: ''Architekturführer Potsdam. Architectural Guide to Potsdam.'' Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-496-01325-7.
'''Heimatkunde'''
* {{WdH|15}}

'''Einzelaspekte'''
* [[Christine Anlauff]]: ''Die schönsten Sagen und Legenden aus Potsdam''. be.bra verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86124-684-8.

== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commonscat=Potsdam |wikt=Potsdam |s=Potsdam |q=Potsdam |voy=Potsdam |d=Q1711}}
* [https://www.potsdam.de/ Offizielle Webpräsenz der Landeshauptstadt Potsdam]
* [https://www.potsdam-abc.de/ Potsdam-ABC], Portal für Potsdam
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Brandenburg/Städte_und_Gemeinden/P/Potsdam/|Potsdam}}
* {{DNB-Portal|4046948-7|TEXT=Literatur zu}}
{{Absatz}}

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Deutsche Landeshauptstädte
|Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Brandenburg
|Navigationsleiste Deutsche Großstädte
}}

{{Exzellent|19. Januar 2007|26617639}}

{{Normdaten|TYP=g|GND=4046948-7|LCCN=n/50/057895|VIAF=158630486}}

[[Kategorie:Potsdam| ]]
[[Kategorie:Gemeinde in Brandenburg]]
[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Brandenburg]]
[[Kategorie:Deutsche Landeshauptstadt]]
[[Kategorie:Deutsche Universitätsstadt]]
[[Kategorie:Masterplan-Kommune]]
[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Brandenburg]]
[[Kategorie:Ort an der Havel]]
[[Kategorie:Deutscher Ortsname slawischer Herkunft]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 993]]
[[Kategorie:Stadt als Namensgeber für einen Asteroiden]]