„Rudolf Neuhäuser“ – Versionsunterschied

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Aktuelle Version vom 4. August 2022, 07:19 Uhr

Rudolf Neuhäuser (* 17. Juni 1933 in Wien; † 10. September 2020 in Villach; verheiratet mit Elisabeth Feirer, * 11. November 1936; † 16.10.1987[1]; Söhne Stephan, * 1965 und Lorenz, * 1967) war ein österreichischer Slawist und Hochschullehrer.[2]

Leben

Stephan Neuhäuser, Rudolf Neuhäusers ältester Sohn berichtet, dass Rudolf Neuhäuser als Schüler (Matura mit ausgezeichnetem Erfolg 1952 am Bundesgymnasium Geblergasse, 1170 Wien) und während seines Studiums an der Universität Wien (Lehramt in den Fächern Anglistik und Leibeserziehung) den russischen Sprachunterricht bei einer nach 1918 geflüchteten russischen Adeligen besuchte, die im Palais Batthyány-Schönborn in der Wiener Renngasse 4 Unterkunft gefunden hatte. Das Fenster des Unterrichtszimmers befand sich im dritten Obergeschoß unmittelbar neben dem Gebäude des heutigen Verfassungsgerichtshofes. Das durch diesen Unterricht erworbene Idiom eines altmodischen (wie Stephan Neuhäuser seinen Vater zitiert "adeligen" Russisch) blieb Zeit seines Lebens sein Markenzeichen. Rudolf Neuhäuser verbrachte seine Kindheit und Studium in dem seit dem 19. Jahrhundert im Familienbesitz stehenden Haus Rötzergasse 18 in 1170 Wien, das er 2020 anteilsmäßig seinen beiden Söhnen vererbte.[3]

Rudolf Neuhäuser wurde nach seinem Studium an der Universität Wien 1975 zum ordentlichen Univ.-Prof. für Slawische Literaturwissenschaft an das neu gegründete Klagenfurter Institut für Slawistik berufen und wirkte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 an der Universität Klagenfurt. Als erster Lehrstuhlinhaber für Slawistik an der Universität Klagenfurt hatte er maßgeblichen Einfluss auf die Einrichtung der slawistischen Studien in den Fächern Russistik, Slowenistik und Serbokroatistik sowie auf die Zusammenarbeit mit der Partneruniversität Ljubljana.

Vor seiner Rückkehr nach Österreich hatte Rudolf Neuhäuser in den Jahren 1969/1970 den Posten eines Kulturattachés an der Österreichischen Botschaft in Zagreb inne und war dort Gastgeber des ersten gemeinsamen österreichisch-kroatischen Slawistentreffens der Nachkriegszeit. Als Initiator und Gründungsmitglied (1971) der Internationalen Dostojevskij-Gesellschaft war er von 1989 bis 1995 deren Präsident und Herausgeber der „Dostojevskij Studies“. Von den 1980er Jahren bis 1996 war er Vorsitzender des Österreichischen Slawistenverbandes und österreichischer Vertreter im Internationalen Slawistenkomitee. Als Gastprofessor war er an den Universitäten in Edmonton, Ljubljana, Köln und Salzburg tätig.

Rudolf Neuhäuser engagierte sich in den Gremien der universitären Selbstverwaltung an der Universität Klagenfurt und in österreichweiten Vertretungsorganen.

Im Jahr 1995 wurde Rudolf Neuhäuser als Korrespondierendes Mitglied in die Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste aufgenommen. Zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 2008 wurde ihm von Landeshauptmann Jörg Haider das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse überreicht.

Seine zentralen Arbeitsgebiete waren die russische und slowenische Literatur vom 18. Jh. bis zur Gegenwart, wobei die komparatistische Perspektive und die Berücksichtigung gesellschaftspolitischer und geistesgeschichtlicher Aspekte einen besonderen Schwerpunkt bilden. Neuhäusers Werke umfassen über 200 Veröffentlichungen, die neben Aufsätzen in Sammelbänden und Fachzeitschriften mehrere Bücher einschließen.

Einzelnachweise

  1. Verstorbenensuche Detail - Friedhöfe Wien - B&F Wien. Abgerufen am 3. August 2022 (deutsch).
  2. em. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Neuhäuser, MA, im 88. Lebensjahr verstorben. In: Universität Klagenfurt. 16. September 2020, abgerufen am 10. Juni 2022 (deutsch).
  3. Eigenbeleg Stephan Neuhäuser