Diskussion:Gewitterzelle

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Am Anfang müsste noch definiert werden was eine Gewitterzelle allgemein ist bevor man Typen unterscheidet. --Saperaud  4. Jul 2005 23:23 (CEST)

Hallo, da ich leider wenig Zeit habe, eine "druckreife" Version zu Gewitterzellen zu schreiben, hier nur ein paar kleine Anmerkungen:

Zu "Vielzellige Gewitter und Stürme" - hier sollte der Begriff der "Multizelle" erwähnt werden. Dabei handelt es sich um einen Komplex von wenigen Einzelzellen in verschiedenen Entwicklungsstadien. Man kann dies auch als eine sich versetzt regenerierende Einzelzelle ansehen. Dabei sollten die Begriffe Verlagerungsrichtung, Zugrichtung und Entwicklungsrichtung erläutert werden.

Weitere Formen organisierter Zellverbände sind Multizellen-Cluster und mesoskalige konvektive Systeme (MCS). Letztere können als Häufung (Cluster) oder als Linie auftreten. Man spricht im Englischen dann von "Squall lines" - im Deutschen von "Böenlinien" oder "Gewitterlinien". Den Begriff "Front" sollte man vermeiden, da Fronten Luftmassengrenzen darstellen und nicht zwingend identisch mit Gewitterlinien sind. Böenlinien können auch präfrontal (Konvergenzen) und postfrontal (Troglinien) auftreten.

Zur Superzelle: Kennzeichnend für Superzellen ist allein hochreichende persistente Rotation der Zelle (muß kein Gewitter sein, lediglich konvektiv, also z.B. auch ein Schauer). Hochreichend heißt, daß mind. 1/3 der Aufwindhöhe rotiert und persistent heißt, daß die Rotation mindestens die Zeitskala der Konvektion überschreitet (ca. 10-20 min.). Rotierende Zellen (Mesozyklonen), welche diese Kriterien nicht erreichen, sind definitionsgemäß keine Superzellen. Fachdiskussion dazu hier: http://www.cimms.ou.edu/~doswell/Conference_papers/SELS96/Supercell.html

Hagel aus Superzellen erreicht nicht selten mehr als Golfballgröße. Solch großer Hagel tritt meist nur in Verbindung mit Superzellen auf.

Nicht beinahe alle Tornados in USA sind superzelliger Genese. Gerade die nicht-superzelligen Tornados in Florida oder an der Front Range sind recht zahlreich, aber überschreiten i.d.R. nicht F2-Intensität.

Feldfrei 5. Jul 2005 20:53 (CEST)

Superzelle

Vieles im Artikel ist ungenau, teilweise irreführend . Der Absatz über Superzelle ist so nicht ganz korrekt.


"Superzellen sind eigentlich Einzelzellen mit viel grösseren Dimensionen. Sie entwickeln sich häufig zu rotierenden Mesozyklonen,"

1.Eine Mesozyklone ist ein rotierendes Gewitter. 2. Eine Superzelle darf erst per definitionem als solche benannt werden, wenn die Rotation mindestens 10-20min lang andauert (Lehrbücher darüber gehen meist von 30min aus).

3. Jede Superzelle ist eine Mesozyklone, aber nicht jede Mesozyklone ist eine Superzelle.

Siehe auch hier

http://www.cimms.ou.edu/~doswell/Conference_papers/SELS96/Supercell.html


"Idealerweise bewegen sie sich jedoch von oben gesehen im Gegenuhrzeigersinn."

Es ist richtig, dass die Mehrheit der Superzellen zyklonal rotieren. Es wurden aber auch schon antizyklonal rotierende Superzellen ("Mesoantizyklonen") beobachtet, welche aus einem Zellverband nach links ausscheren oder allgemein eine links ausscherende Zugführung aufweisen.

"Die Superzelle ist bedeutend grösser und langlebiger (lebt bis mehrere Stunden)"

Sie muss nicht größer sein , es gibt auch sogenannte Misozyklonen , aber ihre Langlebigkeit unterscheidet sie sicherlich von den sogennanten "Single Cells" , welche bei sommerlichen Hochdrucklagen mit dem Tagesgang entstehen und wieder zusammenfallen. Aber auch da kann es längerlebige Gewitterzellen geben, ist aber oftmals orographiebedingt.

"Sie bewegt sich in die selbe Richtung wie die Wolken auf „Alto-Höhe”"

Unwissenschaftlich ausgedrückt. Korrekterweise spricht man von mittlerer Höhe (das sind etwa 3km oder 700hPa), aber das tun alle nicht rotierenden Gewitterzellen , da sie sich i.A. nach der Höhenströmung orientieren.Eine Superzelle unterscheidet sich aber gerade dadurch, dass sie links oder rechts von der allgemeinen Verlagerungsrichtung ausscheren und damit ein Eigenleben (eben bedingt durch die Rotation) entwickeln.

"Es herrschen Aufwinde zwischen 10 und 40 m/s."

Das ist m.E. kein Kriterium. Es gibt auch hochreichende Gewitterzellen mit ähnlichen Werten, die keine Superzellen sein müssen,gerade in den Tropen der Regelfall.

"Die vertikale Drehung der Windrichtung beträgt bis zu 90°"

Idealerweise herrscht ein bodennah eine Südost oder Südströmung, mit der Höhe dreht der Wind in den untersten Schichten (unterste 2-3km) auf West oder gar Nordwest. Aber ist nur eine der Bedingungen für Superzellen. Oftmals treten trotz günstiger Windscherung keine Superzellen auf, im anderen Fall ist das Windprofil von der Windrichtung her recht einheitlich, aber es gibt dennoch Superzellen.

"Es treten deutlich intensivere Wettererscheinungen und Ausprägungen der Wolke auf." Der Regenfall ist heftiger und die Hagelkörner können Grössen von Golfbällen annehmen."

Das ist richtig, wobei auch nichtsuperzellige Gewitter markante Ausprägungen der Wolkenformen haben können, Superzellen weisen aber oftmals spezielle Wolkenformen wie wallclouds, tail cloud beaver tail ,etc. auf.

"Auf Satellitenbildern sind Superzellen meist relativ gut zu erkennen, da dessen Amboss weit auf eine Seite „verblasen” wird."

In einer strammen Höhenströmung wird nahezu jeder Amboss eines Gewitters verblasen. Allgemein lassen sich Superzellen auf Satellitenbildern nicht identifizieren, auch auf den Radarbildern lassen sich höchstens hinweise aufgrund der Form im Grundriss (v-notch, v-shape, inflow notch,hook) und im Aufriss (Überhang: BWER,WER). Eindeutig verifizierbar als Mesozyklone sind sie aber nur im Doppler-Velocity-Scan anhand der sogenannten TVS (Tornado Vortex Signatur) oder einfach gesagt : Rotation.

"Die Superzellen sind - vor allem in Amerika - für beinahe alle Tornados verantwortlich."

Hier sollte man zwischen landspouts/waterspouts (nichtmesozyklonal generierte Tornados) und Tornados (superzellengeneriert) unterscheiden. Im Übrigen treten Tornados überall in gleicher Heftigkeit (keine schwachen Tornados in Deutschland, verheerende Tornados in USA) auf der Welt auf , nur in der absoluten Zahl liegen die USA an der Spitze.

Felix Welzenbach

Einordnung: Meteorologie

Ich mach das mal, aber ich weiss nicht so viel darüber. Vielleicht geht dann später mal jemand drüber, ders besser weiss ;) Ich hab im Moment nicht so viel Zeit (Ferien), aber wie gesagt, irgendwann schon. --LivingShadow 19:57, 17. Jul 2005 (CEST) So, der Text ist fertig, jetzt will er nur noch abgetippt werden. PS gute Bilder!--LivingShadow 07:59, 7. Aug 2005 (CEST)


@Feldfrei: Kannst du bitte die Begriffe Verlagerungsrichtung, Zugrichtung, Entwicklungsrichtung selber erklären? Ich hab die Begriffe in meinen Unterlagen nicht gefunden und bin immer noch nicht Spezialist auf diesem Gebiet :D Zweitens, die MCS. Da wär ich auch sehr froh, wen du die selber reinmachen könntest.

@Felix Welzenbach: Kannst du bitte den Absatz über die Windrichtungen, Windscherung und Schichten und den bis und über (B)WER noch irgendwie einbauen? Ich bin da nicht ganz nachgekommen.

an alle: Vielen Dank für die Kritiken!--LivingShadow 15:20, 7. Aug 2005 (CEST)

Zusammenlegung

Der Artikel hat nach ein paar kleinere sprachliche Schwächen, das ist aber IMHO nicht zu tragisch. Unschöner finde ich die etwas unschöne Abgrenzung zum Artikel Gewitter. Einen eigenen Artikel zur Geitterzelle sollte es nur geben wenn er als Link in anderen Artikel in dieser Form gebraucht wird. Das trifft meines Erachtens aber nur auf die Superzellen zu. Bitt mal hierzu etwasd Gedanken machen. --Saperaud  08:10, 6. Nov 2005 (CET)