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René-Maria Burlet (* 9. Juli 1907 in Albertville; † 5. November 1994 in Chambéry) war ein französischer Maler.


Leben

René Burlet wurde am 9. Juli 1907 als einziges Kind des Apothekers und Mykologen Frédéric Burlet und dessen Frau Mathilde Grillet in Albertville, Département Savoie (Savoyen), in Frankreich geboren.

Nach seinem Abschluss am Jungen-Gymnasium von Chambéry begann er zunächst ein Studium als Industrie-Designer in Grenoble. Anschließend studierte er an der Kunstakademie von Lyon. Hier machte er unter anderem die Bekanntschaft von Petresco, der ihn in die Techniken der Frescomalerei einführte. Mit ihm und anderen jungen Künstlern aus Lyon sollte er dort später die „Groupe Témoignage“ gründen.

Während seines Militärdienstes in Nizza von 1927-1930 entdeckte er, angeregt durch die Gebirgslandschaft der „Haute Provence“, seine Liebe zur Landschaftsmalerei.

Nach seinem Militärdienst arbeitete er als Gebrauchsgrafiker in der Werbeagentur „Studio Stefa“ in Saint-Etienne. Im Laufe der Zeit wurde er bis 1940 Chef-Designer und gestaltete viele bekannte Plakatmotive.

1933 heiratete er Marie Favre. Das Ehepaar zog in die Rue Saint-Georges, 122 in Lyon 5°. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Bernard, Marie-Christine, Marie-Noëlle und Béatrix. Heute erinnert eine Gedenktafel an dieser Adresse daran, dass René-Maria Burlet dort bis 1989 wohnte und arbeitete.

Seit dem 8. November 1935 fand dort jährlich eine Verkaufsaustellung seiner aktuellen Arbeiten statt.

Er entwickelte einen persönlichen künstlerischen Stil und es entstand der von ihm geprägte „Sacrale Surrealismus“ . Von Marcel Michaud und der „Groupe Témoignage“ inspiriert, die 1936 gegründet wurde, suchte er immer weitere neue Ausdrucksformen.

1937 erstellte er auf der Weltausstellung in Paris für den Pavillon der Savoie sein erstes Fresco. Seit dieser Zeit unterzeichnete er seine Arbeiten mit René-Maria Burlet, seine Frau Marie einbeziehend, mit der er viele seiner Arbeiten gemeinsam anfertigte, aber auch wegen seiner persönlichen Marienverehrung, die nach einer Pilgerfahrt nach Notre-Dame de la Salette entstand.

Ein Besuch (1938) im Atelier von Albert Gleizes in Serrières, den er sehr verehrte, bestätigte seine Seelenverwandtschaft zu dessen Werk. Dies beinhaltete auch die starke Orientierung am Golden Schnitt und an der Abstraktion des Kubismus.

1942 gründete er mit den Künstlern Jean Bertholle, Idoux, Lenormand und Etienne Martin in seinem Atelier die „Académie du Minotaure“. Diese betonte eine pädagogische Ausrichtung und stand damit im Gegensatz zum akademischen Kunstbegriff der etablierten Institutionen in Lyon.

Als in Lyon die Saône-Brücke „Pont d´Ainay“ 1944 von deutschen Besatzern gesprengt wurde, wurde auch sein Atelier zerstört und die „Académie du Minotaure“ musste geschlossen werden. Er floh mit seiner Familie nach Chambéry, wo er am Jungen-Gymnasium von Chambéry und dem „Collège de la Villette“ Kunst unterrichtete.

Zurück in Lyon begann ab 1947 eine neue Schaffensphase und die „Académie du Minotaure“ wurde bei einer Ausstellungseröffnung erneut ins Leben gerufen. Zunächst unterrichtete er Kunst am „Lycée Ampère“, dann an den Hochschulen „Ecole des Métiers“ und der „La Martinière“ bis 1973.

Mit Hilfe des Albert Gleizes-Schülers Robert Pouyaud gründete er die kulturelle Zeitschrift „Atelier de la Rose“. Insgesamt erschienen 33 Ausgaben .

Auf der Suche nach neuen Techniken entstanden ab 1950 mit Hilfe seiner Frau Marie zahlreiche Glasfenster aus „dalles de verre éclatées“: zweieinhalb Zentimeter starkes Dickglas (dalle de verre), das passgerecht zerlegt und behauen, in Beton eingegossen wird.

Seinen Stil und seine verschiedenen Techniken entwickelte er weiter und realisierte zahlreiche Gemälde, Fresken und Glasfenster. Parallel dazu widmete er sich weiter der „Académie du Minotaure“, die erst Anfang der 1980er Jahre endgültig ihre Tore schloss.

1990 kehrte er mit seiner Frau nach Chambéry zurück. Er starb am 5. November 1994. Vor der Kulisse eines beeindruckenden Wandgemäldes in der Kirche „Saint-Pierre de Maché“, das er Jahre zuvor geschaffen hatte, fand seine Totenmesse statt.

Werk (Auswahl)

Gemälde

Glasfenster

  • Ars-sur-Forman (01), Carmel
  • Belley (01), école libre
  • Belleville sur Saône (69), église
  • Ceyzerieux (01), église
  • Collonges (01), église ancienne
  • Culoz (01), église
  • Flaxieu (01), église N.D. de la Paix
  • Bouvesse-Quirieu (38), église
  • Feyzin(69), église et mairie
  • Francheville-le-Bas (69), église
  • Lachassagne (69), église
  • St Victor de Morestel (38), chapelle
  • Lyon (69), station de métro Guichard
  • Lyon (69), chapelle clinique Saint-Charles
  • Lyon (69), chapelle Saint-Isidore
  • Lyon (69), Sacré-Cœur
  • Lyon (69), couvent de l’Orangerie
  • Lyon (69), église Saint-Michel, Avenue Berthelot

Wandmalerei

  • Chambéry (73), église Saint Pierre de Maché
  • Chambéry (73), hall du cinéma l'Astrée
  • Livet (38), chapelle de Rioupouroux
  • La Tronche (38), couvent de la Salette
  • Décines (69), église
  • Lyon (69), hall immeuble Les Gémeaux
  • Lyon (69), immeuble Le Saxe

Fresken

  • Landser (68), église
  • Lyon (69), hall lycée Juliette Récamier
  • Lyon (69), chapelle clinique Saint-Charles
  • Saint-Victor-de-Morestel (38), église
  • Villeurbanne (69), Couvent du Verbe Incarné
  • Le Bourget du Lac (73), restaurant le Calypso

Literatur

  • Groupe Témoignage, 1936-1943, Musée des Beaux-Arts, Lyon, 1976
  • Marcel Michaud, Lyon, 1933-1958, Stylclair, Groupe Témoignage, Galerie Folklore, texte de Bernard Gavoty, Espace Lyonnais d'Art Contemporain, Lyon, 1989 (76 p.)
  • Variations sur le nombre d'or - Hommage à René-Maria Burlet, Musée des Beaux-Arts, 1993.
  • René-Maria Burlet - Vers la lumière, textes d'Alain Vollerin, René Deroudille, Henri Giriat et Jean-François Ferraton [1], Éditions Mémoire des Arts, Lyon, 2000.
  • Lettre à René-Maria Burlet de Jean-François Ferrato - Editions Chêne-Voyelle - 1993 -
  • Alain Vollerin, Le groupe Témoignage de Lyon, Éditions Mémoire des Arts, Lyon, 2001 (120 p.).
  • Le Poids du monde. Marcel Michaud (1898-1958), sous la direction de Laurence Berthon, Sylvie Ramond et de Jean-Christophe Stuccilli, Lyon, musée des Beaux-Arts, Lyon, Fages éditions, 2011, 320 p. [2]