Diskussion:Taxis
Sollte hier vielleicht auch noch auf Thurn und Taxis verwiessen werden?
Taxis vs. Nastien/Tropien
Taxien sind freie Ortsbewegungen. Da Pflanzen (außer Algen und Co) keine freien Ortsbewegungen vollführen können, handelt es sich bei diesen um Nastien bzw. Tropien (siehe Pflanzenbewegung) --Aragorn05 20:10, 14. Jan 2006 (CET)
- Ok. Würdest Du dann bitte auch die einleitenden Sätze noch in diesem Sinne präzisieren? So klingts noch mehr nach Taxis als Oberbegriff für alle Lebewesen. - Mit dem Maulwurf hab ich so meine Probleme, da er beim Aufwerfen der Hügel auch positive Geotaxis zeigt, die meiste Zeit aber waagrechte Gänge gräbt. Ist das gesichert, dass da der Schweresinn eine Rolle spielt und nicht das Licht? Vielleicht gibts da ein "deutlicheres" Beispiel. Gruß -Hati 16:06, 15. Jan 2006 (CET)
- Taxis ist ja ein Oberbegriff für alle Lebewesen, die sich frei auf einen Reiz hin, oder von ihm weg bewegen können. ;-) Nur festgewachsene Pflanzen, die nur ein Organ bewegen machen Nastien oder Tropismen, daher war das Beispiel vorher falsch. Der Maulwurf gefällt mir auch nicht, war wohl zu kurz überlegt. Ich änder nochmal... --Aragorn05 16:27, 15. Jan 2006 (CET)
- Vielleicht ist es jetzt so "stringenter" ;-) zumal es ja auch sessile Tiere und Mikroorganismen gibt. - Der Flusskrebs hat soviel ich weiß, positive Geotaxis. Ersetzt man in seinem Schweresinnesorgan die Statolithen durch Metallkörnchen, kann man ihn mit einem Magneten in jede beliebige Richtung dirigieren. -Hati 16:36, 15. Jan 2006 (CET)
- So sieht es schon ganz gut aus. Geotaxis (heute sagt man Gravitaxis) gibt es auf jeden Fall bei Euglena, die bei Dunkelheit auch die Orientierung behalten. Hab das mal so eingebaut und den Maulwurf gelöscht. Kannst ja gerne den Flusskrebs als Beispiel einbauen - kannte ich auch noch nicht :-) . --Aragorn05 16:49, 15. Jan 2006 (CET)
Begriffsklärung
Taxis als Lemma wird für die Begriffsklärung benötigt - es kommen weitere Begriffe für diese Seite hinzu. Ich bitte um einen Vorschlag, wie die Seite hier dann heißen soll: „Taxis (Physiologie)“? --Fifat 19:08, 4. Jul. 2007 (CEST)
- Ich wüßte gerne zunächst, warum das Lemma für eine Begriffsklärung benötigt wird. Doch wohl nicht nur für die bisherigen Einträge? --Aragorn05 10:53, 5. Jul. 2007 (CEST)
Anmerkungen
Ist nicht mein Fachgebiet (über Zoologie informiere ich mich sonst gewöhnlich bei Autoren wie Aristoteles und Albertus Magnus), aber da ich den Begriff gerade in anderem Zusammenhang nachzuschlagen hatte, bin ich auf diesen offenbar kundigen Artikel gestoßen und habe dazu einige Anmerkungen oder Fragen:
- Die einleitende Definition entspricht in etwa dem, was ich auch anderweitig gefunden habe, soweit sie sich auf die Aurichtung der Bewegung mit Bezug auf den Ort einer "Reizquelle" bezieht, aber mir ist nicht verständlich, was mit "Ausrichtung einer Bewegung in einem Umweltgradienten" gemeint ist, und auch die verlinkte BKL Gradient hilft mir nicht weiter. Kann man das OMA-freundlicher formulieren?
- Die Unterscheidung von positiver (zur Reizquelle hin) und negativer (von ihr weg gerichteter) Bewegung entspricht ebenfalls dem, was ich anderweitig gefunden habe, aber wie verhält sich diese Unterscheidung zu der von Phobotaxis (Meidung der Reizqeulle) und Topotaxis (Anstreben der Reizquelle)? Sind die Unterscheidungen synonym oder im letzteren Fall zusätzlich auf die Appetenz bezogen? Vielleicht kann man das deutlicher in Beziehung setzen.
- Die Unterscheidung der vier Unterbegriffe Telo-, Meno-, Tropo- und Menmotaxis wird ähnlich (zuzüglich einer fünften: Klinotaxis) und m.E. besser auch z.B. hier referiert, aber als Binnendifferenzierung der Taxis allgemein und nicht speziell nur der Topotaxis (~ positiven Taxis), was mir auch sinnvoll erscheint, da jede dieser Taxien den angegebebenen Beispielen zufolge sowohl negativ als auch positiv sein kann. Muß das im Artikel nicht berichtigt werden?
- In der Literatur findet man des öfteren Unterscheidungen von Taxis und Kinesis, z.B.: "Taxis refers to movement that is directed with respect to the location or source of a stimulus. Kinesis refers to movement in which the animal responds to an environmental stimulus but does not orient with respect to the location or source of that stimulus" [1], als Beispiel für Kinesis genannt werden Landasseln (woodlice), die feuchte Umgebung benötigen, aber keinen Fernrezeptor für Feuchtigkeit besitzten und abhängig vom Feuchtigkeitsgrad ihrer Umgebung ihre Bewegungsaktivität steigern (bei abnehmender Feuchtigkeit) oder mindern, die gesteigerte Aktivität aber -- wenn ich recht verstehe und ein Unterschied gegenüber negativer Taxis gegeben sein soll -- nicht gezielt auf das Verlassen der trockenen Umgebung ausrichten. Der Häufigkeit nach scheint die Unterscheidung von Taxis und Kinesis wichtig genug, um auch im hiesigen Artikel berücksichtigt zu werden.
--Otfried Lieberknecht (Diskussion) 12:46, 7. Aug. 2012 (CEST)
- Zu Deiner ersten Anmerkung: Du hast recht.Ich habe versucht, es klarer auszudrücken. Geht das so? -- Brudersohn (Diskussion) 17:48, 7. Aug. 2012 (CEST)
- Schönen Dank, ja, das ist jetzt verständlicher! Wenn ich es jetzt richtig verstehe, ist offenbar die Bewegung hin zu oder weg von einer Reizquelle in Abhängigkeit von der Intensität des wahrgenommenen Reizes gemeint, wie z.B. bei Lebewesen, die sich möglichst nur in einem bestimmten Temperaturbereich aufenthalten und deshalb bei Zunahme dieser Temperatur von der Quelle (Sonne) weg, bei Abnahme zu ihr hin bewegen, aber nicht der von mir im letzten Punkt angesprochene Fall von Kinesis, bei der der "Gradient" ungerichteter Bewegungsaktivität durch die Intensität des Reizes bedingt ist. --Otfried Lieberknecht (Diskussion) 08:36, 8. Aug. 2012 (CEST)
- Hallo Otfried. Ganz sicher, dass es jetzt richtig vermittelt wurde, bin ich nicht. Deshalb zur Klarstellung: Mit Gradient ist die Quantifizierung der räumlichen Veränderung der Reizintensität gemeint, also beispielsweise die Änderung der Temperatur oder der Konzentration eines Stoffes über eine Strecke im Raum. Die Reaktion des Lebewesens wird nicht gesteuert durch die Intensität des Reizes an einem Ort, sondern durch die Veränderung der Intensität über eine Stecke im Raum. Deshalb ist das Ausmaß der Veränderung der Reizintensität über eine Stecke ausschlaggebend, also die Veränderung je Längeneinheit, eben der Gradient der Reizintensität im Raum. Beispiel: Nimmt die Konzentration eines Lockstoffs in der Bewegungsrichtung des Lebewesens zu, so wird die Bewegungsrichtung beibehalten, nimmt die Konzentration ab, so wird die Bewegungsrichtung geändert. Die Konzentration an einem Aufenthaltsort spielt dabei keine Rolle, nur ihr Anstieg oder Abfall über eine Wegstrecke. Ich fürchte, der Artikeltext muss doch noch weiter ergänzt werden. Vielleicht so, wie ich es hier beschrieben habe? Wie ist dazu Deine Meinung? Gruß, -- Brudersohn (Diskussion) 12:34, 8. Aug. 2012 (CEST)
- Entschuldige meine verspätete Antwort, ich hatte mich anderweitig mit Gezanke verzettelt...
- Meine Verständnisschwierigkeiten hängen damit zusammen, daß mir nicht klar ist, warum das überhaupt in die einleitende allgemeine Definition von Taxis gehört. Als allgemeine Definition verstehe ich "die Ausrichtung [der] Bewegung ... auf eine Reizquelle zu (positive Taxis) oder von ihr weg (negative Taxis)", sie gilt m.E. unabhängig davon, ob das Lebewesen bei Empfang des Reizes in Ruheposition oder bereits in Bewegung befindet, unabhängig auch davon, ob sich die Reizquelle an einem festen Ort befindet oder im Raum bewegt und im letzteren Fall ggf. auch ihrerseits die Intensität der Reizwahrnehmung beeinflußt (die kann natürlich auch durch das Verhalten der Reizquelle an einem festen Ort oder durch andere Faktoren beeinflußt sein). Das von Dir geschilderte Verhalten ("Nimmt die Konzentration eines Lockstoffs in der Bewegungsrichtung des Lebewesens zu, so wird die Bewegungsrichtung beibehalten, nimmt die Konzentration ab, so wird die Bewegungsrichtung geändert") sehe ich als einen Fall von positiver Taxis, von Ausrichtung der Bewegung auf eine Reizquelle zu nach Maßgabe der Intensität des wahrgenommenen Reizes, während mein eigenes Temperaturbeispiel sich von Deinem eigentlich nur insofern unterscheidet, als die Bewegung nicht auf Erreichen der Reizquelle oder maximaler Intensität, sondern auf Einhaltung einer bestimmten Distanz/mittleren Reizintensität angelegt ist. Generell würde es dem Artikel guttun, seine abstrakten Charakterisierungen und Unterscheidungen jeweils an konkreten Beispielen zu verdeutlichen und solche Beispiele nicht nur in Listenform nachzureichen. --Otfried Lieberknecht (Diskussion) 11:20, 9. Aug. 2012 (CEST)
- Deinen Ausführungen, was die Taxis betrifft, stimme ich zu. Auch mit dem, was die Darstellung im Artikel betrifft, magst Du recht haben. Erstens fällt mir jetzt auf, dass darin möglicherweise zu sehr bestimmte Formen der Taxis betont sind und das Allgemeingültige mehr im Vordergrund stehen sollte. Zweitens ist sicherlich Dein Vorschlag gut, einiges mit konkreten Beispielen deutlicher werden zu lassen. Leider komme ich in den nächsten Tagen nicht zu einer Überarbeitung. Vielleicht findet sich ein Sachkundiger, der sich der Sache annimmt, sonst muss es noch etwas dauern. -- Brudersohn (Diskussion) 22:10, 10. Aug. 2012 (CEST)
klassische Definition
in der klassischen Ethologie ist die Topotaxis als die Instinktbewegung zur Aufsuchung eines Reizes definiert (Lorenz (1937)).
Wie alle Instinktbewegungen erfolgt die Topotaxis aufgrund eines intrinsischen Reizes. Ich denke mal, die Wegentwicklung der Definition von diesem Ursprung sollte dargestellt werden. Sonst kommt man bei der Lektüre älterer Literatur doch reichlich durcheinander. In der klassischen Definition ist Topotaxie in der Ausprägung ähnlich einer Sucht. Horst Emscher (Diskussion) 23:03, 3. Aug. 2013 (CEST)