Benutzer:Rita2008/Elli & Carl Domke

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Elli Emma Franziska Domke, geb. Dehneke, (geboren am 1. Juni 1888 in Magdeburg-Neustadt; gest. am 10. März 1975 in Gronau (Westf.))

Elli war Mitglied der KPD und der Roten Hilfe und auch beim „Bund der Sowjetfreunde“. Gemeinsam mit ihrem Sohn besuchte sie als Mitfahrende beim Zirkus Barum im Jahre 1931 für etwa 1 ¾ Jahre die Sowjetunion. Danach kamen sie nach Gronau zurück. Nachdem ihre Tochter Grete am 7. Juli 1936 ins Exil in die Niederlande gegangen war, übernahm sie mit Ihren Ehemann Carl die Zuständigkeit für den illegalen Literaturvertrieb von Holland nach Deutschland für die KPD.

Elli und Carl brachten, wie auch ihre Tochter Grete Kusber, Flüchtlinge aus Wuppertal bei Overdinkel über die Grenze nach Holland. Damit riskierten sie sowohl ihre eigenes Leben, als auch das ihrer Familienangehörigen. Sie und ihr Mann wurden schließlich von einem Nachbarn (Wilhelm Benning), der in der gleichen Straße im Haus Nr. 18 wohnte, verraten. Am 17. August 1936 verkleideten sich zwei Gestapo-Leute (Hermann Nosbüsch und Maschke), gaben sich als politische Flüchtlinge aus und baten um Hilfe. Sie wurden von Elli und Carl verpflegt, bekamen Essen und Kleidung. Außerdem organisierte das Ehepaar die Flucht in die Niederlande für die angeblich politisch Verfolgten. Das KPD-Mitglied Bernhard Klynsma wurde beauftragt, die „Verfolgten“ bei Nacht über die Deutsch-Niederländische Grenze zu bringen. Als sie sich der Grenze näherten, schnappte die Falle der Geheimpolizei zu und Klynsma wurde festgenommen. Gleichzeitig wurde die gesamte Straße, in der Elli Domke wohnte, abgeriegelt und die gesamte Familie wurde ebenfalls von der Gestapo festgenommen.

Die kleinen Kinder der Familie wurden von Frau Metzig aus Gronau (Westf.) aufgenommen. Elli Domke, ihr Sohn aus erster Ehe, Walter Dittmann, und Bernhard Klynsma wurden zum Gerichtsgefängnis nach Hamm überführt. Sie wurden wegen Hochverrat angeklagt. Das Oberlandesgericht Hamm sprach am 16. März 1937 wegen „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“ folgendes Urteil: Walter Dittmann bekam eine Zuchthausstrafe von drei Jahren und sechs Monate. Er selber war ein SS-Mann. Aber weil er seine Eltern und Schwester nicht bei der Gestapo angezeigt hatte, erhielt er diese Strafe.

Elli Domke und Bernhard Klynsma wurden ins Konzentrationslager gebracht. Elli Domke war nach der Zeit im KZ wieder politisch aktiv. Sie war für die KPD im Jahr 1948 in Sozialausschuss der Stadt Gronau (Westf.) tätig. Gleichzeitig war sie gewerkschaftlich aktiv.

Carl Schmerzenreich Domke, (geboren am 7. Dezember 1889 in Abbau-Lanken, Kreis Flatow; gest. am 16. Januar 1962 in Gronau) Er wurde in der Zeit vom März 1933 bis Dezember 1933 in den Polizeigefängnissen Gronau, Münster und im [[KZ Brauweiler sowie im KZ Papenburg festgehalten. Ab 1931 war er Mitglied der KPD und der Roten Hilfe. Im Jahr 1932 wurde er Leiter des Roten Frontkämpferbunds (RFB] in Gronau. Nach dem Ende des Krieges hat er die KPD, die Gewerkschaft IG Bau-Steine-Erden und den DGB im Kreis Ahaus wieder mit aufgebaut. 1948 gehörte er, gemeinsam mit seiner Frau Elli, als Sachkundiger Bürger dem Sozialausschuss der Stadt Gronau an.

Quelle: Sahin Aydin: Eine Familie – ein Kampf für die Menschlichkeit, gegen Faschismus und Krieg. Politische Biografien. Herausgeber: KDFK e. V., Gronau/Westfalen 2015


Kategorie:Marxismus