Diskussion:Bewusstseinsstrom

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Kritik

1) Fragwürdige Wertung Andersch's Sansibar ... als berühmter Repräsentativroman für die Bewusstseinsstromliteratur. 2) Fehlende klare Kriterien, was einen literarischen Text zum einem "bewusstseinsströmenden" macht. R.sponsel 19:05, 1. Mär. 2008 (CET)

Kritik und Frage zu mangelhaften Quellenbelegen

Es wird hier behauptet, der Ausdruck sei von James zur Charakterisierung eines Romans von Dujardin, wie so oft, leider ohne Beleg. Meine Frage: wo genau nimmt James mit welchen Worten Bezug wie behauptet? Da James im Netz steht, habe ich nachgesehen unter dem Titel "The Stream of Consciousness William James (1892)": http://psychclassics.yorku.ca/James/jimmy11.htm Da finde ich aber nichts. --R.sponsel 13:32, 1. Feb. 2008 (CET)


Zwei Fragen

Zwei Fragen: a. Wann wurde nun der Begriff erstmals verwendet und von wem? b. Kann man Laurence Sternes Tristram Shandy als frühen Vorläufer der "strem of consciousness" - Literatur bezeichnen". Gruß --Cartaphilus 18:08, 31. Aug 2005 (CEST)

Noch eine Frage: Im Artikel wird behauptet, dass beim inneren Monolog KEINE Satzzeichen verwendet werden. Dies ist jedenfalls bei Fräulein Else (Arthur Schnitzler) nicht der Fall, hier werden ständig Satzzeichen in uneingeschränkter Form verwendet (außer Anführungszeichen). Was ist nun korrekt und was muss im Artikel verändert werden? Grüße, Jannis

Meiner Meinung nach, und so habe ich es außerdem gelernt, benutzt man im inneren Monolog Satzzeichen, denn auch die Personen beenden Sätze oder wenn sie denken macht man dies durch ... deutlich. Darüber hinaus fragen sie sich Sachen oder rufen etwas aus (in ihrem Kopf), also dneke ich werden Satzzeichen verwendet.
  • Zu (a): Ich hoffe, die Frage hat sich mit der Überarbeitung des Artikels erledigt. Zu (b) Tristram Shandy weist imho durchaus Elemente eines Bewußtseinsstroms auf. Der Text unterscheidet sich aber vom Bewußtseinsstrom "im engeren Sinne" dadurch, daß der Ich-Erzähler im Shandy meist "auf den Leser einredet", also im Dialog mit dem Leser steht. Die moderne Erzählform des Bewußtseinsstroms bildet den Bewußtseinsinhalt der dargestellten Person ab, ohne Rücksicht auf den Leser. Er spricht den Leser also nicht bewußt an. Als experimenteller Roman hat der "Shandy" aber auf viele nachfolgende Schriftsteller großen Einfluß gehabt und vielleicht die Ausbildung des Bewußtseinsstroms mit ermöglicht.
  • Nichts in der modernen Literatur ist "hundertprozentig", sogar das Penelope-Kapitel des Ulysses hat Satzzeichen. --LeoBloom 09:37, 19. Dez 2005 (CET)

Welche Form?

Ich stehe vor dem Problem, dass ich nicht weiß, ob im inneren Monolog der Ich-Erzähler oder der 3.-Person-Erzähler verwendet wird. Meine eigene Ansicht (und so haben wir es außerdem im Deutschunterricht gelernt) schreibt den Ich-Erzähler vor, was auch eigentlich Sinn machen würde, wenn eine Figur denkt, denn sie denkt meist nicht in der dritten Person über sich selbst. Jedoch behauptet meine Englisch-Lehrerin, dass der innere Monolog von einem Dritte-Person-Erzähler geführt wird. Im Artikel ist keine Rede davon, also muss ich wohl hier Fragen. Oder ist es womöglich (aber eher unwahrscheinlich) in den beiden Sprachen unterschiedlich? --pHilOq 18:34, 18. Mai 2006 (CEST)

Tja, schwieriges Problem, für das es wohl keine eindeutige Lösung gibt. In manchen Kapiteln des »Ulysses« werden Gedanken und Gedankenfetzen so wiedergegeben, wie sie im Bewußtsein der jeweils »angepeilten« Romanfigur entstehen. Somit dominiert hier der Bewusstseinsstrom ohne vermittelnden Erzähler. In anderen Kapiteln dieses Buches wird durchgehend in der dritten Person erzählt und der Stream of Consciousness tritt zurück. Virginia Woolf dagegen verwendet in »The Waves« konsequent eine dritte Person, die den Stream of Consciousness protokolliert, aber nicht kommentierend eingreift. Alexander Döblin wiederum benötigt in »Berlin Alexanderplatz« einen kommentierenden Erzähler.
Wahrscheinlich gibt es überhaupt keine feste Regel, wie ein Bewusstseinsstrom gestaltet werden müsse. Eher scheint es so zu sein, dass ein Autor sich bei der schriftstellerischen Ausgestaltung seines Textes beispielsweise danach richten könnte, welche Distanz zwischen Leser und Romanfigur erzeugt werden soll. Darüber hinaus scheint die Wiedergabe des Inneren Monologs auch abhängig vom Handlungskontext und vom gewählten literarischen Stil zu sein. Auch dies wird besonders bei Joyce deutlich, wo der Innere Monolog beispielsweise im dritten Kapitel (»Kalypso«) weite Abschnitte dominiert und somit die Situation und innere Befindlichkeit des alleine zu Hause vor sich hin werkelnden Leopold Bloom stilistisch besonders passend verdeutlicht.
Schließlich könnte auch der Innere Monlog eine literarische Entwicklung durchgemacht haben, von den Anfängen bei den Autoren des 19. Jahrhunderts bis hin zu seiner (vorläufigen?) Vollendung im »Ulysses«. Die Entwicklung wäre dann gekennzeichnet durch einen zunehmenden Gewinn an erzählerischer Freiheit bis hin zum Verzicht auf den Erzähler selbst. --LeoBloom 19:07, 28. Mai 2006 (CEST)
Wahrscheinlich meinte deine Englisch-Lehrerin nur den Erzählrahmen, nicht die Passagen, in denen die Figur selbst denkt. --Ningling 22:45, 3. Okt 2006 (CEST)

Und warum steht der Haupttitel dieses Artikels eigentlich in englischer Sprache, ich denke wir sind bei der deutschen Wikipedia. Das soll aber keine scharfe Kritik sein, da ja innerer Monolog verlinkt ist. φιλοquiet 17:08, 27. Jun 2006 (CEST)

Ich glaube, das ist in der Literaturwissenschaft ein feststehender Ausdruck. --LeoBloom 13:53, 2. Jul 2006 (CEST)

Innerer Monolog vs. Stream of Consciousness

Könnte jemand mal die Weiterleitung von Innerer Monolog nach Stream of Consciousness rausnehmen? Die begriffliche Differenz ist doch zu groß. "Innerer Monolog" bedeutet einfach nur, dass unausgesprochene Gedanken der Figur in Form von direkter Rede mitgeteilt werden (siehe Vogt, "Aspekte erzählender Prosa"). Das ist noch nicht das, was einen Stream of consciousness ausmacht.--Ningling 11:57, 16. Sep 2006 (CEST)

Hallo ich habe da noch was gefunden:
"[...]Und tatsächlich wird der Begriff Innerer Monolog quer durch die internationale Forschungsliteratur auf völlig uneinheitliche und verwirrende Weise gebraucht: einmal für [...] die von Dujardin und Joyce inspirierte Technik, ein andermal gerade für die konventionellen Formen der Gedankenwiedergabe, schließlich als Sammelbegriff für all diese Techniken mit Ausnahme des auktorialen Erzählerberichts. Verschärft wird diese Begriffsverwirrung noch dadurch, dass die Formel stream of consciousness teils als Synonym für Inneren Monolog, teils aber auch - und wiederum uneinheitlich - als Abgrenzungs- oder Gegenbegriff verwendet wird. Es scheint wenig sinnvoll, dieses Begriffschaos durch den Versuch einer genauen Übersicht noch zu befestigen, - aber auch unrealistisch, auf eine einheitliche, allgemein akzeptierte Terminologie zu hoffen." (Vogt, Aspekte Erzählender Prosa, 1998, S.191)--Ningling 22:40, 3. Okt 2006 (CEST)
Ich finde das Zitat gut und baue es im Text ein. Denn die im Artikel zu deutliche Unterscheidung zwischen den beiden Textsorten scheint mir so nicht haltbar. --Mepherl (Diskussion) 12:17, 18. Mai 2017 (CEST)
Ich habs wieder rausgenommen. Textblöcke ohne erkennbare eigene Leistung per copy and paste in den Artiekl abzuladen ist nach WP:ZIT unzulässig. Wenn dir am geanueren Inhalt gelegen ist, pa5raphrasier es doch bitte. MfG --Φ (Diskussion) 12:36, 18. Mai 2017 (CEST)

Bewußtseinsstrom oder Stream of consciousness

Ich finde die englische Bezeichnung zunächst verwirrend. Wieso läuft der Artikel nicht unter "Bewußtseinsstrom". Hat das inhaltliche Gründe? Bewußtseinsstrom hört sich zwar nicht nach geschliffenem Deutsch an, aber Stream of... schon gar nicht.

Es ist der Begriff, den William James geprägt hat. Der wurde dann im Deutschen übernommen. Aber wir können es auch gerne nach Bewußtseinsstrom verschieben. --Ningling 22:32, 3. Okt 2006 (CEST)

Beispiel

Ein Beispiel mit gekürztem Zitat fehlt -- Jlorenz1 03:20, 7. Jan. 2010 (CET)

Unverständlicher Satz

"Im Englischen Oxford Dictionary of Literary Terms wird die Unterscheidung vorgenommen, dass „psychologisch und literarisch“ differenziert werden könne". Das verstehe ich nicht: „Unterscheidung, dass“ geht im Deutschen nicht, Unterscheidung und differenzieren ist doch tautolofgisch, oder? Tut mir leid, ich weiß ehrlich nicht, was das heißen soll. MfG --Φ (Diskussion) 22:04, 18. Mai 2017 (CEST)

Das ist, wie das auf der englischen Wiki steht und was ich versucht habe, zu übersetzen: While many sources use the terms stream of consciousness and interior monologue as synonyms, the Oxford Dictionary of Literary Terms suggests, that "they can also be distinguished psychologically and literarily. In a psychological sense, stream of consciousness is the subject‐matter, while interior monologue is the technique for presenting it". And for literature, "while an interior monologue always presents a character's thoughts 'directly', without the apparent intervention of a summarizing and selecting narrator, it does not necessarily mingle them with impressions and perceptions, nor does it necessarily violate the norms of grammar, or logic- but the stream‐of‐consciousness technique also does one or both of these things." Aber Dein Einwand bezüglich Tautologie stimmt natürlich, I can do better. --Mepherl (Diskussion) 22:35, 18. Mai 2017 (CEST)

Tolstoi vor Joyce

Der Benutzer Phi hat Tolstoi vor Joyce geschoben und obwohl es mich juckt, einen Editwar zu starten, scheint es mir sinnvoller, das hier auszudiskutieren. Ich würde im Abschnitt Geschichte eine historische Perspektive einnehmen. Das heißt: Zuerst alle Texte, die als Vorläufer genannt werden (darunter auch Anna Karenina) und dann 1890 beginnt die Begriffsgeschichte, die erst 1918 wieder aufgenommen wird. Andererseits wird der Text von Dujardin von Schnitzler, Joyce und Woolf als Inspiration genannt. Wenn nun 1940 Nabokov in einem aus dem Nachlass edierten Text behauptet, der eigentliche Erfinder wäre Tolstoi gewesen, so ist das nicht die Geschichte, wie die Technik von den zentralen Autoren gesehen und verstanden wurde. Deswegen würde ich das ganze 1940 einordnen, noch dazu wo Nabokov nicht mal zwischen Innerem Monolog und Bewusstseinsstromtechnik unterscheidet. (Und den Inneren Monolog hat Tolstoi sicher nicht erfunden.) Ich mag Nabokov sehr, aber diese Sache sollte man nicht überschätzen. --Mepherl (Diskussion) 22:10, 18. Mai 2017 (CEST)

Du ordnest ja auch sonst nach Erscheinen der Primärtexte, nicht nach dem der deutenden Sekundärliteratur. Dass Anna Karenina einen Bewusstseinsstrom enthält, ist doch unbestritten, oder? --Φ (Diskussion) 22:14, 18. Mai 2017 (CEST)
Ich habe Anna Karenina deswegen auch in der ersten Liste der Primärtexte eingefügt,, die Momente der Technik haben. Aber es ist verwirrend, wenn Joyce, der die Technik international bekannt gemacht hat, plötzlich einen Vorläufer hat, den er selber nicht als solchen gesehen hätte. Nabokov arbeitet sich ja direkt an Joyce ab, er macht ihm dessen Leistung streitig. Deswegen würde ich ihn klar nachher reihen. Vor allem auch, da Nabokovs Vorlesung erstmals 1981 publiziert wurden und keiner bis dahin ein großes Tamtam um die Aussage gemacht hat. Nabokov wollte eine andere Entstehungsgeschichte schreiben, das ist schon okay. Aber eben erst nachdem Schnitzler, Joyce und Co. ihre Texte bereits abgeliefert hatten. --Mepherl (Diskussion) 22:28, 18. Mai 2017 (CEST)
Hast du Belege für diese Behauptungen? Wer sagt denn, dass Joyce Anna Karenina nicht gekannt hätte? Dass da ein stream of consciousness benutzt wird, ist doch deutlich zu erkennen, dafür gibt es auch zahlreiche andere Nachweise. --Φ (Diskussion) 07:50, 19. Mai 2017 (CEST)
Das was du willst, ist OR und nicht erlaubt. Schau dir die englische Seite an, da kann man gut erkennen, dass derzeit die Geschichte des Stream of Consciousness ohne Anna Karenina geschrieben wird. Und dass eben in der traditionellen Geschichte Dujardin vorne steht. Nun ist der englische Eintrag auch nicht das Gelbe vom Ei, aber deutlich besser als der deutsche. Also so lange es keine Überblicksdarstellung und Lexikoneinträge gibt, die Nabokovs Urteil übernehmen, würde ich es nach hinten reihen. --Mepherl (Diskussion) 09:11, 19. Mai 2017 (CEST)
Wikipedia belegt nicht Wikipedia, was die amerikanischen Kollegen machen, ist hier schnuppe. Hier findest du dutzendweise Belege, wonach Tolstoi einen stream oc consciousness beschrieben hat. --Φ (Diskussion) 09:46, 19. Mai 2017 (CEST)
Ich bezweifle nicht, dass Tolstoi dazu gehört. Die Frage ist eher anders: So lange niemand so genau weiß, was Stream of consciousness genau für ein Schreibstil ist, kann man es m. E. nach nur historisch abbilden, indem man die Begriffsentwicklung verfolgt. Aber egal, das muss wer anderer machen, da ist noch so viel im Argen, dass das das falsche Ende ist.