Benutzer:Wieder Allein/Dialog der Zivilisationen

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Das Forschungsinstitut „Dialog der Zivilisationen“ (Dialogue of Civilizations Research Institute gGmbH, kurz DOC) ist eine seit 2016 in Berlin bestehende Denkfabrik, die sich mit globalen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen befasst. Das Institut entwickelt Maßnahmen zur Konfliktbewältigung und berät staatliche sowie nichtstaatliche Entscheidungsträger. Außer in Berlin existieren Büros in Wien und Moskau. Für 2019 ist eine Niederlassung in Neu Delhi, Indien, geplant.[1][2]

Geschichte

Das DOC ist hervorgegangen aus dem 2002 gegründeten World Public Forum „Dialogue of Civilizations“ (WPF) mit Sitz in Wien. Anstoß war die Ausrufung des Jahres 2001 zum Jahr des Dialogs zwischen den Kulturen durch die UN-Generalversammlung.[3] Initiatoren waren der stellvertretende russische Transportminister Wladimir I. Jakunin, der indische Sozialwissenschaftler und Unternehmer Jagdish Chandra Kapur und der griechisch-amerikanische Geschäftsmann Nicholas F. S. Papanicolaou.[4] Das WPF besitzt seit 2013 den offiziellen Status eines NGO-Sonderberaters beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ECOSOC.[5] 2016 entstand dann das Forschungsinstitut DOC in Berlin. Das Institut versteht sich als unabhängige Plattform für internationale Forschung und interkulturellen Diskurs.

Aktivitäten

Im Mittelpunkt steht die Suche nach konkreten Politik- und Lösungsansätzen. Tätigkeitsbereiche sind die Publikation von Berichten und Analysen sowie die Veranstaltung von Vorträgen, Runden Tischen und Konferenzen. Das DOC verfügt über eigene Veranstaltungsräume in Berlin Mitte.[6]

Darüber hinaus finden gemeinsame Veranstaltungen mit ausländischen Partnern statt, darunter Universitäten und Thinktanks in China, Polen, Russland, Südafrika u.a. sowie internationale Organisationen. Beispiele sind der Delhi Policy Dialogue in Indien, der vom DOC, dem Medienunternehmen Dainik Bhaskar Group und der Nagrik Foundation organisiert wird, oder die Veranstaltungen mit der italienischen LUISS School of Government.[7][8]

Rhodes Forum

Zu den Höhepunkten im Jahresprogramm zählt das seit 2003 veranstaltete, zweitägige „Rhodes Forum“ mit mehreren Hundert Teilnehmern auf der gleichnamigen griechischen Insel. Während das Forum ursprünglich vom WPF „Dialogue of Civilizations“ betreut wurde, hat seit 2017 das DOC die Veranstaltung übernommen. 2018 lautet das Motto „Making Multilateralism Work“.[9][10]

Leitung

Amtierende DOC-Geschäftsführerin ist Jiahong Chen, die Forschungsleitung liegt bei Alexej Malaschenko. Die drei DOC-Mitgründer sind der ehemalige Vorstandschef der russischen Eisenbahnen Wladimir Jakunin, der auch dem Aufsichtsrat vorsteht, der Göttinger Politikwissenschaftler Peter W. Schulze und der österreichische Jurist und Ex-Generalsekretär des Europarats Walter Schwimmer.

Rezeption

Vor dem Hintergrund der russisch-westlichen Spannungen stieß die Gründung des DOC 2016 auf teils heftige Kritik transatlantischer Medien. Anfangs was von „hybrider Kriegsführung“ die Rede und davon, dass der russische Präsident „mit einem deutschen Thinktank nun den Propaganda-Krieg gegen den Westen auf die Spitze“ treibe.[11][12] Andere Stimmen sahen den möglichen Grund der Verärgerung darin, dass das DOC den nicht-westlichen Standpunkten größere Bedeutung beimesse als atlantische Denkfabriken.[13] Seit 2017 konzentriert sich die Berichterstattung auf die vom DOC veranstalteten Vorträge prominenter Redner wie Horst Teltschikref[14] oder Dmitri Trenin[15]. Medien wie BBC[16], Deutschlandfunk[17] und Cicero[18] interviewen den DOC-Aufsichtsratschef Jakunin regelmäßig zu Zeitfragen.

Ausgewählte Veröffentlichungen

  • “The Chaos of Multiplicity: An Urgent Call for Dialogue. Selected Papers from the 14th Rhodes Forum”, Berlin 2016
  • “Mapping a New World Order, The Rest Beyond the West” v. Wladimir Popow u. Piotr Dutkiewicz, Cheltenham 2017
  • “Core Europe and Greater Eurasia – A Roadmap for the Future”, hrsgg. v. Peter W. Schulze, Frankfurt/Main 2017
  • “Debating Migration to Europe” v. Raffaele Marchetti, London 2017

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Über uns“. news.de, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  2. 2018 Reception Pooran Pandey. Youtube, 12. Februar 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  3. „2001: Dialog der Kulturen“. unric.org, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  4. „Geschichte“. doc-research.org, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  5. NGO mit ECOSOC-Beraterstatus. csonet.org, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  6. „Mission“. doc-research.org, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  7. “2nd edition of Delhi Policy Dialogue, Noida 25 May 2018”. Youtube, 2. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  8. “SoG and Dialogue of Civilization Research Institute together for an international conference”. LUISS School of Government, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  9. „Making Multilateralism Work“. doc-research.org, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  10. „Institutsleitung“. doc-research.org, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  11. Tobias Schulze, „Neuer Thinktank in Berlin“. taz.de, 29. Juni 2016, abgerufen am 15. Juli 2018.
  12. Karl Schlögel, „Feindbild Russland: Deutsche sind russophil wie noch nie“. WELT Online, 3. Juli 2016, abgerufen am 15. Juli 2018.
  13. Lukas Wehnert, „Westlichen Platzhirschen Paroli bieten“. Junge Freiheit Nr. 39/16, 29. September 2016, abgerufen am 15. Juli 2018.
  14. „Guttenberg kehrt zurück: Alternative zu Merkel?“ Deutsche Wirtschaftsnachrichten, 29. Januar 2017, abgerufen am 15. Juli 2018.
  15. Michael Thumann, „Trump kann zur Gefahr für Russland werden“. ZEIT Online, 17. Februar 2017, abgerufen am 15. Juli 2018.
  16. BBC HARDtalk mit Stephen Sackur. BBC, 19. Juni 2017, abgerufen am 15. Juli 2018.
  17. Sabine Adler, „Russischer Think Tank in Berlin. Friedensinstrument oder Propagandawerkzeug?“ Deutschlandfunk, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
  18. „Wir sind nicht aggressiv“, Interview mit Norbert Röttgen und Wladimir Jakunin. Cicero, 4. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.

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