High-Oleic-Sonnenblumen

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Bei High-Oleic-Sonnenblumen (kurz HO-Sonnenblumen) handelt es sich um Züchtungen der Sonnenblume (Helianthus annuus) mit einem Ölsäure-Anteil von etwa 75–93 % der Fettsäurereste in den Triglyceriden. Sie wurden auf konventionelle Art aus einer in Russland gefundenen Mutante gezüchtet. Die heute im Anbau befindlichen Sorten wurden nicht gentechnisch bearbeitet.

Nutzungsgeschichte

Seit etwa Mitte der 90er Jahre gibt es einen nennenswerten Anbau in Europa. In Deutschland werden mittlerweile Sorten mit bis zu 93 % Ölsäure angebaut. Das Öl aus den Sorten mit 75–90 % wird überwiegend in der Ernährung eingesetzt. Aufgrund des hohen Anteils an einfach ungesättigter Fettsäure, der Ölsäure (C 18:1), und des geringen Anteils mehrfach ungesättigter Fettsäuren zeichnet sich dieses Öl durch eine sehr hohe Hitze- und Oxidationsstabilität aus. Daher eignet es sich sehr gut für die heiße Küche, zum Braten und Frittieren. Die Standzeiten in der Fritteuse sind deutlich erhöht, darüber hinaus wird es praktisch nicht mehr ranzig.

Öl aus Sorten mit über 90 % Ölsäure wird überwiegend im technischen Bereich der chemischen Industrie eingesetzt. Aufgrund der extrem hohen Oxidations- und Hitzestabilität eignet es sich besonders im Bereich der Schmierstoffherstellung. Hydraulik- und Spezialöle aus HO-Ölen sind den meisten vergleichbaren mineralölbasierten Produkten deutlich überlegen. Auch in der Kosmetikindustrie findet High Oleic Sonnenblumenöl hochwertige Anwendungsfelder.

Beispiele des Fettsäuremusters in den Triglyceriden

80er HO-Öl: 90er HO-Öl:
Palmitinsäure (C 16:0) 6,8 %
Stearinsäure (C 18:0) 3,5 %
Ölsäure (C 18:1) 85,1 %
Linolsäure (C 18:2) 3,9 %
sonstige < 0,7 %
Palmitinsäure (C 16:0) 3,5 %
Stearinsäure (C 18:0) 1,5 %
Ölsäure (C 18:1) 92,3 %
Linolsäure (C 18:2) 1,9 %
sonstige < 0,8 %

Weiterführende Literatur

Weblinks