Benutzer:Jcornelius/Chipande

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Alberto Joaquim Chipande, kurz Alberto Chipande, (* 10. Oktober 1939 in Portugiesisch-Ostafrika) ist ein mosambikanischer Widerstandskämpfer, hochrangiger Parteifunktionär und Politiker der mosambikanischen Unabhängigkeitsbewegung und bis heute regierenden FRELIMO. Chipande hatte seit der Unabhängigkeit Mosambiks 1975 bis 2004 das Amt des Verteidigungsministers des Landes inne.

Leben

Alberto Joaquim Chipande wurde am 10. Oktober 1939 als Sohn einer Makonde-Familie in [...], Provinz Cabo Delgado der damaligen portugiesischen Kolonie Mosambik geboren.

Chipande im mosambikanischen Widerstandskampf

Die Geschichtsschreibung der Unabhängigkeitsbewegung FRELIMO besagt, dass er im Alter von 21 Jahren das am 16. Juni 1960 stattgefundene Massaker von Mueda in der Kleinstadt Mueda miterlebt haben soll, bei dem zahlreiche Menschen von portugiesischen Soldaten umgebracht worden sein sollen. Die Opferzahl schwankt zwischen 14 und 500 Toten. Chipande soll sich aufgrund des Massakers durch die Portugiesen zum Widerstand gegen die Kolonialmacht entschlossen haben. Zwei Jahre später schloss er sich der in Dar-es-Salaam gegründeten gesamtmosambikanischen Unabhängigkeitsbewegung FRELIMO an. Chipande gilt bis heute als der „Kronzeuge“ des Massakers, sein Bericht in der Mozambique Revolution, später in Eduardo Mondlanes Werk Lutar por Moçambique noch mal veröffentlicht, ist bis heute prägend für die mosambikanische Geschichtsschreibung.

Chipande gehört nach seiner Beitritt schnell zum militärischen Flügel der Unabhängigkeitsbewegung – im Gegensatz zum FRELIMO-Vorsitzenden Eduardo Mondlane. Der militärische Flügel um Chipande und vor allem Samora Machel drängten Mondlane schnell mit dem bewaffneten Kampf gegen die Kolonialmacht zu beginnen, da diplomatische oder panafrikanische Lösungsansätze nicht erfolgreich waren. Die Geschichtsschreibung der FRELIMO besagt, dass Chipande „den ersten Schuss“ des am 25. September 1964 begonnenen Unabhängigkeitskrieges abgefeuert haben soll. Dieser begann mit einem Überfall der FRELIMO auf eine lokale Polizeistation im Ort Chai im Distrikt Mueda in Nordmosambik, gut 70 Kilometer hinter der tansanisch-mosambikanischen Grenzen.<https://books.google.de/books?id=ad50DwAAQBAJ&pg=PA88&lpg=PA88&dq=Alberto+Chipande&source=bl&ots=9XZBvFSEmK&sig=_k__wlVx7DiCyxt-ZC1sW53Orvg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi34Pnm1cLfAhVMM-wKHaumCm04HhDoATACegQIBBAB#v=onepage&q=Alberto%20Chipande&f=false>

Aufstieg in der FRELIMO

Nach dem Tod Mondlanes 1968 und der Übernahme durch Samora Machel, stieg Alberto Chipande schnell in die Führungsriege der Unabhängigkeitsbewegung auf. Nachdem die Diktatur in Portugal durch die Nelkenrevolution 1974 fiel, vereinbarten die FRELIMO und die portugiesische Regierung eine Übergangsregierung bis zur Unabhängigkeit Mosambiks einzusetzte. Chipande war Teil dieser. Nach der Unabhängigkeit Mosambiks, am 25. Juni 1975, ernannte Staatspräsident Samora Machel Alberto Chipande zum Verteidigungsminister. Chipando wurde ebenfalls Mitglied im Politbüro der FRELIMO.

Kaum nach der Unabhängigkeit Mosambiks begann ein langjähriger Bürgerkrieg zwischen der regierenden FRELIMO und der vom südafrikanischen Apartheidsregime und dem südrhodesischen Siedlerregime finanzierten Rebellenbegung RENAMO. Als Verteidigungsminister war Chipande für die Militäraktion gegen die RENAMO verantwortlich. In der Zeit besuchte Chipande auch mehrmals die DDR, um Militärhilfe für die mosambikanischen Streitkämpfe einzuwerben. Insbesondere in den 1980er Jahren war die Kooperation zwischen der DDR und Mosambik vor allem in den Bereichen der Militärausbildung, Militärbauwesen, Militärjustiz, Finanzwirtschaft, Grenzsicherung und Waffenlieferung besonders eng.<https://books.google.de/books?id=RcxO2eu-9kgC&pg=PA264&lpg=PA264&dq=Alberto+Chipande&source=bl&ots=nAabOEsozT&sig=Oqm6WNKYWRaOTmZPZ6rBcLUiwHY&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi5m87N1cLfAhUE2qQKHXnSBCI4FBDoATABegQICBAB#v=onepage&q=Alberto%20Chipande&f=false>

Provinzgouverneur von Cabo Delgado

<https://books.google.de/books?id=0lCGDAAAQBAJ&pg=PA226&lpg=PA226&dq=Alberto+Chipande&source=bl&ots=ROz5RGusMA&sig=QD3tVRLQLCKoLN3gvCcof6XQNJc&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi34Pnm1cLfAhVMM-wKHaumCm04HhDoATAAegQIABAB#v=onepage&q=Alberto%20Chipande&f=false>

Bedeutung innerhalb der Partei

Chipando war und ist bis heute eine der wichtigsten Parteifunktionäre der FRELIMO. Sein Amt des Verteidigungsministers übte er bis 2004 aus, er galt lange als unersetzlich und unverzichtbar aufgrund seiner Funktion als „Veteran“ des Unabhängigkeitskrieg. Noch 1990 hieß es laut „Afrika Jahrbuch“, dass Chipande „praktisch nicht absetzbar“ sei.<https://books.google.de/books?id=u_rMBgAAQBAJ&pg=PA380&lpg=PA380&dq=Alberto+Chipande&source=bl&ots=pgRLQbcvYa&sig=FbkCet-p-8UFebCKmRMFpuuCST0&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi5m87N1cLfAhUE2qQKHXnSBCI4FBDoATAEegQIABAB#v=onepage&q=Alberto%20Chipande&f=false>

Nach dem Abtritt Armando Guebuzas, Staatspräsident Mosambiks von 2005 bis 2015, wählte die Partei intern einen neuen Kandidaten für das Präsidentenamt und Vorsitzenden der Partei. Sowohl Amtsvorgänger Gebueza als auch Alberto Chipando unterstützten den später erfolgreichen Kandidaten Filipe Nyusi. Medien berichten, Chipande sei Mentor Nyusis, der ebenso wie Chipande, vom Volk der Makonde kommt und in Cabo Delgado geboren wurde. Bis heute habe Chipande einen enormen Einfluss innerhalb de Partei und damit dem mosambikanischen Staat.[1]

Seitdem sich Chipande aus den Ämtern der mosambikanischen Politik zurückgezogen hat, sind er und seine Familie vor allen wirtschaftlich aktiv. Die Provinz Cabo Delgado gilt als die gasreichste des Landes, laut Medienbericht soll die Familie dort in Gasgeschäft engagiert sein.

Mentor von Nyusi<>

2018 veröffentlichte Alberto Chipande seine Memoiren unter dem Titel „Como eu vivo a minha história“ (Wie ich meine Geschichte lebe), in denen er besonders seine Erfahrungen im Unabhängigkeitskampf Mosambiks niederschrieb.<http://opais.sapo.mz/chipande-partilha-memorias-da-luta-armada-em-livro>

  1. SAPO: Histórico da Frelimo Alberto Chipande critica nepotismo em Moçambique. Abgerufen am 30. Dezember 2018 (portugiesisch).