Algebraische Linguistik

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Die Algebraische Linguistik ist ein Teilbereich der mathematischen Linguistik, der sich unter Verwendung formaler Methoden (Algebra, theoretische Informatik, formale Logik/ mathematische Logik, Mengenlehre) um die Formalisierung von Grammatiken bemüht: „Die algebraische Linguistik hat die Aufgabe, die Grammatik zu formalisieren“[1]. Entsprechend spielt sie eine wichtige Rolle bei der Entwicklung formaler Grammatiken, besonders der generativen Grammatik Noam Chomskys und der Kategorialgrammatik Yehoshua Bar-Hillels und anderer. Dabei geht es um die Entwicklung von widerspruchsfreien Modellen und um höchstmögliche Präzision. Gross & Lentin (1971, Vorwort) sehen die Algebraische Linguistik in der Tradition der Grammaire générale et raisonnée (Allgemeine Grammatik)[2], da sie beim Studium der formalen Eigenschaften der Sprachen von den je besonderen Eigenheiten der einzelnen Sprachen absehe.

Der Begriff Algebraische Linguistik

Den Begriff Algebraische Linguistik gibt es spätestens seit 1964, als die tschechischen Linguisten P. Sgall und L. Nebeský ihn verwendeten. Er verdrängte auch weitgehend den in der UdSSR entstandenen Begriff Theorie der Sprachmodelle (Ivić 1971: 226).

Literatur

  • A.V. Gladkij, & I.A. Mel'čuk: Elemente der mathematischen Linguistik. Fink, München/ Salzburg 1973. ISBN 3-7705-0893-9
  • Maurice Gross, & André Lentin: Mathematische Linguistik. Eine Einführung. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York 1971 (frz. 1967). ISBN 3-540-05201-1
  • Maurice Gross: Mathematical Models in Linguistics. Prentice-Hall, Englewood Cliffs, New Jersey 1972.
  • Charles F. Hockett: Language, Mathematics, and Linguistics. In: Current Trends in Linguistics. Ed. by Thomas A. Sebeok. Vol. III: Theoretical Foundations. Associate Editor: Charles A. Ferguson; Assistant Editor: Albert Valdman, Assistant to the Editor: Lucia Sauer. Mouton & Co., The Hague/Paris 1966, S. 155–304.
  • Milka Ivić: Wege der Sprachwissenschaft. Übersetzt v. Matthias Rammelmeier. Hueber, München 1971. (serbokroatisch 1963)
  • Solomon Marcus: Algebraic Linguistics; Analytical Models. Academic Press, New York/ London 1967.
  • I. I. Revzin: Models of Language. Translated from the Russian by N. F. C. Owen and A. S. C. Ross and revised by the Author. Methuen, London 1966. (russ. 1962)
  • Helmut Schnelle: Methoden mathematischer Linguistik. In: Methoden der Sprachwissenschaft, dargestellt von Helmut Schnelle, Bonn/ Henri Frei, Genf/ Robert H. Robins, London/ Oswald Szemerényi, Freiburg/ Eberhard Zwirner, Münster/ Karl H. Rensch, Köln. Oldenbourg, München/ Wien 1968

Weblinks

Wiktionary: Algebraische Linguistik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Schnelle 1968, S. 135
  2. Hans Arens: Sprachwissenschaft. Der Gang ihrer Entwicklung von der Antike bis zur Gegenwart. Zweite, durchgesehene und stark erweiterte Auflage. Alber, Freiburg/ München 1969, S. 88–93; Andreas Gardt: Geschichte der Sprachwissenschaft in Deutschland. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. de Gruyter, Berlin/ New York 1999, S. 203ff. ISBN 3-11-015789-6