Diskussion:Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. März 2020 um 11:10 Uhr durch imported>Bormaschine(1198564) (Bormaschine verschob die Seite Diskussion:Nikolai Tschernyschewski nach Diskussion:Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewski: WP:NKK, Russen mit Patronym ).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Hallo Tilman Berger und Wikipedia-Redaktion,

ich habe vor zwei Tagen diesen kurzen Beitrag geschrieben - zugegebenermaßen noch nicht ganz professionell. Ich bin sehr beeindruckt davon, wie Ihr ihn in so kurzer Zeit verlinkt und professionalisiert habt. Vielen Dank. Wenn es hilft kann ich noch eine Quellenangabe machen: Ich habe meine Daten aus dem Anhang einer alten Ausgabe von "Was tun", gedruckt 1947 vom SWA-Verlag, Berlin.

Macht weiter so, Jan aus MS.


Cernysevskij und sein Roman Was tun? waren maßgeblich an der Prägung der beginnenden Frauenbewegung in Russland verantwortlich. Quelle dazu: Kaufer, Marion: Nikolaj Gavrilovic Cernysevskij und die beginnende Frauenbewegung in Russland. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2003.


... "der asketische Intellektuelle Rachmetow, wurde zum Leitbild unzähliger nihilistischer Revolutionäre des zaristischen Russland." "in der sowjetischen Ideologie war Rachmetow der Prototyp des perfekten sozialistischen Menschen; er war der Idealtypus des Berufsrevolutionärs." (aus dem Artikel)

Dabei ist die zentrale Aussage des Romans, dass "der neue Mensch" gar kein "neuer" sein muss. Es braucht keine "Rachmetows". Wie bei Rousseau, müssten die Menschen auch bei Tsch. nur zu ihrer "Natur" zurückfinden, indem sie sich von den pathologischen Verrenkungen, die sie sich in einer Gesellschaft des Herrschens und Beherscherrtwerdens anbilden, befreien. Das ist nach Tsch. "zu tun"... Die jungen Haupfiguren des Romans können sich dieser Verformung entziehen, weil sie deren Widersinn an sich selbst und an anderen erfahren. Die Figur der Mutter steht für die "ältere" Generation, für die es wohl zu spät ist. Dass "Rachmetow" kein Vorbild sein kann, wird an seinen absonderlichen asketischen Selbstmarterungen ("Nagelbrett") vorgeführt, die als Reaktion auf die herrschenden Verhältnisse zu extrem und ebenso "widernatürlich" sind.

Ich schlage vor, das historisch fatale Missverständis nicht einfach zu kolpotieren, sondern darauf hinzuweisen. Mir fehlen auch Hinweise darauf, dass hier sowohl eine "Kommune", im Sinne einer WG mit nicht-beherrschendem Sexualleben, als auch im Sinne einer basisdemokratischen Arbeitsgenossenschaft entworfen wird. Tsch. nimmt mehr "68" vorweg als den sowjetischen Staatssozialismus... --Roger Bernhard (Diskussion) 14:27, 1. Aug. 2014 (CEST)