Aeroflot-Flug 902

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Aeroflot-Flug 902
Tupolev Tu-104A, Aeroflot JP6853193.jpg

Eine Tu-104 der Aeroflot

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Offiziell: Kontrollverlust nach Kabinenbrand
Inoffiziell: Versehentlicher Abschuss
Ort Wosnesenka, 28 km östlich von Krasnojarsk
Datum 30. Juni 1962
Todesopfer 84
Überlebende 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Tupolew Tu-104A
Betreiber Aeroflot (Ferner Osten)
Kennzeichen CCCP-42370
Abflughafen Flughafen Chabarowsk
1. Zwischenlandung Flugplatz Belaja
2. Zwischenlandung Flughafen Omsk
Zielflughafen Flughafen Moskau-Wnukowo
Passagiere 76
Besatzung 8
Listen von Flugunfällen

Am 30. Juni 1962 stürzte eine Tupolew Tu-104 auf dem Aeroflot-Flug 902 ab.

Verlauf

Die Tu-104 startete um 15:53 Uhr Moskauer Zeit vom Flugplatz Belaja und stieg auf eine Höhe von 9.000 Metern. Um 16:50 Uhr meldeten die Piloten, dass sie etwa 50 km von Krasnojarsk entfernt seien. Gegen 16:53 funkte der Kopilot der Tu-104: Красноярск, сорок два … триста семьдесят, следите за мной, смотрите за мной … (Krasnojarsk, 42 … 370, verfolgen Sie mich, sehen Sie nach mir …), im Hintergrund hörte man seltsame Geräusche. Danach gab es keinen Kontakt mehr. Die Tu-104 stürzte in einem Wald östlich von Wosnesenka, 28 km östlich von Krasnojarsk, ab. Die Trümmer des Flugzeugs waren in einem Umkreis von 200 Metern um den Absturzkrater verteilt. Alle 84 Insassen starben. Es war das schwerste Flugzeugunglück in der UdSSR bis zu diesem Zeitpunkt.

Unfalluntersuchung

Es wurde rekonstruiert, dass die Tu-104 gegen 16:51 Uhr einen Sinkflug begann. In einer Höhe von 7.000 Metern kam es zu einem Strömungsabriss, und das Flugzeug geriet ins Trudeln, aus dem es in 4.000 Metern abgefangen werden konnte. Kurz nach dem Funkspruch des Kopiloten bohrte sich die auf dem Rücken liegende Tu-104 mit geringer Vorwärtsgeschwindigkeit in einem Winkel von 40° in den Boden. Bei der Obduktion der Toten wurde festgestellt, dass einige Passagiere vor dem Absturz schwere Verbrennungen erlitten hatten.

Offizielle Version

Vermutlich wegen eines Brands in der Kabine begannen die Piloten mit einem Notsinkflug. In den Wolken verloren sie die Orientierung, und es kam zu einem Strömungsabriss mit anschließendem Trudeln. Wegen der niedrigen Wolkenuntergrenze von 800 Metern konnten sie das Flugzeug nicht rechtzeitig retten.

Inoffizielle Version

In einem Trümmerteil, das sich links zwischen Cockpit und Tragflächen befand, soll sich ein 20 cm breites Loch befunden haben. Auch sollen die Kabinenverkleidung und Teile der Steuerung durch eine Detonation beschädigt worden sein. Vermutlich war die Tu-104 auf der linken Rumpfseite von einer Rakete getroffen worden. Die Rakete soll in Magansk von einer Luftabwehreinheit auf Basis einer Ausbildungsübung abgefeuert worden sein.

Quellen

Koordinaten: 56° 1′ 45,8″ N, 93° 4′ 3″ O