Charrette-Verfahren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. August 2020 um 14:23 Uhr durch imported>Aka(568) (Leerzeichen vor Zahl eingefügt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Bürgerbeteiligung (→ Übersichten)
Charrette-Verfahren
Ziel / Funktion Beeinflussung öffentlicher Diskussionen, Beratung von Entscheidern
typische Themen konkrete lokale oder regionale Probleme und Planungsaufgaben
Kontext Fragen auf lokaler Ebene
typische Auftraggeber Kommunalpolitik, Kommunalverwaltungen, Vereine oder ähnliche Akteure
Dauer mind. 4 Tage (plus je 1 Tag für öffentl. Vor- und Nachbereitung), mehrere Zusammenkünfte (2–4) im Abstand von einigen Wochen sind möglich
Teilnehmer (Anzahl und Auswahl) keine Vorgaben, je mehr Beteiligte, umso repräsentativer die Ergebnisse; Selbstselektion, zudem auch gezielte Auswahl (ggf. mit Nachrekrutierung)
wichtige Akteure, Entwickler, Rechteinhaber National Charrette Institute
geographische Verbreitung v. a. USA, auch Deutschland

Quelle: Nanz/Fritsche, 2012, S. 86–87[1]

Das Charrette-Verfahren ist eine öffentliche Planungsmethode zur Stadt- und Regionalentwicklung mit direkter Beteiligung der Bürger. Es wird seit den 1990er Jahren vor allem in den USA angewendet.

Verfahren

Das Prinzip ist es, dass Planer, Unternehmer, Projektentwickler und weitere Entscheidungsträger mit Betroffenen und interessierten Bürgern über ein geplantes Bauvorhaben diskutieren und gemeinsam die Planung vorantreiben. Hierdurch wird das Vorhaben gefördert und es entsteht Vertrauen in die Planung. Das Besondere an Charrette ist, dass auch die notwendigen Verwaltungsverfahren in den Prozess integriert werden. Vom Ansatz her ähnelt die Charrette dem Perspektivenwerkstatt-Verfahren, das die Öffentlichkeit des Planungsverfahrens betont und eine umfassende Bürgerbeteiligung in den Planungsprozess einbezieht.

Bezeichnung

Die Bezeichnung Charrette kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Karren oder Wagen. In diesen wurden im 19. Jahrhundert die Kunstarbeiten der Kunstakademiestudenten zur Begutachtung zur Akademie gefahren und die Probanden arbeiteten unter den Kommentaren und Ratschlägen der zusehenden Bevölkerung noch während der Fahrt daran.[2]

Weblinks

Einzelnachweise