Alte Kanzlei (Aurich)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Januar 2021 um 21:12 Uhr durch imported>LeoDavid(955200) (→‎Geschichte).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Das Historische Museum Aurich

Die Alte Kanzlei in der ostfriesischen Kreisstadt Aurich (Landkreis Aurich, Niedersachsen) ist ein unter Denkmalschutz stehender Bau aus dem 16. Jahrhundert. Er beherbergt heute das Historische Museum der Stadt.

Baubeschreibung

Die Alte Kanzlei ist ein zweigeschossiger traufständiger Putzbau mit abgewalmten Dach. Die Durchfahrt ist von Pilastern gerahmt.[1]

Geschichte

Ursprünglich war das Gebäude vermutlich im Besitz des Grafen Johann Cirksena. Dieser ließ es wohl um 1530 als Stadthaus aus den Steinen der 1529 abgebrochenen Klosterkirche in Ihlow erbauen. Als Johann Ostfriesland verließ, verkaufte er sein Stadthaus für 1000 Taler an seine Schwägerin und Gräfin von Ostfriesland, Anna. Diese stellte es der Stadt als „Rat- und Weinhaus“ zur Verfügung.[2]

Als Graf Edzard II. 1561 seine Residenz nach Aurich verlegte, verblieb die gräfliche Kanzlei zunächst in Emden. Erst auf Bitten der Auricher Bürgerschaft und wohl noch mehr als Folge der Emder Revolution wurde das Auricher Stadthaus ab 1609 Dienstsitz und Dienstwohnung des Kanzlers Thomas Franzius. Das Rathaus der Stadt wurde in ein Gebäude an der Burgstraße/Ecke Marktplatz verlegt.[2] Auf den Kanzler Franzius folgte Dothias Wiarda, der bis zu seinem Tode im Jahre 1637 in dem Gebäude wohnte. Der Dienstsitz wurde noch zu seinen Lebzeiten in die Neue Kanzlei im Auricher Schlossbezirk verlegt.[2]

1701 ließ Fürst Christian Eberhard die Alte Kanzlei für seine zweite Ehefrau Anna Juliana von Kleinau umbauen. Von 1732 bis 1870 wurde es als Dienstwohnung für höhere Beamte genutzt. Danach war es bis ins späte 20. Jahrhundert Landratsamt, ehe die Stadt Aurich das Gebäude übernahm. Am 5. Juli 1985 wurde dort schließlich das Historische Museum durch den niedersächsischen Minister Johann-Tönjes Cassens feierlich eröffnet.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Georg Dehio: Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag; Auflage: Neubearbeitung, stark erweiterte Ausgabe. München, Berlin (1. Januar 1992), ISBN 3-422-03022-0, S. 145.
  2. a b c Brigitte Junge: Ein würdiges Haus. Die Auricher „Alte Kanzlei“ als Spiegelbild der Auricher Geschichte@1@2Vorlage:Toter Link/www.aurich.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 8. Oktober 2014.
  3. museum-aurich.de: Aus der Geschichte der "Alten Kanzlei". Aufgerufen am 8. Oktober 2014.

Koordinaten: 53° 28′ 9,4″ N, 7° 28′ 49,5″ O