Benutzer:Seminar berufliche Bildung/Digitalisierung in der beruflichen Bildung

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Die Veränderungen, die die fortschreitende Digitalisierung mit sich bringt, lassen sich in vielen Fachbereichen feststellen. Dieser Artikel befasst sich mit der Digitalisierung in der beruflichen Bildung und geht dabei auf die Makro-, Meso- und Mikroebene ein.

Makro

Das Wort „Makro“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „groß“ und „weit“ [1]. Die Makroebene ist die Größte der drei Analyseebenen. Auf der Ebene der Makroebene werden übergeordnete Phänomene untersucht. Man befasst sich vor allem mit den Teilbereichen Gesellschaft, Kultur, Politik, Technologie, Wissenschaft, Wirtschaft und Recht. Die Digitalisierung ist ein weltweiter Prozess mit zahlreichen positiven und negativen Auswirkungen. Diese sind auf der Makroebene, vor allem innerhalb der Gesellschaft zu erkennen. Das Konsumniveau sowie die Konsumvielfalt wird positiv beeinflusst. Aufgrund der globalen Vernetzung ist es möglich nicht nur regionale Produkte zu verbrauchen, sondern es besteht die Möglichkeit mit Hilfe des Imports und Exports auf überregionale und auch internationale Produkte zurück zu greifen. Dieser globale Handel steigert zwar die wirtschaftliche Entwicklung zahlreicher Länder, jedoch führt er auch zu regionalen Verschiebungen. Sogenannte Entwicklungs- oder auch Billiglohnländer können mit dem Fortschritt der Industrieländer nicht mithalten und es kommt zu einer Rückverlagerungen der Produktion. Der Markt konzentriert sich zwangsläufig auf die technologisch führenden Staaten, „dessen Wirtschaftsstruktur durch Technologie und Industrie beherrscht wird und die Industrieproduktion einen hohen Anteil am gesamten Bruttoinlandsprodukt oder Produktionswert in einer Volkswirtschaft aufweist.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Industriestaat) Die Digitalisierung wirkt sich innerhalb der Gesellschaft ebenfalls auf den Arbeitsmarkt aus. Es werden neue Arbeitsplätze geschaffen, bisher bestehende Arbeitsplätze verändern sich und andere Aufgabenbereiche und damit verbundene Jobs werden vernichtet. Um einschätzen zu können, ob es sich bei einem Arbeitsbereich um eine Routinetätigkeit handelt, die aufgrund der leichten Programmierung und Automatisierung auch von computergestützten Maschinen ausgeführt werden kann, gibt es eine Klassifikation von Tätigkeiten. Es wird dabei unterschieden in Routine, Manuell und Abstrakt. Zu Routine gehören Handlungen wie z.B. Messen, Prüfen, Qualität kontrollieren, Schreibarbeiten, Berechnungen und Transportieren. Den Bereich der Manuellen Tätigkeiten wird beispielsweise gebildet durch das Reparieren, Bewirten, Pflegen, Reinigen und Sichern. Zu den abstrakten Tätigkeiten gehören Informationen sammeln, Organisieren, Entwicklen, Programmieren, Ausbilden, Beraten und Verhandeln. [2]

Aufgrund des Wandels im Bereich des Arbeitsmarktes zieht das verschobene Tätigkeitsprofil auch Auswirkungen bei der beruflichen Bildung mit sich. Kompetenzen müssen erweitert und kombiniert werden, damit der Baustein für den weiteren Tätigkeitsbereich gebildet wird.

Meso

Meso (griechisch) heißt so viel wie mittig, mittlere. Auf der Makroebene werden große Systeme untersucht. Auf der Mesoebene stehen die Teile dieser großen Systeme im Fokus. Auf der Mikroebene interessieren dann z. B. die Handlungen und Entscheidungen der Akteure und/oder die Beziehungen zwischen den Akteuren. Die Mesoebene steht aufgrund ihrer mittleren Position in Wechselwirkung zu den anderen Ebenen, also einmal zur Makroebene und zum Anderen zur Mikroebene. Die Mesoebene ist also der „Ort“ an dem es zu einer Interaktion vom „großen“ zum „kleinen“ und vom „kleinen“ zum „großen“ kommt. Im Bezug auf Digitalisierung umfasst die Mesoebene Akteure, die zwischen den auf der Makroebene angesiedelten Bereichen der Bildung, gesellschaftlichen Werten, Beschäftigungsentwicklung usw. und den auf der Mikroebene angesiedelten individuellen Handlung, die sich auf Zeit, Inhalte und Ort usw. beziehen interagieren. Solche Akteure sind beispielsweise Unternehmen, Institutionen, Organisation, Geschäftsmodelle, Einrichtungen usw.


Mikro

Die Mikroebene kann im Bezug zur beruflichen Bildung zum einen als Individuum selbst, zum Beispiel SchülerInnen oder ArbeitnehmerInnen, gesehen, aber auch als die Situation in institutienellen Einrichtungen definiert werden. Hierbei bezieht sich der Fokus auf das Konzept des Lehren und Lernens im Beruflichem sowie Schulischem. Digitalisierung in der beruflichen Bildung in der Mikroebene führt zu einigen Veränderungen in der beruflichen und schulischen Praxis. Dazu gehören unter anderem Veränderungen in der Kompetenzanforderung, Veränderungen in den Methoden und den Bedingungen des Lernens. Eine Veränderung der geforderten Kompetenzen lässt sich am stärksten in den gewerblich/technischen Berufszweigen feststellen. Insbesondere in Hinblick auf die Industrie 4.0 gibt es domänebezogene Kompetenzen, die nun besonders gefordert sind. Dazu zählen beispielsweise das Analysieren, Interpretieren und Optimieren von Produktionsnetzwerken und -systemen. Im Hinblick auf die schulische Bildung hat die KMK 2016 "Kompetenzen für die digitale Welt" festgelegt. Um neue Kompetenzen bilden zu können braucht es auch neue Methoden. Lernfabriken und E-Learning mit AR und VR haben diesbezüglich in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen und werden immer häufiger in der beruflichen Bildung eingesetzt. Die digitale Ausstattung in Institutionen wie (beruflichen) Schulen erlangt aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung immer mehr an Wichtigkeit. So wird in puncto Hardware und Software stehts daran gearbeitet, diese auf aktuelle Stände zu bringen. Ein Ausbau der Infrastruktur im Bezug auf Bandbreite steht ebenso im Fokus, um den Individuen in institutienellen Einrichtungen bestmögliche Chancen in der beruflichen Bildung zu ermöglichen.


Einzelnachweise:

Definition Makro: https://praxistipps.chip.de/makro-meso-mikro-das-bedeuten-die-begriffe_109501 (Zugriff: 19.01.21)

Wilbers, Karl (2017): Industrie 4.0 und Wirtschaft 4.0: Eine Chance für die kaufmännische Berufsbildung. In Wilbers, Karl (Hrsg.): Industrie 4.0. Herausforderungen für die kaufmännische Bildung. Texte zur Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung. Band 19. Nürnberg: Friedrich- Alexander- Universität Erlangen- Nürnberg, S. 9- 52.

Detlef Sembill, Clemens Frötschl (2018): Spannungsfelder digitalisierter Bildungswelten, in: J. Schlicht und U. Moschner (Hg.) (2018): Berufliche Bildung an der Grenze zwischen Wirtschaft und Pädagogik, Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH.

https://de.wiktionary.org/wiki/meso- (Zugriff: 24.01.21)

  1. Makro, Meso, Mikro: Das bedeuten die Begriffe. Abgerufen am 29. Januar 2021.
  2. D. Rohrbach- Schmidt, M. Tiemann: Changes in workplace tasks in Germany? Eval- uating skill and task measures. In: Journal for Labour Market Research. 3. Auflage. Band 46, 2013, S. 215–237.