Frohnhofen (Mömbris)
Frohnhofen Fronhofen Markt Mömbris Koordinaten: 50° 4′ 25″ N, 9° 9′ 21″ O
| |
---|---|
Höhe: | 170 m ü. NN |
Am Karlesberger Weg
|
Das Dorf Frohnhofen, manchmal auch Fronhofen,[1][2] ist Teil des Marktes Mömbris im Landkreis Aschaffenburg in Bayern (Unterfranken).
Geographie
Frohnhofen liegt links des Flusses Kahl im mittleren Kahlgrund zwischen Strötzbach und Mömbris, unterhalb des Bauersberges. Es ist mit beiden Orten baulich zusammengewachsen. Auf der gegenüberliegenden Talseite befindet sich Mensengesäß.
Name
Der Name Frohnhofen besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern frô, das Herr bedeutet und hof. Es bedeutet also frei übersetzt Herrenhof.[3] Die gleiche Namenswurzel steckt auch im naheliegenden Frohnbügel.
Geschichte
Mittelalter
Im Mittelalter gehörte Frohnhofen zum Gericht Mömbris, das wiederum Teil des Freigerichts Alzenau war. Das Freigericht war zwar reichsunmittelbar, aber das Reich verpfändete oder vergab das Gebiet immer wieder. So wechselten die Landesherren, zu denen die Herren und späteren Grafen von Hanau, die Herren von Randenburg und die Herren von Eppstein zählten.
Neuzeit
Im Jahr 1500 belehnte der römisch-deutsche König Maximilian I. den Erzbischof von Mainz und den Grafen von Hanau-Münzenberg gemeinsamen mit dem Freigericht, das sie nun als Kondominat verwalteten. Da im Freigericht auch zur Zeit des Kondominats die kirchliche Jurisdiktion bei den Erzbischöfen von Mainz verblieb, konnte sich die Reformation – im Gegensatz zur Grafschaft Hanau-Münzenberg – hier nicht durchsetzen. Frohnhofen blieb römisch-katholisch.
Im Jahr 1609 war Frohnhofen als Afterlehen im Besitz der adeligen Familie Echter von Mespelbrunn. Von ihnen ging Frohnhofen 1686 an die Grafen von Ingelheim über.[1]
Mit Graf Johann Reinhard III. starb 1736 der letzte männlicher Vertreter des Hauses Hanau. Erbe des hanau-münzenberger Landesteils war aufgrund eines Vertrages der Landgraf von Hessen-Kassel. Ob sich sein Erbe auch auf den Hanauer Anteil an dem Kondominat erstreckte, war in den folgenden Jahren zwischen Kurmainz und Hessen-Kassel heftig umstritten. Der Streit endete in einem Kompromiss, dem „Partifikationsrezess“ von 1740, der eine Realteilung des Kondominats vorsah. Es dauerte allerdings bis 1748, bis der Vertrag umgesetzt war. Frohnhofen fiel dadurch Kurmainz zu.
1761 wurde Frohnhofen eine eigene Gemarkung (liegt heute komplett auf der Gemarkung Mömbris) und unterteilte sich in eine Reihe von Fluren:
- Wiesenborn
- Wäldchen
- Strötzbacher Gewann
- Unterer Grund
- Mühlberg (an der Kahl an dem die Mühle steht)
- Auf der Insel
- Am Karlesberger Weg
- Mittelgewann
- Oberer Grund
Der Reichsdeputationshauptschluss des Jahres 1803 schlug Frohnhofen der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt zu, die es aber nur 13 Jahre behielt. Im Jahr 1816 trat das nunmehrige Großherzogtum Hessen das Amt an das Königreich Bayern ab. Seitdem ist Frohnhofen bayrisch.
Das Dorf ist im Laufe der Jahre mit Strötzbach und Mömbris baulich zusammengewachsen. Frohnhofen ist kein eigener Ortsteil der Gemeinde. Die Einwohner werden sowohl Strötzbach als auch Mömbris zugerechnet. Auf dem Ortsschild am Kahltalzentrum stand bis 2013 der Ortsname Strötzbach; es wurde durch eines mit der Aufschrift Markt Mömbris ersetzt.
Wissenswert
- Frohnhofen hat eine Wassermühle an der Kahl, die Hellenthalsmühle.
- Der Karlesberger Weg führt zur Wüstung Karlesberg.
Literatur
- Emil Griebel: Chronik des Marktes Mömbris unter besonderer Berücksichtigung d. wirtschaftl. u. gesellschaftl. Wandels im 19. u. 20. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels im 19. und 20. Jahrhundert. Mömbris 1982.
- Unser Kahlgrund. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Unser Kahlgrund 1983. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.
- ↑ Straßenschild im Ort
- ↑ Unser Kahlgrund 1980. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.