Wairoa (Stadt)

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Wairoa
Geographische Lage
Wairoa (Neuseeland)
Koordinaten 39° 2′ S, 177° 25′ OKoordinaten: 39° 2′ S, 177° 25′ O
Region-ISO NZ-HKB
Staat Neuseeland Neuseeland
Region Hawke’s Bay
Distrikt Wairoa District
Verwaltungssitz Sitz der Verwaltung für den Wairoa District
Einwohner 4 050 (2013[1])
Höhe 2 m
Postleitzahl 4108
Telefonvorwahl +64 (0)6
UN/LOCODE NZ WIR
Fotografie des Ortes
Wairoa.jpg
Marine Parade
, Hauptgeschäftsstraße von
Wairoa
Gebäude des
Wairoa
County Council
aus dem Jahre 1902
Alter Leuchtturm von
Portland Island
, 1961 in
Wairoa
wieder aufgebaut
Wairoa

ist eine Stadt im

Wairoa
District

der Region Hawke’s Bay auf der Nordinsel von Neuseeland. Die Stadt ist Sitz des

Wairoa
District Council

.

Namensherkunft

Wairoa

bedeutet entsprechend der Sprache der

Māori

„langer Fluss“[2], womit der

Wairoa
River

gemeint war, an dem die Stadt liegt und ihren Namen bezog.

Geographie

Die Stadt befindet sich rund 68 km nordöstlich von

Napier

in der nördlichen Hälfte der

direkt im Mündungsgebiet des

Wairoa
River

in den Pazifischen Ozean. Die Stadt, vom Fluss in zwei Hälften geteilt, ist von einer bis zu 200 m hohen hügeligen Landschaft umgeben.[3]

Geschichte

Siedlungsgeschichte

Wairoa

war ursprünglich eine

-Siedlung. Für die Vorfahren, die mit dem

Takitimu

Kanu an der Flussmündung des

Wairoa
River

ankamen, war der Fluss Grundlage zur Nahrungsbeschaffung und die Flussmündung schließlich ihr Siedlungsgebiet. Im Zuge der europäischen Besiedlung der Gegend wurde 1839 eine Handelsstation in

Wairoa

errichtet. 1841 kam der erste Missionar und drei Jahre später wurde daraus eine feste Missionsstation. Die ersten europäischen Farmer, die sich des Landes bemächtigten, züchteten Schafe und bauten Flachs an. 1864 wurde knapp 12.000 ha, mit dem Teil auf dem sich die Stadt heute befindet, von der Regierung aufgekauft und ab 1866 an Siedler weiterverkauft. Doch zur gleichen Zeit bekam auch in der Gegend um

Wairoa

die

Hauhau

-Bewegung Einfluss und so wurde, um die extremistische Bewegung bekämpfen zu können,

Wairoa

zu einem kolonialen Militärstützpunkt ausgebaut. Nach Kämpfen im oberen Bereich des

Wairoa
River

und in der Gegend um

Lake
Waikaremoana

wurde das Land der

Māori

von der Regierung konfisziert, obwohl viele der

Māori

von

Wairoa

mit auf der Seite der Engländer gekämpft haben. 1865 wurde das

Riverside Hotel

an der Stelle gebaut, an der 1876 der erste Fährbetrieb aufgenommen wurde. Eine Überfahrt für einen shilling dauerte damals eine halbe Stunde. Das Hotel wurde später

Ferry Hotel

genannt und ist noch erhalten. Die unter britischer Kontrolle entstandene Siedlung wurde nach dem Aufkauf des Landes zunächst

Clyde

genannt, 1909 aber, als der Siedlung die Stadtrechte erteilt wurden, wieder in

Wairoa

umbenannt.[4] Der Mangel an geeigneten Transportwegen beschränkte die Entwicklung der Region und der Stadt. Die schwierige Navigation von See aus in den Fluss hinein und der Mangel an geeigneten Straßen waren die Hauptursachen. In und um

Wairoa

entwickelte sich die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und die Milchproduktion. 1903 wurde eine Molkerei in Betrieb genommen, die täglich bis zu 600 Gallone Milch verarbeitete. 1916 kam eine Fabrik hinzu, die Lamm-, Schafs- und Rindfleisch für den Transport einfror und durchschnittlich 200 Beschäftigten das Einkommen sicherte.

Erdbeben von 1931

Von dem

Hawke’s Bay

Erdbeben von 1931 war

Wairoa

ebenfalls betroffen. Die Zerstörungen waren nicht vergleichbar mit denen in

Napier

und

, wo jeweils die gesamte Stadt in Schutt und Trümmer gelegt wurde. Doch das Erdbeben am 3. Februar, welches mit der Stärke 7,8 MS und über Wochen hinweg mit Hunderten von Nachbeben auftrat, forderte zwei Todesopfer in der Stadt und zerstörte die einzige und wichtigste Brücke über den

Wairoa
River

, die die beiden Stadthälften verband. Es dauerte zwei Jahre die 1888 erbaute Brücke zu ersetzen, zumal 1932 ein weiteres Erdbeben das Ersatzbauwerk ebenfalls beschädigte. 1988 wurde auch die neu erbaute Brücke zerstört, dieses Mal von dem Zyklon Bora, der weite Teile der Nordinsel unter Wasser setzte und die Flüsse zu reißenden Strömen werden ließ, so auch den

Wairoa
River

. Die heutige Brücke benötigte auch fast zwei Jahre Bauzeit und wurde im Februar 1990 von

Queen Elisabeth II.

bei ihrem Neuseelandbesuch offiziell eingeweiht.

Bevölkerung

Zum Zensus des Jahres 2013 zählte der Ort 4050 Einwohner, 5,2 % weniger als zur Volkszählung im Jahr 2006.[1]

Wirtschaft

Der südliche Teil der Stadt stellt mit der Wohngegend, den Einkaufsmöglichkeiten und den sozialen und kulturellen Einrichtungen das eigentliche Zentrum der Stadt dar, hingegen der nördliche Teil auf der anderen Flussseite mehr industriell und durch Kleinbetriebe geprägt ist. Außer einem Sägewerk und der Fleischverarbeitung der Firma AFFCO, die 1990 in

Wairoa

die bereits bestehende Fabrik übernahm, ist heute in der Stadt kein nennenswertes Industrieunternehmen mehr zu verzeichnen.

Infrastruktur

Straßenverkehr

Durch

Wairoa

führt der

, über diesen sind bis

im Nordosten 98 Straßenkilometer zurückzulegen und bis nach

Napier

am südwestlichen Ende der

Hawke Bay

118 km. Eine weitere wichtige verkehrstechnische Verbindung stellt der

in Richtung

dar. Die 222 km lange Verbindung nach Nordwesten erfüllt allerdings zwischen

Lake
Waikaremoana

und

nicht den Anforderungen eines

State Highways

, da der Abschnitt zum Teil aus einer unversiegelten Trasse besteht.[3]

Schienenverkehr

Der Bahnhof der Stadt ist heute der Endpunkt der Bahnstrecke Palmerston North–Gisborne. Der weiterführende Streckenast nach Gisborne wird seit 2012 nach eingetretenen Unwetterschäden nicht mehr befahren, ist aber nicht stillgelegt.[5] Der damals ebenfalls beschädigte Abschnitt zwischen Wairoa und Napier dagegen wurde zögerlich repariert und ging 2019 wieder in Betrieb. Er dient vor allem dem Holztransport.[6]

Schiffsverkehr

Obwohl

Wairoa

mit der Mündung des

Wairoa
River

direkt am Pazifischen Ozean liegt, lässt das Mündungsgebiet keinen Schiffsverkehr zu., ein Hafen existiert deshalb nicht. Auch verfügt die Stadt über keinen Anleger bzw. Rampe für kleine Boote.

Flugverkehr

Rund 2 km nordwestlich des Stadtzentrums verfügt

Wairoa

über einen kleinen Flughafen mit einer 914 m langen asphaltierte Start- und Landebahn. Von ihm können kleine Flugzeuge und Helikopter starten. Der Flughafen ist auch Basis des örtlichen

Wairoa
Aero Club

.[7]

Tourismus

Die Stadt versucht sich heute als Knotenpunkt und Ausgangspunkt für Touristen darzustellen und stellt touristische Ziele wie den

Te Urewera
National Park

, den

Lake
Waikaremoana

, die

Mahia
Peninsula

und den Ort

Morere

mit seiner heißen Quelle in den Vordergrund. Die Stadt selbst, hat außer einem Leuchtturm (s. u.), einem gut und anschaulich aufgebauten Museum, welches in dem ehemaligen Bankgebäude der

von 1911 untergebracht ist, und einer reizvollen Landschaft ringsherum, touristisch nicht viel zu bieten.

Sehenswürdigkeiten

Verwunderung kommt auf, wenn Reisende dem

State Highway 2

folgend von Norden kommend über die

Wairoa

Brücke in die Stadt hineinfahren wollen und am Flussufer einen ab den Abendstunden im Betrieb befindlichen Leuchtturm sehen. Der Leuchtturm, der von 1877 bis 1958 auf der

Portland Island

seinen Dienst verrichtete und dann durch ein automatisiertes Leuchtfeuer ersetzt wurde, kam 1961 in die Stadt, wurde restauriert und ist seit dem so etwas wie ein Symbol der Stadt geworden.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Helga Neubauer:
    Wairoa
    . In: Das Neuseeland Buch. 1. Auflage.
    NZ Visitor Publications
    ,
    Nelson
    2003, ISBN 1-877339-00-8, S. 366–368.
  • Datensammlung und ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte, Wairoa Museum, Wairoa, New Zealand.
  • Wairoa Township River Walkway, Flyer des Wairoa District Councils.

Weblinks

Commons: Wairoa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Wairoa – Reiseführer
  • Kerryn Pollock
    :
    Hawke’s Bay places
    Wairoa
    .
    In:
    Te Ara
    the Encyclopedia of New Zealand
    .
    Ministry for Culture & Heritage
    , 13. August 2009, abgerufen am 24. Oktober 2017 (englisch).

Einzelnachweise

  1. a b
    2013 Census QuickStats about a place
    :
    Wairoa
    .
    Statistics New Zealand
    , abgerufen am 24. Oktober 2017 (englisch).
  2. Neubauer:
    Wairoa
    . In: Das Neuseeland Buch. 2003, S. 367.
  3. a b
    Topo250 maps
    .
    Land Information New Zealand
    , abgerufen am 24. Oktober 2017 (englisch).
  4. Wairoa
    District Council
    (Hrsg.):
    Wairoa
    Heritage Trails
    .
    Wairoa
    2010 (englisch, Hinweistafel am Fluss in der Stadt).
  5. Kiwi Rail: KiwiRail to mothball Napier-Gisborne line; abgerufen am 19. Oktober 2020.
  6. Kiwi Rail: Napier to Wairoa; abgerufen am 19. Oktober 2020.
  7. Airport
    Papa Rererangi
    .
    Wairoa
    District Council
    , abgerufen am 24. Oktober 2017 (englisch).