Tille Trader 3300
Flinterhunze (ex. Hunzedijk)
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Der Tille Trader 3300 ist ein Küstenmotorschiffstyp der niederländischen Werft Tille Scheepsbouw in Kootstertille. Von dem Schiffstyp wurden Anfang des 21. Jahrhunderts mehrere Einheiten für europäische Reedereien gebaut.
Geschichte
Von dem Schiffstyp wurden Ende 1999 zunächst je zwei Einheiten von den niederländischen Reedereien Naviga Shipping in Groningen und JR Shipping in Harlingen bestellt.[1] Ende 2000 bestellte die britische Reederei Scotline Marine zwei Einheiten des Schiffstyps mit der Option auf zwei weitere Schiffe.[2] JR Shipping bestellte ein weiteres Schiff, das zur Erhöhung der Anzahl der an Deck zu ladenden Container mit einem höheren Deckshaus als die vorhergegangenen Bauten ausgerüstet wurde.[3]
Beschreibung
Die Schiffe wurden mit teilweise abweichenden Ausstattungen gebaut. Sie werden von einem Viertakt-Sechszylinder-Dieselmotor des Herstellers Wärtsilä (Typ: 6L26) mit 1950 kW Leistung angetrieben. Der Motor wirkt über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller. Die Schiffe sind mit einem von einem Elektromotor mit 205 kW Leistung angetriebenen Bugstrahlruder ausgerüstet. Für die Stromversorgung an Bord stehen ein von der Hauptmaschine angetriebener Stamford-Wellengenerator mit 300 kW Leistung sowie ein von einem Sisu-Valmet-Dieselmotor (Typ: 612DSBG) mit 134 kW Leistung angetriebener Stamford-Generator mit 125 kVA Scheinleistung zur Verfügung. Als Notgenerator dient ein Stamford-Generator mit 80 kVA Scheinleistung, der von einem Sisu-Valmet-Dieselmotor (Typ: 420DSG) mit 70 kW Leistung angetrieben wird. Bei den später gebauten Einheiten kamen teilweise Cummins-Dieselmotoren für den Antrieb der Generatoren zum Einsatz.[4]
Der Laderaum der Schiffe ist 61,88 m lang, 10,80 m breit und 7,93 m hoch. Die Höhe des Lukensülls beträgt 2,65 m. Der Laderaum ist größtenteils boxenförmig, lediglich im vorderen Bereich verjüngt er sich etwas. Zur Unterteilung des Laderaums sind die Schiffe mit zwei zweiteiligen Schotten ausgestattet, die an acht Positionen errichtet werden können. Der Laderaum der Schiffe ist mit zehn Pontonlukendeckel verschlossen. Die Lukendeckel können mithilfe eines Lukenwagens bewegt werden. Die Tankdecke kann mit 15 t/m², die Lukendeckel mit 1,6 t/m² belastet werden.
Die Containerkapazität der Schiffe beträgt 126 TEU. Im Laderaum können zehn 20-Fuß-Container hintereinander in drei Lagen übereinander und bis zu vier Container nebeneinander, an Deck sechs 20-Fuß-Container hintereinander in einer Lage und vier Containern nebeneinander geladen werden. Die Container an Deck können unter Berücksichtigung des Sichtstrahls nur auf der hinteren Hälfte der Lukendeckel geladen werden. Im Raum finden insgesamt 102 TEU, an Deck 24 TEU Platz. Das Maximalgewichte der einzelnen Stapel im Raum beträgt 81 t bei 20-Fuß-Containern bzw. 92 t bei 40-Fuß-Containern. Die Containerkapazität des als Eclipse gebauten Schiffes beträgt 197 TEU. Hier finden 99 TEU im Raum und 98 TEU an Deck Platz.[5]
Zum Unterqueren von Brücken können die Masten geklappt werden. Die Rümpfe der Schiffe sind eisverstärkt (Eisklasse 1D). Der Schiffsrumpf basiert auf dem Entwurf des Conofeeders 200.
Die Schiffe sind in ihrer Ursprungsversion mit sieben Kabinen ausgestattet. Die Besatzungsstärke beträgt üblicherweise sechs Personen.
Schiffe
Tille Trader 3300 | |||||
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Bauname | Baunummer | IMO- Nummer |
Auftraggeber | Stapellauf Ablieferung |
Spätere Namen und Verbleib |
Esprit | 333 | 9229166 | JR Shipping | 2. Februar 2001 17. März 2001 |
2004: Union Mars, 2009: Fri Sea |
Lingedijk | 334 | 9224104 | Navigia Shipping | 28. Juli 2000 14. Oktober 2000 |
2005: Flinterlinge, 2013: Velox, 2017: Fri River |
Hunzedijk | 335 | 9224116 | Navigia Shipping | November 2000 6. Januar 2001 |
2005: Flinterhunze, 2013: Vanguard, 2016: Rignator *) |
Estime | 336 | 9229178 | JR Shipping | 20. April 2001 9. Juni 2001 |
2004: Union Mercury, 2008: Verity |
Scot Mariner | 339 | 9243916 | Scotline Marine | 24. August 2001 28. September 2001 |
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Scot Venture | 340 | 9243928 | Scotline Marine | 22. März 2002 26. April 2002 |
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Eclipse | 341 | 9243930 | JR Shipping | 8. November 2001 15. Dezember 2001 |
2001: Somers Isles, 2006: Scot Isles, 2021: Scot Bay |
*) Die Rignator wurde 2016 zu einem Selbstentlöscher umgebaut. Dafür wurde das Schiff mit einem auf einem Wagen über dem Laderaum verfahrbaren Bagger ausgerüstet. Im Zuge des Umbaus wurde der Rumpf auf 78,88 m verkürzt.[6]
Literatur
- Lingedijk. In: Schip en Werf de Zee, November 2000, S. 67–69, Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Tille boekt vier schepen van een nieuw type. In: Schip en Werf de Zee, Januar 2000, S. 11, Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird..
- ↑ Scotline Marine And Tille Shipyards Sign Contract. In: Maritime Reporter and Engineering News, Januar 2001, S. 20, Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.. Abgerufen am 21. November 2019.
- ↑ Tille boekt drie Traders 3300. In: Schip en Werf de Zee, Februar 2001, S. 16, Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird..
- ↑ Scot Mariner, Ship Technology. Abgerufen am 21. November 2019.
- ↑ MV Scot Isles, Scotline. Abgerufen am 21. November 2019.
- ↑ MV Rignator, Schiffsdaten, Strand Shipping. Abgerufen am 21. November 2019.