Leszek Pękalski

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Leszek Jacek Pękalski[1] (* 12. Februar 1966 in Osieki bei Bytów) ist ein polnischer Serienmörder. Er ist verdächtig, zwischen 1984 und 1992 mindestens 17, eventuell über 80 Menschen getötet zu haben. Strafrechtlich wurde ihm nur ein einziger Mord nachgewiesen.

Kindheit

Pękalski wurde infolge einer Vergewaltigung gezeugt. Seine Mutter, deren Leben durch diese Vergewaltigung in dem kleinen polnischen Ort Osieki praktisch zerstört wurde, lehnte ihn vom ersten Tag an ab. Pękalski wurde als Kind sowohl durch seine Mutter als auch durch seine Großmutter schwer misshandelt und erfuhr keinerlei Form von Liebe.

In der Schule galt er als Sonderling, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte. Seine Annäherungen an Frauen wurden von diesen ausnahmslos als lächerlich abgetan, zumal auch sein ungepflegtes Äußeres abstoßend wirkte.

Im Buch Nur für Schokolade berichtet Pękalski über seine eigene Kindheit:

„In den Moment als meine Oma, meine kleinen Hände auf die heiße Herdplatte gelegt hatte, wusste ich wie hart und kaputt mein Leben ist.“

Mordserie

Im Alter von 18 Jahren verließ Pękalski seinen Heimatort und reiste zwischen 1984 und 1992 praktisch planlos durch Polen. Dabei lebte er wie ein Obdachloser von Abfällen und Erbetteltem. In dieser Zeit soll er mehrere Morde begangen haben. Die Opfer seiner mutmaßlichen Taten soll Pękalski zufällig ausgewählt haben: Zwar sind überdurchschnittlich viele junge Mädchen darunter, es finden sich aber auch Männer unter seinen Opfern, etwa ein siebenundachtzig Jahre alter Greis oder ein erst sechs Monate altes Baby.

Die mutmaßlich von Pękalski begangenen Tötungsdelikte wurden mit extremer Grausamkeit verübt. Meist wurden die Opfer mit stumpfen Gegenständen so lange geschlagen, dass eine spätere Identifikation schwierig war. Anschließend soll sich Pękalski an den Leichen längere Zeit sexuell vergangen und/oder über diesen masturbiert haben.

Prozess

Pękalski konnte überführt werden, als die Polizei in seinem Unterschlupf, den ihm ein Verwandter gewährte, eine Kiste voll mit Kleidungsstücken seiner Opfer fand. Pękalski gestand daraufhin mehrere Morde. Die Polizei ging jedoch sehr nachlässig mit Beweisen und Beweisstücken um, da sie diesen Fall ob der Geständnisbereitschaft des Angeklagten als einfach ansah. Bald stellte Pękalski jedoch fest, dass er für das Gestehen weiterer Morde Annehmlichkeiten in der Untersuchungshaft erkaufen konnte.

Für Schokolade und Pornohefte gab er ständig neue Verbrechen zu, widerrief diese Geständnisse teilweise wieder und gab sie gegen erneute Gegengaben wieder zu. Je näher sein Gerichtsprozess rückte, desto mehr wurde widerrufen, bis er letztendlich alles abstritt.

Da praktisch sämtliche Beweise verloren gingen, drohte der Prozess zu scheitern. Schließlich konnte ihm ein Mord nachgewiesen werden, da es hier eine Zeugin gab, die ihn identifizieren konnte. Pękalski wurde am 9. Dezember 1996 zu 25 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, denen eine Behandlung in der Psychiatrie vorausgeht.

Anzahl der Opfer

Die Zahl der Tötungsdelikte, die Pękalski im Laufe der Ermittlungen gestanden hat, liegt bei etwa 80. Diese Geständnisse beinhalten Informationen, wie sie nur der Mörder haben konnte. Hinzu kommen „Geständnisse“ von Morden, die nie stattgefunden haben oder erwiesenermaßen von anderen Tätern begangen wurden. Auch die Zahl der Morde, die ihm von den Ermittlungsbehörden zugeschrieben wurde, ist noch weit höher. Allerdings muss hierbei berücksichtigt werden, dass während der Ermittlungsarbeiten nahezu jeder unaufgeklärte Todesfall Pękalski unterstellt wurde. Bei 17 Tötungsdelikten bestand gegen Pękalski ein dringender Tatverdacht.

Pękalski ist im strafrechtlichen Sinne lediglich eines einzigen Mordes schuldig, da ihm keine weiteren Tötungsdelikte nachgewiesen werden konnten.

Einzelnachweise

  1. Najgroźniejsi przestępcy w historii Polski. Seryjni mordercy w Polsce. In: Dziennikbaltycki.pl. Abgerufen am 26. März 2019 (polnisch).

Literatur

  • Jaques Buval: Nur für Schokolade. Die Geständnisse des Leszek Pekalski, des wahrscheinlich größten Massenmörders unserer Zeit. Das Neue Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-360-00851-0.

Weblinks