Rama (Mythologie)

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Gemälde von Rama aus Südindien, 1816 (British Museum)
Rama mit Sita und Lakshmana, davor sein ergebener Diener Hanuman

Rama oder Ram (Sanskrit, m.,

राम

, rāma), auch Ramachandra (

रामचन्द्र

rāmacandra), ist nach den Lehren des Hinduismus die siebente Inkarnation von Vishnu, einem hinduistischen Gott. Er gilt als gebildet, schön und mit allen königlichen Eigenschaften ausgestattet. Von seinen Anhängern wird Rama als Brahman verehrt, das heißt als die transzendente, unveränderliche Urkraft oder auch Weltenseele, in welche sich das Atman wandelt, was wiederum das Auflösen der individuellen Seele bedeutet.[1] Seine Geschichte wird in dem indischen Heldenepos Ramayana erzählt.

Rama ist der älteste der vier Söhne von König Dasharatha aus Ayodhya. Der Prinz Rama begegnet der schönen Sita am Hofe ihres Vaters König Janaka, wo er ein Bogenschießen gewinnt (mit dem Bogen von Shiva, den er als einziger spannen kann). Rama heiratet Sita. Auf Drängen seiner Stiefmutter Kaikeyi wird Rama in den Wald verbannt, wohin ihn zwei Menschen begleiten: sein Halbbruder Lakshmana und seine Gattin Sita. Dasharatha ordnet an, dass Rama vierzehn Jahre lang in der Verbannung leben soll. In der Wildnis Gandaka helfen die beiden Brüder den dort lebenden Einsiedlern und Heiligen, die von Rakshasas unter der Führung Kharas bedroht werden. Der Dämonenkönig Ravana entführt Sita nach Lanka, nachdem ihn seine Schwester Shurpanakha, die von Rama zurückgewiesen und von Lakshmana verstümmelt wurde, auf die einzigartige Schönheit von Sita aufmerksam macht. Ein wesentlicher Helfer Ramas bei der Suche nach seiner Frau und im Kampf gegen Ravana ist der Affengott Hanuman. Den Ort, an dem Sita festgehalten wird, erfahren sie von Sampati. Die Affen bauen eine Brücke nach Lanka, die Rama Setu, so dass Rama mit einem Heer übersetzen kann.

Im Bhagavatapurana, einer weiteren heiligen Schrift des Vishnuismus, ist in 9.10 f. eine Zusammenfassung der Geschehnisse aus dem Ramayana zu finden.[2] Ramas Geburtstag Ramnavami ist ein wichtiges Fest der Hindus. Er fällt auf den 9. Tag des zunehmenden Mondes im Monat Chaitra (März/April).

Literatur

  • Hari Prasad Shastri: Ramayana. Die Geschichte vom Prinzen Rama, der schönen Sita und dem Großen Affen Hanuman. In: Diederichs Gelbe Reihe. Hugendubel, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-89631-431-9 (englisch: The Ramayana of Valmiki. Übersetzt von Claudia Schmölders).

Weblinks

Commons: Rama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinrich von Stietencron: Der Hinduismus. München 2010.
  2. J. M. Sanyal: The Srimad-Bhagavatam. Vol. I. Third Edition. Munshiram Manoharial Publishers, 1984, S. 815.