Schrägverwindung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Januar 2022 um 14:23 Uhr durch imported>Jbergner(277879) (zum ersten Mal kann ich es mir vorstellen).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Prinzip der Schrägverwindung

Eine Schrägverwindung ist eine Sonderform der Fahrbahnverwindung im Straßen- und Wegebau.

Zur Entwässerung sind Straßen in der Regel in eine Richtung geneigt. Diese Querneigung muss sich entsprechend der Kurvenrichtung und des Kurvenradius ändern, um möglichst gute fahrdynamische Eigenschaften der Straßenoberfläche zu erzielen. Beim Wechsel der Querneigung von einer Fahrbahnseite zur anderen entsteht ein sogenannter Nulldurchgang, bei dem die Fahrbahn keine Neigung aufweist. In der Regel erfolgt der Querneigungswechsel im Verlauf der Straße fließend, um Einschränkungen und Gefahren für den Straßenverkehr wie Spritzwasser und möglicherweise Aquaplaning (Wasserglätte) zu verringern. Bei der Schrägverwindung erfolgt kein fließender Übergang und die Fahrbahn besitzt im Verwindungsbereich einen Grat bzw. eine Schnittkante in gerader oder geknickter Linie. Dieser Grat verbindet die höherliegenden Fahrbahnränder (z. B. Bordsteine) schräg zur Fahrtrichtung miteinander (sogenannter „wandernder Grat“).[1]

Bei Querneigungen von weniger als 1,5 % muss zur Entwässerung eine ausreichende Längsneigung vorhanden sein. Durch die resultierende Neigung läuft Niederschlag dann, zum Teil auf längeren Wegen, ab. Ist keine ausreichende Längsneigung vorhanden oder kann künstlich erzeugt werden, muss gemäß RAS-L eine Schrägverwindung vorgesehen werden.

Bei einer solchen Schrägverwindung entsteht schräg zur Fahrtrichtung ein Grat in der Fahrbahn, an dem sich die beiden ausreichend hohen Querneigungen der beiden Teilfahrbahnen treffen. Fahrzeuge überfahren diesen Grat im normalen Verkehrsgeschehen (z. B. bei normaler Fahrt) schräg und erfahren dabei einen Drehimpuls um die Längsachse, was bei hohen Geschwindigkeiten und unaufmerksamen oder ungeübten Fahrern zu einem erhöhten Unfallrisiko führt. Diese Lösung sollte daher, soweit möglich, im Straßenbau vermieden werden.

Auch ist die bautechnische Herstellung einer Schrägverwindung, insbesondere mit Asphaltfertigern, ist schwierig.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.: Begriffsbestimmungen. FGSV Verlag, Köln 2020, ISBN 978-3-86446-271-9, S. 244 (fgsv-verlag.de [PDF; 657 kB; abgerufen am 17. November 2021]).