Stadttheater Meran
Das vom Münchener Architekten Martin Dülfer im Jugendstil entworfene Stadttheater Meran wurde 1900 eröffnet.
Geschichte
Um Meran als Kurort attraktiver zu machen, beabsichtigte seit 1884 ein eigens gegründetes Theaterbaukomitee, ein repräsentatives Theater zu errichten. Nach der Klärung von Finanzierungs und Standortfragen wurde ein Bewerb ausgeschrieben, den der Münchner Architekt Martin Dülfer gewann. Die Ausführung besorgte Pietro Delugan. Die Baukosten beliefen sich auf 240.000 Gulden.
Die Eröffnung fand am 1. Dezember 1900 statt. Unter den Gästen befand sich auch Hermann Sudermann. Bis 1915 fanden pro Saison über 200 Aufführungen statt. Kriegsbedingt wurde das Theater in jenem Jahr geschlossen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs blieben die Touristen aus, erst in den 1920er Jahren eröffnete das Theater wieder. 1937 wurde das Stadttheater im Zuge der Italianisierungsmaßnahmen des Faschismus in Teatro Puccini umbenannt. Im selben Jahr dirigierte Riccardo Zandonai hier seine Oper Francesca da Rimini.
In den 1960er Jahren wurde das Theater als Kino genutzt. Nach einem Brand beschloss die Stadtverwaltung, das Theater renovieren zu lassen. Das ursprüngliche äußere Erscheinungsbild sollte erhalten bleiben, im Inneren waren insbesondere die Bühnentechnik und die Bestuhlung zu erneuern. Die inzwischen zerstörten, von Georg Schreyögg gefertigten Puttengruppen an der Fassade wurden durch Repliken ersetzt.
1978 fand die Neueröffnung statt, 1980 wurde das Theater unter Denkmalschutz gestellt.[1]
Seit 1993 liegt die Leitung beim Meraner Stadttheater- und Kurhausverein. Aus dem historischen Fundus wird ein Kostümverleih angeboten.
Literatur
- Dieter Klein: Martin Dülfers Meraner Stadttheater. In: Südtirol in Wort und Bild. Band 26–27, 1982/1983, S. 6–12.
- Renate Abram: Das Meraner Stadttheater. Tappeiner, Lana 1989, OCLC 634706826.
- Renate Abram: 100 Jahre Stadttheater Meran 1900–2000. Festschrift. Meraner Stadttheater- und Kurhausverein, Meran 2000, OCLC 638449059.
Weblinks
- Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
- Meraner Stadttheater- und Kurhausverein
- Beilage zur Meraner Zeitung vom 2. Dezember 1900, Digitalisat der Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“
Einzelnachweise
Koordinaten: 46° 40′ 14,1″ N, 11° 9′ 35,3″ O