Zollbrücke (Magdeburg)
Die Zollbrücke ist eine Brücke über die Zollelbe im Magdeburger Stadtteil Werder.
Lage
Sie stellt die östliche Verlängerung der Neuen Strombrücke dar, über die die historische und noch heute bedeutende östliche Ausfallstraße aus der Magdeburger Altstadt verläuft. Etwas weiter östlich der Zollbrücke schließt sich die Anna-Ebert-Brücke an, die die Alte Elbe überbrückt.
Architektur und Geschichte
Eine erste Brücke über die Zollelbe an dieser Stelle bestand seit 1828. Allerdings befanden sich in diesem Gebiet bereits über Jahrhunderte Brücken über die Elbe und deren sich häufig verändernden Nebenarme.
Die Bauarbeiten zur Errichtung der heutigen dreibogigen Brücke begannen 1879, die Fertigstellung erfolgte 1882. Sie wurde massiv aus Ziegelsteinen in Zementmörtel errichtet sowie mit Sandsteinquadern verblendet. Die Gesamtlänge beträgt 43,6 Meter, bei Pfeilerdicken zwischen 3 und 3,3 Meter messen die lichte Weiten der Bögen 10, 17,50 und 10 Meter. Die Brückenbreite zwischen den Brüstungen ist 13,54 Meter. In die Brücke waren Vorrichtungen integriert, die im Kriegsfall eine Sprengung ermöglichen sollten.
Die Brücke wurde mit vier allegorischen von Emil Hundrieser geschaffenen Figuren geschmückt, die Schifffahrt, Handel, Industrie und Landwirtschaft darstellen. Auch die Balustrade ist eine Arbeit Hundriesers. An den Außenseiten der Brückenpfeiler wurden auf der Nordseite die Wappen der Hansestädte Magdeburg, Hamburg und Brandenburg (Havel) sowie der Stadt Altona und auf der Südseite die der Städte Leipzig, Dresden und Prag sowie der Hansestadt Berlin angebracht.
Die an den Stirnseiten eingesetzten Schlusssteine zeigen in der Mitte Merkur und Kilian, an den Seiten Najaden. Die ursprünglich auf der Brücke aufgestellten Figuren waren nach mehr als 100 Jahren weitgehend verwittert und mussten entfernt werden. 2006/2007 wurden nach alten Vorlagen neue Figuren geschaffen, die wieder Platz auf der Brücke gefunden haben.
Das Bauwerk soll durch einen benachbarten Ersatzneubau, eine einhüftige Rahmenbrücke mit etwa 70 Meter Spannweite, entlastet werden.
Literatur
- Bernd Gottschalck: Über Hundert Brücken musst du gehn ... Magdeburger Wasser-Übergänge einst und jetzt. Selbstverlag, Magdeburg 2004, S. 19
- Nadja Gröschner, Frank Kornfeld: Magdeburg-Ostelbien. Wie es früher war. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1395-4, S. 60
- Gerhard Setzpfandt: Anna-Ebert-Brücke Magdeburg. In: Steinbrücken in Deutschland. Verlag Bau + Technik, 1999, ISBN 3-7640-0389-8, S. 110–113.
- Sabine Ulrich: Magdeburg. Architektur und Städtebau. Verlag Stekovics, Halle (Saale) 2001, ISBN 3-929330-33-4, S. 106
Weblinks
Koordinaten: 52° 7′ 39,9″ N, 11° 38′ 53,4″ O