Schnathorster Berg

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Schnathorster Berg
Eickhorster Berg[A 1]
Höhe 252,4 m ü. NHN [1][2]
Lage Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, Deutschland[1][2]
Gebirge Wiehengebirge[A 2][1][2][3][4][5][6]
Dominanz 0,7 km → westlicher Nebengipfel Nettelstedter Berg[1][2]
Schartenhöhe 50,1 m ↓ Pass „Ölberg“[1][2]
Koordinaten 52° 17′ 13″ N, 8° 42′ 53″ OKoordinaten: 52° 17′ 13″ N, 8° 42′ 53″ O
Topo-Karte 1:25.000 (TIM-online)
Typ Bergrücken
Gestein Tonstein etc.[A 3][2]
Alter des Gesteins Dogger, Malm[2]

Der Schnathorster Berg (auch Eickhorster Berg) ist ein 246,6 m ü. NHN hoher Berg im Wiehengebirge. Er liegt auf der Grenze ostwestfälischen Gemeinden Hille und Hüllhorst im Kreis Minden-Lübbecke.

Lage

Der Schnathorster Berg liegt zwischen den jeweils namensgebenden Ortschaften Schnathorst im Süden und Eickhorst im Norden. Der Berg trägt im Volksmund aber auch in Wanderkarten wie ausgeführt zwei Namen, wobei die Bewohner südlich des Wiehengebirges den Namen Schnathorster Berg, die nördlich dieses kammartigen Gebirges den Namen Eickhorster Berg bevorzugen.

Der Schnathorster Berg hat, wie fast alle Berge im Wiehengebirge, einen langgestreckten Kammgipfel (Egge) und ist von den westlich und östlich anschließenden Gipfeln nur durch Dören getrennt. Daher wird der Berg nur bedingt als markanter Gipfel wahrgenommen.

Auf dem Gipfel befindet sich ein trigonometrischer Punkt. 900 Meter östlich des Gipfels liegt der Oberlübber Bergsee. 300 Meter westlich des Gipfels verläuft mit der Landstraße L803 eine der wenigen Passstraßen, die das östliche Wiehengebirge überqueren. Die Passhöhe liegt hier bei 208 Metern ü. NN. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts lag genau dort am Pass ein in der gesamten Region bekanntes Bordell, das unter dem Namen Ölberg geläufig und in Wanderkarten harmlos als Bauernkaffee verzeichnet war. Der Betrieb wurde dort 1999 eingestellt. Am 20. Mai 2004 brannte das Gebäude ab und stand bis zum Abriss 2009 nur noch als Ruine[7]. Die Passstraße wird landläufig noch heute Ölberg genannt. Davor bis in die 1960ern befand sich dort ein Tanzlokal, im Volksmund Depping genannt. Zum Tanz am Sonntag trafen sich Jugendliche aus Oberlübbe, Eickhorst, Nettelstedt und Schnathorst. Eine Attraktion war der an das Gasthaus angebaute Saal.

In den 1960er Jahren wurde der “Waldfrieden” als Nachtlokal genutzt. Erst der Zeit ist dann der Begriff Ölberg entstanden. Die genaue Brandursache konnte nicht ermittelt werden.[8]

Tourismus

Über den Berg verlaufen der Wittekindsweg, der E11 und der Mühlensteig. An der Passstraße im Westen verläuft der Nikolausweg.[9]

Anmerkungen

  1. Zuordnung der Bezeichnungen „Schnathorster Berg“ und „Eickhorster Berg“ weder anhand moderner oder historischer Karten eindeutig zuordnebar. Möglicherweise sind die Bezeichnungen regionale Bezeichnungen für denselben Gipfel. Möglicherweise bezeichnet „Eickhorster Berg“ nur den nördlichen 234,4 m ü. NHN hohen (Neben-)gipfel, wohingegen die Bezeichnung „Schnathorster Berg“ den 252,4 m ü. NHN hohen südlicheren (Haupt-)gipfel bezeichnet.
  2. Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme wird die Erhebung konkret zur Einheit „532.3 Bergkirchener Eggen“ der übergeordneten Haupteinheit532 Östliches Wiehengebirge“ gezählt. Übergeordnet ist die Haupteinheitengruppe53 Unteres Weserbergland“ (zur enger gefassten kulturräumlichen Region siehe Weserbergland). In der Systematik gemäß Bundesamt für Naturschutz zählt das „Untere Weserbergland“ wiederum zur GroßregionD36 Unteres Weserbergland und Oberes Weser-Leinebergland“ (landläufig auch genannt „Weser- und Weser-Leine-Bergland“ oder „Niedersächsisches Bergland“).
  3. Gemäß der geologischen Übersichtskarte des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen finden sich in den Schichten des oberen Juras (~ Malm) Tonsteine bis Kalksteine und Sandsteine (genauer: Kalk-, Mergel-, Ton- und Sandstein, lokal oolithisch und konglomeratisch, lokal Steinkohlen, Anhydrit, Gips und Steinsalz); in den Schichten des mittleren Juras (~ Dogger) Tonsteine bis Mergelsteine (genauer: Ton- und Tonmergelstein, lokal Schluff- und Sandstein, z. T. mit Toneisensteingeoden, untergeordnet Kalk- und Mergelstein, oolithisch).

Weblinks

Commons: Schnathorster Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
  2. a b c d e f g GEOviewer, GEOportal.NRW, Geschäftsstelle IMA GDI.NRW, Bezirksregierung Köln (Hinweise)
  3. Sofie Meisel-Jahn: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden (= Institut für Landeskunde, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung [Hrsg.]: Geographische Landesaufnahme 1:200 000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, DNB 456722270 (50 S., insbes. Blatt 85, Karte 1:200 000 [abgerufen am 2. Februar 2022] → Übersicht über alle Blätter. Nummernschlüssel: 532 Östliches Wiehengebirge mit Untereinheiten 532.0 Bad Essener Höhen, 532.1 Oldendorfer Berge, 532.2 Lübbecker Eggen, 532.3 Bergkirchener Eggen).
  4. Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 6. Lieferung. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1959, DNB 451803167, S. 609–882.
  5. Axel Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem NATURA 2000 und die „FFH-Richtlinie“ der EU. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Natur und Landschaft. Band 69, Nr. 9, 1994, ISSN 0028-0615, S. 395–406.
  6. Vgl. auch Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2022 (mit Karte und Erläuterungen zur Karte).
  7. Beliebtes Ausflugsziel in Nettelstedt. nw.de, 3. November 2011, abgerufen am 2. März 2016.
  8. Ölberg bald wieder Ausflugslokal. Statt Rotlicht künftig Caféhaus / Investor widerspricht Gerüchten über Motorradfahrer-Treffpunkt. In: Neue Westfälische Lübbecke. 27. Februar 2007, abgerufen am 2. März 2018.
  9. Waymarked Trails – Wanderwege. In: Waymarked Trails. Sarah Hoffmann (Lonvia), abgerufen am 27. Januar 2022.