Benutzer:GerhardSchuhmacher 11/12

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. März 2022 um 01:44 Uhr durch imported>GerhardSchuhmacher(1227362) (AZ: Die Seite wurde neu angelegt: == Hintergrund (HM) == Die letzten im Klettgau in königlichem Auftrag ihres Amtes waltenden Grafen, […] waren darangegangen, ihr Amt innerhalb ihrer Familie zu vererben und so für ihren eigenen Herrschaftsaufbau nutzbar zu machen. Sie benannten sich künftig nach dem in ihrem Eigentum stehenden Sitz. […] Das Amt war verschwunden, ist verherrschaftlicht worden.<ref group="Anm">Als Beispiel nenn…).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Hintergrund (HM)

Die letzten im Klettgau in königlichem Auftrag ihres Amtes waltenden Grafen, […] waren darangegangen, ihr Amt innerhalb ihrer Familie zu vererben und so für ihren eigenen Herrschaftsaufbau nutzbar zu machen. Sie benannten sich künftig nach dem in ihrem Eigentum stehenden Sitz. […] Das Amt war verschwunden, ist verherrschaftlicht worden.[Anm 1] Aus der amtsrechtlichen Grafschaft […] war eine gräfliche Adelsherrschaft hervorgegangen. […] Das spätmittelalterliche Landgrafenamt war etwas völlig Neues. Eine Neubildung des endenden 13. Jahrhunderts, die außer dem gleichen Wirkungsbereich mit dem alten, in fränkischer Zeit geschaffenen Grafenamt kaum etwas gemein hatte.[1]

Die aus den alten, dem König verpflichteten und von ihm immer wieder neu berufenen, Grafen mit zeitlich begrenzten Ämtern entstehenden „Adelshäuser, deren Wirken während des 11. und 12. Jahrhunderts von entscheidender politischer Bedeutung wurde“, waren keine lokalen (Gau-)Machthaber mehr, sondern durch Vererbung wachsende, überregionale Herrscherfamilien. Das gilt im Bereich Hochrhein-Südschwarzwald „für die Zähringer als Vögte von St. Blasien, [..] die Lenzburger als Vögte von Rheinau und die Nellenburger als Gründervögte von Allerheiligen zu Schaffhausen.“ Konstituierend für die neuen Machtgebilde war die Verbindung mit Klöstern als Kultur- und Wirtschaftszentren, auch im Gegensatz zu den sich entwickelnden Städten.

Ihnen standen die an die 15 im Klettgau verwurzelten, einheimischen Adelshäuser gegenüber, die mit den ebengenannten Familien zwar den gleichen Stand, aber nicht die gleiche Macht gemein hatten.[Anm 2] „Von diesen, in der 1. Hälfte des 12. Jh. noch etwa 15 gleichzeitig im Klettgau lebenden edelfreien Häusern sind freilich gegen Ende desselben Jahrhunderts nur noch 3 oder 4 übrig geblieben. […] Die wenigen ‚übriggebliebenen‘ Adelshäuser der Landschaft waren [… im 13. Jh] die Grafen von Küssenberg und die Herren von Krenkingen. […] beides waren Geschlechter, die sich an die Herzöge von Zähringen anlehnten, denen es 1198 gelungen war, zu der Vogtei über die reiche Schwarzwaldabtei St. Blasien auch die Vogteirechte über das nicht weniger bedeutende Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen zu gewinnen.“

Die scheinbar vorgezeichnete Bahn in einen „mächtigen Zähringerstaat“ beendete das „Aussterben des zähringischen Herzogshauses im Jahre 1218 […] Die nun klaffende Lücke im politischen Gefüge des Landes“ füllte ein Adelshaus, „das mehr als 100 Jahre hindurch die Landstriche links und rechts der Wutach, den Alpgau also und den Klettgauzu einer gewissen Einheit zusammenzuschließen vermochte. Dieses adelige Haus war das der Herren von Krenkingen.“[2]


Literatur

  • Franz Schmidt (Hrsg.): Der Klettgau, Stadt Tiengen (Hochrhein) 1971.


Anmerkungen

  1. Als Beispiel nennt Maurer die Grafen von Rüdlingen,
  2. Maurer nennt – außer den Krenkingern – die Herren von Degernau, von Wutöschingen, von Lauchringen, von Küssenberg, von Rheinau, von Lienheim, von Herdern, von Wasterkingen, von Rafz, von Jestetten, von Rüdlingen, von Balm, von Beringen, von Löhningen, von Ergoltingen [bei Neunkirch], von Haslach (bei Wilchingen), von Weißenburg, von Erzingen, von Grießen. (S. 97).

Einzelnachweise

  1. Helmut Maurer: Der Klettgau im frühen und hohen Mittelalter, in: Franz Schmidt (Hrsg.): Der Klettgau, Tiengen 1971, S. 96.
  2. Zitate im Kapitel: Helmut Maurer: Der Klettgau im frühen und hohen Mittelalter, in: Franz Schmidt (Hrsg.): Der Klettgau, Tiengen 1971, S. 96 ff.