Gesellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel

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Die Gesellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel war ein 1905 in Saarbrücken von Ernst Heckel gegründetes Unternehmen.

Geschichte

Ernst Heckel hatte mit seinem Bruder Georg Julius (1856–1928) die väterliche Drahtseilfabrik fortgeführt und ihre Produkte erfolgreich in die maschinelle Streckenförderung der saarländischen und Lothringer Bergwerke eingeführt. In der neuen Firma erweiterte Ernst Heckel das Tätigkeitsfeld auf die verschiedensten Transport- und Förderanlagen. Die mit Unterstützung von Karl Glinz und anderen entwickelten Neukonstruktionen umfassten bald Transport-, Rangier- und Verladeanlagen aller Art. Das Unternehmen produzierte Materialseilbahnen, Standseilbahnen, Seil- und Kettenförderungen, Transportbandanlagen, große Speicher- und Verladeanlagen, Rangieranlagen usw. Es entwickelte und produzierte die erste Skipförderung. Für die Deutsche Reichsbahn wurden innovative Seilablaufanlagen in Dresden und Chemnitz errichtet.

1927 musste das Unternehmen aufgrund finanzieller Schwierigkeiten an die Felten & Guilleaume Carlswerk AG, Köln-Mülheim, verkauft werden, dem damals größten Drahtseilhersteller Europas, die ihrerseits zu dem belgisch-luxemburgischen Arbed-Konzern gehörte. Danach begann es auch Seilbahnen für den touristischen Bereich zu produzieren, wie die Schauinslandbahn bei Freiburg im Breisgau, der weltweit ersten Umlaufseilbahn, die ausschließlich für den Personentransport konstruiert war und überdies mit ihren Großkabinen für 24 Personen Aufsehen erregte.

Das Unternehmen hatte Fabriken an der Saar und in Achern (Baden) sowie zeitweise technische Büros in Essen, Berlin, Paris, London und Charleroi. Es war in 33 Ländern auf fünf Kontinenten tätig, wo es mehrere tausend Transport-, Verlade- und Rangieranlagen sowie Seilbahnen erstellte.[1]

Die Felten & Guilleaume Carlswerk AG hatte 1932 die Bleichert-Transportanlagen GmbH erworben, die Auffanggesellschaft der infolge des Zusammenbruchs des deutschen Bankensystems in Konkurs gegangenen Adolf Bleichert & Co., und 1933 auch die J. Pohlig AG, Köln, beides bedeutende Seilbahnhersteller. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sie 1962 aus der J. Pohlig AG, der Gesellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel und den in Westdeutschland verbliebenen Resten der Bleichert Transportanlagen (Leipzig-Gohlis) die PHB Pohlig-Heckel-Bleichert Vereinigte Maschinenfabriken AG, Köln.

Diese Gesellschaft wurde 1980 mit der Weserhütte AG zur PHB Weserhütte fusioniert, die zu den führenden Anbietern von Maschinen und Anlagen zur Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen, wie zum Beispiel Seilbagger und Raupenkräne, gehörte. 1987 musste diese Sparte jedoch wegen hoher Verluste geschlossen werden. Allerdings erwarb Orenstein & Koppel (O & K) die Seilbahnabteilung in Köln, um den laufenden Auftrag zum Umbau der Schauinslandbahn fortzuführen. Mit diesem nun PWH Anlagen und Systeme GmbH genannten Unternehmen wurde nicht nur der Umbau der Schauinslandbahn fertiggestellt, sondern auch die Seilbahn auf den Brévent in Chamonix und die Rofanseilbahn in Maurach am Achensee sowie verschiedene Materialseilbahnen gebaut. O & K gehörten zum Hoesch-Konzern, der von der Friedrich Krupp AG übernommen wurde. Krupp integrierte die PWH Anlagen und Systeme GmbH in seine Krupp Industrietechnik GmbH, die dann als Krupp Fördertechnik GmbH auftrat. Der Seilbahnbereich wurde jedoch aufgegeben, technische Seilbahnzeichnungen wurden an Doppelmayr veräußert. Damit endeten die noch verbliebenen Reste der Tradition der drei großen Seilbahnhersteller.

Seilbahnen

Zu den von der Gesellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel gebauten Seilbahnen gehören:

Einzelnachweise

  1. Inserat der Firma in: Die Schauinsland-Bahn. Festschrift zur Eröffnung der Schauinsland-Seilschwebebahn am Donnerstag, den 17. Juli des Jahres der Rheinlandbefreiung 1930.
  2. René Arripe, Gourette d'hier à aujourd'hui, Laruns 1996, S. 58.
  3. Liftdatenbank – Lifte in der Welt. In: www.seilbahntechnik.net. Abgerufen am 31. Oktober 2016.
  4. Jasper SkyTram. Abgerufen am 10. Oktober 2016.