Breisach (Adelsgeschlecht)

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Stammwappen im Siebmacher

Die Herren von Breisach auch Preysach, bzw. Breisach von und zu Katzenzungen waren ein Tiroler Rittergeschlecht, das 1706 im Mannesstamm erlosch.

Geschichte

Wappenstein

Das Geschlecht stammte ursprünglich aus dem Oberelsass und war älterer Literatur zufolge eines Stammes mit den französischen Herzögen von Brissac.[1] Der Familienname könnte mit Breisach am Rhein in Verbindung stehen. 1487 bis zu seinem Tode besaß der Ritter Marquard von Breisach, kaiserlicher Gesandter in Venedig die Herrschaft und das Schloss Mariastein im Unterinntal bei Kufstein.[2] Jener handelte 1487 zwischen dem Tiroler Landesfürsten Erzherzog Sigismund und dem Dogen einen Friedensvertrag aus.[3] Nach dem Tode des Marquard von Breisach 1509 erhielt Mariastein Karl Schurf.[4] 1511 wurde die Familie in die Tiroler Landstände aufgenommen.[5] Seit dem 16. Jahrhundert waren die Herren von Breisach im südlichen Tirol begütert. 1534 erwarb der Kaiserlichen Rat und Hauptmann zu Rovereto Franz Ritter von Breisach von Carl Fuchs von Fuchsberg Schloss Katzenzungen in Prissian, mit dem er nach 1541 von Kaiser Ferdinand I. offiziell belehnt wurde.[6][7] Darauf nahm er den Namenszusatz „von Katzenzungen“ an und fügte das Wappen der früheren Lehensinhaber Fink von Katzenzungen seinem eigenen hinzu.[8] Mehrere Mitglieder traten in den geistlichen Stand. Heinrich von Breisach fungierte 1653 als Deutschordensritter und seine Brüder Johann Theodor und Marquard waren Geistliche in Stams bzw. Kanoniker im Augustiner-Chorherrenstift Neustift. Am 25. Januar 1706 starb Gregor von Breisach als letzter männlicher Vertreter des Geschlechts. Darauf erbte das Lehen Schloss Katzenzungen Franz Jakob Lidl von Mayenburg, dessen Mutter Magdalena eine geb. von Breisach war.[9][10]

Wappen

Stammwappen: "Im goldenen Schild ein silbern gestulpter schwarzer Spitzhut. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken ein schwarz bekleideter Mannesrumpf mit goldenen Kragen und dem Spitzhut, der mit zwei abwehenden goldenen Bändern verziert ist.

Genealogie (Auswahl)

  1. Marquard von Breisach († 1509); ⚭ Blanka Gräfin von Arco[11]
    1. Franz Ritter von Breisach; ⚭ Anna Trapp Freiin von Churburg und Bisein
      1. Marquard von Breisach (* 1528); ⚭ Praxedis Händl Freiin von Goldrain
        1. Franz von Breisach und Katzenzungen (* 1555); 1.⚭ Maria Jakobina Botsch von Auer 2.⚭ Magdalena Schurpf von Schönenwerth
          1. Anna Praxedis von Breisach; 1.⚭ Cyriax von Waltenhofen; 2.⚭ Jakob Heuffler von Rasen
          2. Johann Franz von Breisach in Katzenzungen; ⚭ Felicitas Wotsch von Zwingenberg
            1. Heinrich von Breisach, 1653 Deutschordensritter
            2. Franz Gaudenz von Breisach; ⚭ 1648 Helena Khuen von Belasy
            3. Johann Theodor von Breisach, Geistlicher in Stams
            4. Marquard von Breisach, Kanoniker in Neustift
            5. Georg oder Gregor von Breisach († 1706)
            6. Maria Magdalena von Breisach; ⚭ Franz Lidl von Mayenburg
              1. Franz Jakob Lidl von Mayenburg; ⚭ NN
          3. Catharina von Breisach; ⚭ 1625 David Wagner von Rottenpuch
          4. Eleonora von Breisach; ⚭ Sebastian Fueger von Hirschberg
    2. Sophia von Breisach († 1558); ⚭ 1521 Martin von Payrsberg († 1551)[12]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stammbuch des blühenden und abgestorbenen adels in Deutschland: herausgegeben von einigen deutschen edelleuten. G. J. Manz, 1860 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  2. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (Innsbruck): Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Wagner, 1843 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  3. Johann Jakob Staffler: Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch, mit geschichtlichen Bemerkungen. F. Rauch, 1847 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  4. Die Österreichisch-ungarische monarchie in wort und bild: Auf anregung und unter mitwirkung ... des durchlauchtigsen kronprinzen erzherzog Rudolf ... K.K. Hof- und staatsdruckerei, 1891 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  5. Werner Köfler: Land, Landschaft, Landtag: Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808. Universitätsverlag Wagner, 1985, ISBN 978-3-7030-0161-1 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  6. Archiv für österreichische Geschichte. Karl Gerold's Sohn, 1911 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  7. Eduard Widmoser: Südtirol A-Z: G-Ko. Südtirol-Verlag, 1983, ISBN 978-3-87803-005-8 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  8. Rudolf von Granichstaedten-Czerva: Meran: Burggrafen und Burgherren. Verlag der Österreichischen Staatsdr., 1949 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  9. Phillipp Neeb: “Der” deutsche Antheil des Bisthumes Trient: topographisch-historisch-statistisch und archäologisch beschrieben. “Das” Bistum Trient im Allgemeinen und die vier obern Dekanate des deutschen Antheiles: Schlanders, Meran, Passeyer und Lana nebst den Seelsorgstationen der deutschen Gemeinden am Nonsberg insbesondere. Weger, 1866 (google.de [abgerufen am 30. April 2022]).
  10. Jahrbuch. 1891 (google.de [abgerufen am 30. April 2022]).
  11. Damian Hartard von Hattstein: Die Hoheit Des Teutschen Reichs-Adels Wordurch Derselbe zu Chur- und Fürstlichen Dignitäten erhoben wird. Das ist: Vollständige Probe Der Ahnen unverfälschter Adelicher FAMILLEN, ohne welche keiner auff Ertz- Dom- hoher Orden- und Ritter-Stiffter gelangen kan, oder genommen wird. Verlegts Johann Martin Göbhardt Academischer Buchhändler, 1751 (google.com [abgerufen am 30. April 2022]).
  12. Südtiroler Informatik AG | Informatica Alto Adige SPA: Archivale des Monats | Landesarchiv | Autonome Provinz Bozen - Südtirol. Abgerufen am 30. April 2022.