Landesjagdverband Bayern – Bayerischer Jagdverband

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Mai 2022 um 21:50 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (Änderungen eingepflegt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Landesjagdverband Bayern – Bayerischer Jagdverband
(BJV)
Zweck: Jagd, Naturschutz, Lobbyorganisation
Vorsitz: Präsident: Ernst Weidenbusch
Vize-Präsident: Sebastian Ziegler
Generalsekretär: Robert Pollner
Gründungsdatum: 1949
Mitgliederzahl: 52.000
Sitz: Geschäftsstelle: Haus der Bayerischen Jäger in Feldkirchen (Landkreis München)
Website: jagd-bayern.de

Der Landesjagdverband Bayern – Bayerischer Jagdverband (BJV) ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein und die von der obersten Jagdbehörde nach AVBayJG § 32 anerkannte Vereinigung der Jäger Bayerns.[1] Er wurde am 26. November 1949 gegründet und war zu seinem Austritt 2009 als bayerische Landesgruppe Mitglied des Deutschen Jagdverbands. Als nach § 63 Bundesnaturschutzgesetz staatlich anerkannter Naturschutzverband wirkt er bei Naturschutzangelegenheiten mit.

Struktur

Im BJV sind ca. 50.000 der rund 70.000 Jagdscheininhaber Bayerns organisiert.[2] Die einzelnen Jäger sind dabei Mitglied einer der 160 Kreisjägerschaften, Jagdvereine oder Kreisgruppen. Diese sind wiederum zum BJV zusammengeschlossen. Innerverbandlich gliedert sich der BJV zudem in Regierungsbezirksgruppen. Zu den Mitgliedsvereinen zählen außerdem der Bund Bayerischer Berufsjäger e.V., der Bund Bayerischer Jagdaufseher e.V., der Deutsche Falkenorden - Landesverband Bayern, der Bayerische Beizjägerverband – Landesverband Bayern, der Safari Club International Bavaria Chapter e.V. sowie der Deutsche Falknerbund e.V.

Falkner mit Steinadler und dem Logo des Bayerischen Jagdverbandes auf dem Hemd (2011)

Die Wildland-Stiftung Bayern, eine Organisation des Bayerischen Jagdverbandes, ist bundesweit die älteste Naturschutzorganisation in jagdlicher Hand. Die Wildland-Stiftung Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, die Artenvielfalt mit naturnahen Lebensräumen für die Nachwelt zu sichern und setzt sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Hierzu setzt die Wildland-Stiftung Bayern auf den Schutz, den Erhalt und die Neuschaffung vielfältiger und intakter Natur- und Kulturlandschaften, insbesondere durch Flächenankauf.[3]

Der Bayerische Jagdverband unterhält eine Landesjagdschule mit drei Standorten, in Feldkirchen (Landkreis München) bei München, Wunsiedel und Amerdingen.

Außerdem unterhält der BJV eine eigene Service-GmbH, die 1999 gegründet wurde. Sie ist mit der Durchführung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes des Bayerischen Jagdverbandes betraut.

Der BJV trat zum Jahresende 2009 aus dem Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV) aus.[4] Die BJV-Führung begründete dies mit dem nach ihrer Ansicht zu schwachen Widerstand des DJV gegen Verschärfungen im Waffen- und Fleischhygienerecht, die zu mehr Einschränkungen und Bürokratie für die einzelnen Jäger führten.[5] Der DJV bedauerte den Austritt und verwies auf das eigene Entgegenkommen beim Wunsch des BJV nach einer Beitragssenkung.[5] Der damalige BJV-Präsident Jürgen Vocke schloss einen Wiedereintritt in den DJV zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus.[5]

Jagdgesellschaft auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels bei der Einweisung zur Hirschjagd (2017)
Förster bei der Einweisung zur Treibjagd auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr (2010)
Jäger im Lechgrund auf dem Weg zum Hochsitz (2018)

Aufgaben und Ziele

Ausweislich seiner Satzung sind die zentralen Aufgaben und Ziele: Natur-, Landschafts-, Arten- und Tierschutz, Mitwirkung bei Naturschutzangelegenheiten, Pflege und Förderung aller Zweige des Jagdwesens und jagdlichen Brauchtums, Öffentlichkeitsarbeit, praxisgerechte Aus- und Fortbildung von Jägern und anderen Naturschützern und die Ausbildung von Jagdhunden.[6]

Der BJV ist Herausgeber der Zeitschrift „Jagd in Bayern“.

Jagdstrecke

Im Zuge des beabsichtigten Waldumbaues wurde zur Verminderung des Verbisses der Jagddruck auf Reh, Hirsch und Schwarzwild aktuell erhöht. Die in Bayern meistgejagten Wildtiere sind derzeit:[7]

Jagdjahr: 002018/19 002019/20
Rehe 319.296 338.418
Wildschweine 65.455 114.844
Füchse 104.353 106.569
Wildenten 65.571 74.419
Feldhasen 54.129 58.618
Dachse 21.052 23.985
Fasane 12.309 15.064
Rothirsche 12.292 13.287
Wildgänse 11.364 13.040
Steinmarder 11.607 12.335
Kaninchen 3261 4810
Gämsen 4217 4090
Baummarder 1855 2267
Iltise und Wiesel 1453 1688
Rebhühner 860 938

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bayerischer Jagdverband – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Impressum. In: Bayerischer Jagdverband e.V. Abgerufen am 15. Oktober 2019 (deutsch).
  2. Süddeutsche Zeitung: Mehr Bayern haben einen Jagdschein, 18. August 2017.
  3. Wildland-Stiftung Bayern: Wir über uns, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  4. Wer ist Wer? In: Deutscher Jagdschutz-Verband (Hrsg.): DJV-Handbuch Jagd 2009. Bonn 2009, S. 698.
  5. a b c Bayerns Jäger stiegen aus Dachverband aus | Bayern. In: Merkur.de. 21. September 2009, abgerufen am 3. Dezember 2018.
  6. Satzung des Landesjagdverbandes Bayern (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jagd-bayern.de
  7. Pressebericht Nordbayern.de vom 3. Mai 2021