Bezirkskrankenhaus Lohr

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Bezirkskrankenhaus Lohr am Main
Trägerschaft Bezirk Unterfranken
Ort Lohr am Main
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 59′ 20″ N, 9° 34′ 8″ OKoordinaten: 49° 59′ 20″ N, 9° 34′ 8″ O
Gründung 1912
Website www.bezirkskrankenhaus-lohr.de
Lage
Bezirkskrankenhaus Lohr (Bayern)

Das Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, oder kurz Bezirkskrankenhaus Lohr (BKH Lohr), ist eine psychiatrische Fachklinik in Lohr am Main.

Aufgaben

In der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin in Lohr am Main werden jährlich mehr als 20.000 Patientinnen und Patienten mit seelischen Problemen oder Suchterkrankungen behandelt. Hierfür stehen stationär 299 Betten und teilstationär 67 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Für die Behandlung stehen 14 spezialisierte Bereiche zur Verfügung. Die Institutsambulanz betreut über 4.000 Patientinnen und Patienten im Quartal. Der Träger des Krankenhauses ist der Bezirk Unterfranken.

Das Einzugsgebiet ist das westliche Unterfranken mit der Stadt und dem Landkreis Würzburg, der Stadt und dem Landkreis Aschaffenburg sowie den Landkreisen Main-Spessart und Miltenberg.

Viele Patienten kommen aber auch aus den hessischen Nachbarregionen und aus Baden-Württemberg an das BKH Lohr.

Das Sozialzentrum am Rosensee in Aschaffenburg hat 8 Betten in der Krisenstation, und es stehen 40 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Neben Lohr und der Außenstelle Aschaffenburg gibt es noch in Alzenau und Miltenberg Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA) zur ambulanten Behandlung.

Krankenhausleitung

Die Leitung des Krankenhauses ist dreigeteilt. Krankenhausdirektor ist Bernd Ruß, Pflegedirektorin ist Marianne Schaffarczik; Ärztlicher Direktor seit 2011 ist Dominikus Bönsch[1].

Geschichte

Die Klinik in Lohr wurde in den Jahren 1910 bis 1912 auf der grünen Wiese – quasi als weiterer Stadtteil der Kleinstadt Lohr am Main – als eine Heil- und Pflegeanstalt für ca. 500 Patienten im Pavillonstil gebaut und liegt etwas abseits der Kleinstadt. Idyllisch zwischen Maintal und den Höhen des Spessarts eingebettet.

Nach vielen baulichen Ergänzungen und Umstrukturierungen stehen für das heutige differenzierte Leistungsangebot rund 60 Gebäude zur Verfügung. Viele Investitionen haben nicht nur das Wohnangebot der Patienten und Bewohner entscheidend verbessert, sondern auch dafür gesorgt, dass dem Personal in ausreichender Zahl gut ausgestattete Räume für Büros sowie zur Diagnostik und Therapie zur Verfügung stehen.

Aus der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt ist mittlerweile eine moderne Klinik für Psychiatrie, Psychotherapeutische Medizin, Psychosomatik sowie Forensische Psychiatrie entstanden.

Der Langzeitpflegebereich wurde 1986 bzw. 1996 (Inkrafttreten des Pflegeversicherungsgesetzes) ausgegliedert und organisatorisch in zwei Heimen verselbstständigt, nämlich das Kilian-Hofmann-Haus und das Dietrich-Bonhoeffer-Haus.

1995 wurde der erste Bauabschnitt Rupert-Mayer-Klinik für forensische Psychiatrie fertiggestellt.

Im November 1996 wurde das Sozialzentrum am Rosensee mit seinen beiden Tageskliniken (allgemeinpsychiatrisch, gerontopsychiatrisch) und der Kriseninterventionsstation eröffnet.

In Lohr wurde in der Zeit des Dritten Reichs die „Euthanasie“ durchgeführt. Der Arzt Raoul Posamentier publizierte 1999 die Ergebnisse seiner Auswertung der Unterlagen.[2]

Der erste Leiter des Bezirkskrankenhauses nach dem Krieg in den Jahren von 1945 bis 1956 war Kilian Hofmann.[3]

Berufsfachschule für Pflege

Auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses befindet sich die Berufsfachschule für Pflege des Bezirks Unterfranken.

Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Qualifikation, um in jedem Krankenhaus, Pflegeheim oder Sozialstation in Deutschland und Europa zu arbeiten.

Das breite Ausbildungsangebot orientiert sich an den Bedürfnissen der Patienten. Es wird eine ganzheitliche Pflege vermittelt – das heißt, nicht nur das Wissen um die medizinische Versorgung, sondern auch die psychische und soziale Betreuung des Menschen.

Belege