Herbert Nitzschke
Fritz Herbert Nitzschke (* 29. November 1897 in Leipzig, Deutsches Reich; † 22. Februar 1969 in Berlin) war ein deutscher Filmarchitekt und Maler.
Leben und Wirken
Nitzschke hatte in seiner Heimatstadt Leipzig Unterricht im Zeichnen und Malen erhalten. 1923 machte er sich als Maler selbständig, arbeitete zunächst in Görlitz, später auch in Berlin. Dort fertigte Nitzschke zu Beginn der Tonfilm-Ära mehrfach Malarbeiten für Kinoproduktionen an.
Seine Laufbahn als Filmarchitekt startete er erst 1938 bei einer in Babelsberger Studios entstandenen französischen Produktion. 1940 setzte Nitzschke die Entwürfe des Architektenduos Karl Vollbrecht / Otto Hunte bei seiner ersten rein deutschen Produktion, dem nationalistischen Reiterdrama … reitet für Deutschland, um. Bis Kriegsende 1945 realisierte er als freischaffender Künstler für diverse Produktionsfirmen (UFA, Bavaria, Terra, Berlin-Film) die Entwürfe mehrerer Kollegen, darunter Wilhelm Vorwerg, Max Seefelder, Hermann Asmus und Willi Eplinius.
Nach 1945 arbeitete Nitzschke zunächst in anderen Bereichen und nahm erst 1953 seine Architektentätigkeit für den Film wieder auf. Bis zum Mauerbau 1961 war er im Dienst der DEFA, wo er jedoch eher minder bedeutende und zum Teil stark tendenziöse Inszenierungen ausstattete.
Filmografie
- 1938: Herzdame (L’entraîneuse)
- 1941: … reitet für Deutschland
- 1941: Der 5. Juni
- 1942: Johann
- 1943: Gabriele Dambrone
- 1943: Die schwarze Robe
- 1944: Rätsel der Nacht
- 1954: Hotelboy Ed Martin
- 1954: Sommerliebe
- 1955: Der Fackelträger
- 1956: Der Teufelskreis
- 1956: Zwischenfall in Benderath
- 1956: Die Fahrt nach Bamsdorf
- 1957: Jahrgang 21
- 1958: Der junge Engländer
- 1958: Reportage 57
- 1959: Erich Kubak
- 1959: Schritt für Schritt
- 1959: Das hölzerne Kälbchen (UA: 1961)
- 1960: Fünf Tage – Fünf Nächte
- 1961: Tanz am Sonnabend – Mord?
- 1961: Vom König Midas
Zeichenkunst (Auswahl)
- Paul Robeson (Kreidezeichnung; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[1]
- Prof. Joliot-Curie (Kreidezeichnung; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[2]
- Albert Einstein (Kreidezeichnung; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[3]
- Erich Weinert (Kreidezeichnung; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[4]
Ausstellungen
1949: Berlin („Mensch und Arbeit“)[5]
1949: Potsdam, Bezirkskunstausstellung
1953 und 1967/1969: Dresden, Deutsche Kunstausstellung
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 691.
Weblinks
- Herbert Nitzschke in der Internet Movie Database (englisch)
- Herbert Nitzschke bei filmportal.de
- https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=Herbert%20%22nitzschke%2C%20herbert%22%20&index=obj-all
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Fotothek. Abgerufen am 14. September 2021.
- ↑ Deutsche Fotothek. Abgerufen am 14. September 2021.
- ↑ Deutsche Fotothek. Abgerufen am 14. September 2021.
- ↑ Deutsche Fotothek. Abgerufen am 14. September 2021.
- ↑ SLUB Dresden: Mensch und Arbeit. Abgerufen am 14. September 2021 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Nitzschke, Herbert |
ALTERNATIVNAMEN | Nitzschke, Fritz Herbert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmarchitekt und Maler |
GEBURTSDATUM | 29. November 1897 |
GEBURTSORT | Leipzig, Deutsches Reich |
STERBEDATUM | 22. Februar 1969 |
STERBEORT | Berlin |