Parteienforschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2022 um 07:38 Uhr durch imported>Fan-vom-Wiki(3718359) (Kat, Sortierung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Parteienforschung ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der Erforschung von politischen Parteien beschäftigt. Je nach Erkenntnisinteresse nutzt sie dabei Fragestellungen und Forschungsmethoden verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen.

Die Parteienforschung erklärt z. B. die Entwicklung von Parteiensystemen, die Entstehung neuer Parteien, die nationalen Unterschiede der Parteien.

Interdisziplinäre Bezüge

Die Parteienforschung wird traditionell der Politikwissenschaft zugeordnet. Bezüge bestehen hierbei vor allem zu den Teilgebieten Politische Theorie und Ideengeschichte, etwa im Hinblick auf die theoretischen bzw. ideologischen Grundlagen von Parteien, und Vergleichende Politikwissenschaft, z. B. hinsichtlich der Rolle von Parteien in einzelnen politischen Systemen oder des Vergleichs von politischen Strömungen in unterschiedlichen Staaten.

Daneben gilt die Parteienforschung auch als klassisches Gebiet der Geschichtswissenschaft. Epochal wird sie dabei der Neueren und Neuesten Geschichte und systematisch der Politischen Geschichte zugeordnet. Im Erkenntnisinteresse stehen hier insbesondere die Entstehung und Entwicklung von Parteien sowie deren Einordnung in den jeweiligen politischen bzw. gesellschaftlichen Kontext.

Neben diesen beiden Hauptströmungen weist die Parteienforschung vereinzelt Bezüge zur Rechtswissenschaft, zur Soziologie und in jüngerer Zeit auch zur Kommunikationswissenschaft auf.

Literatur

  • Uwe Andersen (Hrsg.): Parteien – Parteiensysteme – Parteienforschung. Wochenschau-Verlag, Schwalbach 2009, ISBN 3-899-74490-X.
  • Klaus von Beyme: Parteien im Wandel. Von den Volksparteien zu den professionalisierten Wählerparteien. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2000, ISBN 3-531-13578-3.
  • Frank Decker, Viola Neu (Hrsg.): Handbuch der deutschen Parteien. 3. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2018, ISBN 3-658-17994-5.
  • Richard Gunther, Jose R. Montero, Juan J. Linz (Hrsg.): Political Parties. Old Concepts and New Challenges. Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 0-198-29669-X.
  • Jürgen Hartmann: Parteienforschung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1979, ISBN 3-534-08087-4.
  • Uwe Jun, Benjamin Höhne (Hrsg.): Parteienfamilien. Identitätsbestimmend oder nur noch Etikett? Budrich, Opladen/Berlin 2012, ISBN 3-86649-441-6
  • Richard S. Katz, William J. Crotty (Hrsg.): Handbook of Party Politics. Sage Publications, London/Thousand Oaks 2006, ISBN 0-761-94314-5.
  • Julian Krüper, Heike Merten, Thomas Poguntke (Hrsg.): Parteienwissenschaften. Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 3-8487-1777-8.
  • Kurt Lenk, Franz Neumann: Theorie und Soziologie der politischen Parteien. 2 Bände. Luchterhand, Neuwied 1974, ISBN 3-472-72588-5, ISBN 3-472-72589-3.
  • Seymour M. Lipset, Stein Rokkan (Hrsg.): Party Systems and Voter Alignments. Cross-National Perspectives. Free Press, New York/London 1967, ISBN 0-029-19150-5.
  • Kurt Richard Luther, Ferdinand Müller-Rommel (Hrsg.): Political Parties in the New Europe. Political and Analytical Challenges. Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 0-199-25322-6.
  • Peter Mair, Cas Mudde: The party family and its study. In: Annual Review of Political Science. Band 1, 1998, ISSN 1094-2939, S. 211–229 (online).
  • Oskar Niedermayer (Hrsg.): Handbuch Parteienforschung. VS Verlag, Wiesbaden 2013, ISBN 3-531-17698-6.
  • Gilbert Ziebura (Hrsg.): Beiträge zur allgemeinen Parteienlehre. Zur Theorie, Typologie und Vergleichung politischer Parteien. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1969, DNB 456057536.

Weblinks