Traugott Gerber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Juli 2022 um 21:24 Uhr durch imported>BrunoBoehmler(292800) (→‎Literatur: Halbgeviertstriche, Form nach LIT).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Traugott Gerber (* 16. Januar 1710 in Zodel (getauft); † 8. Februar 1743 in Wyborg) war ein deutscher Mediziner und Botaniker. Nach ihm ist die Pflanzengattung Gerbera benannt.

Leben

Traugott Gerber wurde am 16. Januar 1710 in Zodel als viertes Kind des Zodeler Pastorenehepaares Johann George Gerber und Sidonia Gerber, geb. Pfeiffer, getauft. Über seine Kindheit und frühe Jugend ist wenig bekannt. Am 29. April 1730 wurde er an der Universität Leipzig als Medizinstudent registriert. Am 29. Juli 1735 erhielt Gerber den Doktortitel für seine Dissertation „De Thoracibus“.

Er verfügte auch über umfangreiches botanisches Wissen, wie durch verschiedene Dokumente belegt ist. Von 1735 bis 1742 war er Arzt in Russland und Direktor des ältesten botanischen Gartens in Moskau. Zwischen 1739 und 1741 führte Gerber einige Expeditionen in Russland an Don und Wolga durch, um nach Arzneipflanzen und -kräutern zu suchen. Alle handgeschriebenen Dokumente darüber liegen in russischen Archiven. 1742 folgte er der russischen Armee als Arzt nach Finnland. Er starb mit 33 Jahren in Wyborg, nördlich von Sankt Petersburg.

Sonstiges

Nach Traugott Gerber wurde 1735 durch Jan Frederik Gronovius die Blume Gerbera benannt und 1738 von Carl von Linné systematisiert. Es ist nicht bekannt, wie die Benennung zustande kam.

Literatur

  • Markus Rentsch: Traugott Gerber (1710 - 1743), ein deutscher Arzt und Forschungsreisender im Dienst der Botanik und Medizin im Russland des 18. Jahrhunderts. Eigendruck der SLUB Dresden, Dresden 2013 (Dissertation).
  • Hans Bröenhorst, Eberhard Garbe: Die Gerbera – benannt nach dem Arzt Dr. Traugott Gerber (1710–1743) aus Zodel an der Neiße. In: Oberlausitzer Heimatblätter. Band 27, 2010, S. 23–35.

Weblinks