Our
Our | ||
Ardennen-Flusslandschaft in Luxemburg | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2626 | |
Lage | Belgien | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Sauer → Mosel → Rhein → Nordsee | |
Quelle | in den Ardennen am Eichelsberg nahe Manderfeld 50° 22′ 38″ N, 6° 20′ 45″ O | |
Quellhöhe | ca. 643 m O.P.[1] | |
Mündung | bei Wallendorf in die SauerKoordinaten: 49° 52′ 30″ N, 6° 17′ 12″ O 49° 52′ 30″ N, 6° 17′ 12″ O | |
Mündungshöhe | ca. 177 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 466 m | |
Sohlgefälle | ca. 4,8 ‰ | |
Länge | 96,1 km[2] | |
Einzugsgebiet | 668,334 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Gemünd Our[3] AEo: 613,4 km² Lage: 23 km oberhalb der Mündung |
NNQ (05.07.1976) MNQ 1973–2007 MQ 1973–2007 Mq 1973–2007 MHQ 1973–2007 HHQ (22.12.1991) |
50 l/s 545 l/s 9,38 m³/s 15,3 l/(s km²) 118 m³/s 236 m³/s |
Die Our bei Dasburg-Pont, links Deutschland, rechts Luxemburg, der Fluss ist hier ein Kondominium | ||
Die Our bei Vianden | ||
Mündung der Our (von rechts hinten) in die Sauer |
Die Our [ˈʔu:ɐ̯] (deutsch, luxemburgisch und französisch Our, deutsch früher auch Ur) ist ein 96,1 km[2] langer Nebenfluss der Sauer entlang der Grenze von Deutschland (D) zu den westlichen Nachbarstaaten Belgien (B) und Luxemburg (L). Sie fließt hauptsächlich von Nord nach Süd und mäandert dabei abschnittsweise.
Verlauf
Die Our entspringt in den östlichen Ardennen bzw. der westlichen Eifel auf belgischem Gebiet. Ihre Quelle liegt im Gemeindegebiet von Büllingen beim Ortsteil Losheimergraben im Nordnordwesten und dem Eichelsberg (653 m) im Süden auf etwa 643 m Höhe. Vorbei führt die Bundesstraße 265, und 300 m nordnordwestlich liegt die Kyllquelle.
Die Our fließt anfangs etwas südwestlich der B 265, die nahe dem Fluss unmittelbar entlang der deutsch-belgischen Staatsgrenze verläuft. Dabei passiert sie mit Hüllscheid und Berterath zwei Büllingener Ortsteile. Kurz darauf läuft sie bei Verschneid, einem Auwer Weiler in Rheinland-Pfalz, ein Stück in Deutschland. Kurz darauf fließt die Our bei Schönberg, Atzerath und Alfersteg wieder in Belgien. Etwa ab Weppeler bis Auel verläuft sie auf der belgisch-deutschen Grenze und dann bei Weweler erneut in Belgien. Dann fließt die Our wieder auf der Staatsgrenze zwischen Stoubach (B) und Stupach (D) hindurch sowie vorbei an Welchenhausen (D) und Oberhausen (B). Anschließend läuft sie bei Peterskirchen-Ouren letztmals durch Belgien.
Etwa ab dem Europadenkmal am Dreiländereck Belgien–Deutschland–Luxemburg zwischen Ouren (B), Sevenig (D) und Lieler (L) verläuft die Our fast vollständig auf der deutsch-luxemburgischen Grenze. Dabei fließt sie vorbei an Dasburg (D) und Rodershausen (L), Ober- und Unter- (L) sowie Übereisenbach (D), Gemünd (D), Stolzemburg (L) und Keppeshausen (D). Hiernach verläuft sie bei Biwels (L) durch das auch Ourtalsperre genannte Unterbecken des Pumpspeicherwerks Vianden und dann – ein kurzes Stück nur in Luxemburg – durch Vianden.
Auf ihren letzten Kilometern fließt die Our wieder auf der deutsch-luxemburgischen Grenze, wobei sie Roth an der Our, Gentingen, Ammeldingen (alle D) und Hoesdorf (L) passiert. Dann mündet sie bei Wallendorf (D) auf etwa 177 m in den dort von Westen kommenden Mosel-Zufluss Sauer; der Mündung südlich gegenüber liegt Wallendorferbrück (L).
Kondominium
Die Our ist auf der gesamten Strecke, auf der sie die deutsch-luxemburgische Grenze bildet, ein gemeinsam verwaltetes Kondominium (Gemeinsames deutsch-luxemburgisches Hoheitsgebiet). Die nur einem Staatsgebiet zuzuordnenden Hoheitsgebiete beginnen also am jeweiligen Ufer. Im oberen Abschnitt zwischen Deutschland und Belgien liegt die Staatsgrenze, wie meist üblich, im Talweg des Flusses. Die auf dem Wiener Kongress 1815 getroffene Regelung wurde im Jahr 1984 in einem Grenzvertrag bestätigt.[4]
Zuflüsse
Zu den Zuflüssen der Our gehören – mit Lage der Mündungen ab der Ourquelle gemessen:
- Auw (links, bei km 9, Länge 3,6 bzw. 5,93 km)
- Ihrenbach (links, bei km 21, Länge 15,9 km)
- Braunlauf (rechts, bei km 23, Länge 15,4 km)
- Irmisch (links, bei km 26, Länge 4 km)
- Ulf (rechts, bei km 30, Länge 17,8 km)
- Irsen (links, bei km 67, Länge 35,5 km)
Zuflüsse mit mehr als 5 km Länge <timeline> TimeAxis = orientation:horizontal format:xxxx ImageSize = width:550 height:auto barincrement:25 PlotArea = left:10 right:10 top:10 bottom:40 AlignBars = justify Colors =
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Eine umfassendere Aufstellung, die auch kleine Zuflüsse enthält, findet sich in der Liste von Zuflüssen der Our.
Ortschaften
An der Our liegt der luxemburgische Grenzort Vianden, einer der wichtigsten Touristenorte Luxemburgs. In Belgien und im Norden Luxemburgs verläuft die Ourtal-Route als Rundstrecke. Besonders sehenswert ist der Abschnitt zwischen Manderfeld (Belgien) und Lieler (Luxemburg), auf dem man nahezu vollständig entlang der Our entlangfahren kann. Sie führt unter anderem an der Burg Reuland (Ouren) und dem Europadenkmal am Dreiländereck Deutschland-Belgien-Luxemburg vorbei.
Weitere Orte sind:
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Nutzung
Die Our wird nördlich von Vianden durch die Ourtalsperre gestaut und bildet das Unterbecken des Pumpspeicherwerkes Vianden.
Literatur
- Leonard Palzkill: Ourtal ohne Grenzen. Neuerburg 2006, ISBN 3-00-018095-8.
Weblinks
- Ourtal-Route (Memento vom 16. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF; 541 kB)
- Offizielle Homepage vom Naturpark Our mit Infos zu Tourismus, Ökologie und lokalen Veranstaltungen für den Norden Luxembourgs, auf naturpark-our.lu
- Projekt Nat'Our (Memento vom 27. Mai 2009 im Internet Archive)
- Naturschutzgebiet Ensebach – Obere Our, Belgische Natur- und VogelSchutzgebiete (BNVS), auf bnvs-ostbelgien.org
- Hochwassermeldungen für Mosel/Saar/Sauer, Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU), auf hochwasser-rlp.de
Einzelnachweise
- ↑ a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
- ↑ a b c GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
- ↑ Pegel Gemünd Our, Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU)
- ↑ Daniel-Erasmus Khan: Die deutsch-luxemburgische Grenze, in: Die deutschen Staatsgrenzen - rechtshistorische Grundlagen und offene Rechtsfragen. Mohr Siebeck 2004, S. 474ff. ISBN 978-3-16-148403-2 (Vorschau bei Google Books)
Bgbl II 1988, 414 ff.