Natriumtetracarbonylferrat

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Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. August 2022 um 09:38 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (Die Oxidationszahl des Eisens ist in diesem Komplex -II, nicht +II. Im IUPAC red book ist die Verbindung auch als "sodium tetracarbonylferrate(-II)" benannt: https://iupac.org/wp-content/uploads/2016/07/Red_Book_2005.pdf, Seite 78).
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Strukturformel
Struktur von Natriumtetracarbonlyeisen
Allgemeines
Name Natriumtetracarbonylferrat
Andere Namen

Collmans Reagenz

Summenformel Na2[Fe(CO)4][1]
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 14878-31-0
EG-Nummer 238-951-0
ECHA-InfoCard 100.035.395
Eigenschaften
Molare Masse 213,87 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumtetracarbonylferrat(-II) ist eine anorganische Verbindung mit der Formel Na2[Fe(CO)4]. Es handelt sich um einen luftempfindlichen, farblosen Feststoff, dessen Tetrahydrofuranaddukt in der Organischen Chemie unter dem Namen Collmans Reagenz zur Synthese von Aldehyden aus Alkylbromiden verwendet wird. Collman bezeichnete die Verbindung als Übergangsmetall-Äquivalent zu Grignard-Verbindungen.[4]

Darstellung

Natriumtetracarbonylferrat(II) ist durch Reduktion von Eisenpentacarbonyl mit in flüssigen Ammoniak gelöstem Natrium zugänglich.[5]

Alternativ kann Natriumamalgam in Tetrahydrofuran als Reduktionsmittel eingesetzt werden.[6] Bei dieser Methode kann der entstehende Komplex direkt in die weiteren Reaktionsschritte in einer Eintopfreaktion umgesetzt werden.

Verwendung

Die Verbindung kann zur Überführung von primären Alkylbromiden in die korrespondierenden Aldehyde eingesetzt werden. Im ersten Schritt entsteht unter Bildung von Natriumbromid der Alkylkomplex.

Durch Zugabe von Triphenylphosphan und anschließende Ansäuerung mit Essigsäure wird der Aldehyd freigesetzt.

Der entstehende primäre Alkylkomplex kann durch Triphenylphosphan in den Acylkomplex und durch Oxidation mit Sauerstoff und anschließender Ansäuerung in die Carbonsäure überführt werden. Durch Oxidation mit Halogenen wird der Acylkomplex in die Carbonsäurechloride überführt.

Setzt man statt Alkylbromiden Säurechloride mit Natriumtetracarbonylferrat um, setzen die entstehenden Acylkomplexe durch Reaktion mit Mineralsäuren den Aldehyd frei.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Collmans Reagenz. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 14. Dezember 2015.
  2. a b Robert J. Angelici: Inorganic Syntheses, Reagents for Transition Metal Complex and ... John Wiley & Sons, 2009, ISBN 0-470-13294-9, S. 206 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. James P. Collman: Disodium tetracarbonylferrate, a transition metal analog of a Grignard reagent. In: Accounts of Chemical Research. 8, 1975, S. 342–347, doi:10.1021/ar50094a004.
  5. H. Behrens, R. Weber: Zur Kenntnis der Chemie der Metallcarbonyle in flüssigem Ammoniak. I. Über die Reaktionen der Carbonyle des Eisens und Kobalts mit Alkalimetallen. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 281, 1955, S. 190–198, doi:10.1002/zaac.19552810309.
  6. Manning P. Cooke: Facile conversion of alkyl bromides into aldehydes using sodium tetracarbonylferrate(-II). In: Journal of the American Chemical Society. 92, 1970, S. 6080–6082, doi:10.1021/ja00723a056.

Literatur

Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis, 1999–2013, John Wiley and Sons, Inc., Eintrag für Disodium Tetracarbonylferrate(II)