Caspar de Gelmini

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Caspar de Gelmini, März 2020

Caspar de Gelmini (* 1980 in Berlin) ist ein deutsch-italienischer Komponist, Videokünstler und Musikforscher.

Leben

Gelmini war Schüler im Fach Komposition an der Musikschule Kreuzberg (jetzt Friedrichshain-Kreuzberg) und Praktikant an der Deutschen Oper Berlin. Er studierte im Anschluss Komposition und Theorie an den Musikhochschulen in Rostock (Hochschule für Musik und Theater Rostock), Weimar (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar), Stockholm (Königliche Musikhochschule Stockholm), Basel (Musikakademie Basel), Salzburg (Mozarteum), Stuttgart (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart) und Paris (IRCAM) und (Pariser Konservatorium). Seit 2017 promoviert er an der Universität der Künste Berlin und studiert Freie Kunst mit Schwerpunkt Film/Video in der Filmklasse Braunschweig der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig.[1][2] Seine Lehrer sind und waren: Helmut Zapf, Peter Manfred Wolf, Michael Obst, Annette Schlünz, Pär Lindgren, Georg Friedrich Haas, Michel Roth, Tristan Murail, Marco Stroppa, Frédéric Durieux und Hèctor Parra. Er besuchte Kompositionskurse in Darmstadt (Ferienkurse), Donaueschingen (Next Generation), Graz (Impuls), Paris (IRCAM) und Straßburg (Musica) bei Helmut Lachenmann, Mauricio Kagel, Dieter Schnebel, Philippe Manoury und anderen. Seit 2010 erarbeitet er konzertante Hörspiele mit dem Autor Jan Decker: Japanische Miniaturen (2012) und Leipzig Noir 1914 (2014).

Gelmini erhielt Preise bei den Kompositionswettbewerben der Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik (Kammermusik, 2007), der Musica Viva (München) für Orchestermusik (2008 und 2010) sowie beim Reading Panel des IRCAM/Centre Pompidou Paris (Manifeste 2012, Cursus 2014, Forum Event 2020). Dort arbeitete er mit Lucas Vis und Lothar Zagrosek. Er war Stipendiat der Oscar und Vera Ritter Stiftung, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und der Studienstiftung des deutschen Volkes. Caspar de Gelmini hat Kompositionen für verschiedene Instrumente und Besetzungen geschrieben. Porträts und Werksendungen waren u. a. in Alex Berlin, ARD Alpha, Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, Bayern Klassik, MDR Figaro, Radio Ö1, Saarländischer Rundfunk und SWR zu hören. Er bekam ein Stipendium der Roger-Willemsen-Stiftung in Hamburg für einen Aufenthalt im Mare-Künstlerhaus.[3] Seit 2019 liegt sein künstlerischer Fokus im Bereich Videokunst. Seine Video-Werke wurden u. a. in Europa, den USA, Canada, Brasilien, Japan und Südamerika gezeigt und prämiert.

Werke und Aufführungen (Auswahl)

  • Cargo (2008) für Ensemble – UA Staatskapelle Halle unter der Leitung von Hans Rotman für das Festival Impuls 2009, Neues Theater Halle
  • Farben (2007) für Orchester mit vier Sprechern – UA Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Lothar Zagrosek mit dem Ensemble „Die Maulwerker“ 2008 – Residenz, München
  • Nightline (2009/22) für Orchester – UA Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Lucas Vis, UA 2011, Residenz München; Version für Video (2022)[4]
  • Mosaik (2010) für Violine, Percussion und Klavier UA 2010 Clermont-Ferrand (Frankreich), Festival Musique démesurées
  • Kaktus (2006) für Gitarre, Akkordeon und Cello – Klangwerkstatt Weimar zu den Weimarer Frühjahrstagen 2007, Neue Weimarhalle
  • Hachiko (2010) für Ensemble mit Video und Elektronik nach einem Hörspiel von Jan Decker
  • Limes (2011) für Ensemble, Musica Vitae, Växjö, Schweden
  • Holz (2011) für Ensemble, Work in Progress Berlin, Gerhardt Müller-Goldboom, Forum Zeitgenössische Musik Leipzig
  • Slow Motion (2011) für Kontrabaß, Randfestspiele Zepernick; Matthias Bauer
  • Miroir (2011) für kleines Orchester mit Elektronik, Auftragswerk für Festival Impuls
  • Une trace dans le Ciel (2011) für kleines Ensemble
  • Japanische Miniaturen (2012) für kleines Ensemble nach einem Text von Jan Decker, Auftrag von Konzerthaus Berlin und Work in Progress unter der Leitung von Gerhardt Müller-Goldboom
  • Ys (2012) für Ensemble, Ensemble Intercontemporain, Ltg: Pascal Rophe, Manifeste Paris 2012
  • Alpha Centauri (2013) für großes Orchester
  • Players Paradise (2013) für Bläserensemble und Percussion, Festival Impuls Sachsen-Anhalt, Ltg: Nurhan Arman[5]
  • Paysage Urbain (2014) für Streichtrio und Klavier, Ensemble Recherche, Stuttgart
  • Leipzig Noir 1914 (2014–2015) für Ensemble, Sprecher und Elektronik, Forum Zeitgenössische Musik, Leipzig, Ltg. Gerhardt Müller-Goldboom, nach einem Text von Jan Decker; Coda für Flöte und Elektronik, Rafal Zolkos, IRCAM Paris[6][7]
  • Match (2015-) Zyklus, Nr. 1 für Percussion, Klavier und 17 Streicher, Stuttgarter Kammerorchester; Nr. 2 (2016) für zwei Percussion und zwei Klaviere, Festival Musica Strasbourg;[8] Nr. 3 für Ensemble mit Video und Elektronik (2018)
  • Objects and Cells (2015-), Zyklus für Soloinstrumente, Nr. 1 für Alt-Saxophon (Version mit Video, Forum Event, IRCAM Paris), Nr. 2 für Flöte, Rafal Zolkos, Nr. 3 für Geige, Elektronik und Video für tiefschoen2, Udk2030 und Digital Art Festival Sofia[9], Nr. 4 für Disklavier, Elektronik und Video, für die Veranstaltung Udk2030[10]
  • Life in the future (2020), Video für Kino-Club Helsinki, Finnland[11]
  • Leipzig Noir (2020), Video, Hbk Braunschweig[12]
  • Etüde 1 (2021) für Ensemble
  • Shibuya, ein Traum (2021) für Video, Jan Decker: Text, Ensemble für Neue Musik Tallinn
  • Federn (2022) für Video, Hbk Braunschweig

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Was bewegt Euch an der UdK Berlin?“ In: Der Tagesspiegel Online. 25. Juli 2018, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 12. August 2018]).
  2. Filmklasse Braunschweig. Abgerufen am 10. Februar 2021.
  3. Willkommen bei der Roger Willemsen Stiftung. Abgerufen am 17. November 2020.
  4. München: Orchesterwerk „Nightline“ uraufgeführt. In: Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. (freiheit.org [abgerufen am 16. September 2018]).
  5. Zentenarium der Neuen Musik: Das IMPULS Festival in Sachsen-Anhalt | nmz – neue musikzeitung. Abgerufen am 16. September 2018.
  6. fzml: FZML. Abgerufen am 16. September 2018 (englisch).
  7. Leipzig Noir 1914, Caspar de Gelmini – Ressources. Abgerufen am 16. September 2018.
  8. Caspar de Gelmini – Festival Musica. Abgerufen am 16. September 2018 (englisch).
  9. Digital Art Festival | Video Art | Caspar del Gelmini. Abgerufen am 14. Oktober 2019 (englisch).
  10. Info-Sessions, Workshops, Künstlerische Interventionen – Universität der Künste Berlin. Abgerufen am 21. Oktober 2019.
  11. Caspar de Gelmini. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  12. Caspar de Gelmini. Abgerufen am 31. Juli 2020.