Allurarot AC

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Strukturformel
Struktur des Allurarot AC
Allgemeines
Name Allurarot AC
Andere Namen
  • Dinatrium-6-hydroxy-5-[(E)-(2-methoxy-5-methyl-4-sulfonatophenyl)diazenyl]-2-naphthalinsulfonat
  • Curry red
  • E 129[1]
  • Food Red 17
  • FD&C Red 40[2][3]
  • CI 16035
  • CI 16035 (INCI)[4]
Summenformel C18H14N2Na2O8S2
Kurzbeschreibung

roter Feststoff[5]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 25956-17-6
EG-Nummer 247-368-0
ECHA-InfoCard 100.043.047
PubChem 33258
ChemSpider 11588224
Eigenschaften
Molare Masse 496,42 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

>300 °C[6]

Löslichkeit

löslich in Wasser[5]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [6]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [6]
Toxikologische Daten

>1000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Allurarot AC ist ein roter Azofarbstoff und in der Europäischen Union als Lebensmittelfarbstoff E 129 zugelassen.

Eigenschaften

Es handelt sich um einen dunkelroten, wasserlöslichen Feststoff. Das UV/VIS-Absorptionsspektrum zeigt ein Maximum bei einer Wellenlänge von 504 nm.[6]

Verwendung

Erdbeerbrause mit Allurarot AC
Allurarot AC als Farbstoff in einer Süßigkeit

Allurarot AC findet Verwendung bei der Herstellung von Süßwaren, Dessertspeisen, Getränken, Brausen, Bitter Soda und in Hackfleischgerichten mit Getreideanteilen (englisches Frühstück); sowie bei Medikamenten. Für den menschlichen Organismus sind bisher keine Nebenwirkungen nachgewiesen, als Azofarbstoff steht Allurarot jedoch im Verdacht, Auslöser von Pseudoallergien mit Symptomen an Haut oder Atemwegen bei dafür veranlagten Menschen, insbesondere bei bestehender Unverträglichkeit von ASS oder Benzoesäure, zu sein.[7] Für Menschen, die an Asthma oder Neurodermitis leiden, wird der Verzehr als bedenklich eingestuft.[8] Im Tierversuch ist Hyperaktivität festgestellt worden.

Die Erlaubte Tagesdosis (ADI) wurde von der National Academy of Sciences (USA) mit 7 mg/kg Körpergewicht festgesetzt.[7][9] Die EFSA hat denselben Grenzwert festgelegt.[10]

Rechtliche Situation

Die Verwendung in Lebensmitteln ist in Dänemark, Schweden, Belgien und Frankreich verboten.[11] In Österreich war seine Verwendung bis zum EU-Beitritt ebenfalls verboten, ist inzwischen aber erlaubt.[12] In Schweden ist die Verwendung im Tierfutter verboten, aber der Farbstoff findet sich in Gummibärchen und anderen Süßigkeiten. Jetzt wird ein Verbot diskutiert.[13]

Lebensmittel, die diesen Farbstoff enthalten, müssen seit dem 20. Juli 2010 den folgenden Hinweis auf dem Etikett tragen: „kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“.[14]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu E 129: Allura Red AC in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 16. Juni 2020.
  2. From Shampoo to Cereal: Seeing to the Safety of Color Additives. Archiviert vom Original am 15. Januar 2008. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  3. Food Color Facts. Archiviert vom Original am 1. Oktober 2007. Abgerufen am 18. August 2006.
  4. Eintrag zu CI 16035 in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 16. September 2021.
  5. a b Eintrag zu Allurarot AC. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 11. November 2014.
  6. a b c d e Datenblatt Allura Red AC bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Mai 2017 (PDF).
  7. a b zusatzstoffe-online.de: E 129 - Allurarot AC.
  8. Doris Preißler: Schreckliches Wissen: 665 Fakten, die Sie lieber nicht gewusst hätten. Riva Verlag, 2011, ISBN 3-86413-122-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives (JECFA), Monograph für ALLURA RED AC, abgerufen am 9. Dezember 2014.
  10. EFSA Panel on Food Additives and Nutrient Sources added to Food (ANS): Scientific Opinion on the re-evaluation of Allura Red AC (E 129) as a food additive on request from the European Commission. EFSA Journal 2009;7(11):1327, doi:10.2903/j.efsa.2009.1327.
  11. Bernd Leitenberger: Was ist drin?: Die Tricks der Industrie bei der Lebensmittelkennzeichnung … BoD – Books on Demand, 2009, ISBN 3-8370-3561-1, S. 85 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Farbstoffverordnung, Fassung vom 3. April 2009.
  13. SvD.
  14. European Food Safety Authority (EFSA): Assessment of the results of the study by McCann et al. (2007) on the effect of some colours and sodium benzoate on children's behaviour - Scientific Opinion of the Panel on Food Additives, Flavourings, Processing Aids and Food Contact Materials (AFC). (Memento vom 6. Juni 2010 im Internet Archive) In: EFSA Journal. 6, 2008, S. 660, doi:10.2903/j.efsa.2008.660.