Josefine Paul

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Josefine Paul (2021)

Josefine Paul (* 2. März 1982 in Helmstedt) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) und seit 2022 Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett Wüst II. Sie ist seit 2010 Abgeordnete im Landtag von Nordrhein-Westfalen und war von Oktober 2020 bis Juni 2022 eine von zwei Vorsitzenden der NRW-Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Ausbildung und Beruf

Josefine Paul stammt aus dem Helmstedter Ortsteil Barmke.[1] Sie legte 2001 ihre Abiturprüfung am Gymnasium Julianum ab und studierte anschließend bis 2008 Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie, zunächst an der Technischen Universität Braunschweig, dann ab 2005 an der Universität Münster. Die aktive Fußballspielerin verfasste ihre Magisterarbeit zum Thema „Die Anfänge des Fußballs in Deutschland als Schulspiel. Eine Studie am Beispiel der Stadt Braunschweig.“[2]

Von Oktober 2009 bis zum Antritt ihres Landtagsmandats arbeitete sie als Vertetungslehrerin in Dortmund.

Privates

Paul lebt offen lesbisch und ist mit der sächsischen Justizministerin Katja Meier (Bündnis 90/Die Grünen) liiert.[3]

Politik

Partei

Paul gehört seit 1999 der Partei Bündnis 90/Die Grünen an.[4] Während ihrer Studienzeit in Münster war sie Koordinatorin des Fachforums „LesBiSchwul“ der Grünen Jugend.[1]

Mitglied des Landtages (seit 2010)

Bei den Landtagswahlen 2010, 2012, 2017 und 2022 wurde sie über die Landesliste ihrer Partei in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt. Von 2010 bis 2012 sowie von 2015 bis 2020 war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende, von 2017 bis 2020 zugleich Fraktionsgeschäftsführerin.[4] Am 26. Oktober 2020 wurde sie gemeinsam mit Verena Schäffer zur neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt.[5]

In der 17. Wahlperiode des nordrhein- westfälischen Landtags (2017 bis 2022) war sie außerdem Sprecherin ihrer Fraktion für Kinder, Jugend und Familie, Sprecherin für Frauen- und Queerpolitik sowie Sprecherin für Sportpolitik.[6]

Im Dezember 2018 sorgte sie mit Äußerungen zu Knecht Ruprecht für mediale Aufmerksamkeit. Knecht Ruprecht passe nicht mehr in das heutige Erziehungsbild mit gewaltfreier Erziehung, so könne Knecht Ruprecht doch beim Tragen der Süßigkeiten helfen.[7]

Familienministerin des Landes Nordrhein-Westfalen (seit 2022)

Am 29. Juni 2022 wurde Paul auf Vorschlag von Bündnis 90/Die Grünen zur Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett Wüst II (schwarz-grüne Koalition) berufen. Sie wurde am selben Tag vor dem Landtag vereidigt.[8]

Mitgliedschaften

Weblinks

Commons: Josefine Paul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Natalie Tenberg: „Da bin ich erzkonservativ“. Josefine Paul, 23, Nachwuchspolitikerin der Grünen, setzt sich als Quotenlesbe in Männerwelten durch. Notfalls muss sie auf den Tisch hauen. In: Die Tageszeitung. Nr. 402/2005, 18. Juni 2005, tazmag. Das Wochenendmagazin der Tageszeitung. Ganz normal, S. IV.
  2. Deutsche Akademie für Fußball-Kultur: Josefine Paul
  3. Katja Meier und Josefine Paul: "Man sollte nichts verstecken". 7. April 2021, abgerufen am 7. April 2021.
  4. a b [1] Pressemitteilung: Grüne Fraktion mit neuem Vorstand, abgerufen am 31. August 2012.
  5. Paul und Schäffer neue Fraktionsvorsitzende bei NRW-Grünen. In: aachener-zeitung.de. 26. Oktober 2020, abgerufen am 1. November 2020.
  6. [2] Abgeordnetenportraits auf der Website der Grünen Landtagsfraktion, abgerufen am 31. August 2012.
  7. Christian Schwerdtfeger: Experten warnen zum Nikolaustag: Knecht Ruprecht nicht mehr zeitgemäß. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
  8. WDR: Erste NRW-Minister von Schwarz-Grün stehen fest. 24. Juni 2022, abgerufen am 24. Juni 2022.
  9. https://www.fussball-kultur.org/adresse/address/josefine-paul
  10. Landtag Nordrhein-Westfalen: Landtag NRW: Erste Sitzung des Kuratoriums „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“. Abgerufen am 14. Juni 2018.