Codex Beratinus 1

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. September 2022 um 07:34 Uhr durch imported>Tusculum(431883) (HC: Entferne Kategorie:Bilderhandschrift (6. Jahrhundert)).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Manuskripte des Neuen Testaments
PapyriUnzialeMinuskelnLektionare
Unzial 043
Codex Beratinus 0011b.jpg
Codex Beratinus
Name Beratinus
Zeichen X
Text Matthäus, Markus
Sprache altgriechisch
Datum 6. Jahrhundert
Lagerort Tirana
Größe 31 × 27 cm
Typ Byzantinischer Texttyp
Kategorie V
Notiz Purpurkodex

Der Codex Beratinus (Gregory-Aland no. 043 oder Φ; von Soden ε 17) ist eine griechische Handschrift des Neuen Testaments, die auf das 6. Jahrhundert datiert wird. Die Handschrift ist auf purpurgefärbtem Pergament geschrieben und nicht vollständig erhalten.[1]

Die Handschrift gehört, zusammen mit dem Codex Beratinus 2, seit 2005 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO (Albanien).[2]

Beschreibung

Die Handschrift besteht aus dem Matthäus- und dem Markusevangelium mit Lücken (Matthäus 1,1–6,3; 7,26–8,7; 18,23–19,3; Markus 14,62–fin.). Sie ist auf 190 purpurgefärbten Pergamentblättern im Format von 31 auf 27 Zentimeter mit silberner Tinte geschrieben. Der Text steht in zwei Spalten mit 17 Zeilen zu je acht bis zwölf Buchstaben.[3]

Die Buchstaben der Unziale sind einfach, rund und quadratisch. Akzente, Spiritus asper und lenis fehlen.[3] Die Nominae sacrae ΙΣ, ΘΣ, ΚΣ, ΥΣ (Jesus,Gott, Herr, Sohn) sind in goldener Tinte ausgeführt. Alttestamentliche Zitate sind markiert.

Die Handschrift wird mit dem Codex purpureus Rossanensis, dem Codex Sinopensis und dem Codex Petropolitanus Purpureus zu den Purpurkodizes gezählt.

Text

Seite mit dem Matthäus 6,30–7,2

Der altgriechische Text des Codex repräsentiert den byzantinischen Texttyp und wird der Kategorie V zugeordnet.[1]

Diese Handschrift hat den langen Zusatz in Matthäus 20,28 (wie Codex Bezae).[4]

Geschichte

Im Jahre 1356 befand sich die Handschrift im Johannes-Theologos-Kloster in der Stadt Berat. Daher stammt auch der Name Codex Beratinus. Im Jahre 1868 erwähnte der Erzbischof Anthymus D. Alexoudes den Codex und Johannes Sakkelion erzählte Louis Duchesne im Jahre 1875 auf Patmos von ihm.[3]

Der Codex wird im Staatsarchiv (Nr. 1) in Tirana aufbewahrt.[1]

Siehe auch

Bibliographie

  • Pierre Batiffol: Evangeliorum codex Graecus purpureus Beratinus ɸ. In: Melanges d'archeologie et d'histoire, de l'ecole francaise de Rome 5. Paris und Rom 1882, S. 358–376.
  • Pierre Batiffol: Les manuscrits grecs de Berat d'Albanie et le Codex Purpureus. Paris 1886.
  • W. H. P. Hatch: The Principal Uncial Manuscripts of the New Testament. The University of Chicago Press, Chicago 1939.
  • J. Koder, Zur Wiederentdeckung zweier Codices Beratini. In: Byzantinische Zeitschrift 65 (1972), S. 327–328.
  • Shaban Sinani: Kodikët e Shqipërisë dhe 2000-vjetori i krishtërimit. In: Media, 2000/6.

Weblinks

Commons: Codex Beratinus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Kurt und Barbara Aland: Der Text des Neuen Testaments. Einführung in die wissenschaftlichen Ausgaben sowie in Theorie und Praxis der modernen Textkritik Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1989, S. 123. ISBN 3-438-06011-6.
  2. Codex Purpureus Beratinus. UNESCO Memory of the World, abgerufen am 24. Februar 2016 (englisch).
  3. a b c C. R. Gregory: Textkritik des Neuen Testaments. Leipzig 1900, Bd. 1, S. 93.
  4. Bruce M. Metzger, Bart D. Ehrman: The Text of the New Testament: Its Transmission, Corruption and Restoration. Oxford University Press, New York – Oxford 2005, S. 74.