Kloster Münchsteinach
Das Kloster Münchsteinach (Kloster St. Nikolaus) ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner in Münchsteinach in Bayern.
Geschichte
Das St. Nikolaus geweihte Kloster wurde durch die Edelfreien Herren von Steinach um 1140[1] (nach früheren Angaben 1102[2] oder 1133[3]) gegründet. Das Kloster betätigte sich erfolgreich in der Rodungskultur, woraus die Ortschaften Abtsgreuth, Mönchsberg und Höfen zeugen.[4]
Die Vogtei über das Kloster kam spätestens 1265 über König Konradin an die Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen von Brandenburg. Das Kirchenpatronat (bzw. das Recht, den Pfarrer zu präsentieren) hatte das Kloster Münchsteinach auch im nahgelegenen Gutenstetten, weshalb sich dort der Klosterpatron St. Nikolaus auf dem Altar findet (Zudem plante der Münchsteinacher Abt Wilhelm bereits 1493 eine 1500 beendeten Kirchenneubau in Gutenstetten).
Im Bauernkrieg 1525 wurden Kirche und Kloster teilweise, vor allem durch von Gutenstetten aus operierende Aufständische, zerstört und der Abt Christoph von Hirschaid gefangen genommen. Die „Monica“, die im Auftrag des auch die Renovierung sämtlicher Klostergebäude veranlassenden Abts Wilhelm (1452–1495) aus dem Hause Abenberg gegossene größte Glocke des leerstehenden Klosters, ließ der Markgraf Kasimir 1527 in die Stadtkirche von Neustadt bringen. Das Kloster, dessen Wiederaufbau zunächst von den Gutenstettenern mitgeleistet werden musste, wurde 1528/1529 im Zuge der Reformation aufgelöst und 1540 wurde ein Klosteramt zur Verwaltung eingerichtet.[5] Die Klosterkirche wird seit 1530 als lutherische Pfarrkirche genutzt
Münchsteinach wurde markgräfliches Klosteramt, das Neustadt an der Aisch unterstützte, indem es etwa dem dort um 1553 tätigen Stadtarzt Wenger sein erstes Gehalt bezahlte. Der Gutenstettener Kirche wurde wieder einen Anteil am eingezogenen Klosterbesitz von Münchsteinach behördlich anerkannt.[6] Das Klosteramt bestand 1792. Die Klosterkirche wurde durch eine aufwändige Renovierung in den Jahren 1965 bis 1970 wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Dabei legte man an den Pfeilern der Basilika die aus der Erbauerzeit um 1180 stammenden ursprünglichen Farben frei. Besonders beeindruckend ist eine Heiligendarstellung aus dieser Zeit.
Literatur
- Walter Haas: Die Kirche und das ehemalige Benediktinerkloster in Münchsteinach (Große Baudenkmäler, Heft 248). 3. Auflage, München/Berlin 1991
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 111–113.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 111–120.
Weblinks
- Homepage der Kirchengemeinde Münchsteinach
- Klöster in Bayern: Kloster Münchsteinach (Haus der Bayerischen Geschichte)
Einzelnachweise
- ↑ Erich Zimmermann: Zur Geschichte von Münchsteinach.
- ↑ Frankentourismus: Münchsteinach.
- ↑ Pfeiffer Gerhard: Die Rechtsstellung des Klosters Münchsteinach, Jahrbuch für fränkische Landesforschung Nr. 23, Neustadt/Aisch, 1963. 1963.
- ↑ Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 1950; 2. Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 99.
- ↑ Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 1950, S. 60, 72, 136, 141 und 144 f.
- ↑ Max Döllner (1950), S. 524 und 145.
Koordinaten: 49° 38′ 16,4″ N, 10° 35′ 50,3″ O