Sendeturm Felsenegg-Girstel
Felsenegg Richtstrahlturm Richtfunkzentrum Albis
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Basisdaten | ||
Ort: | Felsenegg, Albis | |
Kanton: | Zürich | |
Staat: | Schweiz | |
Höhenlage: | 806 m | |
Koordinaten: 47° 18′ 44″ N, 8° 30′ 21,3″ O; CH1903: 680699 / 240699 | ||
Verwendung: | Fernmeldeturm, Rundfunksender, Radarturm | |
Besitzer: | Swisscom Broadcast AG | |
Abriss: | 2022 | |
Turmdaten | ||
Bauzeit: | 1959–1963 | |
Betriebszeit: | 1963–2021 | |
Daten zur Sendeanlage | ||
Wellenbereich: | UKW-Sender | |
Rundfunk: | UKW-Rundfunk | |
Sendetypen: | PAL, Richtfunk | |
Positionskarte | ||
Der Sendeturm Felsenegg-Girstel, auch Felseneggturm, war ein 51 Meter hoher Richtstrahlturm auf der Albiskette bei der Bergstation Felsenegg im Kanton Zürich.[1]
Geschichte
Mit der Fertigstellung des Richtstrahlturms 1963 begann die Radio- und Fernsehübertragung in der Schweiz. Die Station Felsenegg war die wichtigste nationale Technikzentrale der Fernsehübertragung. Sie war Schaltzentrale für viele private Schweizer Fernsehstationen und erlaubte die nationale und internationale Verbreitung. Mit Einführung des REAL-Systems wurden mehrere Sendeanlagen auf 27 andere Swisscom-Türme verteilt. Der Turm verlor dadurch seine ursprünglich herausragende zentrale Bedeutung. Der Sendeturm Felsenegg war zuletzt im allgemeinen Netz der Sendetürme integriert. Seitdem sich die Lichtwellenleiter durchgesetzt haben, ging auch die konventionelle Ausstrahlung von Radioprogrammen zurück. Der Turm strahlte bis 10. Dezember 2009 den UKW-Rundfunk von Radio Zürisee aus, bevor dieser auf den Üetliberg gewechselt wurde. Ab 2005 unterhielt die Gesellschaft für Flugsicherung Skyguide eine Radarstation am Turm. 2020 wurde der Felseneggturm aus dem Inventar des Denkmalschutzes des Kantons entlassen.[2] 2021 wurde der baufällige Felseneggturm durch einen 73 Meter hohen Gittermastturm ersetzt. Bis Ende 2022 wurde der alte Betonturm zurückgebaut.[3]
Beschreibung
Der Richtstrahlturm wurde vom Zürcher Architekten Edwin Schoch erbaut. Er war 51 Meter hoch und wurde in Eisenbetonkonstruktion erstellt und mit Aluminium verkleidet. Diese Verkleidung hatte nicht nur wesentliche technische Vorteile, sondern weiste gleichzeitig ein besonderes Lichtspiel auf, das den Turm farblich den sich verändernden Stimmungen des Tages und des Wetters anpasste.
Durch die Wahl einer durchgehend schlanken Turmform war es gelungen, einen Waldschlag auf dem schmalen Bergrücken der Felsenegg zu vermeiden. Ein dreieckiger Grundriss mit abgeschnittenen Ecken machte den Turm leicht und erlaubte es gleichzeitig, die auf besonderen Plattformen ausserhalb des Turmes angebrachten grossen Antennen ohne Schwierigkeit in die gewünschten Hauptstrahlrichtungen zu setzen.[4]
Auf seiner Spitze befand sich eine 22 Meter hohe Dipolantenne aus Stahl. Der Turm weiste 16 Geschosse und ein unterirdisches Geschoss auf, in dem sich die Betriebsräume befanden. Die Antennen waren auf den oberen fünf Plattformen und dem Dach angebracht; dazu gehörten Parabol- und Richtfunkantennen. Die Strahlungsleistung zur 111,3 Kilometer Luftlinie entfernten Sendeanlage Nods Chasseral betrug im Maximum 10 Watt.
Weblinks
- Guido Hungerbühler, Oliver Knech: Introduction to the Uetliberg and Felsenegg tower (Memento vom 24. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB)
- Aargauer Zeitung: „Diese Anlage war von zentraler Bedeutung für das Richtfunknetz“, Artikel vom 14. Januar 2010
Einzelnachweise
- ↑ 34 Jahre lang hat dieser Mann im Fernsehturm Albis gearbeitet. Jetzt ist Sendeschluss, und der Koloss kommt weg In: Neue Zürcher Zeitung vom 24. November 2021
- ↑ Zürichsee-Zeitung vom 29. Juni 2020
- ↑ lokalinfo.ch: Ade Sendeturm, grüezi Gittermast, Artikel vom 25. Juni 2020, aufgerufen am 3. März 2021
- ↑ Zürichseezeitung, 8. Februar 1967