Kankyo Tannier

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Kankyo Tannier (geb. 1974[1] in Paris als Isabelle Tannier Lorca) ist eine französische buddhistische Nonne, Lehrerin der Sōtō-shū-Tradition und Autorin.

Leben und Wirken

Tannier wuchs in einer katholischen Arbeiterfamilie in der Gemeinde Clichy-sous-Bois nahe Paris auf.[2] Sie begann ein Jura-Studium und trat nebenbei als Sängerin mit Chansons und Jazzstücken auf. Beeinflusst durch ein Buch des Dalai Lama trat sie im Sommer 2000 mit 26 Jahren in das 1999 gegründete buddhistische Kloster „Ryumonji“ in Weiterswiller (Elsass) ein.[3] 2002 wurde sie von Meister Olivier Wang-Genh zur buddhistischen Nonne in der Soto-Zen-Tradition geweiht und nahm den Vornamen „Kankyo“ (Spiegel des Universums)[4] an. Im Jahr 2008 absolvierte Kankyo Tannier einen traditionellen Retreat (Ango) in Japan und organisierte von 2008 bis 2013 die Rituale und Zeremonien (Ino) im Ryumonji.[5] Zusätzlich war sie von 2010 bis 2012 Administratorin der französischen buddhistischen Union (Union bouddhiste de France, UBF).[6][7]

Sie unterrichtet Zen-Meditation (Zazen). Da sie auch bloggt, Videos und Podcasts produziert und an TED-Konferenzen teilnimmt, nennt sie sich selbst scherzhaft „Nonne 2.0“.[7] Sie weist aber auch auf die Gefahren der digitalen Lebensweise hin „Es besteht keine Notwendigkeit, gegen die natürlichen Entwicklungen der Gesellschaft anzukämpfen. Aber es besteht eine große Gefahr: die, uns von der Realität abzuschotten! Außerhalb der realen Welt zu leben, den direkten Kontakt zwischen den Menschen zu reduzieren. Das birgt die Gefahr, den damit verbundenen Sinn des Lebens zu verlieren. Dabei ist es die Interaktion mit unserem Gegenüber, die uns Halt gibt. Nicht das Gegenüber auf Facebook, sondern die Mitmenschen, die ich auf meiner Straße sehe, wenn ich von meinem Handy aus aufblicke.“[8]

Ihr Ziel sei es, Zen-Meditation als Beispiel einer „zeitgenössischen und humorvollen Spiritualität“ zu zeigen.[3] In ihrem 2017 erschienenem ersten Buch Ma cure de silence (dt. Stille) gibt sie Anleitungen für Meditationsübungen, die sie nach 15-jähriger spiritueller Praxis selbst entwickelt hatte.[9] Das Buch wurde in 12 Sprachen übersetzt.[6] Im Jahr 2018 erhielt sie von ihrem Meister Olivier Wang-Genh die Dharma-Übertragung „Shiho“ und ist somit ermächtigt, den Sōtō-shū-Buddhismus zu lehren und Schüler sowie Schülerinnen anzunehmen.[10] 2019 hat sie die KIBO-Farm in der Nähe des Tempels Ryumonji gegründet in der buddhistische Spiritualität, Tierschutz, Gemeinschaftsleben und Permakultur praktiziert werden.[5]

Publikationen

  • Unterwegs ins Hier & Jetzt. Buddhistische Impulse, um aus jedem Moment das Beste zu machen. (À la recherche du temps présent) aus dem Französischen übersetzt von Maike und Stephan Schuhmacher, Lotos Verlag/Verlagsgruppe Random House, München 2019, ISBN 978-3-7787-8290-3
  • Stille. Meine buddhistische Kur für ein leichteres Leben. (Ma cure de silence) aus dem Französischen übersetzt von Elisabeth Liebl, Arkana Verlag/Verlagsgruppe Random House, München 2018, ISBN 978-3-442-34235-8

Weblinks

Einzelnachweise