Benutzer:Jjm2311/Aero Flight 311

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Jjm2311/Aero Flight 311
Flugroute-AeroFlug311.png

Flugroute der Aero O/Y DC3

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Pilotenfehler
Ort Korsholm, Finnland
Datum 3. Januar, 1961
Todesopfer 25 + 0
Überlebende 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Douglas DC-3C
Betreiber Aero O/Y
Kennzeichen OH-LCC
Passagiere 22
Besatzung 3
Listen von Flugunfällen

Der Aero Flug 311 (AY311) war ein von der Fluggesellschaft Aero O/Y (heute Finnair) durchgeführter Linienflug zwischen Kronoby, Finland und Vaasa. Das Flugzeug, eine Douglas DC-3C, stürzte am 3. Januar 1961 nahe der Gemeinde Korsholm (auf Finnisch: Mustasaari) ab. Bei diesem Flugzeugunglück kamen alle 22 Passagiere und die drei Besatzungsmitglieder ums Leben. Noch heute handelt es sich um das schwerste Flugzeugunglück in der Geschichte Finnlands.

Ablauf

Aufgrund einer verzögerten Abfertigung startete das Flugzeug in Kronoby verspätet um 07:16 Uhr statt um planmäßig 07:00 Uhr. Die Flugsicherung erteilte Flug 311 die Erlaubnis zur freien Wahl der Flughöhe, sodass lediglich die auf der Kruununkylä-Vasa-Flugstrecke vorgeschriebene Sicherheitsmindesthöhe eingehalten werden musste. Auf den letzten 40 Kilometern der Flugstrecke wurde diese Anweisung jedoch von den Piloten nicht mehr befolgt und sie unterschritten die Höhe von 330 Fuss (entspricht 100 m).[1] Im letzten Funkspruch bestätigten die Piloten die Wetterinformationen der Flugsicherung und meldeten den baldigen Vorbeiflug am Seppä Leuchtturm. Sie hatten bereits mit den Landevorbereitungen begonnen und waren nun auf eine Höhe von weniger als 50 Meter gesunken. Nach einer schlagartig eingeführten Linkskurve verlor das Flugzeug an Geschwindigkeit. Trotz des Versuches diesen Verlust durch vollen Schub auszugleichen fing das Flugzeug an zu trudeln. Augenzeugen berichten, dass die Piloten noch die Landescheinwerfer anschalteten, bevor das Flugzeug letzten Endes unter einem Winkel von 70° um 07:40:30 in einem Wald abstürzte.[2]

Das Flugzeug stand in Flammen und wurde komplett durch den Aufprall und das Feuer zerstört. Als die ersten Personen etwa 10 Minuten nach dem Absturz die Unfallstelle erreichten, konnten wegen des Brandes keinerlei Rettungsversuche unternommen werden.[3]

Untersuchung

Die Untersuchung ergab, dass sich das Flugzeug in einem vollständig flugtauglichen Zustand befand und die Unfallursache wahrscheinlich auf einen Pilotenfehler während der Linkskurve zurückzuführen war. Die Lage der Leiche eines Passagiers ließ ausserdem die Möglichkeit zu, dass die Piloten von diesem gestört wurden. Es wurden weder Hinweise für technisches Versagen, noch für eine Explosion oder dem Zusammenprall des Flugzeuges mit Bäumen gefunden. Obwohl an diesem kalten Wintertag eine Vereisung des Flugzeuges nicht ausgeschlossen werden kann, ist dies laut Untersuchungsbericht aufgrund des Flugverlaufs unwahrscheinlich. Zudem zeigte die vom Hauptteil der Flugzeugtrümmer entfernte funktionsfähige Tragfläche keinerlei Eisbildung, noch wurde eine Vereisung zuvor von den Piloten per Funk gemeldet.[4]

Laut Unfalluntersuchungsbericht befanden sich der Pilot Lars Hattinen und sein Erster Offizier Halme in einem entkräfteten Zustand, da sie am Vortag nicht geschlafen und Alkohol in nicht unerheblichen Mengen zu sich genommen hatten. Die Autopsie ergab schliesslich, dass Hattinen eine Blutalkoholkonzentration von 2 ‰ hatte, während in Halmes Blut 1.56 ‰ nachgewiesen werden konnten.[5] Somit missachteten Hattinen und Halme ihre Verantwortung über die Sicherheit der Passagiere und hätten sowohl nach dem Übereinkommen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation, als auch nach den Bestimmungen ihres Arbeitsvertrags an diesem Tag nicht fliegen dürfen. [6]

Flugnummer

Der Nachfolger von Aero O/Y, die heutige Finnair, bedient seit März 2009 die Helsinki-Vaasa-Strecke mit einer Embraer 170 unter der Flugnummer AY311.[7] Dies ist ungewöhnlich, denn normalerweise werden Flugnummern tragischer Unfälle nicht mehr weiterverwendet.


Einzelnachweise

  1. Accident Investigation Board Finland Report, p. 18
  2. Accident Investigation Board Finland Report, p. 18
  3. Accident Investigation Board Finland Report, p. 19
  4. Accident Investigation Board Finland Report, p. 19
  5. Accident Investigation Board Finland Report, p. 15
  6. Accident Investigation Board Finland Report, p. 14
  7. Finnair – Flugplan für Inlandsflüge Retrieved 7.6.2007

Weblinks