275. Infanterie-Division (Wehrmacht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

275. Infanterie-Division

Wappen der 275. Infanterie-Division
Aktiv 17. November 1943 bis April 1945
Staat Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanteriedivision
Gliederung siehe Gliederung
Aufstellungsort Frankreich
Zweiter Weltkrieg Schlacht in der Normandie
Schlacht im Hürtgenwald
Kessel von Halbe
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 275. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Divisionsgeschichte

Die Division wurde ab dem 17. November 1943 als Division der 22. Aufstellungswelle zuerst im Rahmen der 1., ab Februar 1944 in der Bretagne unter der 7. Armee neu aufgestellt, und hierfür der Stab 223. Infanterie-Division, Teile des Artillerie-Regiment 223, die II. Abteilung des Artillerie-Regiments 194 sowie 3 Reserve-Grenadierbataillone der 158. Reserve-Division. und weitere Einheiten zugewiesen. Die Auffüllung erfolgte durch Rekruten und Soldaten, die bisher keine Frontverwendung hatten. Die Aufstellung, Ausrüstung und Ausbildung war mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden. Die 275. Infanterie-Division war daher selbst nach 6 Monaten Aufstellung noch nicht durchgehend frontbereit.

So wurde nach Beginn der alliierten Landung in der Normandie vorerst nur das Grenadier-Regiment 984, verstärkt um einzelne Kompanien anderer Einheiten, als Kampfgruppe Heintz, 984. Grenadier-Regiment,[1] in das dortige Gefechtsgebiet entsandt. Im Juli 1944 folgte der Rest der Division nach und wurde im Westflügel der Invasionsfront eingesetzt. In den Kämpfen während der US-amerikanischen Operation Cobra sowie auf dem Rückzug in den Kesseln von Falaise erlitt die Division schwere Verluste; nur noch kleinere Teile konnten dort ausbrechen und sich über Seine und Somme bis Südbelgien zurückkämpfen. Im Mons erlitt die Division Anfang September 1944 weitere Verluste und kam mit nur noch etwa 800 Mann Personalbestand und fast ohne schwere Waffen im Westwall bei Aachen an.

Im Oktober 1944 wurde die 275. Infanterie-Division neu aufgestellt, unter anderem durch Zuführung von 2 Luftwaffen-Festungs-Bataillonen - mittlerweile waren die US-Streitkräfte bis zum Westwall bei Aachen vorgerückt - und die Division wurde bei Düren erneut in den Kampf geworfen und begegnete im Oktober 1944 der 9. US-Infanteriedivision in der sogenannten „Allerseelenschlacht“ um die Ortschaft Schmidt.[2] Hierbei wurde die Division erneut aufgerieben. Die Reste ihrer Kampftruppen wurden in die 344. Infanterie-Division eingegliedert und nur der Stab und Versorgungstruppen sowie Artillerie wurden für eine Neuaufstellung verwendet, die im Wehrkreis X (Hamburg) erfolgte. Die noch unfertige Division wurde ab März 1945 an der Ostfront an der Neissefront Lausitz im Bereich der 4. Panzer-Armee eingesetzt und Ende April im Kessel von Halbe vernichtet.

Personen

Kommandeure

Dienstzeit Dienstgrad Name
10. Dezember 1943 bis 22. November 1944 Generalleutnant Hans Schmidt
11. Oktober bis 21. November 1944 Oberst Helmut Bechler (mit der stellvertretenden Führung beauftragt)
März bis April 1945 Generalleutnant Hans Schmidt

Generalstabsoffiziere (Ia)

Dienstzeit Dienstgrad Name
Dezember 1943 bis unbekannt Major Fritz Hahn
5. Februar bis 1. August 1944 Oberstleutnant Hugo Hass
1. August 1944 bis 1. April 1945 Major Johann Berger

Bekannte Divisionsangehörige

  • Friedrich Lengfeld war der Kompaniechef der 2. Kompanie des Füsilierbataillons der 275. Infanterie-Division. Er kam bei dem Versuch ums Leben einen verwundeten amerikanischen Soldaten aus einem Minenfeld zu retten.

Gliederung

  • Grenadier-Regiment 983
  • Grenadier-Regiment 984
  • Grenadier-Regiment 985
  • Divisions-Füsilier-Bataillon 275
  • Artillerie-Regiment 275
    • I. bis IV. Abteilung
  • Pionier-Bataillon 275
  • Feldersatz-Bataillon 275
  • Panzerjäger-Abteilung 275
  • Nachrichten-Abteilung 275
  • Nachschubtruppen 275

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 8: Die Landstreitkräfte 201–280. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1174-9.
  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1921–1945. 3 Bände, Dörfler Verlag 2005, ISBN 978-3-89555-274-8.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Bericht der Kampfgruppe Heintz vom 30. Juni 1944. BA-MA RS3-17/8.
  2. Gemeinde Hürtgenwald. In: www.huertgenwald.de. Archiviert vom Original am 29. Januar 2013; abgerufen am 13. Januar 2019.