Albert Mahlstedt

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Mahlstedt und Mitglieder des Oldenburger Landtages während einer „Landtagsfahrt durch das Fürstentum Lübeck“;
Aufnahme 1907 durch den Hoffotografen Albert Giesler

Albert Mahlstedt (geboren 1861; gestorben 1943) war ein deutscher Kommunalpolitiker und Bürgermeister der Stadt Eutin in Schleswig-Holstein.[1]

Leben

Notgeldschein über 25 Pfennig vom Dezember 1920 mit dem Voss-Haus;
und der faksimilierten Unterschrift Mahlstedts für den Magistrat und zwei weiteren für die Stadträte
Das in der Ausführung wesentlich von Mahlstedt mitbestimmte Ehrenmal im Schlossgarten von Eutin

Albert Mahlstedt wurde 1891 zum Bürgermeister Eutins gewählt[1] und stand der städtischen Gemeinde dann 37 Jahre lang vor.[2]

1895 ergriff er die Initiative zur Gründung eines Technikums, um das Wirtschaftswachstum der damals rund 5000 Einwohner zählenden Stadt zu fördern und Eutin zugleich über die eigenen Grenzen hinaus auch international bekannt zu machen. Dies wurde dem seinerzeit in Hamburg tätigen Architekten[3] Albert Klücher senior[4] bekannt, der daraufhin 1895 das privat betriebene Technikum Eutin gründete, das dann bis 1934 durch Klüchers Sohn Albert Klücher junior fortgeführt wurde.[3]

Unterdessen war Mahlstedt am Ende des Ersten Weltkrieges wenige Tage nach dem Beginn der sogenannten Novemberrevolution durch den Kieler Matrosenaufstand am 6. November 1918 in Eutin durch eine aus Lübeck eingetroffene Gruppe revolutionärer Soldaten verhaftet worden. Erst nach sechs Tagen wurde er aus der Haft entlassen und mit der Wahrnehmung der „Geschäfte der Ernährungs- und Volkswirtschaft“ beauftragt.[2] Nur wenig später trugen die im Zuge der Deutschen Hyperinflation 1920 ausgegebenen Eutiner Notgeldscheine die faksimilierten Unterschriften Mahlfelds für den Magistrat sowie zwei weiteren für die Stadträte.[5]

Doch auch während der Weimarer Republik wählte die Eutiner Gemeinde Mahlstedt wiederholt zum Bürgermeister; er führte die Amtsgeschäfte bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1928.[1] In seinem letzten Amtsjahr wurde die Gedenkstätte[2] am Schlossgarten für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, die Mahlstedt nach mehreren, zum Teil gemeinsam mit dem Stadtrat getroffenen Entscheidungen durch den Malenter Architekten Alfred Schulze errichten ließ, am 30. Juni 1928 feierlich eingeweiht. Später wurde das unter Mahlstedt errichtete Bauwerk zum „Ehrenmal für die Opfer des Krieges [...] in ihrer Gesamtheit“ umgewidmet.[6]

BW

Mahlstedt starb mitten im Zweiten Weltkrieg. Beigesetzt wurde er auf dem in der Plöner Straße gelegenen[1] Alten Friedhof Eutin.[7]

Ehrungen

Weblinks

Commons: Albert Mahlstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e o. V.: Gebäude ... Wer war eigentlich Albert-Mahlstedt? auf der Seite albert-mahlstedt-schule-eutin.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 29. September 2022
  2. a b c Klaus Langenfeld: Eutin. Kleine Stadt mit großer Geschichte, Norderstedt: Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-7460-0978-0, S. 206; Vorschau über Google-Bücher
  3. a b Friedrich Saeftel: Kleine Mitteilungen ... Privates Technikum Eutin, in: Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein und Hamburg, 63. Jahrgang, Neumünster: Karl Wachholz Verlag, 1956, S. 187; Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
  4. Ernst-Günther Prühs: Geschichte der Stadt Eutin, mit einem Beitrag von Klaus Langenfeld, Eutin: Struve, 1993, ISBN 978-3-923457-23-6 und ISBN 3-923457-23-5, passim; Vorschau über Google-Bücher
  5. Gutschein der Stadt Eutin über 100 Pfennig zur Einlösung im Dezember 1920
  6. o. V.: 1920 gibt es erste Überlegungen zum Bau eines Ehrenmals für die gefallenen Soldaten des 1. Weltkrieges ..., Darstellung zum Ehrenmal für die Opfer des Krieges des Vereins Bürgergemeinschaft Eutin e.V., vertreten durch Olaf Blanck, auf der Seite bg-eutin.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 29. September 2022
  7. o. V.: Plöner Straße auf der Seite friedhof-eutin.de/friedhoefe/ploener-strase [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 29. September 2022
  8. Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, bearbeitet im Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein und im Amt für Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck, Sonderband in der Reihe Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein, Neumünster: Wachholtz, 1969, S. 267, 268; Vorschau über Google-Bücher