Antonio Casini
Antonio Casini, auch Cassini oder Cassino (* um 1378 in Siena; † 4. Februar 1439 in Florenz) war ein italienischer Geistlicher, Bischof von Siena und Kardinal.
Leben
Herkunft und frühe Jahre
Er war der Sohn des Leibarztes von Papst Urban VI., Francesco Casini, und einer Nichte eben dieses Papstes aus der Familie Capocci. Damit war Antonio Casini von mütterlicher Seite ein Großneffe Urbans VI. Er studierte Rechte – die Universität ist nicht bekannt – und schloss sein Studium als Doctor iuris utriusque ab. Zunächst Seelsorger in Siena, wurde er dort Kanoniker des Domkapitels, später auch Generalvikar des Bistums Siena. Papst Innozenz VII. ernannte ihn um 1405 zum Kleriker der Apostolischen Kammer. Zudem war er Vize-Legat in Bologna und Gouverneur der Romagna.
Bischofsamt
Am 1. Oktober 1407 wurde Antonio Casini zum Bischof von Pesaro ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 2. November 1407. Papst Gregor XII. versetzte ihn 1408 auf den bischöflichen Sitz von Siena, dies wurde vom Gegenpapst Alexander V. am 20. Juli 1409 bestätigt. Das Bistum Siena hatte er nach seiner Kardinalserhebung als Administrator inne, hierauf verzichtete er am 12. September 1427. Er war ab dem 3. Juli 1408 Schatzmeister von Papst Gregor XII. und 1413 Schatzmeister des Gegenpapstes Johannes XXIII. Antonio Casini war Teilnehmer am Konzil von Konstanz. Am 5. März 1419 wurde er Schatzmeister von Papst Martin V.
Kardinal
Im Konsistorium vom 24. Mai 1426 erhob Martin V. Antonio Casini zum Kardinal. Als Kardinalpriester wurde ihm am 27. Mai desselben Jahres die Titelkirche San Marcello zugewiesen. Am 12. September 1427 wurde er zum Administrator des Bistums Grosseto ernannt. Von 1427 bis 1429 war er Legat in Bologna. Er nahm am Konklave 1431 teil, das Papst Eugen IV. wählte. Im Juli desselben Jahres nahm Antonio Casini an der ersten Session des Konzils von Basel teil. Als Mitglied der römischen Kurie wird er am 26. Februar 1435 erwähnt. Im März 1437 wurde er Erzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore.
Wegen seiner Wohltätigkeit erwarb er sich den Beinamen
(„der barmherzige Kardinal“).
Beigesetzt wurde er in der Basilika Santa Maria Maggiore.
Literatur
- Walter Brandmüller: Casini, Antonio. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 21: Caruso–Castelnuovo. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1978.
Weblinks
- Casini, Antonio. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 21. Mai 2021.
- Eintrag zu Antonio Casini auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 21. Mai 2021.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Angelo Roccio oder Rocci | Bischof von Pesaro 1406–1409 | Bartolomeo Casini |
Gabriele Condulmer | Bischof von Siena 1409–1427 | Carlo Bartoli |
Giovanni Pecci Bischof | Administrator von Grosseto 1427–1439 | Giuliano Cesarini |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Casini, Antonio |
ALTERNATIVNAMEN | Cassini, Antonio; Cassino, Antonio |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Geistlicher, Bischof von Siena und Kardinal |
GEBURTSDATUM | um 1378 |
GEBURTSORT | Siena |
STERBEDATUM | 4. Februar 1439 |
STERBEORT | Florenz |