Apostelstraße

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Apostelstraße vom Jakobikirchplatz (Blick nach Süden)

Die Apostelstraße in Rostock ist eine Straße im historischen Stadtkern der Hansestadt. Sie verbindet in Nord-Süd-Richtung die Lange Straße mit der Kröpeliner Straße, allerdings ist die Verbindung mit der Langen Straße nur für Fußgänger passierbar. Sie ist Teil der ehemaligen Neustadt.

Geschichte

Die Geschichte der Apostelstraße war eng mit der Pfarrkirche der Neustadt, St. Jacobi, verbunden. Diese Jakobikirche befand sich zwischen der Apostelstraße im Westen und ihrer Parallelstraße, der Pädagogienstraße, im Osten. Auf der Westseite erhob sich der gewaltige Turm dieses Kirchenbauwerks.

Im Jahr 1473 wurde die Apostelstraße als In vico versus dotem ersterwähnt. Letztgenanntes dotem, im Nominativ dos, bezog sich auf die Ausstattung der Jakobipfarre mit Wohnhäusern. Auf Deutsch hieß das Straße nach der Dos (Jakobikirche). Der Name Apostelstraße leitete sich vom Fassadenschmuck eines Hauses in der Südwestseite der Straße ab, das die 12 Aposteln zeigte. 1701 wurde der neue Straßenname offiziell. Die nicht sehr repräsentative Bebauung der Apostelstraße, lediglich Buden, befand sich zum Großteil im Besitz von St. Jacobi. Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts errichtete man an der Ecke Kröpeliner Straße ein modernes Warenhaus im Stahlskelettbau, das nahezu die gesamte Westseite der Apostelstraße einnahm.

In den Bombennächten Ende April 1942 wurde dieses Warenhaus schwer beschädigt, die Jakobikirche brannte aus und verlor ihren barocken Turmhelm und das Dach. 1947 stürzten schließlich Gewölbe und die meisten Außenmauern ein, 1960 wurde die Jakobiruine endgültig abgetragen. Das Warenhaus auf der Westseite der Apostelstraße wurde vereinfacht wiederhergestellt. Im Zuge des monumentalen Wiederaufbaus der Langen Straße verkürzte man die Apostelstraße, seitdem sind an ihrem nördlichen Ende die Rückseiten der Häuser der Langen Straße zu sehen.

Heute wird die Apostelstraße auf ihrer Westseite von der Einkaufsmeile Jakobi-Passage dominiert, während im Osten seit 2003 ein Park an den monumentalen Bau von St. Jacobi erinnert.

Koordinaten: 54° 5′ 21″ N, 12° 7′ 54″ O