Auenwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen Deutschlandkarte
Auenwald
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Auenwald hervorgehoben

Koordinaten: 48° 56′ N, 9° 30′ O

Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Rems-Murr-Kreis
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 19,75 km2
Einwohner: 6717 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 340 Einwohner je km2
Postleitzahl: 71549
Vorwahlen: 07191, 07192
Kfz-Kennzeichen: WN, BK
Gemeindeschlüssel: 08 1 19 006
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lippoldsweilerstraße 15
71549 Auenwald
Website: www.auenwald.de
Bürgermeister: Kai-Uwe Ernst
Lage der Gemeinde Auenwald im Rems-Murr-Kreis
Allmersbach im TalAllmersbach im TalAlthütteAuenwaldBacknangBacknangBurgstettenFellbachGroßerlachKaisersbachKaisersbachKaisersbachKaisersbachKirchberg an der MurrLeutenbach (Württemberg)Leutenbach (Württemberg)Leutenbach (Württemberg)MurrhardtOppenweilerPlüderhausenPlüderhausenPlüderhausenRudersbergSchorndorfSchwaikheimSpiegelbergSulzbach an der MurrWaiblingenWaiblingenWaiblingenWeissach im TalWelzheimWinnendenWinterbach (Remstal)Aspach (bei Backnang)BerglenBerglenWeinstadtKernen im RemstalUrbach (Remstal)AlfdorfAlfdorfKorb (Württemberg)RemshaldenKarte
Über dieses Bild

Auenwald ist eine Gemeinde im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im Teilort Unterbrüden.

Geographie

Geographische Lage

Auenwald liegt am östlichen Rand der zum Naturraum Neckarbecken gehörenden Backnanger Bucht gegen den Murrhardter Wald, der einen Teil des Naturraums Schwäbisch-Fränkische Waldberge bildet. Das Gemeindegebiet liegt auf 269 bis 520 Metern Höhe und reicht vom Löss westlich und Gipskeuper östlich des Brüdenbachs (Zufluss zur Murr) über Schilf- und Kieselsandstein am Keuperrand hinauf zum Stubensandstein des Murrhardter Walds, ohne hier Knollenmergel oder Schwarzjura zu erreichen.

Nachbargemeinden

Auenwald grenzt an Backnang im Nordwesten, Sulzbach an der Murr im Norden, Murrhardt im Nordosten, Althütte im Südosten und Weissach im Tal im Südwesten.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Auenwald besteht aus 16 Dörfern, Weilern, Höfen und Häusern und wurde in den 1970er Jahren aus den vier zuvor selbstständigen Gemeinden Ebersberg, Lippoldsweiler, Oberbrüden und Unterbrüden gebildet.

Zu Ebersberg gehören das Dorf Ebersberg und das Schloss Ebersberg.

Zu Lippoldsweiler gehören das Dorf Lippoldsweiler, die Weiler Däfern und Hohnweiler und das Gehöft Sauerhof.

Zu Oberbrüden gehören das Dorf Oberbrüden, die Weiler Heslachhof, Mittelbrüden, Rottmannsberg, Tiefental, Trailhof, Trailhöfle und Utzenhof und der Wohnplatz Schmollenmühle.

Zu Unterbrüden gehört das Dorf Unterbrüden.

Auf dem Gebiet Hohnweilers liegt die abgegangene Ortschaft Schnarrenberg.[2]

Flächenaufteilung

<timeline> ImageSize = width:600 height:150 PlotArea = width:90% height:66% bottom:25% left:5% DateFormat = x.y Period = from:0 till:100 Legend = columns:2 columnwidth:250 left:12% top:95% TimeAxis = orientation:horizontal ScaleMajor = unit:year increment:10 start:0

  1. The formatting blanks in the Colors-section are in fact figure spaces (U+2007)

Colors =

 id:Gesa   value:white        legend:    1976_ha Gesamtfläche
 id:Wald   value:teal         legend: 665_ha = 33,6_% Waldfläche
 id:Land   value:yelloworange legend: 976_ha = 49,4_% Landwirtschaftsfläche
 id:Wass   value:brightblue   legend:  12_ha =  0,6_% Wasserfläche
 id:Erho   value:green        legend:  11_ha =  0,6_% Erholungsfläche
 id:Geba   value:red          legend: 176_ha =  8,9_% Gebäude-_und_Freifläche
 id:Verk   value:tan1         legend: 129_ha =  6,5_% Verkehrsfläche
 id:Sons   value:purple       legend:   5_ha =  0,3_% Sonstige_Flächen

PlotData =

from:00.0 till:33.6 color:Wald
from:33.6 till:83.0 color:Land
from:83.0 till:83.6 color:Wass
from:83.6 till:84.2 color:Erho
from:84.2 till:93.1 color:Geba
from:93.1 till:99.6 color:Verk
from:99.6 till:99.9 color:Sons

</timeline>

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]

Geschichte

Unterbrüden und das heute zu Oberbrüden gehörende Rottmannsberg wurden erstmals 1245 in einer Urkunde von Papst Innozenz IV. erwähnt. Das Gebiet der heutigen Gemeinde kam im Laufe des Spätmittelalters überwiegend an Württemberg und lag im Zuständigkeitsbereich des Amtes Backnang. Einzelne Ortschaften wurden jedoch von den württembergischen Herrschern an andere Herrschaften verpfändet. So wurde 1439 Unterbrüden mit der Burg Reichenberg an die Nothafft von Hohenberg verpfändet. Nachdem in Altwürttemberg 1534 die Reformation zum Zuge kam, kehrte lediglich der Ort Ebersberg 1654 auf Geheiß der Schenken von Winterstetten, die zu der Zeit im Besitz von Schloss Ebersberg waren, zum katholischen Glauben zurück. Alle Orte der heutigen Gemeinde Auenwald gehörten zu Zeiten des Königreichs Württemberg dem Oberamt Backnang an. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten die Ortschaften 1938 zum Landkreis Backnang. 1945 wurde das Gebiet Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Siedlungen von Flüchtlingen und Vertriebenen entstanden nach dem Krieg in Lippoldsweiler und Unterbrüden, wo hauptsächlich Ungarn- und Sudetendeutsche eine neue Heimat fanden. Am 1. Januar 1971 wurde Ebersberg nach Lippoldsweiler eingemeindet. Am 1. Juli 1971 vereinigten sich dann Lippoldsweiler, Oberbrüden und Unterbrüden zur neuen Gemeinde Auenwald.[4] 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Auenwald zum Rems-Murr-Kreis kam.

Religionen

Da Schenk von Winterstetten 1654 in Ebersberg die Gegenreformation durchführte, ist dieser Ortsteil als einziger bis heute römisch-katholisch geprägt; das Pfarramt neben der Herz-Jesu-Kirche, welche sich auf Gemarkung Lippoldsweiler befindet, ist als Verwaltungssitz der Katholischen Kirchengemeinde Auenwald-Althütte außer für Auenwald auch für die Katholiken der Gemeinde Althütte zuständig. In den übrigen Ortsteilen herrscht die evangelisch-lutherische Konfession vor mit Kirchen in Oberbrüden (Peterskirche), Unterbrüden (Kreuzkirche) und Lippoldsweiler (Lutherkirche). Ober- und Unterbrüden sind trotz der zwei Kirchen eine Kirchengemeinde. Schließlich gibt es in Lippoldsweiler und Unterbrüden je eine neuapostolische Gemeinde.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Auenwald hat 18 Mitglieder. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis:[5]

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
40
30
20
10
0
37,24 %
26,32 %
22,81 %
13,63 %
BWA
NLA
UWA
FWA
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 30
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
−13,09 %p
+26,32 %p
−3,60 %p
−3,17 %p
BWA
NLA
UWA
FWA
BWA Bürgerliche Wählervereinigung Auenwald 37,24 7 50,33 9
NLA Neue Liste Auenwald 26,31 5 - -
UWA Unabhängige Wählergemeinschaft Auenwald 22,81 4 26,41 5
FWA Freie Wählervereinigung Auenwald 13,63 2 16,80 3
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands n.k. - 6,46 1
gesamt 100,0 18 100,0 18
Wahlbeteiligung 64,44 % 52,89 %


Gemeindepartnerschaften

Seit 1987 besteht eine Partnerschaft zwischen Auenwald und Beaurepaire im Département Isère in der Region Auvergne-Rhône-Alpes, Frankreich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Seit 1985 finden unter dem Titel Ebersberger Konzerte im gleichnamigen Ortsteil jährlich drei klassische Konzerte statt.

Bauwerke

  • Die Reste der staufischen Burg Ebersberg liegen oberhalb der Teilorte Ebersberg und Lippoldsweiler. Die Burg wurde 1226 erstmals erwähnt. 1551 wurde das zweiflügelige Schloss Ebersberg dazu gebaut, dessen Reste im heutigen Bau zu sehen sind. 1714 zerstörte ein Brand die Schlossanlage. Im wiedererbauten Gebäude von 1719 befindet sich seit 1966 die Bildungs- und Begegnungsstätte der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart (keine Besichtigung möglich). Vom Bergsporn besteht eine schöne Aussicht auf die Backnanger Bucht mit dem Weissacher Tal.
  • Lambachpumpanlage (Lambachpumpe), eine Wassersäulenmaschine, die von 1928 bis 1958 die Höhengemeinde Lutzenberg (heute Teil von Althütte) mit Wasser versorgte[6]. Sie befindet sich im "Däfernwald" (beim Auenwalder Ortsteil Däfern). Das Wasser der Mastwiesenquelle wurde durch eine 30-m-Wassersäule mit Hilfe der Maschine die 130 m bis hinauf nach Lutzenberg gepumpt. Die Lambachpumpe wurde vom Bürgerverein Ebersberg e.V. restauriert und wird bis heute von ihm betreut und gewartet.

Bildung

In Lippoldsweiler, Ober- und Unterbrüden besteht jeweils eine Grundschule und mehrere Kindergärten. Weiterführende Schulen können in Weissach im Tal besucht werden.

Persönlichkeiten

In Auenwald geboren

  • Hermann Bäuerle (1869–1936), geboren in Ebersberg, katholischer Theologe und Kirchenmusiker
  • Karl Stolz (1913–2001), geboren in Unterbrüden, Landrat, Präsident des Württembergischen Sparkassen- und Giroverbandes
  • Karl Kühnle (1923–2003), geboren in Unterbrüden, 143. Bezirksapostel der Neuapostolischen Kirche
  • Sebastian Vasiliadis (* 1997), Fußballspieler, in Auenwald geboren

Mit Auenwald verbunden

  • Maximilian Friedrich (* 1987), Politiker, in Auenwald aufgewachsen, Sohn des Auenwalder Bürgermeisters von 1989 bis 2005, Peter E. Friedrich (1944–2018)


Weblinks

Commons: Auenwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 508–510.
  3. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Auenwald.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 446.
  5. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart.
  6. [1]