Australian-Venture-Klasse
Die New Zealand Pacific in Hamburg
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Das Kühlcontainerschiff Australian Venture wurde 1978 abgeliefert und war das erste von fünf weitgehend baugleichen Kühlcontainerschiffen, die von der Australian National Line, Melbourne, Associated Container Transportation, London, Overseas Container LTD., London, und New Zealand Shipping Corp., Wellington, beim Bremer Vulkan in Auftrag gegeben wurden. Sie galten seinerzeit mit der hohen Kühlcontainerkapazität von rund 1275 20-Fuß-Porthole-Kühlcontainern (Reefer-TEU = R-TEU) als die Kühlcontainerschiffe mit der weltweit größten Kühlkapazität. Die größten Kühlschiffe dieser Zeit hatten in 16 bis 20 Kühldecks rund 18.000 m³ Kühlkapazität und die Australian-Venture-Klasse mit rund 1275 Kühlcontainer rund 42.000 m³ Kühlkapazität.
Geschichte
Sie zählten zur 2. Generation dieser Kühlcontainerschiffe, erhielten senkrechte Kühlstabe, wurden von Oktober 1976 bis Mai 1978 auf Kiel gelegt und von Februar 1977 bis September 1978 abgeliefert. Sie zeugten für die intensive Bautätigkeit des Bremer Vulkan. Das Besondere an diesen Schiffen war die hohe Kühlcontainerkapazität, die aufgrund der Kühlladung bestehend aus Fleisch und Obst notwendig war.
Schiffsbeschreibung
Die Kühlcontainerschiffe Australian Venture, ACT 7, Resolution Bay, Mairangi Bay und New Zealand Pacific hatten eine Länge über alles von 248,6 m, Breite von 32,3 m und eine Tiefgang von 12 m und waren mit rund 44.000 BRT vermessen. Zwei langsamlaufende MAN-Zweitakt-Dieselmotoren hatten eine Antriebsleistung von jeweils 26.640 PS (19580 kW) bei 122/min und wirkten ohne Getriebe auf zwei Propeller mit fünf Flügeln und 6,3 m Durchmesser. Damit hatten die Schiffe eine Nenngeschwindigkeit von 24 kn bei 0,85 MCR. Die Schleppversuche erfolgten in Wageningen, Seegangs- und Manövrierversuche bei der HSVA in Hamburg.
Zur Stromerzeugung wurden fünf Dieselgeneratoren von MAN, Typ G8V 30/45 ATL, mit einer Nennleistung von 1650 kW installiert. Zur Dampferzeugung dienten zwei Abgaskessel zu je 3,5 t/h bei 8 bar Nenndruck sowie zwei ölgefeuerte Hilfskessel mit einer Nennleistung von 5 t/h bei 8 bar Nenndruck für den Revier- und Hafenbetrieb.
Die Container wurden an Deck zu neun nebeneinander und unter Deck vertikal acht übereinander gestaut. Die Ladungskühlanlage wurde von der englischen Firma Hall Thermotank geliefert und arbeitete mit dem Kältemittel R 22 und Salzsole. Als Kältemaschinen wurden vier Schraubenverdichter und ein Kolbenverdichter mit acht Zylindern eingesetzt. Die Porthole-Kühlcontainer wurden von einer schiffseigenen Ladungskühlanlage versorgt. Sie wurden in den gekühlten isolierten Laderäumen 3–9 untergebracht und konnten bis −23 °C, im Laderaum 8 bis −29 °C gekühlt werden. Sie wurden durch isolierte Luftkanäle mit Kälte versorgt, in denen sich die mit Salzsole durchströmten Luftkühler und die Containerkupplungen befanden.
Literatur
- Reinhold Thiel: Die Geschichte des Bremer Vulkan 1805–1997, Band III 1946–1997, Hausschild Bremen
- N. N.: Containerschiff „Australian Venture“, Hansa Sondernummer STG Mai 1977 S. 905 ff.